Wenn Medien die Meinungsfreiheit verbieten - Das Aus für Frau Hermann

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Ich bin mir sicher, dass TV-Leute besondere Klauseln in ihren Verträgen stehen haben. Das liegt daran, dass sie in der Öffentlichkeit nicht als Privatpersonen wahrgenommen werden. Wenn sich Claus Kleber jeden Tag auf der Parkbank besaufen würde, hätte er (abgesehen von der Problematik des Promillegehalts im Blut) auch bald keinen Job mehr.

Und warum wohl bekam Cristiano Ronaldo neulich Ärger mit seinem Verein, als er mit einigen Kollegen und einer Hand voll leichter Mädels über die Stränge schlug - was er übrigens in seiner Freizeit tat?

Man wirft Frau Herman ja nicht vor, dass sie ihren Vergleichszeitraum für ein ihrer Meinung nach besseres Verständnis der Frauenrolle in die Zeit von 1933-45 gelegt hat. Das Schlimme ist, dass sie überhaupt keine Ahnung davon zu haben scheint, was damals gelaufen ist.

Was soll das für ein Vorbild sein, wo Frauen dem Mutterverdienstkreuz hinterherjagen und am besten noch mit einem Lächeln auf den Lippen ihre 16-jährigen Söhne in den Krieg ziehen lassen, nur weil die Mächtigen im Land das so wollen? Ich finde nichts Gutes oder Rosiges daran, wenn man als Frau, Mutter oder Tochter während der NS-Zeit gelebt hat. Denn von der heuchlerischen Huldigung der weiblichen Rolle durch die Kriegstreiber können sich die Frauen nichts kaufen, wenn feindliche Bomber ihren Herd samt Küche in Schutt und Asche legen, während der männliche Teil der Familie an den Kriegsfronten dezimiert wird.

Deshalb fragt man sich auch, was Frau Herman eigentlich unterstreichen wollte. Als Arbeitgeber würde ich so eine Frau keine Talkrunde leiten lassen, bei der es im lockeren Gespräch auch um Familienfragen gehen kann. Denn wenn sie anfangen sollte zu kommentieren statt zu moderieren, droht dem Sender Unheil.

Bereits im Februar 2007 zitierte der Focus einige Sprüche der Blondine, bei denen man nur den Kopf schütteln kann. Man achte dabei auf die exakte Jahresangabe (2107). Das klingt wie aus dem Mund einer Sektensprecherin.

http://www.focus.de/politik/deutschland/eva-herman_aid_125509.html
 
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Ach ja, die liebe Meinungsfreiheit...

Ich sehe nicht, wo Eva Herman verboten wurde, frei ihre Meinung zu äußern. Ist sie verhaftet worden? Eingesperrt? Angeklagt?

Nichts von dem. Sie erlebt jetzt etwas, was viele Menschen bei dem Thema Meinungsfreiheit immer wieder vergessen (oder verdrängen?): Klar kann ich meine Meinung frei äußern - aber es hat fast immer Konsequenzen.

Ich finde es erschreckend, dass es gerade bei den Boardies die an anderer Stelle die Freiheit des Privatlebens und die verfassungsmäßig garantierten Grundrechte an höchste Stelle setzen nicht ein lauter Aufschrei erfolgt!
Denn hier werden genau diese Rechte von einer öffentlichen Einrichtung eklatant mit Füßen getreten!
Hier wurde nichts mit Füssen getreten. Meinungsfreiheit heisst nicht Narrenfreiheit! Es ist jedesmal erstaunlich: Kaum gibt es an der frei geäußerten Meinung heftige Kritik und auch heftige Reaktionen, schon wird um sich gekeult: Die Demokratie ist in Gefahr, die Grundrechte werden hier mit Füssen getretenen, Zensur... etc., etc.

Und zum Kommentar von Frau Herman: Könntest du mir bitte mal ein paar Vorzüge aus der Zeit von 1933-1945 nennen? Welche, die nicht aus dem Zusammenhang gerissen sind und trotzdem noch ein positives Bild ergeben?

Deine unbequeme blonde Querdenkerin hätte vielleicht mal nicht nur denken, sondern auch nachdenken sollen. Wenn Frau Herman so viel auf der Pfanne hat, wie Du sagst: Sind ihr die Argumente ausgegangen oder warum musste sie ausgerechnet Vergleiche aus der NS-Zeit bringen...?

