Tja eine gute Frage, ich wohne mittlerweile in Österreich. Hier sind ja wie beschrieben einige Dinge etwas anders. Das ändert nichts an meinen Ansichten. Problem sehe ich weiterhin im Wahlsystem. Solange das nicht geändert würde, würde einer Onkelhitman-Partei das selbe Los blühen wie den Piraten, der AfD und anderen kleineren Parteien. Sie wird sich nicht etablieren können weil sie gegenüber dem "Einheits-Pulk" viel zu klein erscheinen würde.
Es ist ja letztlich nur ein überfliegen von einigen Punkten, nicht jedoch ein Gesamtkonzept für eine wirklich mögliche Staatsregierung. Als große Partei muss man sich ja um jedes kleine Thema kümmern. Das ist der Grund, warum in meinen Augen die AfD versagt. Warum die Piraten versagen. Weil sie sich in jedem Bereich aufstellen müssen, und dafür sind/waren diese Parteien nie gedacht. Die sind für einen Bruchteil an Themen. Die Piraten waren bei "Neuen Medien" wohl weiter als die heutigen Parteien. Die AfD zeigt einen Kurs etwas weniger eng mit Europa. Da die aber alle zu jedem Thema ihren Senf abgeben, und Senf bei zuviel Essig nicht schmeckt....
Was also fehlt wäre die Voraussetzung zu so einer Partei. Die Voraussetzung wäre, dass die Machtverhältnisse gesplittet würden. Sodass eben auch kleine Parteien eine Möglichkeit haben. Aber wer möchte schon eine Splittung der Macht? Die Mächtigen wohl kaum. Es würde auch viel näher am Volk liegen, da ja auch mehr Möglichkeiten des Wählens vorhanden sind. Mich juckt zum Beispiel keine Außenpolitik? Dann wähle ich in diesem Bereich eben niemanden. Mich interessiert keine Familienpolitik? Dann halte ich mich heraus.
Heute ist es nur egal, wie nach dem jetzigen System gewählt wird, da alles ein mehr oder minder Einheitsbrei ist.
Daher ist eine Umsetzung in eine Partei gar nicht möglich, von den rechtlichen Schritten und Auflagen einmal abgesehen. Ich würde mich gerne einer Partei anschließen, bezweifel aber zum einen, dass ich mich auf Kompromisse einlassen würde (ja also eigentlich stimmen wir mit dir überein, aber die Beitragsbemessungsgrenze wollen wir behalten), gleichzeitig, dass die Parteien so konsequent wären, wie ich es erwarten würde (dem passt unser Konzept nicht? Dann muss er gehen, besser als innerhalb der Partei für Unstimmigkeiten sorgen).
Wenn ein Grundgerüst da wäre, genug andere Themen fallen mir auch ein. Nur leider können die niemals so breit gefächert sein, wie die momentanen Parteien. Am ehesten würde ich, denke ich, bei den Linken aufgehoben sein, weil ich doch denke, dass vieles vom Staat geregelt sein müsste, ein starker Staat. Gleichzeitig habe ich aber eine Sichtweise auf die Einwanderung die wohl ebenso nicht von allen so gesehen wird. Und als letztes halte ich den Kapitalismus für unverzichtbar wenn es um globale Möglichkeiten gibt. Wobei der Kapitalismus eben nicht in den Sozialstaat eingreifen darf/Einzug bekommen darf.
Usw. usf.