Grimba schrieb:
Überfällig. Da hätte man nicht erst auf Google warten sollen. Auf EOL Betriebssystemen eine Software einzusetzen, die für den Großteil des Funktionsumfangs auf Internetzugang angewiesen ist, ist ja nicht gerade die beste Idee.
Erläutere mir bitte wieso es aus deiner Sicht eine gute Idee ist, wenn ein Software-Hersteller durch Einführung einer Versionsprüfung es aktiv unterbindet, dass seine aktuelle Version auf einem vom Hersteller nicht mehr unterstützten Betriebssystem ausgeführt wird.
Aus meiner Sicht ist das nicht in Ordnung:
Gleich vorweg: Niemand, vermutlich auch nicht die Nutzer die noch immer Windows 7 verwenden, verlangt von Valve, dass sie ihren Client aktiv unter Windows 7 testen.
Wer aber glaubt, dass der Client Funktionen verwendet und gerne verwenden würde, die erst ab Windows 10 oder neuer verfügbar sind, der irrt. Selbst wenn es das gäbe: Das Problem ist schon lange gelöst! Schon heute muss man bestimmten Code-Pfade abhängig von Gegebenheiten, wie bspw. der Betriebssystemversion auf welcher die Software ausgeführt wird, einschlagen:
Ein klassisches Beispiel ist der mit Windows 2000/XP damals neu eingeführte "Öffnen/Speicher unter"-Dialog kurz "Common Dialog" genannt. Anwendungen mussten angepasst werden, damit diese die neue Optik verwendet haben. Mit der Einführung von Windows Vista hat Microsoft dann den Nachfolger "Common Item Dialog" gebracht. Nicht angepasste Anwendungen sind noch immer lauffähig -- verwenden dann aber optische Elemente die wie aus der Zeit gefallen erscheinen.
Lasst es einfach laufen und wenn es wirklich technisch nicht mehr geht, geht es nicht mehr. Hört aber auf den Leuten Mist zu erzählen ("Dann können wir endlich die Code-Base entschlacken und alles wird besser!!!111") und aktiv die Ausführung auf nicht mehr unterstützten System zu unterbinden.
Ich bin beispielsweise auch kein Freund davon, dass in den letzten Jahren TLS 1.0 bzw. 1.1 abgeschaltet wurde: Unbestritten sind TLS 1.2 und 1.3 die besseren Verfahren. Die Implementierung von TLS 1.0 bzw. 1.1 ist nach aktuellem Stand aber selbst nicht verwundbar (damit meine ich, dass die Kommunikation selber angegriffen werden kann, der Server selbst ist aber nicht gefährdet). Was erreiche ich durch Abschalten von TLS 1.0 bzw. 1.1? Clients die kein 1.2 oder 1.3 sprechen brechen gänzlich oder fallen bei opportunistischer Verschlüsselung auf Plaintext zurück. Und nein: Ich schütze damit auch keine vermeintlich modernen Clients vor Downgrade-Angriffen, denn diese hätten ja TLS 1.3 Unterstützung wo Downgrade-Attacken im Handshake standardmäßig unterbunden werden und bei TLS 1.2 gibt es die TLS_FALLBACK_SCSV Extension die gleiches kann aber zumindest Server-seitige Unterstützung benötigt.
Ähnlich wird es sich mit Steam verhalten: Die Nutzer werden vermutlich nicht aufhören, Windows 7 zu verwenden. Werden aber einem zusätzlichen Risiko ausgesetzt, weil sie vom Zugang zu Bugfixen in Steam abgeschnitten werden. Und wenn das eben ohne technischen Grund passiert...
leipziger1979 schrieb:
Und auch hier, wie in vielen anderen Beträgen "verstehen" die Leute einfach nicht was Support und EOL für ein OS bedeutet!
Das Problem was Steam, Ubisoft und Co. nämlich haben ist das sie Softwarelizenzen verkaufen in deren Systemvoraussetzungen, zb. Windows 7, genannt wird und man mit dem Kunden einen Vertrag schließt.
Und dieser kann, mind. nach deutschem Gesetz, nicht einseitig geändert werden.
Bedeutet die müssen, theoretisch, bis in alle Ewigkeiten einen Client anbieten der es zumindest erlaubt das die Lizenzen geprüft werden um die Software, dem Vertrag entsprechend, auszuführen.
Früher war das kein Problem als Spiele/Software noch auf Diskette, Module, CD oder DVD verkauft wurden.
Die Bedingungen waren außen aufgedruckt und man wusste was man benötigt.
Aber dann kamen die geldgeilen BWLer und ihre geniale Idee wieviel Geld man doch sparen kann wenn man den ganzen Scheiss digital verkauft und an Onlinekonten bindet.
Blöd nur das das ganze vertragliche vergessen wurde.
Mal ganz davon abgesehen das es sicherlich unzählige Anwendungen bei Steam gibt die ggf. gar nicht auf Win10/Win11 laufen.
Und auch wenn es nur 2% sind, bei mittlerweile bis zu 30 Millionen gleichzeitigen angemeldeten Benutzern sind das 600.000 Nutzer.
Wird im Artikel aber schön verschwiegen/verschleiert weil die Zahl dann doch nicht so "klein" ist.
Diese Aussage ist ist völliger Unfug.
Bei Spielen sprechen wir von Standardsoftware.
Bei Standardsoftware hast du wie bei jedem anderen Erwerb eigentlich nur Anspruch bei Mangel und das auch nur gegenüber dem Händler. In der Praxis bedeutet das: Wenn du jetzt Spiel A kaufst und du feststellst, dass bei dir nicht lauffähig ist, kannst du es als Mangel reklamieren. Sofern deine Reklamation berechtigt ist wäre der Händler nun in der Pflicht den Mangel zu beseitigen. Kann oder will er das nicht, kommt es vermutlich zur Rückabwicklung des Kaufs.
Sollte die Software erst später ihren Dienst einstellen, weil sie bspw. mit einem neuen Betriebssystem nicht mehr funktioniert, dann ist das dein Problem. Selbst bei Aussagen wie "Benötigt Windows 7 oder neuer" kannst du in 10 Jahren keinen Anspruch gegenüber deinem Händler geltend machen, wenn die Software nicht mehr unter Windows 20 funktioniert.