News Verkehrsministerium: Gesetz für autonomes Fahren noch in diesem Sommer

Hi,

geht mir leider noch nicht weit genug. Erst wenn komplett autonomes Fahren legitim ist, ich also nicht mehr eingreifbereit sein muss, spreche ich von einem echten Autopilot und erst dann macht es in meinen Augen Sinn, sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen. Ich sehe es noch nicht als große Erleichterung, wenn ich ohnehin die Hände jederzeit wieder ans Lenkrad packen soll und den Verkehr trotz "Autopilot" im Auge behalten muss.

Klar, ein Schritt in die richtige Richtung ist es in jedem Fall, wenn das Thema von der Politik aufgegriffen wird, keine Frage.

VG,
Mad
 
So lange der Fahrer immernoch Fahrer bleibt und nicht zum Passagier wird, ist das Ganze aus meiner Sicht sinnlos. Entspannt was anderes machen ist dann unmöglich, wenn ich ständig den Autopiloten kontrollieren muss um schnell eingreifen zu können. So können sie das Gesetz auch bleiben lassen, da es nichts an der aktuellen Situation ändert.
 
Ich finde dieses "halbautonome" Fahren gefährlich. Wenn ich jederzeit bereit sein muß einzugreifen, dann kann ich auch gleich selbst fahren. Was soll es sonst auch bringen? Den Computer fahren lassen, damit man ... was? Ausruhen kann man sich nicht, weil man genau so aufpassen muß wie sonst auch. Außerdem denke ich, daß der ein oder andere genau deswegen dann ermüdet, weil er eben "nichts" zu tun hat.

Wenn dann der Computer Mist baut, und der Fahrer eingreifen muß, dann vergeht nochmal kostbare Zeit bis zur Reaktion, weil er eben nicht sofort bereit dazu ist. Hände nicht am Lenkrad, und vielleicht nicht ganz so aufmerksam wie wenn man selbst fährt.

Wirklich sicher wird autonomes Fahren in meinen Augen erst, wenn alle Fahrzeuge (evtl. sogar die, die nicht autonom fahren können solange es einen Mischbetrieb gibt) einen Transponder tragen, der Position, Richtung, Geschwindigkeit und ggf. sicherheitsrelevante Telemetrie wie z. B. Glättegefahr oder erkannte Hindernisse an die nächstumgebenden Fahreuge übermittelt.
 
Ich kann Madman1209 vollstens zustimmen.

Ein Autopilot für Flugzeuge mit Piloten, die das Geschehen überwachen ist ja okay, es taucht ja nicht überraschend ein anderes Flugzeug "einfach so" überrachend auf.

Im Straßenverkehr ist es hingegen völlig hinrissig, jederzeit einen "Autopiloten" kontrollieren zu müssen, um eingreifen zu können.

1. Ist es weitaus anstrengender, weil man nicht weiß, was der Computer machen wird.

2. Ist man nicht so schnell, wie wenn man selbst lenkt.

3. Ist der Sinn eines Autopiloten, nämlich etwas Anderes tun zu können, als das Fahrzeug zu kontrollieren, damit passé.
 
Gizmo0815 schrieb:
So lange der Fahrer immernoch Fahrer bleibt und nicht zum Passagier wird, ist das Ganze aus meiner Sicht sinnlos. ...So können sie das Gesetz auch bleiben lassen, da es nichts an der aktuellen Situation ändert.

Es lässt sich ja nicht per Gesetz verordnen, dass Fahrassistenzsysteme die sich autonom nennen dies auch tatsächlich sind.
Fakt ist, dass bei derzeit und in naher Zukunft zur Verfügung stehenden Systemen die Möglichkeit einzugreifen unerlässlich ist bzw. sein wird.

Von 100%ig autonomem Fahren das zu 99,99999% sicher und fehlerfrei ist sind wir eben noch ein paar Entwicklungsschritte entfernt. Und das spiegelt der aktuelle Gesetzentwurf wider. Sollten die autonomen System künftig ausgereifter werden und ausgiebig getestet sein, wird das Gesetz eben entsprechend angepasst.
 
Das Ganze ist ad absurdum.
Autonom wird an der Nase rumgeführt.
Akoholfrei = meist 0,5% Alk
ohne Konservierungsmittel = laut Gesetz
...

