Was haltet ihr von ver.di und den Tarifstreiks im öffentl. Dienst?

  • Ersteller Ersteller FutureAttack
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Sind die Streiks gerechtfertigt?

  • Ja, auf jeden Fall. Die Gewerkschaft soll nicht locker lassen.

    Stimmen: 51 27,3%
  • Nein, auf keinen Fall. Ver.di übertreibt völlig.

    Stimmen: 96 51,3%
  • Ja, aber nicht so extrem.

    Stimmen: 37 19,8%
  • Ist mir egal.

    Stimmen: 3 1,6%

  • Umfrageteilnehmer
    187
dass meine option beim jetzigen steuersystem nicht funktioniert ist mir schon klar ;)...
das ginge nur wenn die lohnnebenkosten beträchtlich sinken würden und die unternehmen das eingesparte geld in lohn umwandeln würden. dann gäbe es automatisch weniger arbeitslose, mehr produktion, mehr konsum usw.

nur mal eine sache zur frage: "wie soll das denn finanziert werden?"

zur info: die bundesrepublikanische bevölkerung verfügt über geldmittel in höhe von 4000 milliarden euro. oder anders: 4 billionen euro.
2 billionen euro allein liegen in den händen von gerade mal 6 - 8% der bevölkerung.
wenn man diese schicht mit 5% zusätzlich besteuern würde dann hätte der bund auf einen schlag 100 milliarden euro mehreinnahmen wodurch einiges bewegt werden könnte.
aber an das geld der reichen traut man sich hierzulande ja nicht. verflixter lobbyismus. ;)
 
wenn man diese schicht mit 5% zusätzlich besteuern würde dann hätte der bund auf einen schlag 100 milliarden euro mehreinnahmen wodurch einiges bewegt werden könnte.
aber an das geld der reichen traut man sich hierzulande ja nicht. verflixter lobbyismus. ;)
Naja, wie soll das denn funktionieren. Steuern werden doch nur auf Einnahmen erhoben. Wenn die Reichen das Geld schon haben, kann man da nicht mehr viel holen. Von dem her ist das eher eine Milchmädchenrechnung.
 
JulesBärle schrieb:
deine Argumentationstechnik ist sehr feinsinnig. Ich liebe derartige Angaben über Netto-Gehälter, die mit nichts zu vergleichen sind, wenn sämtliche Angaben über Steuerklasse, Sozialversicherung und Kinder fehlen. Nur als Beispiel:

Bruttogehalt 3.180 StKl V
Krankenversicherung 251.22 €
Rentenversicherung 310.05 €
Arbeitslosenversicherung 103.35 €
Pflegeversicherung 34.98 €
Lohnsteuer 1.044.08 €
Solizuschlag 57.42 €
Kirchensteuer 83.53 €
Ihr Nettolohn 1.295.37 €

ein Bruttogehalt von 3.180 würde ich als fürstliche Entlohnung bezeichnen ;)


Und, was bringt Dir der Bruttolohn, wenn davon nur 1300 EUr übrig bleiben, von denen Miete, Auto, Versicherung, Essen etc. bezhalt werden muss! Nix!

Fürstliche Entlohnug sieht anders aus. Mann bedenke die Gehälter von Schuhmacher und Co. 50 Millionen EUR pro Jahr für ein bissel Autofahren oder wie Herr Balack, mit 14 Millionen pro Jahr.

Der einfache Müllmann, der bei Wind und Wetter unseren Scheiß wegräumt, der Mann vom Bauhof, der Nachts die Straßen räumt, soll noch mehr für gleiches Geld arbeiten. super.

Es wird mal Zeit, dass die Menschen auf die Straßen gehen.

Ich arbeite selber 60 Stunden die Woche, ich habe 12 Stunden Schichten und bekomme, von den 12 nur 9,48 bezahlt. Wenn ich 7 Jahre gearbeitet habe, ist darunter 1 JAhr dass ich völlig umsonst gearbeitet habe!

Also hör auf zu behaupten, es wird fürstlich entlohnt! Ich muss sonst echt k....!
 
th3o schrieb:
das ginge nur wenn die lohnnebenkosten beträchtlich sinken würden

Achja, die Lohnnebenkosten.

Was sind Lohnnebenkosten? Das sind alle Fixkosten, die vom Lohn abgehen, außer Einkommenssteuer. Davon wird Sozialversicherung und Krankenkasse bezahlt.

