abcddcba schrieb:
Wie sieht es mit der Masse der Software aus? Wie das bei "kleiner" bzw. "normaler" Software dann funktionieren soll, das erschliesst sich mir leider nicht.
Was "normal" bedeuten soll ist mir nicht klar, OSS ist definitiv eines der normalsten Modelle heutzutage und wird von einer schier unendlichen Menge Software verwendet.
Weitere prominente Beispiele: Firefox und Chromium (welches die Basis von quasi allen anderen Browsern ist). Sämtliche Programmiersprachen inkl. Compiler und Standardbibliothek. Datenbanken wie MySQL, MongoDB, Redis. FFmpeg (steckt in Form der libav Bibliotheken in nahezu allen Softwares die Video abspielen können). Alle Frameworks, im Frontend wie auch Backend.
Auf Server-Seite ist Closed Source mittlerweile die Außnahme. Und auf jede Closed Source Software kommen 100 OSS Komponenten die in dieser Software genutzt werden.
Bei Computerspielen ist das Modell schwieriger, da gebe ich dir recht. Diese werden ja in der Regel nur für den einmaligen Abverkauf entwickelt und danach nicht weiter gepflegt. Aber auf die unterliegende Engine ist es einwandfrei anwendbar, da diese übergreifend genutzt werden kann. Und bei Service-Spielen könnte man sicherlich auch geeignete Modelle finden.
abcddcba schrieb:
Der Punkt ist, du siehst das ganze nur aus deiner Sicht, als Endanwender, der gerne alles quelloffen haben moechte.
Ganz und gar nicht. Ich glaube nicht dass ein uninformierter Endanwender die Vorteile von Open Source versteht. Die Vorteile sind vor allem für mich als Entwickler. Ich kann in der Software selber einen Bug fixen oder eine Funktion hinzufügen wenn ich es brauche. Und der ursprüngliche Anbieter profitiert ebenfalls von eingereichten Patches. Ich kann nachgucken wie etwas funktioniert und daraus lernen. Auch als Administrator/Nutzer ist das für mich sehr hilfreich, wenn ich eine Fehlermeldung die nicht eindeutig ist direkt im Code suchen kann um die Problemursache zu finden.
Und wenn mir die Richtung die die originale Software nicht mehr gefällt, und genug anderen auch nicht, dann machen wir halt einen Fork und entwickeln nach unseren Zielen weiter. Das kommt häufig vor und verschafft uns letztendes bessere Software. z.B. OpenOffice -> LibreOffice, MySQL -> MariaDB, OpenWRT -> LEDE
abcddcba schrieb:
Was ist wenn du auf der anderen Seite arbeitest? Bist du evtl. Software-Entwickler in einem Unternehmen, das die Software auch vertreibt?
Das ist doch im Kern wieder die Aussage dass Open Source Entwickler hungern müssen da alles unentgeltlich bereitgestellt wird. Das haben wir ja bereits geklärt, dass dem nicht so ist. Und ja, Software-Entwickler bin ich und ich wäre auch sehr gerne in einem Unternehmen tätig das OSS entwickelt