Wer das Leben genießen will, wird ein armer Schlucker bleiben...

Aber wenn ich das Bedürfnis nach Marke habe, dann ist dies doch auch kein generiertes Bedürfnis. Warum sollte es?
Ein Bedürfnis ist doch nicht den Regeln des Pragmatismus unterworfen.

Ich kaufe, was Kleidung angeht, auch viel Marke.
Ok wenn man zwischen C&A und S-Oliver unterscheidet, gibt es wirklich auch qualitative Unterschiede.
Dennoch: Wenn ich mich dadurch besser fühle, dass ich Markenklamotten trage und dadurch z.B. denke zu gesellschaftlichem Ansehen zu gelangen, dann ist dies doch auch ein Bedürfnis, welches ich habe und nicht eins das mir irgendwer "eingeflüstert" hat.

Wo willst du die Grenzen ziehen? Ist jedes "nicht pragmatische" Bedürfnis ein generiertes Bedürfnis?
 
Der Daedalus schrieb:
@ Seelenpflücker:

Also du willst wieder in ner Höhle leben?
Ja ja, immer schön Totschlagargument bemühen.
Aber wenn Du es so haben willst: Solange sie warm und trocken ist...

@ all
bleibt bitte beim Thema
 
Nun gut, was ist denn ein armer Schlucker? Es geht hier in der Diskussion viel zu sehr um materielle Dinge(Bedürfnisse).
Es gibt da aber eben noch viel mehr, wenn s Markenklamotten sein müssen warum nicht, wenn man sichs leisten kann.
Nicht jeder der aber Markenartikel hat, weil er sich leisten kann hat deshalb automatisch seine Bedürfnisse befriedigt und genießt das Leben.

Laß ihn eine unheilbare Krankheit haben und die Teuren materiellen Dinge nützen gar nichts.

Das hier allerdings jemand ernsthaft der Meinung ist, er wolle in einer(trockenenund warmen) Höhle lebenglaub ich nicht, der Lebensgenuss ist sicher von kurzer Dauer.

OMaOle
 
@daedalus
Ich glaube du verstehst mich gar nicht. Ich habe hergeleitet warum ich der Ansicht bin, dass bestimmte Bedürfnisse künstlich sind, denn ohne die Marke zB. hättest du das Bedürfnis nach der Marke gar nicht. Ergo ist es nicht dein Bedürfniss, dass die Marke erschaffen hat sondern umgekehrt. Die Marke erschafft dein Bedürfniss ergo das Bedürfniss ist nicht aus dir heraus emporgegangen sondern ist von künstlich geschaffenen Sachen determiniert worden. Ich verstehe wahrlich nicht warum das zu verstehen so schwer ist. :)

Schon durch die Herleitung habe ich für mich festgestellt, dass bestimmte Bedürfnisse künstlich sind. Es ist ganz klar ein subjektives Empfinden deshalb kann und will ich dir auch keine empirische Statistik oder sonstwas vorlegen aus der das objektiv hervorgeht, weil eine solche empirische Untersuchung ganz klar nicht transzendental arbeiten kann, weil sie notwendig aus den formalen Mitteln der Welt hervorgegangen ist, die ich doch gerade kritisiere. Das bedeutet, dass meine Kritik in diesem Fall nicht konstruktiver Natur sein kann, denn das würde voraussetzen, dass ich die Basis der Bedürfnisserschaffung akzeptiere und nur lediglich zB bestimmte Sparten ablehne. Das ist nun mal aber bei mir nicht der Fall. Ich kritisiere den Mechanismus der Bedürfnisserschaffung überhaupt und genau das übersiehst du ständig. Genau deshalb fragst du auch ständig nach irgendwelchen Beweisen.

Einfach ausgedrückt: Ein Beweis von etwas was man kritisiert kann doch nicht mit dem Objekt oder mit der Methode, die gerade aber kritisiert wird, erbracht werden. Wo wäre da sonst die neue Erkenntnis. :freak:
 
Klasse dann lasst uns die Pille und Condome abschaffen und das künstliche Bedürfnis nach Schwangerschaftsverhütung ist gebannt. Wir sterben nicht aus, es sei denn das Bedürfnis nach Sex ist auch künstlich.
Deutlicher will ich nicht werden, sonst fühlt sich noch jemand beleidigt.