Lohnnebenkosten sind nichts weiter als normaler Lohn. Würden die ersatzlos wegfallen, müsste der AN Sozialversicherung und Krankenkasse aus seinem Nettolohn bezahlen. Bisher übernimmt das durch die Lohnnebenkosten der AG (zum Teil).

Jetzt klar, warum die AG-Verbände auf die Senkung pochen?

Unter der Vorraussetzung, dass dieses hier passieren würde:

und die unternehmen das eingesparte geld in lohn umwandeln würden. dann gäbe es automatisch weniger arbeitslose, mehr produktion, mehr konsum usw.

wäre das aber akzeptabel. Nur die Konsequenz ist Blödsinn. Denn die Kosten sind weiter noch da. Nur bezahlt sie jetzt der AN statt der AG - von dem Geld, was ihm der AG in seiner allmächtigen Güte zugestanden hat.

FutureAttack schrieb:
Naja, wie soll das denn funktionieren. Steuern werden doch nur auf Einnahmen erhoben. Wenn die Reichen das Geld schon haben, kann man da nicht mehr viel holen. Von dem her ist das eher eine Milchmädchenrechnung.

Steuern können auf alles erhoben werden. Auch auf die Menge in Kilo, die Du jeden Morgen durch den Abfluss drückst.

Steuern auf Vermögen sind sogar wichtig, um der Akkumulation des Kapitals entgegenzuwirken und den Geldkreislauf am Leben zu halten. Ist aber nur eines der Rädchen im Getriebe.

Marx' "Das Kapital" sollte Pflicht in Schulen werden. Dazu gesellen wir dann noch die Arbeiten von Keynes und Gesell. Im Fach Geschichte wird dann im Zusammenhang mit weiteren dunklen Kapiteln der Menschheit Hayek, Mises und Friedman behandelt.

Oh wei, jetzt kommen gleich die Neolibs um die Ecke und wollen mich lynchen :D

Gruß
Morgoth
 
@Leon:

Sag uns doch einfach dein Brutto Einkommen. Das ist sehr wohl relevant!
Wenn du und deine Frau als Doppelverdiener und vllt. auch noch ohne Kinder zusammen ein Einkommen von 2700€ Netto haben, dann ist das ein recht hohes Einkommen!
Und genau das ist das Problem bei diesem ganzen Streik! Fürweit unter 3.180€ Brutto arbeiten in Deutschland Menschen die den ganzen Tag richtig ran knüppel, auch auf 60 Stunden in der Woche kommen!
Und da gehen die armen Angestellten im öffentlichen Dienst hin und stürzen das Land ins Chaos (und wenn ich hier die Straßenverhältnisse hier im Norden anschaue kann man durchaus von Chaos sprechen) nur weil sie 18 Minuten mehr am Tag arbeiten müssen!

Ich finde, dass ein Generalstreik in der Art und Weise wie er jetzt durchgeführt wird auch für ziemlich unangemessen!
Krankenschwestern dürfen Streiken, denn was deren Arbeitsbedingungen angeht, sollte wirklich was geschehen. Krankenhausärtzte erst recht ...

Aber wenn die Leute von der Straßenmeisterrei ankommen und sich über ihre ach so schlimmen Arbeitsbedingungen beschweren, dann kommt mir die Galle hoch! Ich kenne selber Menschen die bei Straßenmeistereien arbeiten. Und die haben so ein verdammt laues Leben!

ver.di differenziert einfach nicht, stellt haltlose Forderungen und überlegt nicht, was das ganze im Endeffekt bringt.

Denn eins ist klar: Die Kommunen werden gerade jetzt hingehen und viel mehr Aufgaben des öffentlichen Dienstes an Firmen vergeben die nichts mit ver.di am Hut haben.

Und in meinen Augen zeigt sich einmal mehr, dass die wahren Zerstörer von Arbeitsplätzen die Gewerkschaften sind. Denn durch den Streik von ver.di wird es auf keinen Fall dazu kommen, dass mehr Menschen im öffentlichen Dienst eingestellt werden
 
Der Daedalus schrieb:
Sag uns doch einfach dein Brutto Einkommen. Das ist sehr wohl relevant!

Für Vergleiche unter Arbeitnehmern ist nur das Nettoeinkommen interessant.

