cookie_dent schrieb:
Nein, das war nicht unfreiwillig.
Es gibt halt Leute die auf Serien stehen und welche die eben keine Serien sehen.
Mit Leuten, die nur auf Filme stehen lässt sich aber kein Geld verdienen. Das war meine generelle Aussage.
Und du hast quasi das Beispiel geliefert, warum das so ist. Netflix produziert in der Serienwelt nicht weniger Müll als in der Filmwelt. Nur macht es eben nen gewaltigen Unterschied, ob man zwei Top Serien oder zwei Top Filme produziert. Mit den 2 Top Serien a 10 Folgen kannst du einen Kunden für 20 Wochen binden, das sind 5 Monate. Mit 2 Top Filmen kannst du maximal 2 Monate vollmachen. Es ist finanziell nicht darstellbar, für "Filmleute" einen Streamingdienst zu betreiben. Vor allem dann nicht, wenn die Filme keinen Kinorelease bekommen. Disney macht strategisch hier alles richtig: Serien auf D+, Filme ins Kino und dann nachher zu D+.
Das mit dem Oscar-Bait war nur ein Beispiel, denn HBO hat damals unter altem Management eine ähnliche Strategie verfolgt (Emmy-Bait). Nur ist es aktuell so, dass sich niemand mehr für diese Trophäen und Auszeichnungen interessiert und ein Oscar damit nicht automatisch wirtschaftlichen Erfolg bedeutet. Auch hier bist du ein gutes Beispiel (ich übrigens auch).
Filme haben zudem ein erhebliches Klumpenrisiko. Wenn du einen 200 Mio Film in den Sand setzt, hast du einen massiven wirtschaftlichen Verlust geschrieben, denn du kannst vorher nicht einschätzen wie die Menschen darauf reagieren.
Wenn du die erste Staffel einer Serie in den Sand gesetzt hast, sind zwar 30 Mio weg, aber du hast immer noch 2 Möglichkeiten: a) Das Ruder rumreißen und neue Produzenten und Screenwriter holen oder b) die Serie einstellen.
tldr: Serien machen wirtschaftlich mehr Sinn und sollten daher geschäftspolitisch von Netflix bevorzugt werden.
Daneben bietet sich Verbesserungspotential in diversen anderen Bereichen, die ich angesprochen habe. Außerdem sollte man die Abostruktur überdenken, da es keinen Sinn macht, 4k nur für 4 Personen anzubieten.
accountfuerdown schrieb:
Nicht vergessen Netflix hat eigene Server und muss es zuerst mal schaffen an soviele Leute zu streamen. Da steckt auch viel Manpower und knowhow drin
Netflix nutzt zu 100% für alle seine Dienste AWS.
Schinken42 schrieb:
Bauarbeiter und Schornsteinfeger sind unterrepräsentiert. Astronauten, Verbrecher, Agenten und Cops überrepräsentiert. Darüber regst du dich aber nicht auf. Das ist mein Punkt, den du scheinbar nicht verstehen magst.
Ich denke er regt sich eher über die Art und Weise, wie solche Dinge angegangen werden auf.
Beispielhaft fällt mir sowas wie Batwoman, Supergirl und Chilling Adventures of Sabrina ein. Dort geschieht sehr viel Blaming, Beschuldigung von weißen und Männern etc. Oftmals wird Bezug zu aktuellen politischen Themen genommen. Es wird sich dann aber nicht nuanciert damit auseinandergesetzt, sondern in Kindergartenweise gut vs böse. Weiße = Schlecht, Polizei = Schlecht, Republikaner = Schlecht, Waffen = Schlecht, Männer = Schlecht, Humor = Schlecht.
Das wäre in etwa so, als würden sich in einer Ärzteserie die Ärzte ständig für was besseres als alle anderen halten, ständig durch die 4. Wand hindurch das Publikum belehren und generell einen "Schuldigen" für alles finden wollen.
Den Konzernen könnten aber Anliegen wie Gleichberechtigung, Anti-Homophobie etc. nicht gleichgültiger sein. In Star Wars hat man eine Kussszene zwischen 2 Frauen im Hintergrund eingebaut - für den Plot völlig bedeutungslos, ohne Entwicklung, die beiden "Charaktere" kennt der Zuschauer nicht mal mit Namen. Die Szene war nur dazu da virtue signaling Punkte zu sammeln. Wurde von Disney auf Twitter groß gelobt. Jeder der das kritisiert hat war direkt ein homophober Mysogonist. In China hat man die Szene gestrichen, weil man auf bloß keinen Cent Umsatz verzichten wollte.
Die beste Serie der letzten Jahre war mmn übrigens Arcane. Die Serie hat im Hauptcast 3 Frauen, wovon 2 lesbisch sind und eine die dritte mit schwerwiegenden psychischen Problemen.
Arcane wird universell gelobt und mir ist keine einzige Kritik bekannt, die irgendwelche Probleme damit hätte. Es ist der Nr. 1 Beweis für mich, dass 90% der -ismusvorwürfe gegen die Zuschauer eine reine Ablenkungstaktik von der eigenen Unfähigkeit ein gutes Skript zu produzieren sind.