Eva Herman meinte im Übrigen die Wertschätzung der Mutterarbeit und der Familie in der NS Zeit und nicht das Nationalsozialistische Familienverständnis
Ja natürlich. Wie kann man bloss den Unterschied nicht sehen! :rolleyes: Die Wertschätzung der Mutterarbeit und der Familie in der NS Zeit war ja sowas von Propaganda-und Ideologiefrei.
Das hatte bestimmt nie was mit dem "nationalsolzialistischen Familienverständnis" zu tun.

Ganz ehrlich: Die Frau hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. In ihrem Oberstübchen gehen wohl schon die ersten Lichter aus. Ihr verdrehtes Weltbild mag von der Meinungsfreiheit abgedeckt sein, meinentwegen. Aber allein dieses saloppe
im Dritten Reich sei vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler
offenbart erschreckende Naivität.

Wer also die Meinungsfreiheit nutzt, um vermeintlich positive Aspekte des dritten Reiches hervorzuheben, der trage bitte dann auch alle Konsequenzen daraus.
 
Naja, hat halt dem NRD nicht gefallen. Angeklagt wurde sie nicht. Is halt Pech.
Es ist halt momentan einfach "In" einen auf Antifaschismus bzw Rechts zu machen.
Hirn abschalten und einfach mit dem durch Medien gestärkten Mob sich auf jeden stürzen der auch nur in entferntester Weise etwas gegen Ausländer sagen könnte bzw der die Nazi-Zeit auch nur in geringster Form als möglicherweise teilweise doch nicht so böse ansieht.

Und die FPÖ als rechtspopulistisch-nationalkonservative österreichische Partei zu bezeichnen ist einfach nur wieder eine Bestätigung für mich, das sich JEDER von den Medien beeinflussen lässt (auch ich).

Versteht mich nicht falsch, aber die Nazi und Antifaschismus-Keule geht mir aufn Sack.

Bei uns im Ländle (Vlbg - Ö) sagt man "Heil" (oder auch "Heile") als Begrüßung und auch als Auf-Wiedersehen unter Bekannten und Freunden. Niemand kommt auf die Idee bei uns das als nationalsozialistische Äußerung zu interpretieren.
Doch als ein Vlbg-er Politiker mal in einem Interview "Heil" zum Schluß gesagt hat,...es war wie eine Hetzjagd.
 
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Für mich hat die Frau nicht alle Latten am Zaun, die will doch nur Kasse machen und ja auch ein Thema gefunden über das sich nun alle das Maul zerreißen. In dem Fall bringen Nachrichten und Gerede ob gut oder schlecht schlichtweg Kohle und um was anderes gings glaub ich auch nicht.

Die Aussagen zum dritten Reich sind so was von... kein Wunder das der Frau gekündigt wurde, hätte ich auch gemacht.

OMaOle
 
ToXiD hat es ja schon darauf hingewiesen, dass es der guten Frau Herman nicht verboten wurde, ihre (reichlich verdrehte) Meinung zu äußern.

Ganz in Gegenteil darf sich das der interessierte Bücherfreund sogar schwarz auf weiß reinpfeifen, wenn er denn mag.

Dass Tante Herman nun nicht mehr beim NDR präsentiert wird, ist eine konsquente Reaktion des Senders auf ihr krudes Gelabere, welches wir inzwischen nun schon in zwei Bänden und unzähligen Interviews entgegengeschleudert bekommen.

Die Dame steht nunmal in der Öffentlichkeit; da muss man damit rechnen, das fahrlässige Aussagen nicht ganz ohne Folgen bleiben.
 
Also verlieren Menschen in der Öffentlichkeit ihr Recht darauf in ihrem Privatleben die eigene Meinung zu äußern?

Wie viele Menschen gibt es, die anderweitig dumme vergleiche ziehen und dafür nicht gefeuert werden?

Was würdest du sagen, wenn dich dein Arbeitgeber feuert, weil er mitbekommen hast, dass du dich in einem Leserbrief über die Unternehmensphilosophie des Managements beschwert hast?

Die Art wie sie ihre Meinung gesagt hat war dumm, das steht außer Frage. Die erste Reaktion des NDR war dennoch bei weitem nicht so harsch wie die vom Sonntag.
Doch dann kam die Medienkeule, die innerhalb kürzester Zeit aus Frau Herman einen Nazi machte ...
Obwohl diese schon längst klar gemacht hatte, dass sie nicht die Familienpolitik der Nazis gut hieß sondern die Werte die zu der Zeit wichtig waren (also genau die traditionellen Werte die schon lange vor der Machtergreifung Hitlers vorhanden waren).