Wenn du und deine Frau als Doppelverdiener und vllt. auch noch ohne Kinder zusammen ein Einkommen von 2700€ Netto haben, dann ist das ein recht hohes Einkommen!

Was manche Leute heutzutage als recht hohes Einkommen bezeichnen...

Zieh von den 2,7k mal gewisse Fixkosten wie Miete, KFZ und diverse - nötige! - Zusatzversicherungen sowie ärztliche Behandlungen ab.

Zugegeben, Leon+Anhang müssen nicht gerade hungern. Aber der Hammer ist das nicht. 60h die Woche, hat man da überhaupt noch Freizeit? Damit meine ich nicht die Zeit auf der Matratze (zum Schlafen, woran Ihr Schlingel gleich wieder denkt), sondern richtig Freizeit.

Und genau das ist das Problem bei diesem ganzen Streik! Fürweit unter 3.180€ Brutto arbeiten in Deutschland Menschen die den ganzen Tag richtig ran knüppel, auch auf 60 Stunden in der Woche kommen!

So? Wer denn?

Der Bauarbeiter, dessen Rücken mit spätestens 50 kaputt ist? Der LKW-Fahrer, der nie seine Familie sieht? Der Angestellte im ÖD, der einmal im Monat am WE und wenigstens einmal die Woche Bereitschaft hat und bei jedem Wetter jeden Job machen muss?

Und da gehen die armen Angestellten im öffentlichen Dienst hin und stürzen das Land ins Chaos (und wenn ich hier die Straßenverhältnisse hier im Norden anschaue kann man durchaus von Chaos sprechen) nur weil sie 18 Minuten mehr am Tag arbeiten müssen!

Diese 18 Minuten kriegt man nicht aus den Köpfen...

Gebt dem Erfinder dieser Kampagne endlich den Nobelpreis!

Krankenschwestern dürfen Streiken, denn was deren Arbeitsbedingungen angeht, sollte wirklich was geschehen. Krankenhausärtzte erst recht ...

Ach?! Gefährden die damit nicht Menschenleben?

Aber wenn die Leute von der Straßenmeisterrei ankommen und sich über ihre ach so schlimmen Arbeitsbedingungen beschweren, dann kommt mir die Galle hoch! Ich kenne selber Menschen die bei Straßenmeistereien arbeiten. Und die haben so ein verdammt laues Leben!

Adresse und Telefonnummer?

Ich möchte die Arbeit nicht machen...

ver.di differenziert einfach nicht, stellt haltlose Forderungen und überlegt nicht, was das ganze im Endeffekt bringt.

Haltlose Forderungen? Fordert ver.di 100% mehr Lohn oder was?

Denn eins ist klar: Die Kommunen werden gerade jetzt hingehen und viel mehr Aufgaben des öffentlichen Dienstes an Firmen vergeben die nichts mit ver.di am Hut haben.

Ja, da frohlockt das neoliberale Herz: Privatisierung, die Rettung der Welt.

Schau Dir mal das - früher ausgezeichnete - Schienennetz in GB an. Das wurde unter Maggie privatisiert. Inzwischen muss der Staat das Netzt teuer zurückkaufen und sanieren, damit es überhaupt funktioniert.

Es gibt bestimmte Bereich im öffentlichen Raum, die nicht privatisiert werden dürfen. Dazu gehört auch Infrastruktur, und der ÖD gehört genau in die Sparte.

Und in meinen Augen zeigt sich einmal mehr, dass die wahren Zerstörer von Arbeitsplätzen die Gewerkschaften sind.

Und die AG schaffen Arbeitsplätze aus purem Vergnügen?

Manchen Deutschen geht es wirklich noch zu gut.