MfG
OMaOle
 
Johann Gottlieb Fichte:"Welcher Art die Philosophie ist, die jemand sich erwählt, hängt einzig und allein davon ab, welcher Art er selber ist."

Im Klartext: Ein Materialist und ein Idealist können zwar streiten, ihr Weltbild findet jedoch nie eine Grundlage. Wer seine Meinung als gegeben ansieht und das Nicht-Anerkennen-Wollen als Nicht-Sehen-Wollen herabwürdigt, ist kein geeigneter Diskussionspartner.

Wer sich jetzt warum angesprochen fühlt, kann gern darüber nachdenken. ;)
 
Hm, ich müss über die Bedeutung "Künstliches Bedürfnis" etwas schmunzeln.
Demnach zu folge wäre ja alles in unserer heutigen Gesellschaft einem künztlichen Bedürfnis unterlegen. Moderne Kleidung, Schuhe usw.
Bedürfnisse sind wie ein Kettenreaktion, hat der eine ein Produkt, muss der andere es auch haben.(MIt Außnahme von den Grunbedürfnissen)
Bedürfnisse und insbesondere Luxbedürfnisse entstehen meist nur auf diese Weise, anders selten oder gar nicht.
Deshalb ist in ärmeren Ländern das Bedürfnis wesentlich kleiner, weil keiner sieht, was für ein Luxus der andere besitzt.
Man kann Bedürfnisse nicht festschreiben, unser Lebenstandard ist relativ Luxusgewogen, und trotzdem wollen wir mehr, weil wir sehenh können an anderen, was wir noch erreichen können. Das die Grundlage des Klassenkampfes, denn der Stärkere setzt sich insbesondere im Materialistischen Sinne durch. Kapitalismus= moderner Anarchismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Beispiel mit der Schwangerschaft hinkt und fällt aufs Gesicht. Von mir gemeint sind Bedürfnisse materieller Art und da nur die, die in den Bereich des Luxus hineingehen und nichts anderes.
Ich anerkenne die Meinung von Daedalus an, nur ist seine Herleitung seiner Bedürfnisse für mich schlicht verkürzt. Meine Darlegung versteht er auch, hat er ja gesagt. Nur fragt er sich warum ich mir darüber überhaupt Gedanken mache. Und genau das ihm zu verdeutlichen geht nicht. Da endet die Ebene dessen was man kommunizieren kann.
 
Das ist aber echt ein schwieriges Thema. Geht man nach "one can´t want he doesn´t know exists", mag das okay sein. Wobei die Definition von Luxus ja auch wieder je nach Kultur, Umgebung und und und variiert.

Rennt man nicht mit der Masse mit und kauft sich jeden Bockmist, kann man auch das Leben genießen obwohl man ein "armer Schlucker" ist. Ich hab als Studi oft nicht genug Asche um Abends wegzugehen oder generell kein Geld um mir teure Uhren und Prada-Klamotten zu kaufen.
Allerdings verspüre ich auch nicht den geringsten Drang (Bedürfnis) danach, mir so ein Zeugs zu kaufen. Bin ohne glücklich und will den Kram gar nicht. Und das Leben genieße ich, so oft und viel ich kann.

Ich hab einen Rechner, ein Auto, einen Laptop und zwei Gitarren. Das sind meine teuersten Besitztümer und die reichen mir aus um (mal von den allgemeinen tiefschlägen die man hin und wieder abbekommt) glücklich zu sein.
An nicht materiellem hab ich nette Freunde und meine Freundin. Um sowas zu bekommen brauch man die Kohle auch nicht scheissen. Und zum Superkapitalisten der sich durch die Firma mobbed oder einem Genius der die freie Energie erfindet muß man auch nicht werden.
 