Mir scheint viele hier lassen sich bei der Beurteilung der Situation von ihrer subjektiven Einstellung gegenüber der Meinung von Frau Herman beeinflussen. Wenn der NDR einen Moderator gefeuert hätte, der einen dummen DDR Vergleich gebracht hätte, dann würde das Stimmungsbild hier wohl ein anderes sein ...
 
Wenn ich die Aussage von Frau Herman auf das traditionelle her sehe, dann liegt sie damit (teilweise) richtig. Der Vergleich hinterher mit der nazionalsozialistischen Zeit ist vll. schlecht gewählt, aber im Grunde genommen hat sie Recht. Es kommt darauf an auf was sie ihre Aussage genau bezieht. Ich denke ebenfalls, dass keiner weiß wie sich Mütter, Frauen damals gefühlt haben, wie sie mit der damaligen Rolle zurecht kamen... es ist Frau Herman ihre Meinung und diese darf sie freilich äußern. Ich glaube nicht, dass dies eine rechtsgerichtete Aussage ihrerseits ist, eher ein verunglimpfter Vergleich, den sie vll. auch so wollte ... kann wohl keiner beurteilen. Politisch sehe ich mich mitte links, keineswegs rechts angehaucht
 
Also verlieren Menschen in der Öffentlichkeit ihr Recht darauf in ihrem Privatleben die eigene Meinung zu äußern?
Interview!=Privat

Was würdest du sagen, wenn dich dein Arbeitgeber feuert, weil er mitbekommen hast, dass du dich in einem Leserbrief über die Unternehmensphilosophie des Managements beschwert hast?
Dass er das Recht dazu hat.
 
Oh natürlich kann ein öffentliches Interview eine Privatsache sein. Privat meint hier den Unterschied zwischen Beruf und Privatleben ...

Dass er das Recht dazu hat.

Er hat es natürlich nicht! Den Arbeitsrichter will ich sehen, der ihm dieses Recht zugesteht.

Dann könnte der Arbeitgeber ja gleich jeden, der auf die Straße geht zum Streiken sofort und fristlos entlassen. Oder meinst du die Leute streiken, weil sie mit der Unternehmensphilosophie des Managements zufrieden sind?

Als Arbeitgeber darf ich keine Interna ausplaudern und ich darf auch nicht beleidigend sein. Kritik ist aber immer erlaubt.
 
Wo ist denn die Meinungsfreiheit verboten worden?

Die gute Frau kann ja weiterhin so ziemlich alles sagen was sie will, nur nicht als freie Mitarbeiterin im NDR. Außerdem musste der NDR reagieren, da ihre Talkshow am absteigenden Ast war.

Und was die gute Frau über Krippenkinder von sich gesagt hat ist für mich überhaupt der Oberhammer:
Sie attestiert diesen Kindern ein höheres Risiko für Alkoholismus, Suizid und den Menschen aus Ostdeutschland aufgrund des DDR-Krippensystems eine höhere Gewaltbereitschaft:rolleyes:
Danke an keshkau für den Focus Artikel:daumen:

Ob diese gute Frau jemals in einer Krippe, Tagesstätte, Hort oder einer ähnlichen Einrichtung war? Ich denke nicht! Meine Mutter arbeitet in einem Hort, und die Kinder die Nachmittags dort sind können sich glücklich schätzen, dann da sind sie wenigsten aufgehoben, gammeln nicht auf der Straße rum, lernen was und haben mal die Chance auf Arbeit! Wären sie bei den Eltern, die u.a. Alkoholiker sowie arbeitslos sind, würden sich die Bildungschancen enorm verringern...
Manche von diesen Kindern können in der 1. Klasse noch nicht mal alle Farben!
(Natürlich sind nicht alle Eltern so, aber ein Großteil, da sich der Hort in einem sozialschwachen Viertel befindet)

Und zur Familiepolitik der NS-Zeit: Eines muss man zugeben, damals gab es noch Werte, Ordnung usw. doch die gab es auch vor den Nazis schon, alles keine Erfindung von Hitler&Co. Wie hieß es so schön:"Ordnung ist die halbe Miete im Leben" Nach diesem Spruch wurde damals einfach gelebt ob mit oder ohne Nazis!

