Wer das Leben genießen will, wird ein armer Schlucker bleiben...

Morgoth schrieb:
Ein weiteres Problem ist die Gewichtung von Arbeit in der Gesellschaft. Warum wird ein Anwalt als höher eingeschätzt als ein Bäcker?

Wenn´s ums gesellschaftliche Ansehen geht stimme ich dir zu, wenn du auf die Bezahlung ansprichst folgendes:

Weil ein Anwalt ewig studiert, sich Gott weiß was in den Kopf hämmern muß und je nach Aufgabenstellung jeden Tag vor massiv anderen Rechtlagen steht die sich auch noch alle paar Wochen ändern. Kommt er da nicht mit, ist er weg vom Fenster. Und zwar innerhalb von Wochen.

Dagegen steht der Bäcker saufrüh auf, muß sich nebenher noch um seine Buchhaltung und alles kümmern, etc. etc. ... also auch kein einfacher Job, keine Frage. Allerdings muß er "nur" Brötchen arbeiten. Ein voll ausgelasteter Anwalt der seinen Job ernst nimmt hat auch einen 10-16 Stunden Tag. Und fängt meist erst dann an zu arbeiten wenn ein normaler Auszubildener schon jahrelang arbeitet.

Ich finde das wir nicht alle gleich sind.
Ein Arzt hat auch einen sehr derben Werdegang und muss, wenn er auf der Höhe der Zeit bleiben will, ständig auf Fortbildungen (nicht nur 3-4 mal im Jahr sodern eher 15+) die er selber blechen darf. Hat Wochenenddienst wo er pro Fahrt 20-23€ bekommt, egal wie lang es dauert und ein Studium bei dem es 90% der Leute schon im 2ten oder 3ten Semester raushaut.
Und das nicht weil sie faul sind, sondern weil es verdammt hart ist.

3 Jahre mehr Schule + 4-6 Jahre Studium (inkl. z.B. Refrendariat oder Klinik-Bimbo - unbezahlt) müssen sich irgendwo lohnen.

//edit.
Die Frage der Verantwortung darf man auch nicht vergessen.
Verkokle ich meine Brötchen ist das weniger schlimm als wenn ich das falsche Mittelchen spritze oder mich in der Rechtssprechung vergeige und jemandens Leben ruiniere. Das denke ich ist der wichtigere Teil.
Es geht auch nicht darum WELCHE Arbeit jemanden macht, sondern was er investieren musste um sie überhaupt machen zu können/dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgoth schrieb:
Und das ist etwas, was Leute wie Daedalus niemals kapieren werden. Für die zählt nur der eigene Erfolg, der Rest der Welt hat zu funktionieren und still zu halten. Er hat auch so einige andere Sachen nicht kapiert, wie z. B. den Grundgedanken des Kommunismus. Oder den des Liberalismus. Obwohl er sich dieser Richtung zurechnet.

...

Ist vielleicht nicht die schlechteste Idee. Zumindest im Kopf sollte man so etwas ruhig mal machen. Einfach mal still halten und über den Weg nachdenken.

Wenn das eigene Leben nicht funktioniert, wie soll dann die Gesellschaft funktionieren? :freak:

... ansonsten dick Unterstrichenes! Obwohl ich die Mehrheit deiner Äußerungen durchaus teile. Was ich gar nicht mag, ist jemandem Unverständnis zu unterstellen, der eine andere Meinung vertritt ... auch wenn sie falsch sein sollte.

Das geht nur, wenn's absoluter Bullshit ist! ;)
 
Man sollte nie vergessen das wir alle in einem Boot sitzen. Nicht als Bandarbeiter und nicht als Ubermanager. Indem wir uns gegenseitig das Leben nicht schwer machen und nur an uns selbst denken, gehts allen besser.