Ich möchte mich den Posts von th3o und Morgoth anschließen.
Wir sind doch wirklich nur noch eine Ellenbogengesellschaft. Das kann doch niemand abstreiten. Sicherlich ist der eine mehr der andere weniger glücklich damit.

Aber wie viele fallen denn heute durch das "Arbeitssieb"?
Da möchte ich noch etwas ansprechen was Seelenpflücker gesagt hat:
Jeder muß, egal für welchen "Idiotenjob", immer höher qualifiziert sein.
Und ist man erst einmal 50, scheiß man sowieso ins Eck, weil Erfahrung nichts zählt
Das ist doch nicht von der Hand zu weisen. Der "stinknormale" Arbeiter ist doch teilweise gar nicht mehr "gern gesehen".
Oder arbeiten bis 67?
Dann muss ich aber auch als 60jähriger noch eine ernsthafte, faire Chance bekommen, arbeiten zu können. Und wer will jetzt behaupten das ein 60jähriger ohne Abstriche diese Chancen hat?

Wir werden bald so sein, dass jeder nur noch seinen eigenen Hintern an der Wand hält um nicht der nächste zu sein, der "absäuft". Für ein Leben womit jeder zufrieden sein kann, wird da nicht mehr viel sein.
Auf der obersten Stufe unserer Gesellschaft ist nunmal kein Platz für alle. Das wird manchmal vergessen.

Meine Freundin z.B. hat eine gute Ausbildung bei einer sehr soliden und angesehen Firma hinter sich. Ehe ihre Ausbildung zu Ende war, reichte ihre Qualifikation bereits nicht mehr aus und weitere Dinge wurden erforderlich. Da kenne ich viele solcher Beispiele.
Kaum von der Schulbank runter, musste sie gleich eine Fortbildung machen, um gegenüber anderen eine reele Chance zu haben. Und so geht das immer weiter.
Warum ist das so?
 
Womit wir wieder beim Problem sind was für den einen ein Luxus ist, findet der andere normal.
Zwei Gitarren sind für manchenschon ein Luxus, ich kann damit gar nicht umgehen,daraus folgt,für mich sind beide wertlos.
Um es ganz deutlich zusagen, es kommt eben immer auf die Augen des Betrachters an.
Wer das Leben nur nach materiellen Dingen mißt ist für mich ein armer Schlucker gleich wieviel er besitzt.
Das kann ein anderer ganz anders sehen und hat auch recht.

So kompliziert ist das Thema gar nicht, jeder ist seines Glückes Schmied heißt es doch, und manchmal ist der Weg das Ziel.

Deshalb versuche ich soviele Wege wie nur möglich zugehen nur um nie anzukommen,
dazu gehört ab und auch mal ne Provokation.

In diesem Sinne das Beispiel mit der Schwangerschaft sollte hinken, tun Beispiele so gut wie immer.

OMaOle
 
Ich verstehe nicht, warum manche sich hier angepinkelt fühlen, weil sie ihr Leben eben mit Handys und Telefonen und Notebooks und was weiß ich nicht was alles, Leben.

Bitte schön. Tut dies. Aber ein bißchen weniger Egoismus ist angebracht. Ich (vermute) es ging Seelenpflücker nicht um diejenigen, die das Leben auf dieser Weise genießen, sondern diejenigen, die da nicht mehr hinterherkommen und das eben nicht können. Über die sollte man sprechen und nciht über jene, die das können und sich nun versuchen zu verteidigen.

Ich finde es bleiben einfach zu viele "hängen". Und der Spruch "jeder kann alles werden", dem hat Wintermute bereits widersprochen. Dem ist eben nicht so.
Dann gäbe es bald keine Putzfrauen oder Bauarbeiter mehr. Dann gäbe es nur noch Richter, Anwälte und hohe Politiker, oder? Also ein wenig unrealistisch.
 
Ich glaube du verstehst mich gar nicht. Ich habe hergeleitet warum ich der Ansicht bin, dass bestimmte Bedürfnisse künstlich sind, denn ohne die Marke zB. hättest du das Bedürfnis nach der Marke gar nicht. Ergo ist es nicht dein Bedürfniss, dass die Marke erschaffen hat sondern umgekehrt.

