News WD Blue 3D NAND: Vereinzelt Leistungsverlust beim Lesen alter Dateien

ich mache schon länger einen bogen um western digital - keine ahnung warum deren produkte hier teilweise noch empfohlen werden. man hat aktuell doch allenthalben probleme mit: firmware, bauteilen, fehlerbehebung und kommunikation.
 
Ich habe hier bisher keine Screenshots gepostet, weil ich das Problem bei meinen beiden betroffenen SSDs selbst mit einem Datenrefresh erst einmal wieder um ein paar Monate aufgeschoben habe. Mangels echter Lösung wird es also spätestens Mitte nächsten Jahres wieder auftreten, so viel ist sicher. Dann kann ich gern Screenshots teilen. Die Spieleplatte werde ich bis dahin jedoch hoffentlich ersetzt haben, die Backup-SSD nicht, die wird zur Diversifizierung auch weiterhin notgedrungen eine WD-SSD bleiben. Ich werde im Spielesystem mittelfristig eine 2TB-PCIe-SSD einbauen, die SN750 und SN850 sind aber vorsorglich schon mal von der Einkaufsliste geflogen. Wird wohl doch wieder eine Samsung, und ich überlege mir noch, ob eine 980 Pro oder eine 970 Evo Plus. Mal sehen, was es Ende November so im Sonderangebot gibt.

Eine der beiden betroffenen WD-SSDs bei mir ist regelmäßig genutzte Spieleplatte, die andere tatsächlich nur "Datengrab". Mir geht es um die mögliche Geschwindigkeit, mit der die regelmäßigen inkrementellen Backups absolviert werden. Mit HDDs möchte ich mich da einfach nicht mehr herumschlagen. Die ebenso wie die als Datengrab dienende WD genutzte Crucial MX500 (beide sind parallele Backups meiner internen Samsung 860 Evo) macht keinerlei Zicken. In zwei historischen Sammlerstücken (ThinkPad 600X und ein Desktop mit AMD Athlon XP), die ich höchstens alle zwei Jahre mal einschalte, werkeln jeweils Crucial M550, bisher ohne Auffälligkeit.
 
massaker schrieb:
Wow, also lesend (bis auf die Zugriffszeit) ganz ordentliche Werte für eine SATA-SSD....Aber schreibend...Ist ja schon fast eine Katastrophe...hmm. Wie voll war denn diese WD Blue3D M.2 1TB, als Du sie mit AS-SSD gebencht hast?🤔
Um die 88%, also wie im voherigen Beitrag angegeben. Es sind eigentlich keine Daten hinzugekommen.
 
Artikel-Update: Dank zahlreicher Hinweise und Screenshots aus der Community weist vieles darauf hin, dass das Problem nicht generell besteht.

Von User „Corpus Delicti“ stammt noch der Tipp, das Tool DiskFresh zu nutzen, um gegebenenfalls die Speicherzellen der SSD aufzufrischen, ohne Formatieren zu müssen. Das funktioniert offenbar sehr gut.

Die Redaktion bedankt sich an dieser Stelle für die rege Teilnahme zur Untersuchung des demnach nur vereinzelt auftretenden Problems.
 
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Auf meinem Dienstnotebook läuft seit über 30 Minuten "DiskFresh" und es hat erst etwa 15% geschafft.
SSD ist eine WDC PC SN520 SDAPNUW-256G-1016.
 
MichaG schrieb:
Von User „Corpus Delicti“ stammt noch der Tipp, das Tool DiskFresh zu nutzen, um gegebenenfalls die Speicherzellen der SSD aufzufrischen, ohne Formatieren zu müssen. Das funktioniert offenbar sehr gut.
Jo kann das Tool auch Empfehlen in meinem T440s ist leider eine Samsung 840EVO (OEM) drin und die hat auch Probleme mit dem Leistungsverlust. Für die Standard Evo gab es ein Update, welches das Problem behoben hat. Und am Laptop wird halt wenn es gefühlt langsamer geht DiskFresh ausgeführt und alles ist wieder ordentlich schnell.
 
