Hallo,
bevor hier wilde Spekulationen in den Raum geworfen werden, möchte ich eine kleine Abhandlung zu diesem Thema posten. Es werden wohl ein paar kontroverse Sätze auftauchen. Vielleicht ist den MODs das Thema zu heikel. Man darf mich also gerne per PN kontaktieren, falls das Thema geschlossen oder gelöscht wird.
Ich beantworte aber nur Fragen, die meiner Ansicht nach seriös sind. Vielleicht wird mancher sogar seiner Illusionen beraubt. Deshalb gilt: Alles muss man von geschulten Experten richtig LERNEN!
Manch einer hat ganz falsche Vorstellungen: "Ich will wie Rambo in 14 Tagen werden." Das Wort "Rambo" ist nicht angebracht. Es dauert Jahre, bis man wirkliche Erfahrungen sammelt, die richtigen Entscheidungen trifft.
@jonesjunior;
Was sind Deine Beweggründe? Bist Du mal verprügelt worden? Möchtest Du auch Katas vorführen, oder lieber nur eine effektive Form von Nahkampf gegen Straßenschläger lernen?
Falls Punkt 2 zutrifft, dann solltest Du aber keine Hemmungen haben, jemanden den Arm, ein Gelenk oder sonstiges Körperteil zu brechen. Oder auch nur auszurenken.
Du lernst, wo die besonders schmerzempfindlichen Nervenpunkte und Stellen am Körper sitzen. Musado oder Krav Maga z.B. sind die Formen von Nahkampf, bei denen es darauf ankommt, einen Gegner schnell und effektiv kampfunfähig zu machen. Egal mit welchen Mitteln. Du kannst natürlich auch den richtigen Messerkampf erlernen.
Welchen Kampfstil Du auch lernen möchtest, den herkömmlichen Kampfsport oder Nahkampf (manches überschneidet sich), ich kann Dir nur ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben:
Wenn Du die Courage hast, es mit mehreren brutalen Schlägern aufzunehmen, weil Du z.B. jemanden beistehen möchtest der eindeutig belästigt wird, dann darfst Du Deine Gegner niemals vorher verbal "verwarnen".
Du darfst sie auf keinen Fall auf Dich aufmerksam machen. Denn sonst verspielst Du den allergrößten Vorteil, das Überraschungsmoment. Du musst hart und brutal, ohne zu zögern vorgehen, sonst hast Du selbst mit jahrelangem Training eventuell verloren.
Ich verrate Dir auch warum: Eigentlich ist man moralisch "verpflichtet" seinen Gegnern mitzuteilen, dass man Kampfsportler ist. Auch, dass man eigentlich keinen Ärger möchte. Den hast Du aber schon, weil Du Dich eingemischt hast. Also wird man wahrscheinlich erst recht provoziert. Und wenn man seine Gegner vorher anspricht, dann schenken sie einem ihre Aufmerksamkeit. Das Spiel ist immer gleich. "Hast Du ein Problem? Willst Du was auf Dein Maul? Komm doch her, Du Schwuchtel."
Sind es "nur" Jugendliche, dann gehen sie auf Dich los, prügeln und treten wild auf Dich ein. Natürlich, wenn Du sehr groß und kräftig gebaut bist, eventuell einige Tätowierungen hast, also wie ein "harter Mann" aussiehst, dann könnten die schon zögern. Verlassen würde ich mich darauf allerdings nicht.
Sind es aber erwachsene Männer, dann wird die Situation schwieriger. Was kann der? Hat der was drauf?
Aber beide Parteien könnten keine Skrupel haben, einen arg zu verletzen, wenn nicht gar zu töten.
Und egal wie schmächtig die Gegner im ersten Moment wirken, das kann täuschen. Man weiß nie genau wie gut sie sind, welche Tricks sie auf Lager haben.
Den mit dem größten Maul kann man im Normalfall als letzten nehmen. Der aber, der ruhig und gelassen ist, der ist gefährlicher. Es gibt Straßenschläger, und dann gibt es Straßenschläger.
Du kannst einen "guten" Straßenschläger an einigen Gesten erkennen. Eine ist, wenn er mit Spucke im Mund hantiert. Man sollte wissen, dass er sie wohl sammelt, um sie einem in die Augen zu spucken. Der Sinn ist wohl klar.
Ein andere Geste: Sei wachsam, wenn er Dich in ein Gespräch verwickelt, sich dabei aber auf Dich zubewegt.
Vorsicht! Sind es mehrere, dann wird er durch dieses Gespräch versuchen Dich abzulenken.
Er wird sich drehen, damit die anderen in Deinen Rücken gelangen. Menschenkenntnis ist arg wichtig.
Suche Dir immer seine schwächsten Punkte am Körper aus. Das gilt ganz besonders dann, wenn man es mit einem antrainierten Muskelpaket zu tun hat.
Bodybuilder sind ja ziemlich eindrucksvoll. Aber die Finger sind schnell gebrochen. Das Handgelenk oder Schlüsselbein, breche ihm beide, und er ist kampfunfähig. Der Fußknöchel, die Knie, die sind auch arg schmerzempfindlich. Konzentriere Dich generell auf die Gelenke.
Bringe den Gegner aus dem Gleichgewicht. Schläge auf, oder hinter das Ohr bewirken das. Die Herzgrube, die kurzen Rippen, die Leber, die Nieren. Du kannst gegen den Kehlkopf schlagen. Allerdings ist langes Training erforderlich die Dosierung so anzubringen, dass Dein Gegner nur unter Atemnot leidet.
