WD20EARS: 12V-Schutzdiode identifizieren/entlöten

@davidbaumann
Auf der dicken Diode steht "ON 664 LEM". Die Schrift auf der kleinen ist noch schlechter lesbar, es müsste aber ähnlich diesem Schema sein: http://i.imgur.com/Dwbb6wA.jpg
Laut diesem Thread (Klick) hatte ich recht, dass die dicke auch für 12V zuständig ist. Wäre nett wenn das jemand noch betätigen könnte.
Das ist jetzt das erste Mal, dass ich mich mit Kleinelektronik beschäftigen muss, deshalb habe ich auch nie auf Elektronikläden in meiner Stadt geachtet. Wenn ich mir aber die Kosten bei einer Onlinebestellung ansehe, werde ich jetzt wohl damit anfangen.

@Inzersdorfer
Vielen Dank. Dass mich diese Dinge inkl. Versand dann fast 10€ kosten würden, hätte ich nicht gedacht.
 
Hallo!

Bei mir sieht das durchgeschmorte Teilchen ganz anders aus. Weß jemand Rat?? Würde ansonsten gern versuchen, es auszulöten und die Festplatte dann in Betrieb zu nehmen, wie einige dies erfolgreich taten!

Gruß
Sidolin

hdprob.jpg
 
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Schwer zu sagen, aber das könnte der 0 Ohm Vorwiderstand sein, der wird gewöhnlich in Reihe vor die Diode geschaltet und dient als eine Art Sicherung. Wenn die Diode auslöst und damit dauerhaft niederohmig wird, dann könnte sie an einem Netzteil welches nicht wegen der hohen Last abschaltet, irgendwann durchbrennen und wenn die Spannung dann zu hoch ist, wäre der Schutz verloren und die HDD würde trotzdem Schaden nehmen. Daher der Widerstand, der vor der Diode durchbrennen soll um die ganz Spanngsversorgung zu unterbrechen. Messe mal mit einem Multimeter ob eine Seite von dem an die Diode und die andere an die 12V (oder 5V) Leitungen geht, wenn ja, ist es der Vorwiderstand, der muss dann überbrückt werden und dann ist die Diode auch ausgelöst und muss abgelötet werden, danach sollte die Platten hoffentlich wieder gehen, wäre dann aber ungeschützt.

Wobei der sieht für einen Widerstand zu groß aus, es könnte auch Schutzdiode selbst sein. Was ist denn genau passiert? Der Klassiker mit dem Notebooknetzteil am USB Gehäuse und dann die Platte aus- und in den PC gebaut? Oder war es das falsche Netzteil alleine oder war die Platte im PC und dessen Netzteil hat den Schaden angerichtet?
 
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Guten Abend, Holt!

Vielen Dank für Deine Antwort!
Ein Multimeter habe ich leider nicht, müsste ich mir dann erst einmal besorgen. Ja, im Grunde ähnlich wie der Klassiker, genau genommen so:
die Festplatte wurde stets extern betrieben über einen relativ teuren USB+SATA-Adapter für 2,5"-Festplatten. Einmal wollte ich sie an ein neues Tablet mit Tastatur anschließen, allerdings bekam sie davon nicht genug Strom und ich hatte nicht das optionale USB-Stromkabel zur Hand, weshalb ich zu einem "passenden" Netzteil griff, bei dem ich aus einem im Nachhinein für mich nicht nachvollziehbaren Grund davon ausging, es sei dafür geeignet. Dieses war dann aber viel zu stark (ich glaube um die 20V, die Ampere-Angabe weichte auch deutlich ab). Ich bemerkte dann am Geruch, dass etwas nicht stimmte, außerdem ging die zum Tablet gehörige Tastatur auch "flöten" (funktioniert seitdem also ebenfalls nicht). Da die Festplatte dann auch am Destkop-Rechner nicht arbeitete - sie klang so, als ob sie starten "wollte", aber "nicht in die Gänge kam" -, baute ich sie aus dem externen Gehäuse aus und schloss sie intern an. Beim Anschalten des PCs gab es dann einen leisen "Knall" (klang sehr nach Kurzschluss o.ä.) und die Festplatte war dann komplett tot, so dass sich nichts in ihr bewegte.
So schaut's aus! :-(
Das verkohlte Ding ist eigentlich ziemlich klein, ich glaube, es wirkt auf dem Bild größer als es tatsächlich ist. Mit dem bloßen Auge konnte ich die Verbrennung gar nicht richtig erkennen!
Ed: Hier nochmal die Gesamtansicht von vorn und hinten.
hdpganz1.jpghdpganz2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet: (Bildanhang)
Mehr Amper schaden nicht, die Spannung und die Polung sind wichtig. Die Netzteile sind ja Konstantspannungs- und nicht Konstantstromquellen, liefern als nur so viel Strom wie der Verbraucher zieht, solange es eben nicht zu viel für sie wird. Schau mal welche Spannung das Netzteil hatte und welche Polung, wobei es üblicherweise bei den Hohlsteckern innen Plus und außen Masse ist. Dann eine HDD die mit einer falschen Spannung beaufschlagt wurde in einen Desktop einzubauen ist natürlich sehr unglücklich, die externen Netzteil schaffen meist nicht genug Leistung um die Dioden kaputt zu bekommen, die internen PC Netzteile aber oft schon und wenn es auch noch ein altes mit Gruppenregelung ist, können bei so viel einseitiger Last die anderen Spannungen ihren Toleranzbereich verlassen und noch mehr Schaden anrichten.