Was ich allerdings nicht unterschreibe ist eine Gleichmachung auf Teufel komm raus. Wenn´s so einfach ist, warum studiert nicht jeder einen Job der einen Haufen Kohle bringt oder hat eine blendende Idee die ihm ein gemütliches Leben ermöglicht?
Meiner Meinung nach weil es nicht jeder kann.
Einmal aus Gesellschaftlicher hinsicht (Kein Geld, Elternhaus, etc.). Das ist ein Mißstand den man ändern kann (Meist nicht man selbst, aber der Staat in dem wir Leben und die Gesellschaft, indem gerechtere Voraussetzungen geschaffen werden).
Auf der anderen Seite aber auch weil sie´s einfach nix auf dem Kasten haben oden den Arsch nicht hochbekommen. Oder beides. Was waren bei mir Leute auf der FH aus dollstem Elternhaus mit einem Sack voll Kohle. Dennoch haben sie nix geblickt oder es nicht blicken wollen. Und das darf man nicht totschweigen. Und wenn so etwas äußert ist man meist der Buhmann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Daedalus schrieb:
Ich sitze gerade vor meinem Laptop, schreibe diese Zeilen an meinem Acer Notebook, chatte parallel über ICQ der große Grundig Fernseher läuft und neben mir steht eine heiße Tasse Glühwein von Aldi (richtig gut bei dem Wetter). Nachher werde ich mir mein Telefon schnappen und noch ein Telefonat führen. Und all das macht mich glücklich.
Was mich jetzt dazu geführt hat diese Bedürfnisse zu haben ist im Grunde egal, denn die Deckung dieser Bedürfnisse macht mich Glücklich.


Hier hast du perfekt dargelegt was uns beide unterscheidet. Du hinterfragst genau das nicht was ich die ganze Zeit angeprangert habe und was meiner Ansicht nach zu blindem Konsum führt. Und zwar woher deine Bedürfnisse kommen. Ich meine, dass wenn du dir davon nicht Rechnung ablegen kannst, dass es dann geradezu eine Anmaßung ist zu behaupten, dass es dich glücklich machen würde...das ist für mich einfach Schieflage.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Ich weiß nicht woher das kommt, dass ich das will. Aber in dieser meiner Unwissenheit darüber bin ich dennoch offen dafür, lasse mich durch den Gebrauchswert manipulieren und mache daraus Glück." Fertig ist das Baukastenweltbild.
Ich habe kein Problem damit wenn wir uns ohne Einigung trennen. Du hast allerdings verstanden worum es mir geht. Das habe ich germerkt. Dass du das allerdings für dich nicht sehen möchtest ist einzig dein Ding, aber das zu ändern war ohnehin nicht mein Anliegen. (vor allem bei dir nicht ;))
 
Nun wie gesagt ... sage mir, was die echten Bedürfnisse sind?
Und bitte beantworte meine Frage "Zurück zu den Höhlen und Hütten?".

Ich sehe sehr wohl auch, dass aus diesem Konsumgedanken viele positive Effekte entsprießen, die dem Wohle der Gesellschaft (der Welt im allgemeinen und unseres Landes im speziellen Dienen). Denn diese Konsumgesellschaft, die du da anprangerst wirft auch immer wieder Errungenschaften ab, die einen wirklichen Nutzen (also abseits des Konsumgedankens) haben kann. Nicht nur die Möglichkeiten der weltweiten Kommunikation (welche in meinen Augen sehr wohl zur positiven Entwicklung der Menschheit beitragen kann) nein es gäbe auch viele medizinische Errungenschaften nicht ohne den ständigen Ansporn der Wirtschaft neue Dinge zu liefern.
Die Möglichkeiten zu Reisen (Flugzeuge, Schiffe, Autos). Forschung, Wissenschaft, ...
Und hier scheitert auch Marx in meinen Augen, denn all diese Errungenschaften sind doch in erster Linie Resultat eines gewissen Konkurrenzgedankens (welcher durchaus nicht immer negativ ist).


@Morgoth:

Wie schaffst du es nur immer wieder mit deinen Beiträgen auf so böse Art und Weise zu beleidigen.

Und das ist etwas, was Leute wie Daedalus niemals kapieren werden. Für die zählt nur der eigene Erfolg, der Rest der Welt hat zu funktionieren und still zu halten.

Was zur Hölle bildest du dir ein? Du kennst mich nicht und erlaubst dir so ein tiefgreifendes Urteil über mich?
Interessiert es dich eigentlich, dass ich im Jahr 2006 von meinen 30 Tagen Tarifurlaub 23 Tage mit ehrenamtlicher Arbeit verbracht habe?! Interessiert es dich nicht, dass ich zudem viele Wochenenden und Abende in diese Arbeit investiert habe?!
Du vagst dir ein Urteil über mich zu erlauben ohne mich zu kennen?!
Du solltest dich schämen.

Und mehr habe ich zu deinem Beitrag nicht zu sagen. Ab jetzt bist du ignored.
 
Also dieser Themenleitsatz zählt im großen und ganzen für das Proletariat. (Info: Zu den Proletariern, gehören die Leute, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, um sich am Leben zu erhalten. Bsp: Bauarbeiter usw.)