Merkt jemand was?
 
Es ist doch immer das Gleiche. Und es würde mich nicht überraschen, wenn die Hersteller dieses Gesetz ganz einfach "umgehen".
Einfach beim Einschalten eine Meldung einbauen, dass die Aktivierung des Systems auf eigene Gefahr erfolgt und der Fahrer weiterhin die Hände am Lenkrad haben muss. Außerdem werden alle Haftungsansprüche gegen den Hersteller ausgeschlossen.

Das ist dann so wie mit dem Datenschutz: Ja, es gibt ein Datenschutzgesetz; aber wenn ich die Website XY benutzen will, muss ich bei der Anmeldung zustimmen, dass sie meine Daten mit A, B und C teilen dürfen. Friss oder stirb.
 
Hi,

Von 100%ig autonomem Fahren das zu 99,99999% sicher und fehlerfrei ist sind wir eben noch ein paar Entwicklungsschritte entfernt. Und das spiegelt der aktuelle Gesetzentwurf wider. Sollten die autonomen System künftig ausgereifter werden und ausgiebig getestet sein, wird das Gesetz eben entsprechend angepasst.

das impliziert, dass menschliche Autofahrer zu 99,99999% sicher und fehlerfrei fahren würden. Das halte ich - vorsichtig formuliert - für eine sehr gewagte These.

Sobald echte autonome Systeme gleich viele oder weniger Fehler machen als der Mensch sollten diese Systeme in den Einsatz kommen.

VG,
Mad
 
Sehe ich auch so.
Warum beschließt man überhaupt neue Gesetze zu Technologien, die voll in der Entwicklungsphase sind offensichtlich ohne die Autohersteller selbst und ohne unsere EU Partner bzw Amerika.
Einheitliche Standards helfen den Technologien ungemein für den Fortschritt. Sonst werden es wieder Insellösungen uns das bei Technologie, die noch nicht fertig ist.
 
Der Minister möchte: "Solche Unfälle will das Verkehrsministerium mit dem neuen Gesetz verhindern. " Selten sowas dummes gelesen.

Wenn das so ist, dann soll er erst einmal die Gesetze abschaffen, die derzeit 3.500 Verkehrtote pro Jahr zu verantworten haben.

Auf normalen Straßen wird sich der Trend zum echten autonomen Fahren nie durchsetzen! Wohl könnte ich vorstellen, dass auf Autobahnen einzelne Spuren explizit für autonome Fahrzeuge reserviert sind und dort die Autonomen mit Tempo 250 in 10m Abstand dahinsausen.
 
hätte in dieser Form dann ja eigentlich nichts mit autonomen Fahren zu tun und wäre eher assisted driving, oder so. Wie andere auch schon schrieben, geht das Gesetz hier nicht weit genug, erst wenn der "Fahrer" aus der Haftung genommen wird und etwas anderes machen kann, wird es sinnvoll.

Als ich die Überschrift laß, dachte ich das hier jemand wirklich die Haftungsfrage mal klären will und diese schwierigen Fragen angehen will, solange der Fahrer aber verantwortlich bleibt, umgeht man die Frage ja eher und klärt eigentlich gar nichts.
 
Sehr interessant, keiner der hier Kommentierend scheint jemals öfter bzw. regelmäßig mit existierenden Assistenzsystemen gefahren zu sein.
Ich kann nur sagen, dass jedes System, das den Fahrer entlastet viel wert ist. Das sind Assistenzsysteme und eben in Zukunft Teilautonome Systeme. Dabei ist es egal ob man Aufmerksam sein muss oder nicht. Sie bringen Entlastung für den Fahrer und erhöhen die Sicherheit.
 
Ich denke niemand lehnt hier Assistenzsysteme an sich ab. Es gibt aber durchaus welche, deren Sinn ich für fragwürdig halte. Man muß nicht jeden Sch... auf elektronische Systeme abwälzen. Beispiele gefällig?

Regensensor: Prima. Ganz toll. Wischt mir persönlich entweder zu wenig, oder rödelt sich nen Ast obwohl fast nichts tröpfelt. Ein manuell einstellbares Intervall wäre mir tausendmal lieber.