Gruß
Morgoth
 
Und in meinen Augen zeigt sich einmal mehr, dass die wahren Zerstörer von Arbeitsplätzen die Gewerkschaften sind.
Ich glaube du weisst nicht wo wir ohne Gewerkschaften wären. Ich habe Bücher über die Arbeitsverhältnisse während der industriellen Revolution gelesen und glaube so würde es heute noch laufen wenn sich die Arbeitnehmer nicht zusammengeschlossen hätten. Es sind doch nur 18 min. Warum wird auf dieser kleinen Arbeitszeitverlängerung von den Arbeitgebern im ÖD so beharrt? :evillol:
 
Die ganze leidige Diskussion um Grundeinkommen, Lohnnebenkosten, Arbeitsplätze, bla-bla-bla hatten wir schon in diesem Thread hier https://www.computerbase.de/forum/threads/bedingungsloses-grundeinkommen-fuer-jeden.164443/

In dem Thread ist niemand von seiner Position abgerückt, ich bezweifle das das auf einmal hier jetzt der Fall sein wird. Wir können uns ein erneutes aufwärmen also getrost sparen und beim eigentlichen Thema, dem Streik bleiben. Obwohl sich da ja auch niemand bewegt (sowohl im Forum als auch die Verantwortlichen)
 
Ich finde den Streik völlig überzogen.


Ich habe auch eine Zeit lang im öffentlichen Dienst gearbeitet, bis mein Amt aufgrund von Gebietsreformen mit einem anderen Amt zusammengelegt wurde. und ich arbeitslos.

Ich habe jede Woche mehr als 40h Stunden gearbeitet, um die ganze Arbeit zu schaffen und ich fand den Lohn, den ich erhalten hab recht angemessen.
Aber warum auch nicht? Wenn man Azubi ist, muss man mit 500Euro eine Wohnung, ein Auto und zwi personen Versorgen können *ironisch* ich meine jedenfalls, dass ich dort gelernt habe, mit Geld umzugehen, und so war ein "richtiges" Gehalt wie ein Lottogewinn.

Es kam kurzweilig sogar die Diskussion nach einem Offenen Amt am Samstag auf und wenn man mal an die Bürger denkt ist das eine sehr gute Idee.. denn irgendwie haben Ämter nie offen, wenn man mal Zeit hat.

Grad im öffentlichen Dienst sollen die sich nicht so haben. Die kriegen doch alles. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Vergünstigungen bei der Autoversicherung, es gibt sogar eine Berufshaftpflichtversicherung
Wo liegt denn das Problem mal den Arsch ein bisschen länger hochzukriegen? Andere Leute arbeiten noch viel länger. Ich kenne jemanden, der für 700 Euro im Monat arbeiten geht und die Überstunden kriegt der in seinem Leben nicht abgebummelt, geschweige denn ausbezahlt.
Viele vergessen wie gut sie es eigentlich haben.
Sollen mal vom Tellerrand aufblicken.
Es gibt Millionen Menschen die mit weitaus weniger auskommen müssen und es siehe da, irgendwie geht es.
Mich regt das auf wie Sau, wenn einige den Hals nicht vollkriegen können. Ach übrigens, wenn die Chefs auf die Idee kommen die Leute zu feuern, ich stell mich gern zur Verfügung...
 
@latita
sauber, leute deines schlages (zumindest die solche beiträge schreiben) sind der grund dafür dass die unternehmen sich rausnehmen können mit ihren mitarbeitern umzuspringen wie sie wollen.

tja ja ich müsste auch mal wieder ordentlich ausgepeitscht werden damit ich merke wie gut ichs doch habe...:freak:

manchmal denke ich dass die leute so dankbar dafür sind dass sie knechten dürfen, dass sie bereit sind alles mögliche zu ertragen...und das kanns doch nicht sein.
 
Der Daedalus schrieb:
@Leon:

Sag uns doch einfach dein Brutto Einkommen. Das ist sehr wohl relevant!
Wenn du und deine Frau als Doppelverdiener und vllt. auch noch ohne Kinder zusammen ein Einkommen von 2700€ Netto haben, dann ist das ein recht hohes Einkommen!
Und genau das ist das Problem bei diesem ganzen Streik! Fürweit unter 3.180€ Brutto arbeiten in Deutschland Menschen die den ganzen Tag richtig ran knüppel, auch auf 60 Stunden in der Woche kommen!
Und da gehen die armen Angestellten im öffentlichen Dienst hin und stürzen das Land ins Chaos (und wenn ich hier die Straßenverhältnisse hier im Norden anschaue kann man durchaus von Chaos sprechen) nur weil sie 18 Minuten mehr am Tag arbeiten müssen!

Ich finde, dass ein Generalstreik in der Art und Weise wie er jetzt durchgeführt wird auch für ziemlich unangemessen!
Krankenschwestern dürfen Streiken, denn was deren Arbeitsbedingungen angeht, sollte wirklich was geschehen. Krankenhausärtzte erst recht ...