Auch da kann ich nur von der Hortarbeit meiner Mutter erzählen: Im Gegensatz zu den meisten Familien werden doch auch noch Werte gepflegt: Mit den Kindern wird gekocht, es wird gesungen, es gibt tägliche Rituale, es gibt Regeln, es gibt Strafen. Es ist ein eher konservativer Hort, da von der kath. Kirche gesponsert. Man kann von Religion halten was man mag (ich bin auch kein Verfechter des Christlichen Glaubens) aber es gibt viele Dinge im christlichen Glauben die Kindern helfen ein guter Mensch zu sein (Martinsumzug, Weihnachten, Spendenaktionen, Jesu-Geburt, Ostern usw. wer weiß denn heute noch warum das alles gefeiert wird?). Solche Dinge werden den Kindern im Hort spielerisch beigebracht und lernen die besagten Werte wie Disziplin, teilen, Höflichkeit, Anstant usw.

In unseren Wirtschaftssytem geht es ohne Kindertagesstätten, Ganztagsschulen einfach nicht. Schon allein, weil der Arbeitgeben die Frau als wichtige (ja unverzichtbare) Arbeitskraft entdeckt hat und sie bestimmt nicht freiwillig hergibt;) Das ist der Nachteil unseres kapitalistischen Systems: Die Werteverschiebung

Edit:
Adam_Smith schrieb:
Wenn der NDR einen Moderator gefeuert hätte, der einen dummen DDR Vergleich gebracht hätte, dann würde das Stimmungsbild hier wohl ein anderes sein ...
Hat sie das nicht indirekt mit Aussage über die Krippenkinder in DDR?
 
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Die Tussi hat offentsichtlich keine Ahnung worüber sie spricht.

Hier mal eine kleine Übersicht über das, was da so an Familienpolitik abgelaufen ist.

http://www.efh-bochum.de/Homepages/HENKE/vu/nsfamilie.htm

Ziel war die rassenreine Gebärmaschine. Mit 10 Jahren wurden die Kinder zu >90% vom Jungvolk aufgesogen und natinalsozialistisch indoktriniert. Sie denunzierten ihre Eltern wenn diese nicht auf Naziwelle waren. Mit 14 wurden sie in der HJ für den kommenden Krieg dressiert. Hat leider bestens funktioniert, diese Familienpolitik.

Die Familienpolitik der Nazis öffentlich zu loben steht für mich auf der gleichen Ebene wie die Leugnung des Holocausts.
 
@Adam_Smith
das Du mit den Äußerungen dieser Frau keine Probleme hast ist mir natürlich klar. Ich finde es konsequent das solch Relativierung des Faschismus geahndet wird, gerade weil es eine Frau ist die in der Öffendlichkeit steht. Es ist nicht einzusehen das soetwas auch noch öffendlich rechtlich Alimentiert wird. Schlimm genug das die NPD aufgrund der saatlichen Parteienfianzierung öffendlich subventioniert wird.

Aber mach dir keine Sorgen um Frau Hermann, die wird sich sicherlich bei dem derzeitigen rechts reaktionären Klima hier in Deutschland einer großen Anhängerschaft erfreuen und weiterhin ihre Ergüsse einer breiten Öffendlichkeit darbieten können.
 
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extasy schrieb:
Schlimm genug das die NPD aufgrund der saatlichen Parteienfianzierung öffendlich subventioniert wird.

In Sachsen hat sie nun sogar die SPD überholt. Da muss ich dem Ersteller des Themas wohl mal zustimmen, hier haben einige die Geschichte des Dritten Reichs wohl noch nicht ganz verarbeitet.

Umso wichtiger ist es, dass diese Zeit in keinster Weise verharmlost oder noch glorifiziert wird. Denn mit diesen "positiven" Aspekten dieser grauenhaften Periode der deutschen Geschichte gehen Leute wie die von der NPD auf Stimmenfang.
 
Man Leute wie oft denn noch?

Frau Herman hat sich vor der ihr angekreideten Aussage und auch danach ganz klar und deutlich von jeglicher nationalistischen Einstellung distanziert. Sei hat die Wertvorstellung der Menschen zu dieser Zeit im Bezug auf Familie als positiv bewertet. Dies hat sie auch einige Zeit nach der Buchvorstellung noch einmal ganz klar und deutlich heraus gehoben!

Es ging ihr nicht um die Familienpolitik der Nazis sondern um die Werte der damaligen Zeit, die nun mal nicht primär von den Nazis, sondern schon viel früher durch die christlich-konservative Gesellschaft, geprägt wurde.

Wer es nicht schafft hier eine klare Trennlinie zu ziehen, der sollte sich selbst fragen wie dumm und geschichtlich ungebildet er ist und nicht Frau Herman für ihre Aussage als blondes Dummchen abstempeln.

