@Godde
Die Herrschaft des Kapitals wird durch den Staat gesichert.
Hier muss man ansetzen und dafür sorgen, dass der Staat die Bürger sichert und nicht das Kapital.
Was heisst wir können nciht alle aufnehmen? Die meisten gehen ja wieder zurück oder werden abgeschoben? Wieso sollte ein Syrer der aus Gründen von Krieg flüchtet hier bleiben wollen, der hatte dort ein Haus, Beruf, Familie.
Eben. Aber selbst in diesem Fall kann Deutschland nicht alle Flüchtlinge aufnehmen. Selbst wenn es nur vorläufig ist.
Und wer sagt die wären alle schlecht gebildet oder gar arm?
Keiner.
Das sind vllt. die Afrikaner, aber auch die haben ein Anrecht auf ein würdiges Leben oder nicht?
Jeder hat ein Anrecht auf ein würdiges Leben. Ich schrieb aber oben schon, dass sich das nicht finanzieren lässt. Du kannst nicht allen einen besseren Lebensstart geben. Denn sonst gehts Deutschland schlecht. Und damit allen, die sich darin aufhalten. Auch den Flüchtlingen.
Die die hierher kommen sind meist aus der afrikanischen Mittelschicht, weil die Armen gar keine Möglichkeit haben zu flüchten.
Eben, das sind die, die auch in den Ländern überleben könnten, es sich aber leisten können zu flüchten. Was ist mit denen, die sich das nicht leisten können? Da kommen wir zu deinem unteren Punkt:
Nochmals, wir müssen aktiv dafür sorgen dass diese Menschen keinen Grund haben zu flüchten, egal von was. Solange sich das System nicht ändert, bleibt einfach alles so. Es wird doch auch bei uns immer schlimmer.
Und wie willst du das ändern? Du kannst in Deutschland nicht einfach den Kapitalismus abschaffen im Wirtschaftsbereich. Damit würdest du das Kartenhaus zusammenbrechen lassen.
Wenige werden immer reicher, viele immer ärmer. Soziale Ungerechtigkeiten förden auch Rassismus.
Das hier muss man verhindern. Und das verhindert man, indem man den Sozialstaat verbessert, die Menschen nicht arm werden lässt, ihnen Sicherheit bietet. Den jungen, den alten, den Arbeitenden, den Arbeitslosen. Allen. Und ja, auch den Flüchtlingen einen gewissen Lebensstandard bieten. Das könnte man auch. Aber nicht für unendlich viele. Das geht nur für eine gewisse Anzahl. Ich würde aber nicht sagen Rassismus. Sondern man polarisiert gegen jegliche Formen von den Mächtigen als "Störfaktor" bezeichneten Gruppierungen. Es wird gegen die faulen Hartz4ler polarisiert, die als Sozialschmarotzer das Land ausnehmen. Die faulen Arbeitslosen, die ja Arbeit bekämen, wenn sie nur wollten. Es wird gegen die Rentner polarisiert, die sich fürs Alter ja was ansparen können um nicht in Altersarmut zu verfallen. Es wird gegen Menschen polarisiert, die sich gegen die bestehende Flüchtlings- und Asylpolitik wehren, in die braune Ecke gestellt und mundtot gemacht. Ich zitiere mal aus
www.arcor.de:
"«Es ist abstoßend, wie Rechtsextreme und Neonazis versuchen, dumpfe Hassbotschaften zu verkünden. Aber es ist genauso beschämend, wie Bürgerinnen und Bürger, sogar Familien mit Kindern, durch ihr Mitlaufen diese Dinge noch einmal unterstützen», sagte die CDU-Vorsitzende am Montag in Berlin."
Die Bürger und Bürger unterstützen das durch mitlaufen. Die sind nicht ohnmächtig, weil die Politik unfähig ist und nichts macht (gemacht hat). Es wird (wie immer) das Problem nicht angegangen, sondern es wird jetzt auf eine Gruppierung, die sich anbietet, draufgeknüppelt um vom eigentlichen Thema abzulenken. Da kann man nur sagen: Die armen Flüchtlinge. Denn das Geld für so eine Diskussion wäre besser angelegt in ner Semmel.
@DerOlf
Aber wie geht Identität ohne Abgrenzung? Kann Mensch sowas überhaupt?
Ganz geht das nie. Die eine Beschränkung durch Gesetze ist der Freiheitsentzug des Nächsten. Man kann eine Menge regulieren, aber eben nicht alles. Individualismus ist in Ordnung, solange eben niemand dermaßen unterdrückt wird, dass sein Leben gefährdet ist. Wenn man Tolleranz und ... eigentlich ist das sehr gut in dem Charly Chaplin Ausschnitt beschrieben:
Rede aus "der große Diktator"
So sorgt man einfach für BESSERE Bedingungen. Keine perfekten. Keine ausgeglichenen. Keine absolut gerechten. Aber bessere als jetzt. Und dabei kann ein Individuum sein, was es will, mit der Ausnahme, und das ist ja immer der Fall, der sozialen Norm. Ich darf nicht töten, werde so aufwachsen und daher meinen Nachkommen ebenso beibringen nicht zu töten. Wenn das nun mit Rassismus genauso ginge, dann gäbe es immer noch Rassisten, aber viel viel weniger.
@Space Boy
Du hast meine Frage noch gar nicht beantwortet. Wieviele Flüchtlinge hast du persönlich aufgenommen?
Braucht der Mensch Identität?
Ohne die sind wir buddhistische Mönche auf nem Berg und werden genauso aussterben wie die Dinosaurier. Das ist eigentlich kein Ziel auf das man hinarbeiten möchte, oder?