Aber wenn die Leute von der Straßenmeisterrei ankommen und sich über ihre ach so schlimmen Arbeitsbedingungen beschweren, dann kommt mir die Galle hoch! Ich kenne selber Menschen die bei Straßenmeistereien arbeiten. Und die haben so ein verdammt laues Leben!

ver.di differenziert einfach nicht, stellt haltlose Forderungen und überlegt nicht, was das ganze im Endeffekt bringt.

Denn eins ist klar: Die Kommunen werden gerade jetzt hingehen und viel mehr Aufgaben des öffentlichen Dienstes an Firmen vergeben die nichts mit ver.di am Hut haben.

Und in meinen Augen zeigt sich einmal mehr, dass die wahren Zerstörer von Arbeitsplätzen die Gewerkschaften sind. Denn durch den Streik von ver.di wird es auf keinen Fall dazu kommen, dass mehr Menschen im öffentlichen Dienst eingestellt werden


Wie Morgoth schon gesagt hat, auf das Netto kommt es an.

Meine Frau und ich, beide Steuerklasse 4, keine Kinder haben zusammen ca. 2800 EUR Netto, davon belaufen sich unsere Fixkosten auf runde 1980 EUR. Sicherlich brauchen wir nicht am Hungertuch nagen, trotzdem sind meine 1500 EUR sehr hart verdient! Diese 1500 sind nätürlich mit NAchzuschlägen und Schichtzulage. DIe NAchtzulage beträgt übrigens 1,28 ÈUR pro Stunde, was bei einer Nachtschicht 12,80 EUR Steuerfrei bedeutet (20:00 - 6:00 Uhr wird die gezahlt)

ICh weiss nicht ob Du überhaupt eine Vorstellung hast, was es heißt Nachts zu arbeiten.

Ich habe bei einer 60 Stunden Woche KEINE Freizeit mehr. Nur damit Du mal weißt wie meine Schichtzeiten sind: 6:00 bis 18:00 Uhr. oder 7:00 - 19:00 Uhr oder sogar 8:00 bis 21:00 Uhr. JA DU hast richtig gelesen 13 Stunden Dienst, in dieser Zeit fahre ich runde 400 km oder gute 16 Einsätze, bei denen es zum Großteil um Leben und Tod geht. Der MAnn von der Straßenmeisterrei, der Nachts aus dem Tiefschlaf gerissen wird, wegen Wintereinbruch, bekommt weniger als ich.

ICh weiss ja nicht was Du für Vorstellungen hast, mein Freund, aber ein bissel Weltfremd sind die schon.
 
Leon, gerade mit deinem letzten Posting erweckst du bei mir den Eindruck nicht wirklich glücklich zu sein mit deinem Job. Immerhin beschwerst du dich am laufenden Band über die miesen Arbeitszeiten (nachts) und die schlechte Bezahlung.

Zwingt dich jemand zu diesem Job? Ich glaube nicht. Wenn du's morgen nicht mehr machst, findet sich garantiert jemand anders. Auch für eventuell noch schlechtere Konditionen.

Ich arbeite auch 80 Stunden die Woche, ich beschwere mich nicht. Gut, meine Bezahlung ist auch leicht besser, aber das habe ich mir so ausgesucht und auf dieses Ziel hingearbeitet. Wenn ich Pech habe und es einen firmen-internen Zwischenfall gibt der in einer ungünstigen Zeitzone liegt (Japan z.b.) dann kann ich im Prinzip auch gleich auf der Couch im Büro schlafen weil sich bei den daraus resultierenden Arbeitszeiten nachhause gehen nicht mehr wirklich lohnt.

Ich respektiere deine Arbeit und sicherlich sind Nachtschichten auch nicht einfach, aber es ist unangebracht sich hier als den armen und ausgebeuteten hinzustellen - es gibt wie von mir beschrieben durchaus noch andere Leute mit miesen Arbeitszeiten. (Wie diese Arbeitszeiten bezahlt werden, hängt von den Fähigkeiten ab. Auch auf die Gefahr hin leicht überheblich zu wirken, ich glaube das meine Ausbildung und Leistungswille den eines Strassenmeisters doch etwas überschreitet)
 
Zuletzt bearbeitet:
Daria schrieb:
Ich arbeite auch 80 Stunden die Woche

Was wollt Ihr uns eigentlich immer verarschen?

Ich nehme mal an, den Sonntag hast Du frei. Dann sind das 80h/6 Tage = ~13h pro Tag.

Aber sicher doch.

Ich meine, wenn diese Arbeitszeit in Einzelfällen auftritt, dann ist das OK, das solls geben. Aber regelmäßig?

Der menschliche Körper hat Grenzen. 13h am Tag sind definitiv über jeder Grenze. Menschen, die darüber gehen, mag es auch geben (statistische Normalverteilung), aber das kann kein Standard für alle sein.

Was ist das eigentlich für ein Job an einem Aachener Uniklinikum, der es erforderlich macht, ab und zu mal mit Japan zu kommunizieren, weil es da einen Zwischenfall gegeben hat?

Gruß
Morgoth
 
Meine Frau und ich, beide Steuerklasse 4, keine Kinder haben zusammen ca. 2800 EUR Netto, davon belaufen sich unsere Fixkosten auf runde 1980 EUR.

Das sagt ja wohl schon alles ... wo liegen denn die Fixkosten? Denn auf 1980€ Fixkosten kommt man nicht so ohne weiteres.
Teure Wohnung, vermutlich 2 reltaiv gute Autos, DSL Flat, ...
Man Junge du lebst im Luxus und beschwerst dich über ein paar Minuten mehr Arbeit? Und über die ach so schlimmen Arbeitsbedingungen im Nachtdienst?
Ich selbst hab als 17 jähriger von Abends 6 bis morgens 6 auf Hochzeiten etc. gekellnert! Da gab es keine Pausen (außer einmal kurz was essen zwischendurch) und auch keine Möglichkeit sich mal hin zu setzen. Und die Bereitsschaftszeit (wovon man im Rettungsdienst gerade Nachts ja nicht unbedingt wenig hat) konnte ich nicht vor dem Fernseher oder der Spielekonsole verbringen. Und mein Lohn dafür ... "fürstliche" 11 Mark die Stunde!
Also erzähl du mir nicht wie hart Arbeiten doch ist!
Aber ich hab es gemacht, mich nicht beschwert und nicht nach der Gewerkschaft gerufen. Und warum? Ganz einfach weil ich so selbst Geld verdienen konnte, dementsprechend auch mein Lebendstandart besser war als der der Leute, die von ihrem Taschengeld leben mussten.
Und bei mir hat sich auch nie eine Forderung nach mehr Lohn breit gemacht, ganz einfach weil mir klar war, dass mehr Lohn nicht drin war weil die Gewinnspannen des Betriebs das nicht hergaben.

Um das ganze jetzt auf den Streik zurück zu führen:

Der öffentliche Dienst hat eine große Lobby und eine große Macht. Das wird ausgenutzt um sich gegen die ach so schlimmen Arbeitsbedingungen zu wehren, die die Angestellten in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes haben. Das es einem großen Teil der Angestellten im öffentlichen Dienst durchaus gut geht wird dabei völlig vergessen!
Wenn ich mir die Bademeister und Putzfrauen in unserem städtischen Schwimmbad anschaue ... den Putzfrauen geht es nicht schlechter und nicht besser als jeder anderen Putzfrau in "der freien Wirtschaft". Mit dem kleinen Unterschied, dass ihre Jobs relativ sicher sind und sie besser verdienen als eine Putzfrau die Privatwohnungen reinigt. Nur leider hat diese arme Putzfrau keine so große Lobby.

Unzufriedenheit mit den generellen Arbeitsbedingungen die einem der Job bietet sollte man nicht durch einen Streik äußern! Wer keine Nachtschicht machen möchte, der sollte sich keinen Job suchen in dem eine Nachtschicht nun mal zwigende Vorraussetzung ist. Genau so mit der Wochenendbereitschaft.
Im Rettungdienst geht es nun mal nicht ohne Schichtarbeit!
Die einzige logische Konsequenz aus solch einer Unzufriedenheit ist die Kündigung des Arbeitsverhältnisses und nicht ein Streik!
 
so seh ich es auch, Leon ist ein echter Scherzkeks. Wenn jemand schreibt, das er sich Fixkosten von monatlich EUR 1.980 leisten kann und nur 820 Euro übrig hat, führt man seine eigene Argumentation ad absurdum. Das ist jammern auf sehr hohem Niveau und paßt genau zu ver.di, IGM und Konsorten.