Frau Herman hätte diese Aussage nicht tätigen sollen, da gebe ich allen anderen Recht.
Aber ich sage nicht, dass sie diese Aussage nicht hätte tätigen sollen weil sie schlecht oder moralisch verwerflich sei. Nein sie hätte diese Aussage nicht tätigen sollen weil sie genau hätte wissen müssen, dass der größte Teil unserer Gesellschaft es nicht hinbekommt derartige Aussagen auf ihren Kern hin zu überprüfen.
Wenn jemand die Worte "Drittes Reich" und "Gut" in einem Satz bringt, dann muss das nun mal böse sein, die Füllwörter dazwischen interessieren keinen.

Genau dieser Unfähigkeit unserer Gesellschaft hätte sich Frau Herman bewusst sein müssen und das war ihr einziger großer Fehler.

Um das noch einmal klar zu stellen, ich selbst kann nichts anfangen mit ihren konservativ-christlichen Ansichten. Zwar glaube ich, dass ein Teil ihrer Aussagen in gewissen Punkten schon im Kern was wares haben, dennoch kann ich nichts anfangen mit ihrem "Mutterkreuzzug".

Aber in einer Demokratie gehört es sich eben auch die Meinung anderer zu tolerieren. Und hier haben durch die Bank weg alle Medien gezeigt, dass sie dazu nicht in der Lage sind.

Extasy zeigt ja in perfekter Manier, was ich meine. Dass ich mich mehrfach klar von jedweder Glorifizierung der NS Politik distanziert habe scheint er gar nicht zu erkennen oder übersieht es bewusst. Statt dessen wird man mal gleich ins nationalistische Spektrum verschoben.

@Tankred:

Ich denke genau dieser Ansatz ist der falsche. Würden alle Parteien und Medien offen mit dem damals geschehenen umgehen und zu allen Aspekten der damaligen Zeit stehen, so hätte die NPD weitaus weniger Zulauf.
Alles was vom dümmsten Deutschen missverstanden werden könnte ist ein schwarzes Tuch für die demokratischen Parteien unseres Landes. Wenn jemand sagt, dass wir die Einwanderung in unser Land gewissen Regeln unterwerfen sollten, dann muss er aufpassen nicht als Nazi abgestempelt zu wird.
Wenn jemand von "Leitkultur" spricht, dann wird er ins nationalistische Lager gesteckt.

Daraus resultiert, dass sich jede Partei die nicht Gefahr laufen will als "rechts" zu gelten ganz klar von allem distanziert, was irgendwie missverstanden werden könnte.

Eine breite Wählerschaft wird dadurch auf einmal nicht mehr bedient und findet dann genau die Stimmen die sie hören will im Lager der NPD.

Ist es schlimm zu sagen, dass bestimmte (teils kulturell geprägte) Werte die unsere Gesellschaft sich über Jahrzehnte hinweg hart erarbeitet hat, nicht verloren gehen sollten?

Ist man ein Nazi, wenn man sagt, dass es wichtig ist, dass sich jeder der hier einwandert an gewisse gesellschaftliche Regeln halten sollte (nichts anderes meinte man damals in der Diskussion um die Leitkultur)?

Ist man ein Nazi, weil man will, dass jeder der hier lebt auch die Sprache erlernen muss die über Jahrhunderte in diesem Land gewachsen ist?

Spricht man diese Fragen an, so wird man in diesem unseren Land immer wieder in die nationalistische Ecke gestellt.
"Du böser Nazi du, hast du etwa nicht aus der Vergangenheit gelernt."

Und wer nicht groß nachdenkt und wem die politischen Details eh egal sind, der fällt dann auf die NPD herein, denn die beantwortet genau die Fragen, die der Rest der Parteienlandschaft am liebsten meidet. Und wer eben nicht so viel nachdenkt und die Details hinterfragt, der merkt dann nicht wie wenig Substanz doch hinter den Aussagen der NPD steckt.

Diese Partei muss geächtet werden, dem Pflichte ich zu 100% bei.
Aber die anderen Parteien und auch die Medien sollten sich nicht scheuen zu hinterfragen warum diese Partei denn so viel Zulauf bekommt.
Und man sollte sich nicht scheuen die Themen zu diskutieren, die die NPD bedient.

Und dann reicht es nicht zu sagen:

"Wir dürfen in Deutschland nicht über die Leitkultur sprechen, denn das ist böses Nazizeugs."

Sondern es gilt offen zu diskutieren und diese Fragen am Ende mit weniger radikalen Mitteln zu beantworten als es die NPD tut.
 
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Du gibst Dir ja offensichtlich viel Mühe, Deinen Standpunkt zu untermauern. Allerdings ist es sinnlos, da Dein Standpunkt und der dagegen sprechende von unterschiedlichen Grundsätzen ausgeht.

Das Dritte Reich ist vom Nationalsozialismus determiniert gewesen und der Nationalsozialismus wiederum ist eine totalitäre Staatsform. Totalitarismus wiederum ist eine Form der Diktatur, die ihren Wirkungskreis bis hinein in den sozialen Raum fortsetzen und den Menschen nach seinem Ideal herausbilden will. Im Falle des Nationalsozialismus war das eben ein "reines" Volk, die arische Herrenrasse. Die Werte, die mit der Frau im Dritten Reich verbunden wurden, sind daher untrennbar mit der Ideologie und dem Wirken der Nazis verbunden. Eine Trennung ist daher nicht möglich und auch unsäglich. Ich vermute zu Gunsten von Frau Hermans Ehre lediglich Unvermögen, die von ihr gemeinten Wertvorstellungen rhetorisch verständlich zu machen. Denn sonst hätte sie die Rolle direkt beschrieben und nicht versucht, einen Teil aus einem Stück Geschichte herauszubrechen, das nur im Ganzen verstanden werden kann und muss.
 
Man müsste (um die Systeme verstehen zu können) natürlich davon ausgehen, dass nicht jeder Mensch der während der Zeit des NS-Regimes lebte die Ideologie der Nazis verinnerlicht hat und somit auch die gesellschaftlichen Werte während der NS-Zeit nicht zwangsläufig auch Produkt der NS Politik gewesen sein müssen.

Das auch schon vor der Machtergreifung Hitlers und der danach folgenden Instrumentalisierung des Familienbegriffes schon Werte Geltung hatten, die sich die Nazis dann nur zu Nutze gemacht haben muss man natürlich ebenso erkennen.

Somit ist es auch möglich die Aussage "[...] die während der Zeit des Dritten Reiches geltenden Werte [...]" zu tätigen ohne damit gleich die Politik des NS Regimes oder auch dessen Zielsetzung zu bewerten.

Die Kausale Kette ist nun einmal nicht zwangsläufig so, dass diese Werte von den Nazis durch deren Politik "aufgezwungen" worden sind sondern es kann auch so sein, das diese Werte schon vorher Geltung hatten und auch während der NS Zeit gegolten haben. Die Instrumentalisierung durch die Nazis, die sich dieser konservativen Wertvorstellung bedient haben ist somit nicht zwangsläufig im Kontext mit den Werten an sich zu betrachten.

/einschub:

Und das diese Werte zur von den Nazis instrumentalisiert und missbraucht wurden ist nun einmal nicht gleichbedeutend damit, dass diese Werte schlecht oder verwerflich seien.
So ziemlich jede gesellschaftliche Ausrichtung wurde in der Vergangenheit missbraucht und instrumentalisiert.
Wer sich dann beispielsweise als bekennender Sozialist hinstellt und sagt: "Man darf nicht die christlich-konservativen Werte Pflegen, denn sie wurden ja von Hilter missbraucht.", der gräbt sich damit auch selbst das Wasser ab. Denn dann muss er auf einmal sagen, dass er ja auch nicht seine Werte nicht pflegen darf, weil diese wurden ja ebenso von menschenverachtenden Regimen missbraucht.

/einschub ende

Somit sind auch die Aussagen:

"Die Werte im Bezug auf Familie zur Zeit Hitlers, ..."
und
"Hitlers Werte im Bezug auf Familie, ..."

... völlig anders zu bewerten.

Diese Trennung verlangt natürlich eine genaue Betrachtungsweise ab. Und da wir Deutschen ja immer noch alles verteufeln was irgendwie im entferntesten mit der NS Zeit zu tun hat (wohlgemerkt sagte ich NS-Zeit und nicht NS-Politik) fällt es viel leichter gleich die Moralkeule auszukramen und gemachte Aussagen schlichtweg falsch zu interpretieren.

Ich gebe mir Mühe, weil ich hoffe, dass wir es als Nation (oh ja dieses Wort kann man sagen ohne Nationalist zu sein) endlich hinbekommen unsere Geschichte zu verarbeiten und gelassen mit dem um zu gehen was unsere Vorfahren verbrochen haben. Ich bin lange nach 1945 gebohren und deswegen sehe ich keinen Grund bei Aussagen über unsere Geschichte mehr Vorsicht walten zu lassen als es ein Russe, Engländer oder auch Amerikaner getan hat.