Das Bedürfnis des Menschen ist es individuell zu sein und trotzdem in gewissen Situationen eine Art "Erkennungszeichen" zu tragen um sich mit seinesgleichen (nicht gemeint die Gattung Mensch, sondern bestimmten Gruppen) zu identifizieren.
Eine stylische Kleidung erfüllt das Bedürfnis nach Individualismus. Eine Marke erfüllt das Bedürfnis nach Identifikation.
Schon früher trugen die Menschen bestimmte Accessoires um sich mit einer bestimmten Gruppe zu identifizieren (Symbole des Glaubens, Adelszeichen, ...).
Kennst du die Menschheit wirklich so gut, dass du beurteilen kannst, ob der Wille nach einer Möglichkeit der Identifikation (also z.B. auch nach bestimmten Markenartikeln) eher da war als die Markenprodukte?
Ferner gibt es viele Menschen die sich für ein bestimmtes Label entschieden haben, weil ihnen der Stil der Klamotten (oder anderer Produkte) einfach gefällt.
Ich kaufe gerne bei Esprit und S.Oliver, weil mir die Klamotten vom Stil her gefallen (und sorry die Klamotten bei C&A haben diesen Stil oft nicht) und die Qualität der Kleidung finde ich auch gut.

Aber noch immer sehe ich nicht, was so schlimm daran sein soll.
Wenn man sich halt keinen Hugo Boss Anzug leisten kann, dann braucht man im Regelfall auch keinen.
Wer jetzt unglücklich ist, weil er sich keinen 400€ Anzug leisten kann, der tut mir leid. Aber dann ist es durchaus angebracht zu sagen, dass es ein Problem des Individuums an sich und nicht der Gesellschaft ist.

@BlackSavage:

Warum ist das so?

Ganz einfach: Es gibt zu wenig Arbeit für zu viele Menschen.

Denkst du durch das bekämpfen der Konsumgesellschaft änderst du was daran? Das hätte wohl eher den umgekehrten Effekt, denn der Konsum ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in unserer Zeit. Nur durch die Deckung der Grundbedürfnisse kannst du kein Millionen von Menschen beschäftigen.



An die "Feinde" der Konsumgesellschaft:

Gerade Seelenpflücker und Morgoth. Wenn ihr so ein Problem mit der Konsumgesellschaft habt und manchmal das Gefühl habt, dass es besser wäre wenn die Menschen wieder in die Höhlen zurück gehen, dann kann ich euch nur nahe legen mit leuchtendem Beispiel voran zu gehen.
Schaltet eure Computer ab, geht nicht mehr ins Internet, verkauft eure Handys, ...

Es klingt doch irgendwie verlogen, wenn man etwas anprangert, aber auf der anderen Seite die Früchte genießt, die das Angeprangerte abwirft.

P.S.: Dann muss ich mir von gewissen Leuten auch nicht mehr vorwerfen lassen ich würde mich einen Dreck um meine Mitmenschen kümmern.
 
Wo hab ich das getan?
Sorry, aber außer Platitüden schreien, hast Du bis jetzt noch nichts getan.
Werd mal älter...
 
@Daedalus
warum zwingst du mich ständig den Satz zu wiederholen "Du verstehst mich nicht."? :)
Wenn du einfach so nonchalant schreibst, dass du auf bestimmte Markenklamotten stehst und gerne in relativ teueren Boutiquen einkaufst und meinst, dass das nun mal das ist was du "eigene Bedürfnisse" nennst, dann habe ich dir jetzt bestimmt schon zum x-ten Mal gesagt, dass das der Punkt ist wo ich bei uns beiden den fundamentalen und nicht aufzulösenden Konfliktpunkt sehe. Ich schreibe dir ständig hin warum ich in deiner Herleitung einen logischen Bruch sehe. Dieser liegt für mich schon in dem Moment vor, wo du locker mit Markennamen und Konzernnamen um dich schmeißt, zugibst gerne deren Sachen zu kaufen und damit dich ihren Regeln, ihrer Werbung, ihrer Manipulation schlicht unterwirfst und das auch noch toll findest, bzw schlimmer noch: es dir gleichgültig ist.
 