@MichaG Ich habe ein ähnliches Verhalten auch bei meiner Patriot VPN100 M.2 SSD festgestellt. Dateien die 2-3 Jahre auf der SSD liegen, werden teils mit 2-15 MB/s gelesen. Im Falle von OneDrive habe ich diese dann testweise einmal auf "Speicherplatz freigeben" gestellt und anschließend neu heruntergeladen: >1 GB/s bei großen Dateien.

Das Problem scheint also nicht nur WD zu betreffen.
 
Man könnte fast meinen das Wear Levelling funktioniert bei diesen SSD nicht bzw nicht richtig. Ggf wird das nur aktiv wenn Dateien bewegt oder aktualisiert werden aber nicht bei statischen Dateien.
Funktioniert bei den betroffenen SSD das Trim richtig? -> Trimcheck ausprobieren
 
Es gibt am Ende immer eine Abwegung zwischen Wear Leveling und der Vermeidung unnötiger P/E-Cycles. Je häufiger der Controller Daten von A nach B kopiert, um die Auslastung der Zellen auszugleichen, desto mehr Abnutzung erzeugt man eben auch insgesamt.

Zumal das noch nicht wirklich die geringere Lesegeschwindigkeit erklärt (außer das SNR ist so schlecht, dass die Fehlerkorrektur im Controller quasi unter Dauerlast läuft).

Aber ja, irgendetwas scheint hier nicht wie gewünscht zu funktionieren.
 
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Meine betroffene SSD war eine 500 GB WD Blue SATA, M.2.
Verbaut wurde diese im Frühling 2019, ersetzt wegen Platzmagel im Herbst 2021 gegen eine 1 TB NVMe.
Beim Umzug der Daten fiel die extrem niedrige Kopierleistung (bis hin zu einstelligen Werten trotz großer Dateien) bei Daten auf, die aus dem alten Rechner übernommen und seit dem auch nicht mehr geändert wurden.
Der Rechner war dabei beinahe täglich in mehrere Stunden in Gebrauch, das geschiebene Datenvolumen betrug um die 5 TB.
Leider kann ich keine der damaligen Werte mehr liefern, da die SSD mittlerweile gelöscht und anderweitig Verwendung gefunden hat.
 
das Wear levelling umfasst (oder sollte umfassen) die Schreibzyklen einzelner Zellen aber auch die letzte Schreiboperation einer Zelle.
Natürlich sollte eine Zelle nicht bei einem geringen Unterscheid der Schreibzyklen die Daten in eine andere Zelle transferieren aber irgendwann bei entweder größerem Unterschied der Zyklen oder bei lange zurückliegender letzten Schreiboperation.
Wenn die Parameter dann zu hoch angesetzt sind kann es zu den bekannten Problemen kommen - die Zellspannungen sind nicht mehr ganz sauber also muß die Fehlerkorrektur Überstunden leisten und die Daten kommen nur noch im Schneckentempo.
 
Denniss schrieb:
Funktioniert bei den betroffenen SSD das Trim richtig?
Angeblich ja.
Wearleveling kanns auch nicht unbedingt sein, die Platte hat diesmal quasi nichts geschrieben.
Es scheint als hätten die Zellen schon Probleme ihre Spannung vernünftig zu halten, selbst wenn sonst nichts drumherum geschrieben wird.
 
Corpus Delicti schrieb:
2009 wurde noch Qualität gebaut. ;)

Das stromlos --> Datenverlust-Zeitfenster wurde mit der Weiterentwicklung SLC->MLC->TLC->QLC immer kleiner.
2009? Nee, so moderneres Spielzeug gibts bei mir nicht . Die Karte ist von 2001.
 
Habe so eine SSD mit 1TB. Müsste ich mal ausprobieren. Ich nutze diese jedoch fast ausschließlich für MS-Store Spiele (Forza, Flight Simulator etc.) die alle viel Speicher fressen.
 
