Ranayna schrieb:
Dein Quote, im Bezug auf Cyberpunk:
Hat man es wirklich kritisiert, weil es nicht der "Ubisoft Formel" folgt?
Zumindest hier im Forum durfte man oft genug lesen dass es nichts tauge, weil es "nicht mal einen Frisör" bot oder so. Also nicht explizit weil es nicht der Ubi-Formel folgte, sondern eher der allgemeinen Open-World-Formel. Für mich ist da ein TES oder ein Rockstar-Spiel auch nicht viel besser als ein AC. Ich will nicht Tennis spielen oder zig Sammelquests erledigen, ich will mit interessanten Charakteren spannende Geschichten erleben! Hab immer wieder versucht an GTA5 oder Skyrim ranzukommen und immer nach ein paar Stunden abgebrochen...
Ranayna schrieb:
Was ich persoenlich an modernen Open World Spielen nicht mag, ist dieses "Checklisten abarbeiten". Da war Witcher 3 ja auch von betroffen: Man geht ans Questboard, bekommt nen haufen Marker in der Umgebung, und klappert die dann ab. Rinse and Repeat. Und man sollte es machen, denn man weiss ja nicht ob der Marker ein wichtigen Skillpunkt, oder nur ein Monsternest ist. Unter diesem "Liste abarbeiten" geht viel richtig guter Content, den Witcher 3 zweifelsohne hat, leider etwas unter.
Ist etwas besser gelöst, man wird alle Nase lang von NPCs angerufen, die einem Aufträge geben. Ist mMn ein bisschen besser als die Boards, aber immer noch nicht so richtig elegant. Hab den Kram aber weitestgehend ignoriert, mich auf die Hauptquests und spannenderen Nebenquests konzentriert und wurde 70 Stunden gut unterhalten. Die Bratpfannen-Momente gibts aber mMn immer noch.
BOBderBAGGER schrieb:
Cyberpunks "Open World" ist ein glorifizierter Ladebildschirm und wurde eben genau dafür zurecht kritisiert.
Ich finde es gerade deshalb so gut... der Schwachsinn der Open-World-Konkurrenz, der mich vom eigentlichen Spiel ablenkt, hat mich schon immer gestört. Ich habe keine Lust, meinen Skill im Tennis zu verbessern oder 5 Wildschweine zu erlegen und meine Frisur ist mir auch völlig egal wenn es darum geht, die Welt zu retten oder so...
Das ist aber gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass hier ein Spiel eine andere Herangehensweise wählt, die sehr vielen Spielern zusagt und ebenso seine Anhänger hat wie die generischen Open-World-Spiele nach Formel X, die also ebenso eine Daseinsberechtigung haben. Und solche Spiele gibts alle paar Jahre mal, während jedes Jahr dutzende Spiele nach Formel X rauskommen. Aber wenn sich 5 Jahre nach Witcher 3 mal wieder ein Spiel erdreistet, in dessen Kerbe zu schlagen und NICHT Formel X zu bieten schreit das Internet Zeter und Mordio, und die Entwickler bekommen Morddrohungen.
Und nur darauf wollte ich hinaus: sobald man von Formel X abweicht, sei das jetzt die Ubi-Formel, GTA-Formel oder was weiß ich, strafen es die genannten Dillgurken ab, ganz egal ob diese abweichenden Spiele dann auf ihre eigene Art überzeugen können. Und genau das meine ich: wie kann man Ubisoft vorwerfen, dass sie immer wieder dasselbe Spiel bringen, wenn die lautstärkste Gruppe der Spieler eben genau das will und sofort massiven Terror schiebt, wenn sie es nicht bekommt?
Hylou schrieb:
Dem einen gefällt es wenn die Welt eine leere Kulisse ist, der andere will das sie sich realistisch anfühlt.
Ja, es war ja nur ein Beispiel was passiert, wenn man vom Mainstream abweicht und andere Stärken bietet. Das Internet rastet kollektiv völlig aus. Ich habe gewissermaßen Ubisoft für ihre Spiele verteidigt, weil ich hier den Konsumenten in einer nicht ganz kleinen Mitschuld sehe. Da kann man in Foren noch so oft fordern dass man nach über einem Jahrzehnt mal was Neues bringt, aber wenn es sich dermaßen lohnt? Man kann Ubisoft für den Sellout in dem Genre kritisieren, aber es ist absolut verständlich dass man so weitermacht, wenn es dank des debilen Teil der Spielerschaft so erfolgreich ist.
Wie gesagt, sollte keine CP-Diskussion werden. Aber das ist halt das beste aktuelle Beispiel für ein Anti-Ubisoft-Spiel.