Jedoch zählt dieser Satz nicht für die Bourgosie. (Info: Zur Bourgosie gehören die Leute, die die Arbeit des Proletariers verwalten. Bsp: Unternehmer)

Wenn ich mir mal so überlege, was Bänker und Unternehmer verdienen, im gegensatz zu den Leuten, die die Bänker und Unternehmer stützen (Arbeiter), ist das eigentlich reine Ausbeutung.
Auch der Wohlstand der Bürger des Landes sinkt drastisch ab, während Banken und Großkonzerne ihre Profite schlagen.
Das Problem darin besteht ja, das Deutschland nicht mehr von der Regierung in Berlin verwaltet wird, sondern von den Konzernen. Denn sie geben den Takt in Wirtschaft und Politik vor. Denn sie können sich den Leuten in Berlin ja gut querstellen und sagen: Wenn ihr nicht macht was wir wollen, dann wird die Wirtschaft gegen euch handelt. Und kein Kapitalistischer Staat wird sich seiner Privatisierten Wirtschaft entgegenstellen.
Genauso das Thema Arbeitsmarkt. Ich werde doch als Arbeiter im Arbeitsmarkt wie als ein Warenstück behandelt, um überhaupt irgendwo was zu bekommen. Dazu muss dann noch meine Produktionskraft stimmen, sonst bin ich als Produktionsgut ja nicht mehr gut genug.

Dann noch was zum Thema Konsumierungstaat.
Wenn ich mir überlege, wieviel Geld die Leute sparen, weil sie das entweder müssen, oder Angst vor der Zukunft haben, dann muss ich mich doch fragen, wo dieser Konsumierungstaat wirklich effektiv konsumiert.
Und der sogenannte Aufschwung ist auch nur Schönmalerei, denn aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung wird sich jetzt auch nichts mehr tun.
 
Also muss ein Arbeiter immer seine Arbeitskraft wie eine Hure gegen seien Willen verkaufen? Tust du da nicht diesen vielen Millionen Menschen unrecht die in den Job den sie ausüben ihre Erfüllung sehen?! Oder gehören dann auf einmal diese Arbeiter der Bourgosie an?


Der Kommunist schrieb:
Wenn ich mir mal so überlege, was Bänker und Unternehmer verdienen, im gegensatz zu den Leuten, die die Bänker und Unternehmer stützen (Arbeiter), ist das eigentlich reine Ausbeutung.

Lustig... zufällig weis ich durch einen Vergleich in meiner Famillie sehr wohl, dass ein Bänker weitaus weniger verdient als ein Arbeitnehmer der nach IG Metall Tarif bezahlt wird (wohlgemerkt ein Facharbeiter ohne akademischen Grad).

Übrigens mal als kleine Denkstütze:

Der Unternehmer haftet im Regelfall mit seinem gesamten Kapital. Der Erfolg oder Misserfolg seiner Unternehmung ist eng an sein persönliches Wohl geknüpft. Der Weg vom wohlhabenden Unternehmer zum bettelarmen Menschen ist weit kürzer als er für jeden Arbeitenehmer jemals ein wird.
Was meinst du, warum es in Deutschland bis Dato mehrere hunderttausend Menschen ohne Krankenversicherung gibt, dass sind fast alles Unternehmer.

Und als weitere kleine Denkstütze:

Was bitte wäre denn unsere Welt ohne Unternehmer? Oder sprichst du von kompletter Verstaatlichung jeglicher Produktiver Anlagen? Dann brauchen wir nicht weiter zu reden

Und der sogenannte Aufschwung ist auch nur Schönmalerei, denn aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung wird sich jetzt auch nichts mehr tun.

Bleibt abzuwarten ... die einhellige Meinung der Wirtschaftsforscher ist eine andere.
 
@ Daedalus
Warum lässt Du Dich eigentlich immer so leicht locken?
Deine Meinung mag sicher nicht jedem gefallen, aber muß sie das?
Jeder muß doch seinen Weg selber finden und aus seinem Leben machen was er für richtig hält.
Das Streben nach Macht und Reichtum ist letztenendlich der Motor unserer Gesellschaft.
Das ganze Geschwafel vom armen Proletariat kann ich nicht mehr hören, jeder in unserer Gesellschaft hat doch die Möglichkeit alles zuwerden was immer er will
Nur wollen muß es jeder selbst.
Wenn man mit wenig materiellen Dinge zufrieden ist und dafür gesund, dann ist man kein schlechterer Mensch als wenn man für seinen Reichtum hart arbeiten muß.
Leute wie Frau Hilton wird es immer geben und doch sind sie nicht der Maßstab im Leben.
Wer sich daran mißt erliegt dem Neid und der ist eine Todsünde wenn ich das als Adheist richtig sehe.