Ich habe mit der Patriot Viper VPN100 jetzt auch mal den Test gemacht. SSDReadSpeedTester -> DiskFresh -> SSDReadSpeedTester.

Der erste Test hat bei 1 TB mit knapp 85 % Belegung sicherlich 2 Stunden gedauert, der zweite vielleicht 10-15 Minuten mit offensichtlich deutlich höheren Transferraten. Ältere Spieleinstallationen laden jetzt auch wieder deutlich flotter.
 

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Artikel-Update: Dass das Phänomen auch bei SSDs anderer Hersteller auftreten kann, zeigt die Patriot Viper VPN100 (NVMe-Modell) von Leser „N1truX“. Schaffte die mit älteren Dateien bestückte SSD im ersten Test mit dem Read Speed Tester nur eine durchschnittliche Leserate von 86 MB/s, waren es nach dem „Auffrischen“ mit dem Tool DiskRefresh erheblich höhere 2.727 MB/s. Die Auffrischung war demnach bitter nötig.
 
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Kontrapaganda schrieb:
Mal 'ne Frage in den Raum zum Thema Datenverlust bei Flash mit der Zeit. Ich habe noch eine SD-Karte anno 2001 mit einer gigantischen Speicherkapazität von sage und schreibe 6,7 MB!
Ich benutze sie als Notfall-Bootloader für meine Linux-Systeme. (Habe externernen USB-Reader)
das letzte Mal unter Strom gesetzt habe ich die Karte vor vielleicht 2 Jahren beschrieben vor 4 Jahren.
Ich habe sie gerade mal angesteckt und die Checksummen der Dateien geprüft. Alles paletti.
Die Karte liegt sonst nur im Schrank zwischen Pfefferminzbonbons von 2009 in einer Werbe-Schachtel aus Alu, die ein Erinnerungsstück an ein einen aufgelösten Verein sind.

Hat alter Flash diese Probleme nicht?
Ich habe eine Plextor SSD mit 128GByte bei welche in den nicht genutzten Daten nach einigen Jahren Lesefehler hat (ist im normalen Betrieb zuerst nicht aufgefallen - aber dann als ich die Daten auf eine andere SSD kopieren wollte.). Nach dem Formatieren war wieder alles OK. Und nach einigen Jahren gab es wieder Lesefehler beim Komplettbackup - auch genau wieder bei ewig ungenutzten Daten.

Also auch sehr alte SSDs mit SLC Speicher haben das Problem das die Daten korrupt werden können.

Inzwischen hat sich die Fehlerkorrektur und das Handling mit dem Problem aber wohl trotz der theoretisch anfälligeren Zellen verbessert, deswegen lesen wir aber hier nur von Geschwindigkeitseinbrüchen und nicht von Datenverlust.
 
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Gargamehl schrieb:
Ich habe eine Plextor SSD mit 128GByte ...Also auch sehr alte SSDs mit SLC Speicher haben das Problem das die Daten korrupt werden können.
Sicher, dass die SLC Speicher hat?
 
Kontrapaganda schrieb:
SD-Karte anno 2001
Da waere mal interessant in welcher Strukturbreite die gefertigt ist.
Ich habe bei modernem Flash gehoert, das in einer Flashzelle eine mittlere zweistellige Anzahl an Elektronen gespeichert ist.
Dadurch das die Struktur, und damit der Isolator, immer kleiner werden, und das inzwischen mehr als nur "Ladung da" und "Ladung nicht da" unterschieden werden muessen, kann eine einstellige Zahl an Elektronen den Unterschied zwischen korrekten und korrupten Daten ausmachen.

Auch sehr relevant ist die bisherige Verwendung des Speichers. Schreiben zwingt Elektronen durch die Isolationsschicht, und beschaedigt sie dabei. Die 6 Monate JEDEC Spezifikation muss auch bei Flashzellen die am Ende ihrer Lebenszeit angekommen sind eingehalten werden. Da liegt es in der Natur der Sache, das frische oder wenig verwendete Zellen die Ladung laenger halten.
 
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