Fernlichtassistent: Jein. Vermindert sicher das Blendrisiko für den Gegenverkehr. Aber ich hatte nie ein großes Problem rechtzeitig abzublenden. Und auch wenn aus dem Gegenverkehr mal einer etwas länger braucht um abzublenden habe ich nicht das riesige Problem. Nur wenn einer blendet, haben die meisten Menschen die Angewohnheit auch noch genau ins Licht zu glotzen weil amn sich dann noch besser drüber ärgern kann. Macht meines Erachtens jetzt mehr Sinn mit variabler LED-Beleuchtung, die nicht komplett abblendet. Aber mit konventionellen Scheinwerfern, naja, muß man nicht unbedingt haben.

Spurhalteassistent: Wenn ich sowas brauche kann ich entweder nicht fahren, lasse mich zu sehr ablenken, oder bin definitiv zu müde zum Fahren. Und gerade in letzterem Fall sollte mir mein ureigenstes Assistenzsystem schon lange vorher gesagt haben daß es Zeit für eine Pause ist. Im Gegenteil, das Ding nervt je nach Fahrweise mitunter tierisch wenn man mal einer Begrenzung zu nahe kommt.

Einparkhilfe: Kommt konkret auf das Fahrzeug und die Örtlichkeit an (und auf den Skill des Fahrers), kann man haben, ist aber auch kein muß.

Vieles ist weniger wirkliche Entlastung des Fahrers, mehr einfach Gewöhnung und Bequemlichkeit. Meine ersten beiden Autos hatten gar nichts drin, nicht mal Servolenkung. Und man vermisst die auch nicht wenn man es gewohnt ist. Erst mein drittes Auto hatte die, und erst ab meinem vierten hatte ich ABS, nochmal erst ein Auto später ESP. Schlechtes Wetter, und ich meine wirklich schlechtes Wetter, Nebel mit Sichtweiten von vielleicht 10 Metern, Schneefall mit starkem Wind daß man kaum über die Motohaube hinaus sah und Schneeverwehungen, das ganze auch mit einem z. B. alten BMW 318is ohne ABS und ESP - das alles war nie ein Grund für mich irgendwo hin nicht zu fahren. Das beste Assistenzsystem heißt einfach gesunder Menschenverstand. Wobei ich ABS und ESP durchaus als sinnvoll erachte und diese auch nicht mehr missen möchte.

Viele Leute meinen aber, daß ihnen diese Systeme das Denken abnehmen. Wenn ESP mal eingreift, ist man vorher eigentlich schon zu weit gegangen. Und hat man es zu sehr übertrieben hilft einem das auch nicht mehr. Zum anderen gibt es viel zuviele die meinen die Strße gehört ihnen allein und es zählt das Recht des (vermeintlich) stärkeren. Wenn ich auf der Landstraße schon zugegebenermassen 10-20 km/h zu schnell fahre, und weit und breit keiner sonst da ist, dann gibt es Leute die einen immer noch überholen müssen weil ihnen das a) entweder immer noch nicht schnell genug ist oder b) ihr Ego es nicht zulässt hinter jemand anderem herzufahren.

Und wenn ich jetzt mal ganz konkret einen Vergleich ziehe, zu vor rund 25 Jahren als ich meinen Führerschein frisch hatte, dann sollten sie als erstes mal einen Blinkerassistenten erfinden. Denn gefühlt 50% auf der Straße halten es nicht für nötig zu blinken, oder haben vergessen daß der Blinker anzeigen soll, wo man vor hat hinzufahren, und nicht um anzuzeigen was man jetzt unmittelbar gerade macht. Denn wenn einer abbiegt oder die Spur wechselt, dann seh ich das auch in dem Moment. Es vorher zu wissen wär aber nett gewesen. Das betrifft vor allem die, die vor einem voll auf die Bremse treten, und dann während dem abbiegen anfangen zu blinken. Früher haben wir Witze gemacht, daß bei Mercedes der Blinker Aufpreis kostet. Heute ists egal was gefahren wird, blinken ist wohl aus der Mode gekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Autonomes Fahren, aber ich muss trotzdem die ganze Zeit aufpassen? Das ist ja mal sehr sinnvoll, da geb ich doch gerne 10000 Euro extra aus...