Ich habe nichts verbrochen! Ich will aus der Geschichte lernen, aber ich lasse mir nicht die Last meiner Vorfahren ans Bein binden.
Und eben weil ich aus der Geschichte lernen will, möchte ich verhindern, dass die NPD mehr an Macht gewinnt. Am ehesten erreicht man dieses Ziel indem man sie auf dem politischen Felde schlägt. Indem man zeigt, dass sie Regierungsunfähig sind und ihre Ansichten als Schwachsinn entlarvt.
Jetzt wird aber der große Fehler gemacht alles zu dämonisieren was auch nur im Ansatz national klingt. Dadurch rücken alle Parteien nach links und zwischen der CDU und der NPD reißt es eine große Lücke.

Oh ich sagte national klingen ... Ja es gibt durchaus einen Unterschied zwischen "nationalistisch" und "national", ebenso wie es einen Unterschied gibt zwischen "sozialistisch" und "sozial". Es wäre einfach fatal das "nationale" Wählertum einfach der NPD zu überlassen, denn diese reißt sie dann hin zum Nationalismus.

Aber ich merke auch es hat keinen Sinn ... sei es aus Mangel an Erkenntnis oder aus Unwillen, verstehen werden wohl die wenigsten ...

Und, so vermessen bin ich, ich weiß, dass oben gemachte Aussage zum Thema Satzbedeutung nicht nur meine Meinung ist, sondern objektiv richtig.
 
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Adam_Smith schrieb:
Man müsste ... natürlich davon ausgehen, dass nicht jeder Mensch der während der Zeit des NS-Regimes lebte die Ideologie der Nazis verinnerlicht hat und somit auch die gesellschaftlichen Werte während der NS-Zeit nicht zwangsläufig auch Produkt der NS Politik gewesen sein müssen.

Und eben diese Unterscheidung hat Frau Herman nicht gemacht. Sie hat gesagt, dass vieles im Dritten Reich schlecht gewesen sei, einiges aber auch sehr gut, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter. Das ist eine klare in Anspruchnahme der Ideologie des Dritten Reichs.

Keine Frage, es gab sicher auch Menschen, die in der Zeit des Dritten Reichs lebten, die andere Werte hoch hielten. Und ebenso unstrittig ist, dass die Ideologie des Dritten Reichs das Rad nicht neu erfunden hat und Werte sowie Normen aus vergangenen Zeiten mit benutzt wurden. Wenn man sich aber deutlich auf das Dritte Reich bezieht, dann meint man die Werte des Regimes, nach dem das Dritte Reich benannt wurde und keine Wertevorstellungen von irgendwelchen Subgruppen der damaligen Gesellschaft.

Und da weder eine solche Unterscheidung gemacht wurde und Frau Herman sich nicht auf die eventuellen Wurzeln der Werte berufen hat, die vor dem zeitlichen Intervall des Dritten Reichs liegt, beruft sie sich eindeutig auf die vermeintlich "sehr guten" Elemente eines durch und durch verbrecherischen und totalitären Regimes.

Und das ist und bleibt völlig inakzeptabel.
 
Eva Herman hätte ihren Fettnapf elegant umschiffen können. Es ging ihr doch darum, dass die 68er die traditionellen Familienwerte zerstört haben. Dann hätte sie auch genau das sagen können: "Früher galt dies und das noch, aber dann kamen die 68er und haben alles kauptt gemacht." Das hätte ihr niemand übel genommen.

Aber man sollte wissen, dass der Unterschied zwischen "Wert der Familie während der NS-Zeit" und "NS-Famiienwert" nicht jedem klar ist. Und wenn diese Werte schon vor 1933 gegolten haben, dann verstehe ich sowieso nicht, warum man sich dann ausgerechnet auf 1933-1945 gerufen muss.

Soll ich das blauäugig oder dumm nennen? Frau Herman sollte doch wissen, dass sie nicht nur Freunde, sondern mindestens ebenso viele Feinde hat. Nun hat sie selbst den Anlass (nicht Grund) dafür gegeben, sich von ihr zu trennen. Und ich weine dem keine Träne nach.
 
Das Dritte Reich ist nicht die Ideologie der Nazis. Das Dritte Reicht (übrigens ein Begriff der ebenso von den Nazis instrumentalisiert wurde wie des Hakenkreuz) definiert sich durch Zeit, Ort, Politische Führung und Menschen der damaligen Zeit.

Das Dritte Reich ist nicht gleich der Politik Hitlers!

Hitlers Politik ist Teil des Dritten Reiches aber nicht umgekehrt.

