Zu den Gaming-Fragen kann ich nix sagen, weil ich schon seit einiger Zeit das Basteln für bestimmte Spiele in Linux aufgegeben habe. Ich spiele nur noch Spiele mit Linux, für die es native Ports gibt. Der Rest wird mit Windows gespielt.
Ich wollte aber nochmal auf die anderen eingangs erwähnten Probleme zu sprechen kommen:
Schriftbild und Schriftarten: hier gibt es tatsächlich meilenweite Unterschiede zwischen den einzelnen Distros. Manjaro z.B. hatte auch als ich es mal getestet habe, ein unterirdisch schlechtes Schriftbild. Alles war verschwommen und die Standardschriftarten waren einfach schlecht. Weitere Negativbeispiele aus meiner Erfahrung sind Fedora und CentOS, sowie Debian. Bei Mint ging es einigermaßen = es geht definitiv besser.
Die einzigen Distros, die wirklich sehr gute Schriften und Schriftarteinstellungen standardmäßig liefern, sind meiner Erfahrung nach Ubuntu und alle Derivate sowie openSUSE.
Zum Aussehen kommt auch noch die Ergonomie. Dabei ist mir aufgefallen, dass es in den letzten Jahren den "Trend" gibt, graue Schrift auf grauem Grund auszuliefern, was natürlich bei Leuten ab 40 (wie ich z.B.) schon einige Probleme verursacht. Ganz schlimm ist hier Xubuntu, die zwar gute Schriften haben, aber diesen Vorteil durch "Grau auf Grau" zunichte machen.
In GTK-basierten Desktops ist das auch nicht so einfach zu ändern, weil man hier diverse .xml Dateien ändern muss. Ich habs aufgegeben und fahre nur noch KDE - nicht nur wegen der Ergonomie, sondern auch wegen den Features. In KDE kann man die Schriftfarben sehr leicht in den Theme-Einstellungen ändern.
Hardwarebeschleunigung: Ja, das ist ein Problem und es ärgert mich ebenfalls. Die Distros können aber nichts dafür, weil es die Browseranbieter sind, die dieses Feature nicht implementieren. Warum auch immer... Ja, das ist ein schwacher Trost... ich weiß.
Nvidia-Grafik: ich habe auch eine Nvidia-Karte in meinem Linuxrechner (Geforce 750Ti) mit dem proprietären Treiber, die meist vor sich hin idled, weil sie nie wirklich gefordert wird. Selbst beim Spielen (die linuxkompatiblen Spiele, die ich spiele sind nicht sehr anspruchsvoll) wird sie nicht besonders warm. Sie bewegt sich dann zwischen 55°C und 65°C und die Lüfter laufen mit ca. 35% Drehzahl.
Beim Youtube-schauen wird sie aber auch nicht warm. Ich habe einen FullHD-Bildschirm, also glotze ich auch Videos in FullHD. Ich habe aber auch mal ein 4k-Video getestet (ob das mit einem FullHD-Bildschirm sinnvoll war, sei dahingestellt).
Dabei wird die Karte max. 49°C warm (laut Nvidia X Server Settings) und die Lüfter stehen still. Die Temperatur geht immer zwischen 48°C und 49°C hin und her. Ich glaube (bin aber nicht sicher), dass ab 50°C die Lüfter langsam losdrehen.
Im Bezug auf Thermalverhalten habe ich zumindest bei meiner Karte keine Unterschiede zwischen Linux (Kubuntu und openSUSE) und Windows gefunden.
Deshalb: bist du sicher, dass der proprietäre Nividia-Treiber wirklich installiert ist und beim Start geladen wird?
Im Bezug auf die gefühlte Performance gibt es auf jeden Fall Unterschiede zwischen Windows und Linux. In Linux hakt es immermal, was am X-Server liegt... das ist eben so. Da muss man nichts beschönigen.
Generell bin ich ein sehr starker Verfechter von Multi-Betriebssystem-Setups. Dabei bin ich aber kein Freund von Dualboots, sondern ich habe zwei Rechner, wobei immer die alte Hardware mit Linux weiterbetrieben wird. Warum? Weil es für jeden Zweck das richtige Tool gibt und es eben nunmal Dinge gibt, die man mit Windows besser hinbekommt als mit Linux und umgekehrt. Deshalb halte ich nichts von krampfhaften 100%-Umstiegsversuchen.
Ich hatte auch schon für 8 Jahre nur Linux am laufen, weil ich kein Windows gebraucht habe. Aber wenn es Dinge gibt, die man damit besser erledigen und erreichen kann, schadet es doch nicht, es zu benutzen. Vielleicht hilft das als Denkanstoß
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