Ich muss Daedalus recht geben. Wenn man sich für einen Markenartikel entscheidet, dann doch nicht deswegen, weil sie durch Werbung dazu getrieben wurden, sondern weil ihnen die Kleidungsstücke gefallen. Damit drückt man wie bereits erwähnt Individualität aus. Wenn ich zum Beispiel einkaufe gehe, denk ich nicht darüber nach: " Hmm was ist teuer und ist von einer guten Marke". Viel mehr kaufe ich mir das, was mir gefällt. Was hat das mit Manipulation zu tun?

Schade finde ich momentan eher, dass sich unserer Gesellschaft (EU) auf ihrem Wohlstand ausruht und ihn benutzt, um ärmeren Ländern das Geschäft zu verderben. Es werden große Fischfanggebiete gekuft und ausgeplündert, Milchpulver in arme Länder geliefert, womit ortsansässige Bauern auf ihrer Milch sitzen bleiben und pleite gehen.

Um nochmal zum Threadtitel zurückzukommen (Wer das Leben genießen will, wird ein armer Schlucker bleiben...). Das kann sein muss, aber nicht. Es kann nunmal nicht jeder Mensch das perfekte Leben führen. Ohne eine gewisse Herausforderung wäre das Leben doch völlig sinnlos. Ferner kann man sicherlich trotz Job etc ein erfülltes Leben führen. Es soll nämlich auch Menschen geben dir ihren Beruf gerne machen.

Ein Mensch ist nunmal selbst für das verantwortlich was er einmal wird, auch wenn es für die ärmeren Schichten sicherlich schwerer ist, hat jeder die Chance etwas aus seinem Leben zu machen.
Ich bin 18 Jahre alt und gehe gerade in die 12 Klasse. Da sieht man doch andauernt Menschen, die zwar intelligent sind, aber sich überhaupt nicht für ihre Bildung interessieren. Wenn sie nun später keinen Job bekommen sind sie doch selbst dran sschuld. Ich wäre auch gerne die Schule los, aber da ich weiß, dass ich später mal studieren möchte, um die Möglichkeit zu bekommen aufzusteigen. Deswegen werde ich mich weiter anstregen um gute Noten zu schreiben. SO ist nunmal das Leben und ich finde es gut so ;).
 
Ebenso könnte ich jedes mal aufs neue einwerfen "du verstehst mich nicht".

und damit dich ihren Regeln, ihrer Werbung, ihrer Manipulation schlicht unterwirfst und das auch noch toll findest, bzw schlimmer noch: es dir gleichgültig ist.

Was du mir hier unterstellst ...
Welchen Regeln unterwerfe ich mich? Welcher Werbung unterwerfe ich mich (S.Oliver macht, das sein nur am Rande gesagt, recht wenig Werbung)? C&A macht da bei weitem mehr Werbung.

Was soll ich nicht toll finden an den Klamotten die ich Trage? Was ist denn so verachtenswertes an S.Oliver oder Esprit? Das sie Werbung machen? Das sie Leute beschäftigen (übrigens sollte man immer beachten, dass z.B. die Beratung bei solchen Boutiquen eine ganz andere ist als bei C&A. Dies sorgt dafür, dass, auf die Zahl der verkauften Artikel gerechnet, die Zahl der Beschäftigten durchaus höher ist).

Was ist mir gleichgültig?
Was zur Hölle ist so verachtenswertes daran, dass S.Oliver hin und wieder mal ein bisschen Werbung macht? Das beschäftigt Leute und generiert Jobs (übrigens Betätigungsfelder in denen die meisten Menschen aus Freude am Job tätig sind).
Ich sehe kein generiertes Bedürfnis. Ich kann es mir leisten Kleidung zu kaufen, die ein bisschen mehr kostet. Also tue ich das, meine Art von Luxus. Dafür fahr ich nen kleinen Twingo und wohne in ner recht kleinen Wohnung. Jeder leistet sich seinen Luxus.
Ich wette mal, dass Wintermute sich auch nicht irgendeine Gitarre gekauft haben wird, sondern eine ganz bestimmte (Marke?!).

