Abe81
Rear Admiral
- Registriert
- Feb. 2011
- Beiträge
- 5.704
Es geht hier nicht darum, irgendwelche RCT-Studien über Beamtentum einzufordern (außerdem gibt es eine Menge belastbare Empirie und die spricht eher dafür, dass gerade Beamte systematisch überfordert sind - man lese sich mal Burnoutstatistiken durch, da sind nach den klassischen Helferberufen klassische Beamtenberufe ganz weit oben), sondern dass diese Anekdoten-Reißer es vermissen lassen, zu schildern, warum ihre Anekdoten verallgemeinerbar sind. Außerdem habe ich ja auch geschrieben, dass das eine Frage der Plausibilität sei. Und da spricht nunmal einiges mehr dafür, dass so zu erklären wie ich, weil, wie ja auch von onkelhitman und diRam eingewendet wurde, die Abläufe und deren Komplexität als solche gar nicht durchschaut werden - also gerade die Einfachheit der Erklärungsmuster lässt darauf schließen, dass das mehr mit der Wahrnehmung des kleinen Mannes zu tun hat, als mit den Beamten selbst.
Man müsste also, wenn man schon darüber poltert, wie der letzte Beamte mal wieder zu lange für irgendwas gebraucht hat, auf irgendwas verweisen, was über die eigene Erfahrung hinausweist, sonst bleibt das eine Anekdote. Man muss also wirklich von 'Erfahrung' in dem Sinne reden, dass das reflektiertes Erleben ist, also etwas, über das man nachgedacht hat. Einfach nur wiedergeben, was man so erlebt hat, führt genau zu den Mechanismen, die ich für die Erklärung dieses Phänomens ins Feld führe, nämlich psychologische...
Und ich habe ja auch Erklärungen geliefert, die diesem Empfinden, gerade Beamte seien faul, widersprechen, nämlich dass die ganze neoliberale Transformation der Arbeitswelt auch und gerade in staatlichen Institutionen umgesetzt wird.
--------------
Btw: kleines News-Update aus dem Jahre 2000: Beamte sind schon lange nicht mehr unkündbar, bzw. etwas differenzierter ausgedrückt: Die meisten Staatsangestellten sind keine Beamten mehr. Das trifft nur noch auf gaaaanz wenige zu. z.B. klassische Beamte: Lehrer werden nicht mehr verbeamtet, Arge-Mitarbeiter, Uni-Mitarbeiter etc. haben keine unbefristeten Verträge, sondern klassischerweise einen auf zwei Jahre begrenzten Vertrag.
Man müsste also, wenn man schon darüber poltert, wie der letzte Beamte mal wieder zu lange für irgendwas gebraucht hat, auf irgendwas verweisen, was über die eigene Erfahrung hinausweist, sonst bleibt das eine Anekdote. Man muss also wirklich von 'Erfahrung' in dem Sinne reden, dass das reflektiertes Erleben ist, also etwas, über das man nachgedacht hat. Einfach nur wiedergeben, was man so erlebt hat, führt genau zu den Mechanismen, die ich für die Erklärung dieses Phänomens ins Feld führe, nämlich psychologische...
Und ich habe ja auch Erklärungen geliefert, die diesem Empfinden, gerade Beamte seien faul, widersprechen, nämlich dass die ganze neoliberale Transformation der Arbeitswelt auch und gerade in staatlichen Institutionen umgesetzt wird.
--------------
Btw: kleines News-Update aus dem Jahre 2000: Beamte sind schon lange nicht mehr unkündbar, bzw. etwas differenzierter ausgedrückt: Die meisten Staatsangestellten sind keine Beamten mehr. Das trifft nur noch auf gaaaanz wenige zu. z.B. klassische Beamte: Lehrer werden nicht mehr verbeamtet, Arge-Mitarbeiter, Uni-Mitarbeiter etc. haben keine unbefristeten Verträge, sondern klassischerweise einen auf zwei Jahre begrenzten Vertrag.
Zuletzt bearbeitet: