Was haltet ihr von ver.di und den Tarifstreiks im öffentl. Dienst?

  • Ersteller Ersteller FutureAttack
  • Erstellt am Erstellt am

Sind die Streiks gerechtfertigt?

  • Ja, auf jeden Fall. Die Gewerkschaft soll nicht locker lassen.

    Stimmen: 51 27,3%
  • Nein, auf keinen Fall. Ver.di übertreibt völlig.

    Stimmen: 96 51,3%
  • Ja, aber nicht so extrem.

    Stimmen: 37 19,8%
  • Ist mir egal.

    Stimmen: 3 1,6%

  • Umfrageteilnehmer
    187
Wenn Verdi knickt hat es die IG Metall in der kommenden
Tarifrunde für die Metall und Elektroindustrie noch schwerer.


Was die Verdi macht ist eher als Spielchen und Generalprobe zu betrachten.

Bei den Kommunen in Baden-Württemberg und Niedersachsen verteidigt ver.di Arbeitszeit und Arbeitsplätze; dort wollen die Arbeitgeber die Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden pro Woche erhöhen.
.
Trotzdem finde ich es gut das gestreikt wird,
denn meistens malen die Arbeitgeber den Teufel an die Wand, um die Tapete zu sparen.
Wir als kleine Leute brauchen uns nicht alles gefallen lassen.

Das der Streik solange andauert ist Herr Möllring zu verdanken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Beitrag, Harrold. :rolleyes:
Fundiert, sachlich und voll mit neuen Erkenntnissen. (edit: Die Aussage bezieht sich auf einen Beitrag von Harrold, der im Aqua gelandet ist/edit end)

@ Der Daedalus
Es hat bis jetzt keiner von euch Streikbeführwortern begonnen meine, wie ich finde in sich schlüssige, Argumentationsstruktur als gesamtes zu Kritisieren.
Weil deine Meinung bereits unabänderlich feststeht. Jede gegenläufige Argumentation wird von Dir als unrichtig und unschlüssig abgelehnt.
Warum also wäre es so schlimm, wenn die Arbeitszeit und auch die Entgeldpolitik sich jetzt mal wieder zu gunsten des Arbeitgebers entwickeln?!
Das wäre in der Tat nicht schlimm. Tatsächlich aber entwickelt sich die Arbeitszeit und Entgeldpolitik schon seit Jahren zu Gunsten der Arbeitgeber. Besonders deutlich wird dieses auf Länderebene. In einigen Bundesländern wird im öffentlichen Dienst schon längst 42 Stunden gearbeitet. Auf der Bundesebene sind es für Beamte mittlerweile 41 Stunden, Angestellte liegen bei 39. Ohne Lohnausgleich. Das Urlaubsgeld wurde bereits vor 2 Jahren komplett gestrichen, auf Landes, wie auf Bundesebene. Sonderzuwendungen wie "Weihnachtsgeld", Gefahrenzulagen oder Schichtzulagen wurden radikal gekürzt und sind ausserdem zu versteuern. In einigen Bereichen sind Sonderzuwendungen sogar ganz weggefallen. Und das nicht erst seit gestern.

Das wurde alles hingenommen, ohne grössere und vor allem längerfristige Streikaktionen.
Echte Lohnerhöhungen gab es im öffentlichen Dienst ohnehin schon lange nicht mehr - die "Lohnerhöhungen" lagen meist noch unter der Inflationsrate.
Darf ein neuer Tarifvertrag immer nur Verbesserungen für den Arbeitnehmer beinhalten?!
Der neue Tarifvertrag - sofern er denn dann mal zustande kommt - enthält doch nicht eine einzige Verbesserung für den Arbeitnehmer. Es geht darum, nicht noch mehr Einschnitte hinzunehmen. Niemand fordert eine Lohnerhöhung. Niemand fordert mehr Urlaub. Keiner streikt für Urlaubs-oder Weihnachtsgeld.
Wo sind hier Verbesserungen enthalten?

Das dieser Streik so negativ wahrgenommen wird, liegt am überweigend schlechten Image des öffentlichen Dienstes.
und eine Beamter eine Pansion von weit über 4000 EUR?
Leon ist ein Paradebeispiel dafür. Zwar nicht das alleinige hier, aber mit das beste. Keinerlei Kenntnisse über die Besoldung im öffentlichen Dienst (dabei sind die Besoldungstabellen für Angestellte und Beamte frei für jeden Bürger dieses Landes zugänglich), aber erstmal mit unwahren Behauptungen losschiessen.
Tenor: Das überbezahlte, faule Pack soll arbeiten.

Die bereits im Vorwege erbrachten und umfangreich mitgetragenen Sparmassnahmen von den Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden geflissentlich ignoriert und unter den Tisch gekehrt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (zur allgemeinen Veständlichkeit auf Harrold Beitrag im Aqua hingewiesen)
@daedalus
es wundert mich überhaupt nicht dass du deine argumentationsstruktur in sich schlüssig findest. die betonung liegt auf "in sich". soll bedeuten, dass sie geschlossen ist und nichts anderes zuläßt.
es liest sich aus arbeitgebersicht sehr gut was du schreibst, jedoch gesellst auch du dich mit deinen äusserungen des aufschwungs und des optimismus zum passenden spiegel-titel "das land des lächelns". das motto lautet nun zum glück nicht mehr "die deutschen jammern"...nein...es lautet nun noch besser: "die deutschen ignorieren erstmal."
schon alleine dass du behauptest die arbeitslosenzahlen seien gesunken? wo denn? gerade vor ein paar wochen gab es einen neuen höchststand.
dann schreibst du dass die positive stimmung nun in gefahr ist. worauf basiert denn die positive stimmung? du brauchst nur mal die polit-sendungen durchzuzappen und stichhaltige artikel lesen und dann wird dir schnell klar dass absolut 0,0 bisher im inland real (nicht fiktiv) in richtung verbesserung geht.
es ist kein geheimniss dass merkels vermittlungsrolle in brüssel dazu geführt hat dass deutschland demnächst noch mehr als bisher in den EU topf bezahlt.
es ist auch kein geheimniss dass die stimmung die als positiv vernommen wird nur der normale erste frische wind ist von einer neuen regierung. den es immer gegeben hat.
die 100tage bilanz von angie sieht im inland nachwievor genau so aus wie zu schröders zeiten. der einzige unterschied: die leute erhoffen sich reformen. bisher ist jedoch nichts passiert.
 
ToXiD schrieb:
Toller Beitrag, Harrold. :rolleyes:
Fundiert, sachlich und voll mit neuen Erkenntnissen. (edit: Die Aussage bezieht sich auf einen Beitrag von Harrold, der im Aqua gelandet ist/edit end)



Das dieser Streik so negativ wahrgenommen wird, liegt am überweigend schlechten Image des öffentlichen Dienstes. Leon ist ein Paradebeispiel dafür. Zwar nicht das alleinige hier, aber mit das beste. Keinerlei Kenntnisse über die Besoldung im öffentlichen Dienst (dabei sind die Besoldungstabellen für Angestellte und Beamte frei für jeden Bürger dieses Landes zugänglich), aber erstmal mit unwahren Behauptungen losschiessen.
Tenor: Das überbezahlte, faule Pack soll arbeiten.
Jetzt muss ich mich doch nochmal melden!

1. ICH arbeite im öffentlichen Dienst und meine Frau AUCH!
2. Habe ich sehr wohl eine Ahnung was die Besoldung im öffentlichen Dienst angeht! Meine Frau und Ich werden genau danach bezahlt!
3. Ist die Behauptung wegen den 4000 EUR Rente/Pension nicht falsch, das Beispiel wurde aus der Sendung "Berlin Mitte" und WISO entnommen. Man kann auch die Augen vor allem verschließen! DIverse Berichte in den großen Zeitungen besagen genau das gleiche in den Ihren Beispielrechnungen.
4. Wer A16 bekommt, braucht sich keine Sorgen im Alter zu machen, was man anhand des Links oben ebenfalls nachvollziehen kann.

5. Hast Du anscheined meine Beiträge nicht gelesen, den Dein Fazit, bzw. Tenor ist schlicht falsch.

Also, zuerst ALLES lesen und dann meckern!

Der einzige der es hier durchaus verstanden hat ist th3o!
 
Zuletzt bearbeitet:
. Ist die Behauptung wegen den 4000 EUR Rente/Pension nicht falsch, das Beispiel wurde aus der Sendung "Berlin Mitte" und WISO entnommen. Man kann auch die Augen vor allem verschließen! DIverse Berichte in den großen Zeitungen besagen genau das gleiche in den Ihren Beispielrechnungen.
4. Wer A16 bekommt, braucht sich keine Sorgen im Alter zu machen, was man anhand des Links oben ebenfalls nachvollziehen kann.
Beispielrechnungen, eben. Die Praxis sieht anders aus. Wer A16 bekommt. Korrekt. WER. Das sind wenige, ganz ganz wenige. A16er Gehaltsstufen sind einem sehr geringen Prozentsatz in der Beamtenschaft zuzuordnen.
Klar werden solche Beispiele herangezogen. Macht sich gut, denn wen interessieren schon die Normalo-Pensionen? Damit macht man keine Stimmung.
"Vergessen" werden Gehaltsstufen wie beispielsweise A1-9, die einen Grossteil der Basis ausmachen.
 
Es kann ja wohl nicht war sein ...
Da werdet ihr von einem Moderator dieses Forums drauf hin gewiesen, dass ihr etwas an eurer "Streitkultur" ändern sollt und schon wieder werde ich angegriffen. Womit ich ja prinzipiell kein Problem mit habe. Nur sollte diese Argumentationsweise auf sachlicher und NICHT auf persönlicher Ebene ablaufen.

ToXiD möchte ich hier mal heraus nehmen, denn seine Kommentare haben durchaus Hand und Fuß und beziehen sich auf die Sache.
Doch möchte ich den Vorwurf der Voreingenommenheit zurück weisen. Ich bin sicherlich sehr von meiner Meinung überzeugt (wäre ja auch schlimm wenn nicht). Doch kann ich sehr wohl auch andere Meinungen zu lassen und deine Anmerkungen haben mich schon zum denken angeregt...

@Theo:

schon alleine dass du behauptest die arbeitslosenzahlen seien gesunken? wo denn? gerade vor ein paar wochen gab es einen neuen höchststand.

Ich lasse einfach die Zahlen sprechen: http://www.destatis.de/indicators/d/tkarb820.htm

Wohlgemerkt, diese Quelle habe ich nach 30 Sekunden Googeln erhalten!
Relativ gesehen ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar um 0,4% gegenüber dem Februar des Vorjahres gesunken. Beleg: http://www.destatis.de/indicators/d/arb210ad.htm

dann schreibst du dass die positive stimmung nun in gefahr ist. worauf basiert denn die positive stimmung? du brauchst nur mal die polit-sendungen durchzuzappen und stichhaltige artikel lesen und dann wird dir schnell klar dass absolut 0,0 bisher im inland real (nicht fiktiv) in richtung verbesserung geht.

Bekannte die viel mit dem Mittelstand zu tun haben und durchaus mitbekommen wie die Stimmung im Mittelstand (und das ist nun mal unser Jobmotor) ist.
Aber für dich nochmal zum Nachlesen:

Aus Arbeitgebersicht:
http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDE...408ABB0E23E86279B9~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Warum sollten die Arbeitgeber etwas schön reden?! Das würde es ihnen ja noch schwerer machen, bleiben wir mal in deinem Bild der bösen Arbeitgeberseite, Leute zu entlassen.

Wirtschaftszeitung (etwas pessimistischer, dennoch positiv)
http://www.ftd.de/politik/deutschland/39471.html

Einzig und allein die Gewerkschafterseite sieht diese Zeichen nicht. Sie sind ja auch bei einer Kampangne "Aufschwung durch 5% mehr Lohn" eher hinderlich.

Wieder einmal sind deine behauptungen stumpf in den Raum gestellt ... wo sind deine Quellen? Wo sind die "stichhaltigen artikel"? Mittlerweile ist fast alles online ... also los poste mir die Links ...

@Leon:

3. Ist die Behauptung wegen den 4000 EUR Rente/Pension nicht falsch, das Beispiel wurde aus der Sendung "Berlin Mitte" und WISO entnommen. Man kann auch die Augen vor allem verschließen! DIverse Berichte in den großen Zeitungen besagen genau das gleiche in den Ihren Beispielrechnungen.

Ja es gibt auch Leute die solch eine hohe betriebliche Rente/Pension bekommen. Es soll sogar Leute geben, die im Alter noch weit über 10.000€ an "Rentenzahlungen" bekommen. Schlichtweg, weil sie es sich verdient haben.
Einfach irgendwelche Zahlen übernehmen kann ich auch, die Hintergründe zu diesen Zahlen sind das eigentlich interessante.
4.000€Pension sind angemessen, wenn der jenige der sie bekommt in seinem Arbeitsleben auch einen entsprechend hohen Posten bekleidet hat.
Wenn du 4000€ Pension bekommen willst, dann tu gefälligst was dafür anstatt es denen, die es sich verdient haben zu neiden!

4. Wer A16 bekommt, braucht sich keine Sorgen im Alter zu machen, was man anhand des Links oben ebenfalls nachvollziehen kann.

Nochmal die Zahlen:

Wann sind Sie geboren? 1950

Geschlecht männlich

Sind Sie verheiratet? verheiratet

Wie viele Kinder haben Sie? 2

In welchem Bundesland sind Sie beschäftigt? West

Angaben zum Berufsleben

Wann sind Sie in das Berufsleben eingetreten? 1975

Ihre Besoldungsordnung A

Ihre Besoldungsgruppe 16

Ihre Besoldungsstufe 16

Angaben zum Ruhegehalt

Welche Ruhegehaltsart möchten Sie berechnen? Ruhegehalt mit 63 Jahren

Ergebnis der Berechnung

Ihr Bruttogehalt mit 63 Jahren 5584 €

Ihr Ruhegehalt mit 63 Jahren 3532 €

Das wäre z.B. der Direktor eines Gymniasiums im wirklich optimalsten Fall für den Arbeitnehmer. Der Job des Direktors an einem großen Gymnasium gleicht fast einem Managerjob. Für ist selbst unter den Akademikern nicht jeder geignet.
Der Job schließt ein, dass man weit über seiner Regelarbeitszeit liegt (Überstunden werden hier übrigens nicht bezahlt).
So und du findest da ist eine solche Bezahlung nicht angemessen?!

@all:

Ich denke es ist schwer den Argumenten anderer zu zu stimmen, wenn diese bar jeder Realität sind. Ich bin hier immer bemüht für meine Behauptungen auch Quellen zu finden und diese hier zu posten. Was man von vielen anderen hier nicht behaupten kann! Und genau diese Leute werfen mir dann immer wieder vor, ich würde die Realität nicht erkennen.

Für mich war das jetzt das absolut letzte mal, dass ich mich hier im Forum gerechtfertigt habe! Es ist echt unglaublich, dass all das Bitten der Moderatoren bei vielen hier noch immer nicht gefruchtet hat. Die Diskussion über den schlechten Ton gerade hier im Politik und Gesellschaft Forum gab es schon vor diesem Thread und ich befürchte sie wird es auch nach ihm noch geben. Früher war das alles irgendwie anders.

Ich melde mich ab,
 
Ich für meinen Teil habe dich bestimmt nicht persönlich angegriffen oder gar beleidigt.
Für den Fall, dass Du das so empfindest: Sorry... :)

Das Problem im öffentlichen Dienst ist folgendes: Eine andere Einsparmöglichkeit als bei den Personalkosten bietet sich in diesem Gewerbe nunmal nicht. Es ist Dienstleistungsorientiert, dort werden keine Erzeugnisse produziert. Arbeitsabläufe lassen sich aufgrund gesetzlicher Vorgaben nunmal nur sehr bedingt optimieren, das Einsparungspotential ist vergleichsweise niedrig.

In diesem Zusammenhang verweise ich nochmal direkt auf die Auswirkungen des Streiks:
Es wird gefordert, dass der Streik das öffentliche Leben nicht beeinträchtigen darf und nur den Arbeitgeber treffen sollte.
Sehr witzig. Wie denn? Es heisst doch nicht umsonst "öffentlicher Dienst". Es kann nur die Öffentlichkeit (be)treffen.
Ein Streik beispielsweise bei VW am Fliessband würde nie solche Wellen schlagen. Klar, dort wird es i.d.R. den Arbeitgeber treffen und die Öffentlichkeit würde von einem VW-Werksstreik kaum etwas mitbekommen.

Wie also soll ein Angestellter im öffentlichen Dienst sich sonst gegen schlechtere Arbeitsbedingungen wehren? Er hat die gleichen Streikrechte wie andere Arbeitnehmer.
Soll er jetzt drauf verzichten, weil andere mal merken was plötzlich ohne den vielbescholtenen öffentlichen Dienst noch geht?

Da fällt mir ein Sprichwort ein: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass."

Nun wissen die Angestellten und Beamten sehr wohl um ihren relativ sicheren Job. Die damit verbundenen sozialen Vorteile will ich auch nicht von der Hand weisen. Aber in den letzten Jahren wurde man sich immer mehr bewusst, wie sensibel dieser Bereich ist. Die Öffentlichkeit ist nicht ohne (und auch nicht immer unberechtigt) Neid. Darum waren die Forderung bisher auch sehr moderat.

Etwas weiter oben erwähnte ich schon die bisher erbrachten und mitgetragenen finanziellen Einsparungen im öffentlichen Bereich. Immer wieder wurde Verzicht gepredigt.
Naturgemäß hofft man natürlich auf Besserung.
Doch wenn man Jahr für Jahr Verschlechterungen in Kauf nehmen muss, ohne dass sich durch die bisher erbrachten Abstriche etwas ändert, dann fragt man sich: Wofür?

Der wirtschaftliche Aufschwung wird doch nicht erst seit gestern versprochen.
Nur noch dieses Jahr eine weiter Sparmassnahme.
Nur noch dieses Jahr eine Stunde mehr.
Nur noch dieses Jahr ein Nullrunde mehr.
Jahr für Jahr das gleiche.

Einzig der durch die Sparmassnahmen versprochene Aufschwung bleibt aus.

Es geht gar nicht so sehr um die 40-Stunden Woche.
In vielen Bereichen im öffentlichen Dienst ist diese nämlich schon längst Realität.

Es geht darum, dass die Leute den Versprechungen, wieder "nur" dieses eine mal den Gürtel enger zu schnallen, nicht mehr glauben. Und bei vielen Menschen, gerade in den unteren Gehaltsgruppen, ist das letzte Loch beim Gürtel mittlerweile erreicht.
 
Arbeitszeit = Arbeitsleistung ?
Es geht auch darum, daß der Arbeitnehmer heutzutage eine wesentlich höhere Arbeitsdichte hat, als vor z.B. 15 Jahren.
Ich muß z.B. im meinem Job, viel mehr an verschiedenen Arbeiten erledigen und das immer schneller, als noch vor 15 Jahren. und dies raubt Energie und Kraft, zerrt an der Gesundheit und an den Nerven. Und so geht es vielen.
Früher gab es für jeden Bereich eine Arbeitskraft., früher war meine Abteilung in der ich arbeite von der Personalstärke 300 % mehr, vom Stand heute gerechnet.
*******************************************************************
Und nun soll die Wochenarbeitszeit bei dieser enormen Arbeitsdichte angehoben werden ?
Viele Menschen sind garnicht mehr in der Lage, irgendwelche Überstunden gesundheitlich zu verkraften.
Psychosomatische/seelische Erkrankungen liegen mittlererweile lt. Statistik auf Platz 1

Und ich z.B. möchte gerne meine Rente noch einigermaßen Gesund genießen können.

Alleine deshalb finde ich es unverantworlich von unserer Politik, wie asozial mit den Menschen umgegangen wird, egal ob es Arbeitszeit, um die Rente oder Hartz IV handelt.

Behauptet wird, die Kassen der Komunen sind Leer. Schuld ist doch nicht der Arbeitnehmer, oder soll dieser immer wieder als Sündenbock erhalten ?
Schuld ist unsere Politik, die am laufenden Band Spitzensteuersätze senkt, Geld zum Fenster rausschmeist, meint die Luxus-überversorgung- z.B. der Politiker nicht ändern zu müssen. Wenn man hier einspart, hat man auch wieder Geld für die Komunen und deren "kleinen" Leute.

Die Strategie unserer Politiker ist klar, wenn man eine Arbeitszeitverlängerung , selbst bei einer Schlichtung, durchbekommt, hat dies auch Negative Folgen für mich und vielen, auch hier z.B. im Forum. Vielleicht liegen wir dann auch auf der Straße, weil dann mehrere Kollegen durch die längere Arbeitszeit sich meinen Arbeitsplatz aufteilen müssen.
So nach dem Motto "die immer weniger Beschäftigten sollen immer mehr arbeiten bis zum umfallen.
 
"Luxus-überversorgung"
nun ja, die bundeskanzlerin verdient im jahr ca. 200000€ im jahr, was angesichts der verantwortung, die sie trägt verdammt wenig ist
 
Der Daedalus schrieb:
Ich melde mich ab,
Schade. Da können sich ja einige Herrschaften gratulieren, einen Diskutanten hier hinausgebrüllt zu haben. Eine Diskussion lebt doch eigentlich davon, dass man sich mit abweichenden Ansichten und Meinungen inhaltlich auseinandersetzt. Das hier an den Tag gelegte Verhalten, den Schreibern abweichender Meinungen sofort geistige Unreife oder gar Blödheit zu attestieren, sollte man eigentlich mit dem Grundschulalter abgelegt haben.

@ Topic: Ich respektiere die historische Leistung der Gewerkschaften und halte eine starke Arbeitnehmervertretung für wichtig, genau das stellen die Gewerkschaften heute imho aber eben nicht dar. Gerade am Abschluss in Hamburg für den öffentlichen Dienst zeigt sich für mich sehr deutlich, dass eigentlich nur noch Klientelpolitik gemacht wird. Um´s in wenige Worte zu fassen: Der gewerkschaftliche Organisationsgrad bei älteren Arbeitnehmern ist deutlich höher als bei jüngeren, also wird ein Abschluss gemacht, der die Älteren bevorzugt. Zum Ausgleich, dass sie weniger Rente bekommen, dürfen die Jüngeren eine Arbeitszeitverlängerung hinnehmen.

Weiterhin würde imho die Glaubwürdigkeit der Gewerkschaften deutlich steigen, wenn sie an den Stellen, an denen sie selbst als Arbeitgeber auftreten, sich zumindest ansatzweise so verhalten würden, wie sie es auf der anderen Seite fordern und verlangen.

Heute bei Spiegel Online: klick! Für die Beschäftigten des DGB z.B. scheinen Nullrunden selbstverständlich zu sein.

Manchmal habe ich hier den Eindruck, dass in der Diskussion über die Rolle der Gewerkschaften als Idealbild gesprochen wird. Die Realität sieht aber für mich anders aus. Die Interessen der Arbeitslosen als Beispiel finde ich bei den Gewerkschaften überhaupt nicht wieder. Mal lösgelöst von dem volkswirtschaftlichen Sandkastenargument, dass die Gesamtmenge an Arbeit konstant sei und nur besser, d.h. kleinteiliger verteilt werden müsse, um die Arbeitslosigkeit zu senken.

Viele Grüße, Tiguar
 
ich für meinen teil habe daedalus nicht als unreif oder dumm dargestellt. wenn er aber aus meinem geschriebenen sowas rauslesen kann dann wundert mich das schon. falls es so sein sollte habe ich keine probleme mich dafür zu entschuldigen weil das sicher nicht in meiner absicht liegt. also: sorry daedalus
und ja, mein letzter post hier war wirklich nicht unbedingt sehr gut überlegt, aber das hatte ich dir schon in der PN geschrieben.
finde es dann aber jedoch etwas doof wenn einer sich so schnell angegriffen fühlt und nachdem er auf anderer art und weise kontra bekommen hat (eine andere art als die von ihm erhoffte oder von den mods vorgegebene) einfach mal schnell die segel zu streichen wie, entschuldigung, ein kind dem man den lolly weggenommen hat. das kanns doch nicht sein finde ich.

und ich habe schon zu daedalus gesagt warum ich teilweise gar nicht auf seine argumente eingehe. seine argumente werden vom konstrukt des kapitalismus produziert und immer wieder reproduziert. sie dienen einzig und allein zur verteidigung eben des herrschenden systems und wenn man wie ich dieses konstrukt als solches in seiner funktion als unterbau oder gerüst einer westlichen gesellschaft im ökonomischen sektor ablehnt, dann kann man mir doch schwer den vorwurf machen dass ich gar nicht auf argumente eingehe die an sich schon das wekrzeug eben des systems sind.
von daher verstehe ich die aufregung in keinster weise

ach und noch was...ich habe schon etliche posts weiter oben gesagt dass die momentanen gewerkschaften für mich schon lange nichts mehr mit dem gemeinsam haben was damals aus den marxschen schriften hervorgegangen ist, ja sogar geboren wurde.
die tatsache dass darauf auch nicht eingegangen wurde zeigt im grunde ja genau das was man scheinbar mir vorwerfen möchte: dass man einfach sachen übergeht.
 
Genau das ist der Punkt. Die Gewerkschaften betreiben fast nur noch Besitzstandwahrung und sind darauf bedacht, sich selbst zu erhalten. Durch den Zusammenschluß schon fast Perfektioniert. Ein so schwerfälliger Apparat, der nicht mehr fähig ist im Interesse derer zu handeln, die er vor gibt zu vertreten.
Der Umgang innerhalb dieser unüberschaubaren Organisation mit den eigenen Beschäftigten entspricht Vielerorts schon seit Jahrzehnten der Politik von Großgrundbesitzern in Südwestafika. Genauso die Kaufs- und Verkaufspolitik von Gewerkschaftseigenen Betrieben mit vielen Angestellten und die Grundstückspolitik (z.B. Neue Heimat in den 80ger Jahren, verlustreiche Spekulationen mit Grundstücken in aller Welt).
Dazu kommt ein ganz großes Problem in der Verquickung der Ämter innerhalb der Organisation und dadurch entstandene Abhängigkeiten, ganz zu schweigen von den geschaffenen Abhängigkeiten mit den Arbeitgebern durch unsaubere Deals.

Dabei wäre es so notwendig gerade heute die Arbeitnehmer und Arbeitssuchenden adäquat zu vertreten, die durch die Lage am Arbeitsmarkt erpressbar gemacht werden und der AG Politik meist hilflos ausgeliefert sind. Die gesetzlichen Lockerungen des Kündigungsschutzes tun ihr übriges dazu.

Streik und sich wehren sind absolut berechtigt und notwendig. Nur eben leider unter dieser Führung und in der Art kontraproduktiv und die Gräben vertiefen sich.
 
@ Der Daedalus


Ach und ein Arbeiter, der 45 Jahre lang geschuftet hat, verdient das Geld nicht.
Wer bist Du, dass Du dir diese Frechheit herausnimmst.

Ich habe 1997 Abitur gemacht, bin examinierter Rettungsassistent und habe in den fast 8 Jahren ca. 150 Menschenleben DEFINITV geretten. Ich spreche von denen, die ohne die Hilfe von mir und meinem Kollegen gestorben wären. Der Notarzt braucht bei uns im durchschnitt 15 -20 Minuten und war daher noch nicht vor Ort. Dann kommen die Einsätze hinzu, in denen ich Menschen vor schwerem Schaden geschützt habe.

Die unzähligen Einsätze auf der Autobahn, bei denen mir, trotz größter Vorsicht meinerseits, fast der Arsch abgefahren wurde, die Einsätze in denen ich 120kg Menschen (und mehr) schleppe. Leute die mir in den RTW kotzen, die 8x höhere Unfallgefahr bei Signalfahrten usw usw.

Nur weil man für unseren Beruf nicht studiern muss, ist er mindesten genauso verantwortlich wie die eines Lehrers, Bürgermeister o.ä. Wenn bei uns etwas schief geht, hängt im schlimmsten Fall eine Menschenleben davon ab.

Jetzt erkläre mir, warum ich den hohen Betrag nicht verdiene, oder die Krankenschwester, der Feuerwehrmann mit A9, der Müllmann.

ES IST UNGERECHT.

Ich mache meinen Beruf trotzdem geren, auch wenn die Rahmenbedingungen scheiße sind.
Leider sind wir christlichen Hilfsorganisationen nur an den öffentlichen Dienst angelehnt.
Wir haben noch schlimmere Tarifvertäge und wir können und dürfen nicht streiken!

Also verschohnt mich mit der Kinderkacke, von wegen, weil er es verdient hat.

Wie sehr Ihr uns aus dem öffentlichen Dienst braucht, seht Ihr ja gerade.
 
So und das schreibe ich Dir nur ein Mal:

Du wiederholst Dich ständig.
Jeder, aber auch jeder weiß inzwischen, wo du arbeitest und wie Dein Umfeld aussieht.

Diese plakativ zur Schau gestellte Meinung ist einmal lesenswert, aber so langsam wird sie nicht nur langweilig, sondern schon fast peinlich.

Also verschohnt mich mit der Kinderkacke, von wegen, weil er es verdient hat.

Deine Ausdrucksweise ist und bleibt nicht angebracht.
Desweiteren gibt es viele Jobs, die in meinen Augen nicht angemessen bezahlt werden.
Wenn Du es nicht schaffst, sachlich mit einer Thematik umzugehen, verkneife Dir das posten.

@all,

auch ich wiederhole mich jetzt:
In den Zeiten leerer Kassen in den Kommunen und Gemeinden ist dieser Streik in meinen Augen eine Farce!
In Bereichen, wo Rekordgewinne gefahren werden und Entlassungen angedroht werden, sehe ich den Hebel, der von Gerkschaften und der gesamten Gesellschaft angesetzt werden sollte.

Gruß

olly3052
 
olly3052 schrieb:
In den Zeiten leerer Kassen in den Kommunen und Gemeinden ist dieser Streik in meinen Augen eine Farce!

Ich würde dir Recht geben, wenn verdi mit der Forderung nach Lohnsteigerung in die Verhandlungen gegangen wäre. Dies ist jedoch nicht der Fall, sondern es wird versucht, sich gegen einen weiteren Stellenabbau im öffentlichen Dienst zu wehren. Das diese Folge einer Arbeitszeitverlängerung kein von verdi an die Wand gemaltes Schreckgespenst ist, sondern von den öffentlichen Arbeitgebern angestrebt wird, hat die jüngste Vergangenheit bewiesen: Nachdem die wöchentliche Arbeitszeit für Beamte auf 40 Stunden angehoben wurde, erfolgte die rein mathematische Umrechnung von zusätzlicher Arbeitszeit in Stellen und deren im Gießkannenprinzip durchgeführte Streichung. Es ist doch nicht nur eine Vermutung, sondern Gewissheit, dass sich dieses Spiel nach einer Verlängerung der Arbeitszeit bei den Angestellten und Arbeitern des öffentlichen Dienstes wiederholen wird.
Wenn sich verdi hier gegen wehrt, ist das im Interesse aller Beschäftigten und Arbeitsuchenden.

Zu dem Argument der leeren Kassen: Volkswirtschaftlich gesehen ist die Situation der öffentlichen Verwaltung sicherlich ein Unikum. Der Staat produziert eine Leistung und muss sie auch selbst bezahlen. Wenn ich mir etwas nicht kaufen kann, dann muss ich eben darauf verzichten. Das gleiche muss auch für einen redlich geführten Staat gelten: Sind bestimmte Leistungen unverzichtbar, dann hat er die Konsequenzen zu tragen und sie mit Steuergeldern zu bezahlen. Wenn er nicht alle Leistungen seiner Verwaltung finanzieren kann, dann muss er sie entsprechend einschränken. Aber genau davor drückt sich die Politik angesichts ihrer Wähler herum und versucht das Problem auf dem Rücken der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu lösen.

Dabei wird auch geflissentlich übersehen, dass die Geldnöte des Staates durch überdimensionierte Steuerentlastungen der Kapitalgesellschaften und der Besserverdienenden Anfang 2000 hervorgerufen wurden und nicht durch eine ineffektive öffentliche Verwaltung. Diesen Fehler zu bekennen und ihn wieder zu beheben, davor drückt sich die Politik ebenfalls herum. Stattdessen werden die Tarifverträge einseitig gekündigt und kompromisslos weitere Einschränkungen den Arbeitnehmern abverlangt und Einstellungsmöglichkeiten für den Nachwuchs vernichtet.

Über die Drohungen, weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes zu privatisieren, müsste man eigentlich lachen können, wenn die mündigen Bürger unseres Staates wirklich mündig ihre Interessen vertreten würden. Die Leistungseinbrüche bei Bahn und Post seit ihrer Privatisierung bei gleichzeitiger Verteuerung der Angebote für die Bürger sprechen für sich. Der Verkauf von ganzen Stadtwerken, Energieerzeugern usw. zeigt schon heute seine unsozialen Konsequenzen. Und das ist erst die Spitze des Eisbergs. Stammtischbrüder werden wahrscheinlich erst dann nüchtern in die Realität blicken, wenn das Leitungswasser ein gleiches Preisniveau wie Champagner erreicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
olly3052 schrieb:
@all,

auch ich wiederhole mich jetzt:
In den Zeiten leerer Kassen in den Kommunen und Gemeinden ist dieser Streik in meinen Augen eine Farce!
Wodurch deine hier vorgetragene Meinung nicht zwangsläufig an Gehalt gewinnt. ;)
Ab und an sollte man schon etwas über den eigenen, gesicherten Tellerrand schauen...

Im ÖD, wie auch in der freien Wirtschaft, sind Arbeitszeitverlängerungen quasi mit Arbeitsplatzabbau gleichzusetzen. Schön, wenn man verbeamtet ist, oder als Angestellter 15 Dienstjahre hinter sich gebracht hat, ist man von einem potentiellen Arbeitsplatzverlust eher nicht betroffen - es sei denn, man klaute silberne Löffel.
Wie aber sieht es mit der beruflichen Perspektive der jungen Menschen aus, die sich z.Z. in einer Ausbildung beim ÖD befinden, respektive ihre Zukunftsplanung entsprechend ausgerichtet haben, wenn der Staat, dessen politische Vertreter alleinverantwortlich für die aktuelle Finanzmisere sind, sich nun auch noch als Arbeitgeber immer mehr aus der Verantwortung nimmt?
Genau, die haben die Arschkarte gezogen und werden das Heer von aktuell ca. 500.000 Arbeitslosen unter 25 Jahren noch verstärken!
Welchen Einfluß das auf das gesellschaftliche Miteinander haben kann, konnte man erst kürzlich in Frankreich beobachten...

Abgesehen von diesem "Kollatteralschaden" teile ich mit vielen die Befürchtung, dass hier ein Exempel statuiert werden soll.
Nachdem gewisse Kreise uns seit Jahren gebetsmühlenartig, ja fast schon einer Gehirnwäsche gleichend, auf Veränderungen im sozialpolitischen Bereicht vorbereitet haben, deren Umsetzung inzwischen aus Machtkalkül gar von einer ehemals sozialdemokratisch ausgerichteten Partei mitgetragen wird, möchte man anscheinend nun die Gunst der Stunde nutzen, den Einfluß der Gewerkschaften erheblich einschränken.
Die einseitige Kündigung des Tarifvertrages war da nur der erste Schritt; der Versuch, durch konsequente Polemisierung ( 18 Min.) gegenüber der Bevölkerung seine Standfestigkeit zu legitimieren ein nächster; per Edikt, denn mit Verhandlungsbereitschaft hat die Vorgehensweise der AG nichts mehr gemein, Tatsachen schaffen zu wollen, der bisherige Gipfel.

Würde ver.di da einbrechen, hätte das imo katastrophale Folgen für alle zukünftigen Tarifverhandlungen - nicht zuletzt aus diesem Grund wird die Vorgehensweise immer wieder mit den anderen großen Gewerkschafsverbänden abgeglichen.

Auch wenn ich nicht immer mit den Entscheidungen der Gewerkschaften konform gehe, halte ich diese Einrichtungen noch lange nicht für überflüssig - und den aktuellen Streik für mehr als gerechtfertigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gewerkschaften sollen erst mal vor ihrer eigenen Haustür den Dreck wegkehren. Die habern bei ihren eigenen Beschäftigten auch die Löhne gekürzt und Entlassungen gebilligt. Hauptsache die Engelen-Kefer hat immer ein schickes Chanel-Kostüm an. Wein trinken und Wasser predigen. Das haben wir gern.

Die Gewerkschaft wird es in dieser Form in 10 Jahren nicht mehr geben, darauf wette ich.
 
@MacII,

ich sehe das auch so, daß durch die geforderte Arbeitszeitverlängerung Arbeitsplätze vernichtet werden.
Dein Vergleich mit der Beamtenschaft unterschreibe ich.

Dabei wird auch geflissentlich übersehen, dass die Geldnöte des Staates durch überdimensionierte Steuerentlastungen der Kapitalgesellschaften und der Besserverdienenden Anfang 2000 hervorgerufen wurden und nicht durch eine ineffektive öffentliche Verwaltung. Diesen Fehler zu bekennen und ihn wieder zu beheben, davor drückt sich die Politik ebenfalls herum.

Das Fehler gemacht wurden, steht wohl angesichts der Finanzlage der Gemeinden außer Frage.
Deshalb stellt sich doch die Frage, ob die Beibehaltung der 38,5 Std Woche zur Reduzierung der Neuverschuldung beiträgt?

Gruß

olly3052
 
olly3052 schrieb:
Das Fehler gemacht wurden, steht wohl angesichts der Finanzlage der Gemeinden außer Frage.
Deshalb stellt sich doch die Frage, ob die Beibehaltung der 38,5 Std Woche zur Reduzierung der Neuverschuldung beiträgt?

Ich weiß, ein anständiger Mensch macht so etwas nicht, aber ... ich mache es trotzdem und antworte auf deine Frage mit einer Gegenfrage: Sollten Fehler nicht immer an der Stelle korrigiert werden, wo sie gemacht wurden?

Wenn eine verfehlte Steuerpolitik mit- oder sogar hauptursächlich für die Finanzlage von Ländern und Gemeinden ist, hat die Politik die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, dieses genau an der Stelle wieder in Ordnung zu bringen, wo ihr der Fehler unterlaufen ist. Gewiß wäre der Aufschrei der damals so reichlich Beschenkten für die Politiker äußerst unangenehm und würde einigen möglicherweise auch die einen oder anderen Pfründe kosten, aber ein Fehler läßt sich nun einmal dauerhaft nur an der Ursache abstellen. Stattdessen wird lieber der Weg des (vermeintlich) geringeren Widerstandes eingeschlagen, da man sich darüber hinaus auch der Schadenfreude weiter Bevölkerungsteile gewiß sein kann.

In wieweit überhaupt eine Stellenreduzierung (bundesweit ca. 7000) maßgeblich zur Verringerung der Neuverschuldung beitragen könnte ist noch fraglich. Dies wäre höchstens der Differenzbetrag zwischen den eingesparten Arbeitsplatzkosten und den stattdessen aufzuwenden Sozialleistungen für nicht übernommene Absolventen des Vorbereitungsdienstes oder nicht eingestellte Arbeitsuchende. Im Übrigen wäre es volkswirtschaftlich, aber auch aus Sicht des Staatshaushalts, nur eine bloße Umverteilung.
 
Hab Deinen Nickchange gar nicht mitbekommen;)

Natürlich wäre es mehr als wünschenswert, wenn die Politik zurückrudern würde, aber glaubst Du, das dies nicht ein wenig realitätsfremd ist(das ist in keinster Weise beleidigend gemeint!) ?

Wer weiß, wenn die Gewerkschaften das als Argumentationsunterstützung heranziehen würden und der Druck auf die Politik auch durch die Bevölkerung ansteigen würde...

Meine Intention liegt nach wie vor in der Konsolidierung der Haushalte.

Gruß

olly3052
 
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