In meinem Umfeld gibt es etliche Leute denen es egal ist welche Marke ihre Kleidung hat. Dafür kaufen sie dann teure Autos oder was weis ich. Sowas nennt sich Individualismus!

Mein Acer Notebook hab ich gekauft, weil es in Preis und Leistung einfach das optimalste für die Anforderungen war die ich an ein Notebook stelle.
Der Grundigfernseher war ebenfalls eine Abwägung von Qualität und Preis.
Der Glühwein von Aldi schmeckt ebenso gut wie der 1€ teurere beim Edeka, daher kaufe ich den bei Aldi.
Mein Nokia Handy gab es für nen Euro beim Vertrag dabei und es war das optimalste für meine Bedürfnisse.

Also wo liegt dein Problem?!

Sorry bis jetzt hast du wenig konkretes geliefert, nur generelle Kritik an einem System das ja angeblich so schlecht für die Menschen sein soll. Warum dies nun schlecht ist erkenne ich nicht mal ansatzweise.

Dieser liegt für mich schon in dem Moment vor, wo du locker mit Markennamen und Konzernnamen um dich schmeißt

Was soll daran ein logischer Bruch sein? Ich habe dir durchaus begründet, warum es Marken gibt.
Jede Marke steht für ein bestimmtes Image. Wenn ich bei S.Oliver kaufe, weis ich, dass die Klamotten meist meinen modischen Ansprüchen entsprechen und ich weis, dass ich die Qualität bekomme, die ich erwarte. Was ist leichtfertig daran, dann den Namen dieser Marke auch zu benennen?
Letztens kaufte ich Schuhe bei Deichmann. Sahen echt gut aus die Teile, aber mir war klar, dass ich da bestenfalls ein halbes Jahr was von haben werde (selbst bei ausreichender Pflege). Meine Schuhe von Dockers allerdings waren zwar doppelt so teuer aber halten dafür bereits seid 2 Jahren.
Wenn jemand einen Mercedes kauft, dann erwartet er im Autohaus einen bestimmten Service, er erwartet ein Auto was einen hohen Qualitätsanspruch hat. Er erwartet ein Luxuriöses Auto.
Wenn jemand ein DELL Notebook kauft, dann erwartet er Spitzenqualität und Service.

Ich kenne keine Marke, die sich ihren Namen nicht in irgendeiner Art und Weise verdient hat. Dadurch, dass sie eben bestimmte Anforderungen an ein Produkt erfüllen und der Kunde darauf vertrauen kann, dass seine Ansprüche (Bedürfnisse) eben so erfüllt wie man es von der Marke erwartet.
Also wo sind die generierten Bedürfnisse?
Ich weis nicht was du für Leute kennst, aber in meinem Umfeld kenne ich keinen der sich die Bedürfnisse nach der Marke aussucht sondern nur Menschen die eine bestimmte Marke bevorzugen, weil sie die Gewissheit haben, dass diese Marke ihre Ansprüche an ein Produkt im Regelfall erfüllt.

In meiner DLRG Ortsgruppe kaufen wir nur teure Markenausrüstung. Ganz einfach weil die Qualität und der Einsatzwert nicht mit denen von Billigartikeln vergleichbar sind. Wir kaufen das, was unsere Bedürfnisse am ehesten erfüllt. Wir kaufen Motorola Funkgeräte, weil sie lange Akulaufzeiten haben und auch mal den ein oder anderen Sturz überleben. Wir kaufen Taucheranzüge von Mares, weil die Qualitativ einfach unschlagbar sind und eine gute Passform haben, ...

Ich könnte hier jetzt endlos ausholen. Wer jetzt hier Markenwahn unterstellen will, der scheint irgendwie nicht verstanden zu haben worum es geht.
 