Wenn heute jemand sagt: "Im Dritten Reich, ..." will er damit in erster Line eine allgemeine Angabe für Ort und Zeit machen (Deutschland, 1933-1945).

Dies verdeutlicht die genaue Wortwahl, welcher auch du dich bedientest. Indem du sagst "im Dritten Reich" gibst du mir, vielleicht ohne es zu wissen, recht.



Ferner ist im nachhinein heraus gekommen, dass z.B. der Spiegel die Worte von Frau Herman vielleicht sogar falsch zitierte. Eben jenes Zitat, welches ich ja auch im Eingangspost aufführte ...

Laut BAMS unter Berufung auf RTL Exklusiv (oh ja beides Revolvermedien) sei die Aussage wie folgt gewesen:

Es war eine grausame Zeit, er war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle. Aber es ist eben das, was gut war, das sind Werte, Kinder, Mütter, Familie, Zusammenhalt – das wurde abgeschafft, es durfte nichts mehr stehen bleiben.

Hieraus die Aussage abzuleiten: "Eva Herman lobt die Familienpolitik Hitlers" ist schon reichlich weit her geholt.

Komischerweise hat von dem angeblichen Tonmitschnitt, der ja angeblich bei RTL vorliegen soll, noch immer keiner was gehört...

Eva Herman unterdes stellte noch einmal klar heraus, dass sie die Werte der damaligen Zeit und nicht die Werte der Nazis als gut erachte. Ferner stellt sie auch klar, dass sie alles andere als ein Nationalsozialist sei.

Das sie sich auch schon lange vor der Buchvorstellung für die Kampagne "Laut gegen Nazis" engagierte scheint ebenso wenig zu interessieren wie die Nachfrage danach, was Frau Herman denn nun wirklich im Wortlaut gesagt hat.

Statt dessen wird eine Hexenjagd betrieben an deren Ende mal wieder alles dämonisiert wird was auch nur ansatzweise so klingt als könne man irgendwas positives an der Zeit 1933-1945 finden.

Traurig amüsant an der ganzen Geschichte ist dann, dass Frau Herman am eigenen Leib erfährt, was sie mit der Aussage wohl eigentlich kritisieren wollte.
Denn der Kontext dieser Aussage erschließt sich für mich so (und dies bestätigte sie auch in nachhinein), dass durch die Dämonisierung all Dessen was im Zeitraum 1933-1945 als wichtig galt in Folge der 68er Bewegung abgeschafft und als schlecht abgestempelt wurde.

Das sie zumindest mit dieser Aussage recht hatte hat sich jetzt wohl durch den Umgang der Medien mit ihrer Person bestätigt ... :freak:

/edit:

@keshkau:

Aber man sollte wissen, dass der Unterschied zwischen "Wert der Familie während der NS-Zeit" und "NS-Famiienwert" nicht jedem klar ist.

Darf man also nicht sagen, was man sagen will, weil man immer von der Dummheit einiger / vieler Mitmenschen ausgehen muss?

Und wenn diese Werte schon vor 1933 gegolten haben, dann verstehe ich sowieso nicht, warum man sich dann ausgerechnet auf 1933-1945 gerufen muss.

Ich denke es ging ihr auch darum zu untermauern warum ihrer Meinung nach diese Werte im Zuge der 68er Bewegung abgeschafft wurden. Und da muss sie in ihrer Argumentationskette (die ja nicht völlig abwegig ist) nun mal den Bezug zu der NS-Zeit herstellen, eben weil im Zuge der 68er Bewegung alles dämonisiert wurde, was in der Zeit an Werten vorherrschte.
 
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Natürlich muss man nicht den Mund halten, nur weil man falsch verstanden werden könnte. Aber wenn die Gefahr besteht, dass die eigene Aussage möglicherweise (mit oder ohne Absicht) nicht so ankommt wie beabsichtigt, dann sollte man sich die Mühe machen und sein Statement auf den Punt bringen.

Sie hat es mit den von Dir zitierten Einleitungssatz zwar versucht. Aber dann fehlt eben doch etwas. Eine Klarstellung wäre gewesen zu sagen: "Obwohl bestimmte Werte wie Familie, Zusammhalt usw. durch die Nazis instrumentalisiert und missbraucht wurden, gibt es für mich keinen Zweifel daran, dass diese Werte an sich gut waren und dass sie nur deshalb von den 68ern zurückgedrängt wurden, weil sie von denen ausschließlich im Zusammenhang mit der Nazi-Politik betrachtet wurden."

So oder so ähnlich. Dann hätte es der letzte Depp kapiert.
 
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