OMaOle
 
Morgoth schrieb:
Wir brauchen sogar Betriebswirte, obwohl ich das nicht gerne zugebe.

Na da hab ich ja nochmal Glück gehabt ;) auch wenn Dich Dein 2. Halbsatz disqualifiziert.

@Der Kommunist
Es ist ja schön , dass Du mal im "Kapital" geblättert hast aber die Wirtschaftsforschung ist nicht im 19. Jh. stehengeblieben.
Es wird Dir nicht gefallen aber Konsum ist auch Mittel zur Individualisierung von Menschen. Den Drang, sich von anderen zu unterscheiden gibts schon eine ganze Weile. Da spielt der Konsum oder der Besitz, nicht erst seit der Industrialisierung, eine große Rolle.
Schau Dir einfach mal die Maslowsche Bedürfnispyramide an. Da kann man ganz gut sehen, wann das Genießen anfängt. ;)

MFG
 
Ein Aspekt ist mir noch eingefallen, der sich in erster Linie an Theo richtet:

Ich denke, dass es auch im Wesen des Menschen liegt immer neue Dinge zu entwickeln und zu benutzen/konsumieren, auch wenn er sie im Grunde nicht zum Überleben braucht.
Das fing doch, wenn man genau sein will, mit dem ersten Menschen an, der Werkzeug benutzt hat. Der Mensch ist doch im allgemeinen nie wirklich zufrieden mit dem was er bereits hat, sondern will immer Neues.
Eine Pferdekutsche reicht uns nicht, nein wir wollen Autos haben. Irgendwer hat das Bedürfnis was zu entwickeln und wenn es erstmal entwickelt ist, dann wollen alle anderen es auch haben. Um beim Auto zu bleiben:
Es gibt keine Notwendigkeit für uns Autos zu besitzen. Und in der Zeit von Mister Benz gab es auch keine Notwendigkeit Autos zu entwickeln. Dennoch hat er es getan (wohlgemerkt aus Eigeninitiative und nicht weil dieses Bedürfnis in ihm von "außen" erzeugt wurde). Und als es erstmal da war, da hat er die Mitmenschen überzeugt, dass ein Auto was tolles ist. Dazu brauchte es keine unterschwelligen Werbebotschaften oder sonstwie erzeugten Konsumzwang. Die Menschen sahen die Vorteile eines Automobils und haben dann das Bedürfnis gehabt auch etwas solches zu besitzen.

Heute wollen allein in Deutschland 82 Mio Menschen dies und jenes zum Leben haben. Dieser Wille lässt sich nicht mehr durch irgendwelche Werkstätten im Hinterhof befriedigen, sondern es bedarf einer Industrie dafür. Und auch die steht nicht still. Wir wollen sicherere Autos, wir wollen individuelle Autos, wir wollen ein Navigationssystem, ...

Schauen wir in die DDR:
Gleichschaltung vom feinsten und der ehrliche Versuch dem Konsumzwang entgegen zu wirken. Doch was hat es genutzt?
Die Menschen gaben sich nicht mit dem zufrieden was sie hatten (und was zweifelsohne zur Deckung der Grundbedürfnisse gereicht hat). Nein sie wollten elektrische Rasenmäher. Sie wollten aus ihrem eintönigen Trabi was machen. Sie wollen schicke Kleidung und mehr als nur das 08/15 Fernsehen von der Partei. ...
Auch dort strebte der Mensch nach neuem, anderem, besserem. Für mich ist das ein Beleg dafür, dass eben dies der Natur der Menschheit entspricht. Und gemeinhin bezeichnet man dies, sobald es in einer intensiven Form betrieben wird, als Konsum, oder irre ich?

Ich verstehe sehr wohl, was du anprangerst. Ich verstehe aber a.) nicht wirklich warum du es anprangerst bzw. was so schlimm dran sein soll und b.) sehe ich nicht, dass du Alternativen parat hast.
 