Natürlich ist der Mensch für das verantwortlich was er einmal wird. Er ist auch dafür verantwortlich was er gerade ist und tut. ABER: und das ist der Punkt der hier sowohl von Daedalus wie auch von vielen anderen einfach übergangen oder vernachlässigt wird. Es geht um die Bedingungen die gegeben sein müssen damit Menschen aus ihren Möglichkeiten das machen können was sie möchten. Und diese Bedingungen hat nicht jeder Mensch in unserer Gesellschaft. Es ist schlichter Schwachsinn zu behaupten, dass ein Hauptschüler der ein zerrüttetes Elternhaus hat, dieselben Voraussetzungen hat zB einen akademischen Beruf zu erreichen wie derjenige Gymnasiast dessen Elternhaus im Vergleich gut situiert ist. Wie kann man so eine Ungleichheit allen ernstes wegreden?...Das leuchtet mir nicht ein.

Und nochmal oder mal wieder zum Konsumverhalten. Man kauft die Sachen nicht einfach nur weil sie einem gefallen. Man geht schließlich nicht zuerst in den C&A und schaut da erstmal nach, sondern man geht gezielt in der Stadt in die entsprechenden Geschäfte für die man schon im Vorfeld durch Werbung und Mundpropaganda heiß gemacht wurde und schaut sich da um. Man verbindet mit Sachen ein bestimmtes Image und dieses Image ist nicht aus dem subjektiven Empfinden hervorgegangen sonder ist Sozialschichten-bedingt. Und dass diese krassen sozialen Unterschiede, selbst und vor allem in einer Industrienation vorherrschen, dafür sorgt das herrschende System. Und dieses System läßt eben die Form der Marktwirtschaft zu, und eben dieses System unterhält die Basis auf welcher sich Medien etc ausbreiten können und ihre Verdummungspropagana über die Bildschirme laufen lassen können. Es funktioniert schlicht nicht, dass man eigene Bedürfnisse nach Marken, Luxusartikeln nur aus sich heraus entfaltet. Dafür sind die Menschen schon zu eingebettet in das herrschende System, sie sind schon zu sehr konditioniert...und das zeigt sich am drastischsten darin, dass die Manipulation und der perverse Umgang mit den menschlichen Bedürfnissen noch nicht einmal mehr wahrgenommen wird. Und das bestätigt sich hier in jedem einzelnen Post den ich kontra-kommentiere...
Ihr reproduziert durch die Konditionierung derer ihr euch bereitwillig unterordnet euere eigene Gleichgültigkeit und das spielt dem Bestehenden in die Hände, genau so wie das Bestehende es nämlich beabsichtigt.

edit:
Daedalus es geht doch nur darum, dass du dich BEWUSST dem Image dieser bestimmten Marken unterwirfst indem du dieses Image dir zueigen machen willst. Nicht war es so, dass du vorher das Image hattest und dann durch die Klamotte dieses Image bestätigt wird. Umgekehrt ist es der Fall. Dein Image macht die verdammte Klamotte und das ist der logische Bruch den ich meine.
Und ich meine, dass man noch konkreter die Unterdrückung und Manipulation des Menschen in den westlichen Industrienationen nicht vortragen kann. Was soll ich dir einzelne konkrete Beispiele nennen? Geh doch mal bitte raus und lauf durch die Stadt und dann schau auf die farbigen und glitzernden Werbebanner, Werbeprospekte, Straßeneckenreklame, auf die grinsenden Angestellten der Konzerne die ihre Waren feilbieten und einzig auf den Profit aus sind...was verlangst du bitte konkrete Beispiele wenn alles so offensichtlich darliegt...man muss nur die Augen aufmachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Es ist schlichter Schwachsinn zu behaupten, dass ein Hauptschüler der ein zerrüttetes Elternhaus hat, dieselben Voraussetzungen hat zB einen akademischen Beruf zu erreichen wie derjenige Gymnasiast dessen Elternhaus im Vergleich gut situiert ist. Wie kann man so eine Ungleichheit allen ernstes wegreden?...Das leuchtet mir nicht ein.

