Man könnte auch sagen: China macht dasselbe, was im Westen als „woke“ gerade in ist - nur eben umgekehrt. Dieselben Mittel und Begründungen, manche subtiler, manche direkter.
Im Westen versuchen Ideologen ihre Vorstellungen der Masse einzugeben, in China gibt der Staat den Kurs vor.
Sämtliche Argumente lassen sich für beide Seiten nutzen. Beide glauben, dass sie im Recht sind und verurteilen den jeweils anderen. Paradox ist das allerdings, wenn man stets Toleranz fordert, aber dann ein Land, das andere Ansichten, eine andere Kultur, andere Strukturen hat zu verurteilen, weil es nicht dieselben Ansichten hat. Das ist die Definition von Intoleranz 😉
Als „Gegenpol“ zum Woke-Wahn, der in der übersatten westlichen Welt gerade herrscht und Probleme potenziert statt löst, finde ich es „gut“. Ein wenig Contra tut der Minderheit, die mittlerweile nur noch fordert, aber selbst nichts gibt, keine Kompromisse eingeht und mindestens genauso stur ist wie die Fraktion, gegen die sie angehen, ganz gut.
Ein gesunder Mittelweg wäre angebracht.
Den will aber weder die Woke-, Gender- und Diversity-Gemeinde, noch Länder wie jetzt China.
Das alles schadet der eigentlich guten Sache - was abzusehen war. Auf starken Druck erfolgt stets ein ebenso starker Gegendruck. Fragt sich, wer den längeren Atem hat.
Bei 1+ Mrd potenzieller Kunden, die man nicht gewinnen kann oder verliert vs. ein paar wenigen Millionen Wokies, die über die ganze Welt verteilt sind, ist das kein wirklich gleicher Kampf.
Solange Sturheit und „ich will aber“ bzw „die müssen“ die Leitlinien sind, wird es keine Lösung geben, mit der alle leben können und wollen. Im Gegenteil. Die Abneigung wächst und im Endeffekt schaden diese Bewegungen der eigenen Sache, je mehr und aggressiver sie vorgehen.
Dabei ist es auch egal, ob man für sich behauptet, auf der „guten Seite“ zu stehen. Andere sehen das eben anders - mit teils denselben Begründungen 🤷🏼♂️
Mir persönlich ist das egal. Ich lasse jeden machen was er will und so soll mich auch jeder mein Ding machen lassen. Grenzen eben. Die fallen meist als erstes, wenn es um „Freiheit“ geht. Hört sich ja auch gut an - bis jemand kommt, der genauso denkt aber gegenteilige Ansichten hat. Dann ist das mit der Freiheit auf einmal „blöd“. Siehe jetzt eben China.
Man muss die Haltung nicht toll finden. Genausowenig wie die die Meinung der Wokies toll finden müssen. Solange das nicht akzeptiert wird, ist man nicht tolerant und hat imo nicht das Recht, Toleranz zu fordern. Dann geht es nämlich nur darum, die eigene Sicht, die eigene Ideologie durchzudrücken und leider nicht um die Sache an sich. Sieht man wunderbar an den Diskussionen unter solchen Artikeln.
Aktuell zensiert der „freie Westen“ Serien wie zB The Office wegen „Diversity-Witzen“, streichen He-Man aus der He-Man-Serie wegen „zu männlich“ (beides Netflix), bringen Warnhinweise vor „Pocahontas“ und „Susi und Strolch“ (Disney+) und verbrennen „Asterix in Amerika“-Comics im Namen der Wokeness (Kanada), während man sich über „Zum Mohr“ aufregt und gleichzeitig abwertend von „alten weißen Männern“ spricht und Studenten schlechter bewertet, wenn sie - rechtschreibkonform -nicht gendern🤷🏼♂️
Wo das jetzt „besser“ sein soll und wo da die „Toleranz“ ist, verschließt sich mir. Die Begründungen jedenfalls sind mindestens genauso menschenverachtend wie die angeprangerten „Taten“.
Heute wollen sich manche eben nicht anpassen. Gabs schon immer. Heute nimmt man sie eben wahr, Dank Twitter usw.
Eine Gesellschaft funktioniert aber nicht, wenn man versucht, es jedem einzelnen Mitglied recht zu machen. Man stelle sich zb einen Fußballverein vor, der es jedem Mitglied recht machen will.
Mir sind sämtliche Extreme suspekt. Alle, die sich als „gut“ darstellen und mit etwas werben, was sie selbst nicht zu geben bereit sind. Deswegen lehne ich die von denen propagierten Ideologien ab. Man darf Extreme nicht dauerhaft und freudig unterstützen. Und wenn jeder seine eigenen Regeln macht, hat am Ende der Recht, der am stärksten zuschlägt. Das kann niemand wollen.
Das hatten wir schon ein paar Mal von „beiden“ Seiten. Es ging nie gut aus. Aber manche lernen eben langsam.