Techniken anders auslegen? Dann trainierst Du Kodokan? Denn Du hast ja schon in #20 vom "Zuschlagen" gesprochen.
Manch einer denkt doch tatsächlich, Judo sei ein Altherrensport. Aber Judokas sind durchaus nicht zu unterschätzen.
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Im Gegenteil. Ich finde, dass Judo ein guter Einsteig für Kinder ist. In "spielerischer" Art und Weise Disziplin mit Kampf zu verbinden, das ist nicht schlecht.
Wem das zu wenig ist, nun, der sollte sich später dem Karate (Vollkontakt) oder Tae-Kwon-Do zuwenden.
Reinschnuppern. Ja, das wäre die beste Lösung. Viele enttäuschte Gesichter werden dadurch vermieden, denn Little Rambo ist ja oft schon das Aufwärmtraining zu lästig.
Wobei ich allerdings auch ein wenig dem Argument zustimmen muss, dass man in einer akuten Situation auch nicht sagen kann: "Moment, lieber Gegner, ich sollte mich vorher aufwärmen."
Weißt Du, ich habe einen Neffen, der ist jetzt 22 Jahre alt. Der schaut (zu) viel K-1. Und das ist das Problem.
"Du kannst das doch auch, zeig mir mal solche Tricks."
"Nein, ich kann
das nicht. Und es sind auch keine "Tricks, dahinter steckt eisenhartes Training."
Man sollte sich einfach mal den Werdegang eines Kämpfers betrachten. "Wochenendkurs, nur 99 EUR?" Wohl kaum.
"Dann gehe ich eben ins Karate, dann kann ich das auch." Nein, eben nicht.
*Mein lieber Neffe, da haben ja
jonesjunior +
!$!MeNnE!$! mehr Hirnmasse.
Nun, ich unterrichte ihn schon, aber nur nach meinen Regeln.
"Wieso Geländelauf? Ich brauche doch keine große Kondition! Da mache ich mal kurz 2, 3 Schläge, da liegt der flach."
"Oder Du, wenn er ein leichtfüßiger Boxer ist, der Dich einfach vorführt."
"Wieso Liegestütze, wo die Hände so weit vorne sind? Und wieso Liegestütze mit 3 Fingern? Das ist voll schwer."
"Tja, das gibt auch Bauchmuskeln, und es kräftigt die Finger."
Hier noch ein paar Tipps für alle Neulinge. Ganz besonders für die Jugendlichen die sich überlegen, ob sie Kampfsport betreiben sollen:
- Erst gründlich über die verschiedenen Richtungen informieren.
- Dann überdenken, was man eigentlich erreichen möchte.
- Danach zum Probetraining.
- "Rambo" ist nur ein Nachname, kein Held, keine unbesiegbare Waffe.
Alles was Stallone in seinen Filmen abgeliefert hat, wird einem (auch) in verschiedenen amerikanischen Einheiten im Nahkampftraining gelehrt. Auch das Überleben.
So eine Ausbildung bekommt ihr aber eigentlich nur, wenn ihr zum Militär geht. In Grundzügen während dem EKL 1 und/oder 2. Bei uns z.B. bei den Fallschirmjägereinheiten, dem KSK oder den Kampfschwimmern.
Auch steht euch der Weg zur FFL offen.
Alle anderen Interessierten sollten den Kampfsport tatsächlich als
Sport betrachten.