Verhandlung "Brunner"

Ich denke man müsste von diesem ewigen Gefälle weg. Fall Sarazin und Fall Heisig. Diese Fälle haben doch eindeutig nichts mit dem Fall Brunner zu tun, oder etwas doch? Sararzin ist ein Schlawiner und Heisig war eine (wie ich lese) schwierige Depressive. Ein wenig Erläuterungen fehlen denke ich hier. Mediales Gewitter gabs für mehrere davon, so weit ok. Aber haben jetzt Schlägertruppen auf der Straße Sarazin gelesen gehabt und sind dann auf Brunner los, da genetisch minderwertiges Geblüt? Das wäre eine Art von modernem Faschismus, Man sollte von diesen Fällen weg kommen denke ich und den eigentlichen Problemen nahe kommen.
 
Doch, haben sie ; beide behandeln (wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung) Jugendkriminalitaet und ihre weitreichenden Auswirkungen.

Der Fall Dominik Brunner ist einer unter vielen, obwohl er bekanntermassen hohes Medieninteresse genossen hat.
 
Bitte vergiss nicht, dass Sarrazin Teil der schwätzenden Politik ist und nicht Teil der Lösung. Denn sein Buch sind unbelegte Thesen, wissenschaftlich nicht haltbare Behauptungen und teils absichtliche Provokation. Wenn er sich mehr auf die Lösung und weniger auf das Beklagen von Zuständen konzentrieren würde, hätte er vielleicht weniger Presse, aber sicher mehr Effekt. Im übrigen ist es kein Zufall, dass er durchaus aktiv an der Gestaltung einer perspektivlosen Unterschicht mitwirkt und Sozialleistungen ganz bewusst auf ein derartiges Minimum reduzieren will, dass er genau die Probleme schafft die er anmahnt (ich erinnere an seine Äußerungen zu Hartz IV etc.). Die Zustände die er als Politiker mit bereitet, ignoriert er in seine Thesen und macht es eine Frage von Rasse und Glaube. Er beklagt Armut und Perspektivlosigkeit als angeborenes, vererbares Phänomen und begreift nicht (halten wir ihm das mal zu Gute), dass er selbst genau dies fördern will. Die Gründe sind vielschichtiger, mangelnde Integration ist sicher eines davon. Das sollte man kritisieren, aber er gehört zu der Generation die Integration weder gefördert noch gewünscht haben und die sich jetzt noch dagegen vehement wehren. Das es aber so nicht funktioniert sieht man. Jetzt zu sagen, dann integriert euch doch selber und alle Probleme sind gelöst, ist der gleiche Ansatz wie seit 40 Jahren und keine unbequeme "Wahrheit".

Die Frage ist: Was hat Sarrazins Pauschalisierung zum Thema Muslime mit dem Thema hier zu tun? Jugendkriminalität hat bei ihm nur eine Gewichtung und die trifft hier ja gerade nicht zu. Sein prominent wiederholter Ansatz erklärt eben gerade nicht, warum es zu dem Ausbruch kam.

"Ein Fall unter vielen" ist ebenso eine unbelegte Behauptung. Angesichts der Verbindungen die du ziehst zudem eine sinnlose Verallgemeinerung, weil die Ausgangssituationen eben sehr wohl zu differenzieren sind. Aber solange U-Bahn und S-Bahn die wichtigsten Merkmale sind, solange wird man eben auch nicht in der breiten Öffentlichkeit diskutieren, wer warum zugeschlagen hat und wie man verhindern kann, das es öfters passiert. Das wäre ein Ansatz zur Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber solange U-Bahn und S-Bahn die wichtigsten Merkmale sind, solange wird man eben auch nicht in der breiten Öffentlichkeit diskutieren, wer warum zugeschlagen hat und wie man verhindern kann, das es öfters passiert. Das wäre ein Ansatz zur Lösung.
Das ist nunmal am Stammtisch nicht schlagkräftig. Und darüber schauen eben viele nicht hinaus.
 
Eine Berufung findet noch statt und dann werden die Strafen wahrscheinlich wesentlich geringer ausfallen. Ist immer so sobald ein großes Medieninteresse besteht fällt die Strafe in 1ter Instanz immer sehr hoch aus, damit es abschreckend wirkt. In 2ter Instanz kommen meißt wesentlich geringere Strafen dabei raus.
 
So pauschal kann man das nicht sagen.
Es ist durchaus möglich, dass der Berufungsrichter die Sache komplett anders sieht und noch mal was oben aufs Strafmaß draufpackt.
Es gibt auch Beispiele wo man die Berufung lieber hätte sein lassen.

Ich würde mich mit dem Urteil zufrieden geben. Es ist durchaus angemessen.
 
Eine Berufung findet noch statt

Wenn dann eine Revision.

Ist immer so sobald ein großes Medieninteresse besteht fällt die Strafe in 1ter Instanz immer sehr hoch aus, damit es abschreckend wirkt. In 2ter Instanz kommen meißt wesentlich geringere Strafen dabei raus.

Gibt es für diese Aussage Quellen?

Es ist durchaus möglich, dass der Berufungsrichter die Sache komplett anders sieht und noch mal was oben aufs Strafmaß draufpackt.

Viel kann das im Jugendstrafrecht nicht mehr sein.
 
Doc Foster schrieb:
Viel kann das im Jugendstrafrecht nicht mehr sein.

Bei Kanditat 1 nicht. Aber Kanditat 2 schon.

Theoretisch könnte doch auch noch der Straftatbestand (also ob Mord, Totschlag, gef. Körperverletzung) noch geändert werden, oder?
 
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