Nur zum Vergleich: alle bei uns im Lager beschäftigten Haushalte haben bei einer 40 Stundenwoche höchstens EUR 2.120 brutto und müssen davon teilweise noch 3 Kinder davon ernähren. Wenn du so einem Arbeiter deine 'jämmerlichen' Lebensverhältnisse schilderst, schüttet er sich aus vor Lachen.

Deinen Satz "Die einzige logische Konsequenz aus solch einer Unzufriedenheit ist die Kündigung des Arbeitsverhältnisses und nicht ein Streik!" unterschreibe ich.
 
Morgoth schrieb:
Was ist das eigentlich für ein Job an einem Aachener Uniklinikum, der es erforderlich macht, ab und zu mal mit Japan zu kommunizieren, weil es da einen Zwischenfall gegeben hat?

Ich habe nie behauptet am Aachener Klinikum zu arbeiten, sondern lediglich mit einem Professor am Klinikum. Mein Arbeitgeber ist ein internationaler Misch-Konzern aus dem Bereich Pharma, Chemie und Biotechnik und meine Aufgabe ist es u.a. die globale Koordination und operative Leistungsfähigkeit der einzelnen Standorte sicherzustellen.

Daher das mit dem Zwischenfall - wenn es in der japanischen Forschungs und Produktions-niederlassung hakt, dann merkt das der Rest des Konzerns in Europa oder den USA spätestens 12 stunden später. (Es hilft dann natürlich Deutsch, Englisch und Japanisch zu sprechen - wohl ein Grund weswegen ich bereits relativ jung in diese Position gekommen bin)

Mir ist schon bewusst das 80h eigentlich nicht normal sind. Aber wie ich bereits sagte...ich habe mir diesen Job ausgesucht und ich beschwere mich deswegen auch nicht. Wenn ich weniger Stunden arbeiten möchte, suche ich mir eben einen Job der weniger fordert.
 
Daria schrieb:
Ich habe nie behauptet am Aachener Klinikum zu arbeiten, sondern lediglich mit einem Professor am Klinikum.

Entschuldige, das habe ich dann falsch verstanden.

Aber Du kannst Dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht unbedingt 1,5h / Woche länger arbeiten möchten, schon gar nicht, wenn sie dafür nichts bekommen?

Ich denke doch mal, dass Du Deine Stunden bezahlt bekommst, oder?

Gruß
Morgoth
 
Natürlich verstehe ich das, und ja ich bekomme meine Stunden gut bezahlt...was ich auch erwarte.

Aber dann kommen wir doch mal auf die eigentliche Crux zurück, nämlich den Tarifvertrag an sich. Denn wenn wir mal ehrlich sind haben wir doch die jetztige Situation nur weil einige andere Angestellte bereits in einem anderen Tarifvertrag "hängen". Dadurch ergibt sich doch erst die Situation das einige bei gleichem Gehalt mehr arbeiten müssen/sollen.

Wenn man das ganze gemurkse mit Tarifverträgen einstellen würde und die Arbeit lokal und leistungsbezogen entlohnen würde gäbe es auch nicht solche wirren Konstrukte.
 
Klasse Darai - ein Gag jagt hier den anderen. Mit einer leistungsbezogenen Entlohnung würdest du ganze Legionen von Angehörigen des öffentlichen Dienstes - besonders auf Rathäusern und Landratsämtern - der Verarmung sehr schnell näherbringen.
 
JulesBärle schrieb:
Bruttogehalt 3.180 StKl V
Krankenversicherung 251.22 €
Rentenversicherung 310.05 €
Arbeitslosenversicherung 103.35 €
Pflegeversicherung 34.98 €
Lohnsteuer 1.044.08 €
Solizuschlag 57.42 €
Kirchensteuer 83.53 €
Ihr Nettolohn 1.295.37 €
ein Bruttogehalt von 3.180 würde ich als fürstliche Entlohnung bezeichnen ;)
Hi
was denn das für eine Rechnung?
Wenn Steuerklasse 5 dann doch nur im Falle das der Ehepartner mind. 150 % von
3180 Brutto hat, der dann ja in Steuerklasse 3 weniger Steuern zahlt.
Bei fast gleichen Einkommen sollte da schon IV/IV stehen.

Cu
 
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