Ohne ein Messgerät ist es natürlich schwer etwas zu machen, wenn die Diode durchgebrannt ist und es keinen Vorwiderstand gibt (ggf. auf der Rückseite) oder der eben nicht vor der Diode durchgegangen ist, müsste die Platte theoretisch wieder laufen, spätestens wenn die Rest der Diode abgelötet wurden. Aber wenn eine Verpolung vorlag, dann reagieren diese Diode relativ träge und die Platte kann schrott sein. Es wundert mich auch, dass die Platte nach dem Fehler mit dem Netzteil noch Geräusche gemacht hat, bei ausgelöster Schutzdiode sollte dies nicht möglich sein.
 
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Ok, vielen Dank nochmals! Warum die Festplatte nach dem Anschließen des falschen Netzteils weiterhin "lebendig" war, weiß ich auch ncht. Es hat jedenfalls immer exakt dasselbe Geräuscht gemacht, wie immer in den ersten 2-3 Sekunden nachdem es Strom bekommt, nur dass es sich nunmehr die ganze Zeit wiederholte anstatt schneller zu drehen. Auch das blaue Lämpchen am externen Gehäuse, welches den Zugriff auf die Festplatte anzeigt, blinkte, aber eben nicht wie gewohnt, sondern halt anders (und nach der Aktion mit dem Desktop-PC entsprechend gar nicht mehr). Ich bestelle noch heute Abend ein Multimeter und schaue möglichst bald nach den Angaben auf dem Netzteil (habe es nicht zu Hause). Ich bin relativ sicher, dass es 20V hat, eventuell 19V.

Besten Gruß!
 
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Wenn es ein Netzteil eines Net- oder Notebooks war, würde dies passen, die haben meist um die 19V und sind gerne die Übeltäter, weil die Stecker zumindest bei 3.5" Gehäusen leider zuweilen wenigstens so weit in die Buchse passen, dass es zu einem kurzzeitigen Stromfluss kommt und der reicht um die Schutzdiode auszulösen.
 
So, nun ist das Multimeter endlich angekommen! So richtig komme ich damit aber nicht weiter. Nachdem die Werte immer wieder hin und hersprangen, notiere ich mir für die letzte Messung folgendes:
für das unterste Teilchen (unterhalb dem durchgeschmorten): 000,0 Ohm (manchmal springt es kurz auf 000,1 Ohm),
springende Werte für das durchgeschmorte Teilchen (zuvor wurden meist "0,L M Ohm" angezeigt), z.B. ca 0,5 K Ohm oder 200 Ohm...,
ca. 220 Ohm für das obere Teilchen (oberhalb des durchgeschmoorten. (Der Wert sinkt stetig. Und beim ersten Testen wurden ca. 300 Ohm angezeigt).
Wie ich gerade sehe, ist unterhalb des "dritten Teilchens" noch ein ganz kleines Teilchen. Das zeigt auch ca. 250 Ohm...