Schlägst Du zu stark, dann kann er ersticken. Auch ein Schlag gegen die Halsschlagader ist mit Vorsicht zu genießen. Wenn der zu stark ist, dann kann das zu einem Schlaganfall führen. Kenntnisse der menschlichen Anatomie sind unumgänglich. Es hört sich hart an, aber wenn jemand mit einer abgeschlagenen Flasche auf einen losgeht, dann hat man manchmal keine andere Wahl. Weglaufen, das wäre eine Alternative.
Ein ganz normales Stück Würfelzucker kann Deinen Gegner zum Bluten bringen, wenn Du es ihm stark über die Stirn ziehst. Die Stirn blutet leicht und stark. Blut in den Augen ist nicht gut, genau wie Spucke. Manche Wrestler scheinen Unterricht im Nahkampf gehabt zu haben, allerdings ist hier der Hintergedanke anders. Da ist man nur auf Effekte aus.
Du kannst einen Autoschlüssel einsetzen, ramme ihn Deinem Gegner ins Ohr. Oder tief in die Nase, verwende ihn dabei als drehenden Hebel, bis sich der Nasenflügel löst. Man kann nicht sagen "mach dies oder das", denn es kommt auf die Jahreszeit an, auf die Kleidung.
Der Gegner hat ein T-Shirt und eine Jeans an? Da kannst Du flexibler vorgehen. Denn wenn er eine dicke Jacke und feste Stiefel trägt, dann sind manche Stellen nicht so hart und gut zu treffen.
Oft wird man mit einem Messer oder Totschläger bedroht. Wer gut mit einem Messer umgehen können kann, das kann man erkennen. Aber nicht daran, weil dieser mehrmals schnell ein Balisong öffnen und schließen kann. Auch nicht daran, weil er es immer elegant von der linken Hand in die rechte Hand wirft, was einen nur verwirren soll.
Das kann man alles üben. Dieser Kategorie gehören fast immer nur Jugendliche an, die dann aber auch nur versuchen, wild nach Dir zu stechen. Meistens in Richtung Brust / Bauch. Der zweiten Kategorie gehören Leute an die gelernt haben, mit einem Messer umzugehen. Man erkennt es daran, wie sie es in der Hand gehalten. Aber auch dazu gehört ein geschultes Auge. Es wäre allerdings ein Trugschluss zu glauben, man könnte unverletzt alle Angriffe abwehren.
Ein Wort zum Training: Deine Gegner greifen Dich nicht im Dojo an, sondern auf der Straße. Oder in der Kneipe. Trainiere also in Alltagskleidung. Trainiere nie mit dem Gedanken, dass es ja nur eine Übung ist. Sehe jeden Gegner als Deinen schwierigsten an, unterschätze niemals einen, auch keine Frauen. Trainiere Deine Schlagkraft und Schnelligkeit mit Gewichten, ich mache das mit Hanteln, jede hat 2 kg. Trainiere mit ebenbürtigen oder besseren Gegnern.
Solltest Du ernsthaft Interesse haben den richtigen Combat Messerkampf zu lernen, dann wird man Dir "militärisch gesehen" zeigen, wo und wie man tödliche Schnitt- und Stichwunden setzt.
Man sollte sich allerdings im "privaten Bereich" darauf beschränken, dem Gegner nur stark blutende Schnittwunden zuzufügen. Viele Gegner sind dann von ihrem eigenen Blut geschockt. Reicht das nicht aus, dann versuche "nur" seine Sehnen durchzuschneiden.
Ohne Messer, mit Messer, die rechtlichen Konsequenzen sollten allerdings bekannt sein. Auch wenn man einem nur den Arm bricht. Stellt es sich heraus, dass man ein erfahrener Kampfsportler ist, dann hat man schlechte Karten. Eine schwere Körperverletzung hat man gleich am Hals, weil man ja selber als Waffe gilt. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist ein schwieriges Thema. Und auf Notwehr zu plädieren ist noch schwieriger.
Also, wenn jemand mit solchen Dingen Probleme hat, dann sollte er lieber eine "normale Kampfkunst" lernen, seinen Freunden schöne Katas vorführen. Oder vor seiner Freundin einen eindrucksvollen Spagat hinlegen.
Auch als normaler Kampfsportler hat man Vorteile gegenüber untrainierten Menschen. Aber man sollte nicht in dem Glauben bleiben, dass einen die Gegner alle schön der Reihe nach angreifen. Man haut nicht "einfach so" 3 oder 4 Leute um. So wie in schlechten Filmen eben. Erst recht nicht, wenn diese auch trainiert sind.
Man kann immer noch wegsehen oder weglaufen...
Noch ein Wort in eigener Sache:
Es gibt im Forum schon lange einen allgemeinen Thread über Kampfsport. Bisher habe ich da noch nicht gepostet
Ich werde es auch nicht machen. Hier wollte ich nur "eine" Frage beantworten, vielleicht sogar zum Nachdenken anregen.
Ich halte mich auch solchen Themen wie "Bundeswehr in Afghanistan" oder Drogen fern. Und das aus guten Gründen, denn ich habe eine ganz spezielle Einstellung zum Soldat sein. Und zu Drogen.