Warum sind immer an allen Sachen entweder die Eltern oder die Politiker schuld?
Ich mein, die können herzlich wenig dafür, dass es heutzutage unter jugendlichen "in" zu sein scheint, die Schule zu hassen und möglichst rebellisch zu wirken.
Verstärkend dazu kommt, dass man immer früher erwachsen sein will und damit genau diese Verhaltensmuster annimmt, die einem als "nicht mehr kindisch" bzw "cool" vor die Nase gehalten werden.
"Erwachsen" wollte ich hier nicht sagen, weil "erwachsen" irgendwo auch Feindbild geworden ist.
Ich seh das leider viel zu oft, dass Kinder dich gegen ihre Familie auflehnen und sowas. Manchmal hab ich den Eindruck, dass es wirklich nur noch sehr wenige wirklich intakte Familien gibt.
Und bevor das jetzt völlig nach OT klingt, versuch ich ma zu erläutern, warumd as für mich dazugehört:
Eltern wollen, dass ihre Kinder möglichst viel lernen etc ,damit sie später erfolgreich sind.
Kinder wollen aber nicht das, was die Eltern wollen (da ist eigentlich egal, was die Eltern wollen, es geht darum "cool" zu sein).
Außerdem gibt es immer wieder Leute, die zwar schulmäßig nicht wirklich erfolgreich sind, es aber dafür um so besser verstehen, andere Leute so zu beeinflussen, dass diese ihre Meinung ändern, um "dazuzugehören".
Und das erste, was solche Leute propagieren ist natürlich ,dass Schule doof ist, weil sie ihnen mangels Erfolg keinen Spaß macht.
Kein Wunder, dass lernen kein Spass macht, wenn in der Welt eines Kindes/Heranwachsenden dermaßen gegen Lehrinstitutionen sturmgelaufen wird.
Ich hab das oft genug selber erlebt, dass ich an einen Fach echt Spaß hatte bis irgendwer gesagt hat "Das Fach/Der Lehrer ist doof", was zur Folge hatte, dass man nichtmehr offen sagen konnte "ich mag das Fach aber" ohne dafür mit bösen Blicken oder mehr gestraft zu werden.
Ehrlich gesagt ist mir da dann die Freude an dem Fach auch irgenwie vergangen ,wenn sich jemand permanent drüber beschwert.
In den letzten paar Jahren hab ich dann festgestellt, dass grade die Leute Spaß an der Schule haben ,die irgendwo zwar eine evtl strengere Erziehung genossen (?) haben, aber dafür auch ein paar der Werte ihrer Eltern übermittelt bekommen haben.
Dazu zähl ich mich jetzt einfach mal dazu.
Gut, ich hab seit der 3. Klasse keine Hausaufgaben mehr gemacht, aber ich hab mir das zum Glück auch leisten können.
Was ich eigentlich sagen wollte ist halt, dass man zwar oft auch nur lernt, weil zu Hause ein gewisser erwartungdruck herrscht, aber der ist mir im nachhinein gesehen tausendmal lieber als das, was ich jetzt so alles beobachten darf.
Bei uns zu Hause war zB mein Vater - der ziemlich altmodische Vorstellungen von der Gesellschaft hat - immer der, der Leistungsdruck aufgebaut hat.
Seit er ausgezogen ist, kann ich an meinen jüngeren Geschwistern gut beobachten, wie man sich hängen lässt, wenn nicht irgendwie einer hinter einem steht und drängelt.
Einen Kontrast dazu bildet eine Freundin von mir, die zwar zu der "rebellischen", Gangstermusik hörenden Generation gehört, aber eine so perfekte Familie hat (ja, ich beneid sie drum), dass es für sie einfach normal ist, sich für die Schule Mühe zu geben und sie selbstbewusst genug ist, um das auch anderen Leuten gegenüber so zu vertreten.
Klar gibt es auch Fächer, die sie nicht mag und wo sie sich drüber beschwert. Aber im gegensatz zu anderen Leuten aus meinem Umfeld gibt sie sich dann extra Mühe und versucht das durch besonders fleißiges Lernen auszugleichen.
Es macht ihr halt zwar nicht wirklich Spaß, aber dafür hat sie dann am Ende nicht die Enttäuschung, auch noch mit schlechten Noten dazustehen, was dann doch irgendwie auch wieder aufbauend ist.
Öhm, was ich mit dem ganzen Geschwafel eigentlich sagen wollte ist, dass sich Schüler heutzutage zu sehr treiben lassen und von ihnen einfach nichts mehr gefordert wird.
Ich würde manchmal echt die halbe Klasse sitzen lassen. Aber erklär das mal den Eltern. Also werden die Anforderungen der Schule weiter zurückgescharaubt, die Schüler legen sich noch mehr auf die faule Haut, freuen sich, dass sie über die "strengen lehrer" triumphiert haben und leben weiter ind em Irrglauben, dass solche Argumente bei ihrem späteren Arbeitgeber auch ziehen.
Auf der einen Seite werden Anforderungen an Schüler abgebaut.
Auf der anderen Seite wird Schülern der Eindruck vermittelt, dass Lernen "out" ist.
Und verstärkend hinzu kommt, dass Schule mit ihren theoretischen lehrinhalten mehr auf die Uni vorbereitet als auf einen praktischen Beruf.
Außerdem wird die Faulheit von den Eltern noch gestützt, indem sie die Schule dafür verantwortlich machen, wie schlecht ihr Kind abschneidet und dass man doch seine besonderen Verhältnisse berücksichtigen muss.
Meiner Meinung nach ist man da schon viel zu weit auf die Eltern udn Schüler zugegangen und hat inzwischen so viele Augen zugedrückt, dass man Blind für die Realität geworden ist.
Man muss einfach aufhören Schüler auf Teufem komm raus durchs Abi zu quetschen, nur damit er ein Statussymbol erlangt.
Abitur sollte ursprünglich mal die geistige Elite des Landes kennzeichnen.
Aber bei dem Heutigen Wertverfall dieses Wischs ist es ja bald schon peinlich, keins zu haben.
Ich frag micht nur, wie es zB angehen kann, dass ein angehender KfZ-Mechaniker Abitur haben muss. Ich mein, welchen Vorteil bringt das in solchen Berufen? Ist es da nicht völlig Zweckentfremdet als Auswahlkriterium?
Es zeugt doch alleine von geistigen leistungen und gibt keinerlei Aufschluss über handwerkliches Geschick oder ähnliches.
Inzwischen gibt es mehr Leute, die Abi machen, um eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu bekommen als solche, die es machen, um studieren zu dürfen (wofür es eigentlich gedacht war).
Ist es da nicht langsam mal an der Zeit, die Anforderungen an jene, die man an der Uni haben will soweit zu erhöhen, dass es nicht die gleichen sind wie an den, der bei VW Zündkerzen einbaut?