Das verwendete zu starke Netzteil habe ich mir noch einmal angeschaut; darauf steht: "PRI: 230V 50 Hz 12W, SEC: 12V 500mA".
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das durchgeschmort aussehende 0Ohm hat, dann mess doch mal an den Pins der Steckerleiste, google halt mal danach welche Pins für Masse und welche für 12V sind, die 5V dürfen in Ordnung sein. Das Netzteil ist mit 12V in Ordnung, sofern es stabilisiert ist, aber die 500mA sind viel zu wenig, die Netzteile der USB Gehäuse für 3.5" HDDs haben 1.5A oder 2A. Daher kann es entweder nur vorher defekt gewesen sein oder durch die Überlastung den Schaden verursacht haben, was ich aber für eher unwahrscheinlich halte, da bei denen dann meist die Spannung nur einbricht, was aber eher keine Schäden bei der HDD hinterlässt, sie läuft dann halt nur nicht.
 
Hallo Simpson474,

dank Deiner Hilfe an gehirn79 konnte ich meine Festplatte wieder retten und lasse gerade eine Datensicherung laufen, habe die rechte Diode ausgelötet und tataaaa... läuft.

Danke für die Mühe im Forum:):cool_alt::D

Viele Grüße

Peter
 
Hallo zusammen,

da ich in meinem eigenen Thread nicht wirklich weiterkomme
https://www.computerbase.de/forum/t...kabeln-genutzt-4-platten-zerschossen.1915316/
habe ich weitergesucht und diesen Thread hier entdeckt.

Sorry fürs Ausgraben. Denke aber das ich hier an der richtige Adresse bin.

Ich würde einfach gerne auf der sicheren Seite sein, bevor ich hier weiter mache.

Es sind insgesamt 4 Platten - wobei diese gespiegelt sind, also eigentlich müssen nur 2 laufen um eben die Daten retten zu können.

Passt das soweit mit der Identifizierung der Bauteile ?
Soll ich mal die Dioden mit 0,00 kOhm ablöten und checken, oder gibt es noch andere Hinweise die ich zuvor beachten sollte ?

Falls weitere Messungen gemacht werden sollen - einfach für den Laien die Bitte, gleich den Modus & Einheit dazu zu schreiben.

Danke :)
IMG_20200101_012247.jpg
IMG_20200101_012309.jpg
 
Mach mal eine Durchgangsprüfung bzw. Diodentest zwischen schwarz/rot und zwischen rot/schwarz. Den gleichen Test anschließend zwischen schwarz/gelb und gelb/schwarz durchführen. Interessant wäre, bei welchen Kombinationen es piept bzw. ein Durchgang besteht.
 
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Hey,

Danke wird nach dem Essen erledigt.

Kabel dran und Durchgang prüfen, right ?
Ich schnippel mir eins zurecht.
 
Sorry, hab das Bild vergessen:
IMG_20200101_012247.jpg

Wenn du direkt auf den Pins misst, dann kannst du dir das Kabel sparen. Den Test kannst du auch bei dem anderen Platinentyp wiederholen, das Ergebnis sollte eigentlich identisch sein, wenn die gleichen Dioden einen Kurzschluss verursachen. Jeweils die drei markierten Pins sind hart miteinander verbunden, ein Test auf einem der drei Pins ist somit ausreichend.
 
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Sooo,

Durchgangsprüfung durchgeführt.

Direkt am Anschluss nichts - also egal in welcher Konstellation.

Aber direkt an den Dioden genau die genannten

Quasi einmal D1 (selbst benannt) und die D3 im Bild.
 
Eigentlich sollte man am Anschluss auch einen Kurzschluss messen können. Prüf mal ob zwischen rot und rot bzw. gelb und gelb noch eine Verbindung besteht oder ob die Widerstände durchgebrannt sind:
IMG_20200101_012247.jpg
 
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Durchgang auf 12V (gelb)

bei 5V Rot kein Durchgang.


Welche Bauteile wären es bei der anderen - da ist es etwas unübersichtlich "vergleichsweise" ;)
 
Da ist der Widerstand bzw. die Spule auch durchgebrannt, da die Diode einen Kurzschluss verursacht hat. Die andere Platine ist anders aufgebaut, dort wird der Precharge-Pin (der Pin, der bei einem echten SATA-Stromstecker zuerst verbunden wird) noch über einen weiteren 0 Ohm Widerstand angebunden. Daher sollte wie folgt gemessen werden:
IMG_20200101_012309.jpg
 
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