Die Menschen gaben sich nicht mit dem zufrieden was sie hatten (und was zweifelsohne zur Deckung der Grundbedürfnisse gereicht hat).
Steh mal morgens um 6 Uhr auf damit Du um 8 Uhr wenigstens nicht der letzte in der Schlange bist, um frisches Brot & Brötchen zu bekommen. Bei Wind & Wetter, versteht sich. Trink mal "nahrungsoptimierte" Milch (anderes Wort für Wasser mit weisser Farbe) und versuche mal so etwas wie frisches Obst zu bekommen, wenn die Aussicht darauf nur knapp besser ist als die Chance für ein 6er im Lotto.
Versuche mal für dein schwer krankes Kind lebenswichtige Medikamente zu bekommen, wenn es diese nicht gibt.
Lass Dir doch von deinem Kind mal erzählen, das die Milch in der Schule (damals gab es sowas wie Schulspeisung) permanent vergammelt ist.

Erzähle Du mir nichts über die ausreichende Deckung der Grundbedürfnisse in der ehemaligen DDR. :mad:
 
In der Definition des wirklichen Grundbedürfnisses wurden diese in der DDR gedeckt. Jeder hatte zu essen, jeder hatte Kleidung und ein warmes Heim mit Dach über dem Kopf.
Zudem gab es Autos (ok auf die musste man auch lange warten) und die ein oder andere Sache, die nicht lediglich der Deckung der Grundbedürfnisse diente.

Aber dein Post zeigt ja, was ich sagen will:

Der Mensch hat sich, im Grunde schon seid der Steinzeit, weg entwickelt von den "Grundbedürfnissen". Der Mensch brauch und will eben mehr. Ihm reicht nicht das, was er zur Deckung der fürs überleben nötigen Bedürfnisse benötigt, er will mehr.

Deswegen definieren wir ja auch die Grundbedürfnisse ständig neu. Heute ist per Definition auch ein Radio und ein Fernseher ein Grundbedürfnis (zeigt sich dadurch, dass sie nicht gepfändet werden dürfen).

Ich verstehe deinen Einwurf und ich wollte keinesfalls leichtfertig über die Zustände in der DDR urteilen. Doch zeigt dein Einwurf ja auch, dass es eben nicht "die echten Bedürfnisse" gibt.
 
@toxid
Natürlich wurden die Grundbedürfnisse in der DDR gedeckt, mehr aber auch nicht. "Luxusartikel" wie Fernseher, Auto oder nur ne Sonnenbrille waren gemessen am Nichtbonzeneinkommen schlicht exorbitant teuer. Die Homogenisierung der Masse und das Angebot erlaubten keine oder nur eine geringe Individualisierung durch Konsum. Natürlich sah dies anders aus, wenn man der SED-Kaste angehörte. Da gabs ne Menge Privilegien.

Und wirklich oft war meine Milch nicht vergammelt.;)

Um den Bogen jetzt wieder hinzukriegen: Konsum ist in unserem Gesellschaftssystem eng mit der Befriedigung persönlicher Bedürfnisse und der Abgrenzung zu anderen Individuen verbunden. Dies ist aber nur eine Funktion des Konsums. Dahinter steckt auch der Wunsch nach sozialer Anerkennung (menschliches Bedürfnis), die Menschen ein gutes Gefühl vermittelt. Diese kann zwar nicht nur, aber auch, durch den Konsum von Statussymbolen erreicht werden.
Ob das nun toll oder nicht so toll ist, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass Menschen sich dadurch wohl fühlen, also ihr Leben genießen.

MFG
 
@Daedalus
Schon wieder so ein Totalitätsdenken. Als ob man Kritik nur mit passenden Alternativen bieten darf. Wer hat denn bitte die Regel aufgestellt? Ich bestimmt nicht. Wenn es diese Regel gibt, dann gibt es sie nur um die bestehenden Auswüchse der Konsumgesellschaft zu umgehen nud sie für eine gewisse Zeit kang zu kurieren. Den eigentlichen Mechanismus der dieses Pathogene aber immer wieder reproduziert betrachtet man nicht.

Dass du nicht verstehst warum ich das anprangere verstehe ich wiederum nicht, für mich ist es etwas offensichtliches, falsches und eben anprangerungswürdiges. Wenn du das anders siehst, meine Güte, tust du dann halt. Ich gebe mich ja nicht der Illusion hin dich überzeugen zu können.

Die Frage mit den Höhlen habe ich schon beantwortet, die Mühe mache ich mir nicht nochmal. Musst halt aufmersam lesen. Und was die echten Bedürfnisse sind kann ich dir auch nicht sagen. Ich weiß nur dass diese bestehenden künstliche sind. Mehr brauche ich nicht wissen. Die richtigen Bedürfnisse lassen sich möglicherweise erst gar nicht mehr denken, da die Gesellschaft als solche ohnehin dem falschen Leben zu sehr verfallen ist.
 