Was bei den Unfallstatistiken auch immer vergessen wird, ist, dass viele Unfälle durch Raser verursacht werden. Da hilft auch kein autonomes Fahren. Wenn man normal fährt, hat man also ein viel geringeres Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden.
 
Zitat:
"...Auf diese Weise will die Bundesregierung sicherstellen, dass die deutschen Autobauer eine Vorreiterrolle bei den selbstfahrenden Fahrzeugen einnehmen...."

Ah ja, erst den Zug (wie so oft) verpassen und dann wieder im Eilverfahren den Elefant im Porzellanladen mimen.
Wie wäre es zur Abwechslung mal mit autonomen Denken liebe Politik, statt jetzt das autonome Fahren übers Knie zu brechen?

"Offen ist allerdings noch, wie aufmerksam der Fahrer in der Praxis tatsächlich sein muss. Volle Konzentration auf den Verkehr oder das Lenkrad ist zwar nicht erforderlich, im Zweifel muss er aber eingreifen können, um Unfälle zu verhindern."

Wenn ich nicht voll konzentriert den Verkehr beobachte kann ich auch nicht folgerichtig handeln, denn ich habe wohl unkonzentriert etwas entscheidendes übersehen.

Und eine Black Box zur Protokollierung wird nicht auf die Fahrzeuge mit Assistenzsystemen beschränkt bleiben. Die Versicherer werden sie jedem aufs Auge drücken, wenn er in einem bezahlbaren Tarif bleiben will.
Das ist kein Pessimismus, sondern an der Realität getesteter Optimismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr müsst das aber auch so sehen, echtes autonomes Fahren muss technisch entwickelt werden und ausgereift sein. Die neuen Fahrerassistenzsysteme sind die ersten Schritte, um diese Technik zu entwickeln. Und das geplante Gesetz wird auch der erste juristische Schritt sein, um solche Technologien überhaupt zu ermöglichen.
 
@CB:
Bitte mal vom BILD-Niveau wegkommen und korrekte Begriffe verwenden. Autonome Fahrzeuge finden sich erst auf Stufe 5 des automatisierten Fahrens. Das genannte Gesetz schließt die autonomen Fahrzeuge also explizit aus.
Die Klassifizierung gibt es übrigens schon seit Ende 2014.

Für Aufsehen sorgte zuletzt ein selbstfahrendes Tesla-Fahrzeug, dass in einen tödlichen Unfall verwickelt war.
dass -> das
 
projectneo schrieb:
Sehr interessant, keiner der hier Kommentierend scheint jemals öfter bzw. regelmäßig mit existierenden Assistenzsystemen gefahren zu sein.
Ich kann nur sagen, dass jedes System, das den Fahrer entlastet viel wert ist.

Was haben die Autofahrer vor 30 oder gar 50 Jahren gemacht? Fahrzeug erworben und gegen den nächsten Baum gefahren, weil keine Assistenzsysteme (außer Spiegel und Blinker) vorhanden waren?

Einfach mitdenken im Straßenverkehr und Augen auf!

Ich fahr nun schon über 1,5 Millionen km unfallfrei und sehr Zügig:evillol:
 
projectneo schrieb:
Sehr interessant, keiner der hier Kommentierend scheint jemals öfter bzw. regelmäßig mit existierenden Assistenzsystemen gefahren zu sein.
Ich kann nur sagen, dass jedes System, das den Fahrer entlastet viel wert ist. Das sind Assistenzsysteme und eben in Zukunft Teilautonome Systeme. Dabei ist es egal ob man Aufmerksam sein muss oder nicht. Sie bringen Entlastung für den Fahrer und erhöhen die Sicherheit.

Wenn ich weiter verantwortlich bin, weil ich ja eingreifen muss, darf ich nicht abgelenkt sein.
Denn selbst wenn man aufmerksam fährt, kann man Unfälle schwer vermeiden, da Reaktionszeit... dazu kommt.
Das ist Augenwischerei, dass ich nur alle 5s dann auf die Straße schauen muss.
Was alles in 5s passieren kann, wissen wir.

Magogan schrieb:
Was bei den Unfallstatistiken auch immer vergessen wird, ist, dass viele Unfälle durch Raser verursacht werden.

Nicht Raser, durch Ablenkung!
- Mitfahrer
- Handy
- Zigarette
- Technische Spielereien im Auto (Radio...)
 
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