Wo steht in Stein gemeißelt, dass die bestehenden Bedürfnisse des Menschen künstlicher Natur sind? Du konntest bis jetzt noch kein wirkliches Beispiel nennen an dem du so sicher erkennen willst, dass die Produkte die Bedürfnisse formen und nicht umgekehrt.
Dein Beispiel mit den Prozessoren hinkt und das habe ich dir aufgezeigt.

Es gibt Handys und es gibt Kameras ... und irgendwann haben die Leute sich gedacht "Man es wäre doch echt toll, wenn ich ein Handy hätte mit dem ich auch fotografieren kann."
War jetzt die Entwicklung solcher Technologien als erstes da oder war es das unterschwellige Bedürfnis seitens der Nutzer sowas zu haben?
Und jetzt gibt es Fotohandys und ich warte drauf, dass es endlich ein Handy gibt, welches meine Digicam komplett ersetzt. Ich habe das Bedürfnis und das muss nicht erst durch die Vorstellung eines solchen Handys am Markt künstlich erzeugt werden.
Ich habe auch das Bedürfnis danach mein Handy noch vielfältiger einzusetzen. Ich hätte gerne ein Handy das mir auch erlaubt meine Mails so zu verwalten wie es am Computer geht, damit ich immer und überall darauf zugreifen kann. Ich möchte ein Handy, welches gleichzeitig auch noch als Navigationssystem dient und klein und handlich sollte es natürlich auch sein.
Das sind alles meine Forderungen die ich an das "perfekte" Produkt stelle. Meine Bedürfnisse. Sage du mir bitte wo die künstlich erzeugt sein sollen?!
 
Grundsätzlich braucht man nur Nährstoffe und Wasser, das war´s.
Wenn es danach ginge, könnte man alles runterbrechen auf dieses Level.
Etwas, nachdem man ein Bedürfnis hat, muß nicht unbedingt sinnvoll sein. Manche brauchen das gemütliche Bier in der Kneipe 1-2 mal die Woche um mit Freunden zu quaken und sich zu entspannen, andere nicht. All das als willenlose Manipulation hinzustellen ist etwas zu viel des Guten in meinen Augen.

Klar gibt es auch manche Produkte die Bedürfnisse erwecken sollen.
Das ist so geplant in der Entwicklung und dadurch werden sie auf den Markt gezogen. Durch Nachfrage die nach haufenweise Werbung entsteht. Die sprechen aber dann meist auf keinen wirklichen Nutzen (vereinfachung des Lebens z.B.) sondern eher auf Lifestyle an. Wie z.B. diese Mikro-Handys die man nur mit einer Pinzette bedienen kann. Sinnvoll sind sie nicht, aber stylisch. ;)
Das ist dann eher ein Kommunikationsmittel für mein Selbst. Ich zeige dadurch, wie ich bin und benutze es als Flagge für den Individualismus. Genau wie man eben Pragmatismus zur Schau tragen kann indem man so ein Ding nicht besitzt.
 
@ Seelenpflücker:

Also du willst wieder in ner Höhle leben?

Den Rest hat Wintermute schon ganz treffend beschrieben ...

Mikrohandys haben übrigens einen Sinn ... man denke mal an die ganzen Frauen, die nicht mit ner Handtasche in die Disco gehen wollen aber dennoch nicht auf ihre Hautenge Hose verzichten. Da kann ein kleines Handy schon echt hilfreich sein.

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass die Produkte, die wirklich das Resultat von künstlich erzeugtem Bedürfnis sind, einen verschwindend geringen Anteil am Weltmarkt haben. Mir würde spontan kein Produkt einfallen von dem ich behaupten würde das nicht irgendwie das Bedürfnis danach schon vorher vorhanden war.
Ich denke, dass fast immer eine Wechselwirkung besteht und bestenfalls die Gewichtung der einzelnen Faktoren (Nutzer und Hersteller/Marketing) schlägt von Produkt zu Produkt in unterschiedliche Richtungen aus.
 
Klar gibts auch sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.
Ich dachte eher an die verpeilten Designer die in ihren Boss-Hosen aus Märzakademie schleichen, mit dem Miniding reden und dabei ein Perrier schlürfen. Das ist Lifestyle erster Güteklasse. Bei vielen Markenprodukten die einfach ihr Logo draufbappen (und woanders gibts dasselbe Produkt um die Hälfte, White Label) sieht man generiertes Bedürfnis gut.
 
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