Nun sollte man dann nicht eher hinterfragen, warum das Elternhaus so zerrüttet ist? Aber das nur am Rande.
Ich gebe dir in sofern recht, dass der Weg nicht für jeden Menschen gleich einfach ist. Dennoch stehen in Deutschland noch für jeden alle Wege offen. Man muss nur einen Willen haben der stark genug ist.
Und, obwohl ich jetzt bestimmt wieder für diese Aussage beschimpft werden werde:

Wenn der Wille nur Stark genug ist und das nötige Handwerkszeug vorhanden ist kann man auch heute noch immer alles das erreichen, was man erreichen will. (Sehen wir jetzt mal von völlig abwegigen Träumereien ab)

Und das sage ich trotz einer Arbeitslosigkeit von 10%.

Ich gebe den Leuten durchaus recht, die sagen, dass es heute schwerer ist als noch vor 20 Jahren, aber es ist noch immer möglich.


[...]sondern man geht gezielt in der Stadt in die entsprechenden Geschäfte für die man schon im Vorfeld durch Werbung und Mundpropaganda heiß gemacht wurde und schaut sich da um. Man verbindet mit Sachen ein bestimmtes Image und dieses Image ist nicht aus dem subjektiven Empfinden hervorgegangen sonder ist Sozialschichten-bedingt.

Quatsch mit Sauce. Ich kaufe mir S.Oliver weil ich subjektiv die Erfahrung gemacht hab, dass mir die Klamotte am ehesten gefällt. Es ist einfach Zeitsparender, wenn ich in den S.Oliver Laden gehe, weil ich genau weis, dass ich da im Regelfall was finde was meinen Ansprüchen entspricht. Finde ich da mal nichts, geh ich nach Karstadt, danach zu Esprit und dann schau ich vielleicht nochmal bei C&A vorbei (wo ich aber in den wenigsten Fällen was finde).
Werbung ignoriere ich fast völlig (außer diese Form von Werbung die mich direkt von den objektiven Vorzügen eines Produktes überzeugt).
Sollten die Klamotten in Aussehen und Qualität nachlassen, dann suche ich mir nen neuen Laden in dem die Kleidung meinen Ansprüchen entspricht. Und wenn es dann C&A ist die gut aussehende und qualitativ hochwertige Kleidungsstücke anbieten, dann gehe ich halt da als erstes hin.

Und dass diese krassen sozialen Unterschiede, selbst und vor allem in einer Industrienation vorherrschen, dafür sorgt das herrschende System.

Wer sich natürlich schlecht fühlt, weil er seine Kleidung bei C&A kaufen geht, der sollte sich vielleicht mal mit nem Psychiater unterhalten.

Es funktioniert schlicht nicht, dass man eigene Bedürfnisse nach Marken, Luxusartikeln nur aus sich heraus entfaltet.

Wer sagt dir das? Bei mir funktioniert das wunderbar ... Und ich denke ich kenne mich mit meinen 24 Jahren mittlerweile gut genug um dies beurteilen zu können.
Du scheinst ja auch kein Opfer der Werbung zu sein, also sind wir schon mal zu zwei.
Für den überwältigenden Großteil meiner Bekannten (wohlgemerkt aus allen sozialen Schichten) lege ich da auch meine Hand ins Feuer ...

Ihr reproduziert durch die Konditionierung derer ihr euch bereitwillig unterordnet euere eigene Gleichgültigkeit und das spielt dem Bestehenden in die Hände, genau so wie das Bestehende es nämlich beabsichtigt.

Ich Ordne mich nichts und niemandem unter (sehen wir mal von meinem Chef bei der Arbeit ab). Das du das immer wieder unterstellst finde ich unschön.
/edit:
Ja gut, gibt natürlich noch Gesetze an die man sich halten sollte ... sonst gibts Probleme mit dem Staatsanwalt ... :freak:

/edit2:

Nicht war es so, dass du vorher das Image hattest und dann durch die Klamotte dieses Image bestätigt wird. Umgekehrt ist es der Fall. Dein Image macht die verdammte Klamotte und das ist der logische Bruch den ich meine.

Was maßt du dir an?! Geht es noch?!
Bist du Psychiater? Kennst du mich so gut, dass du das beurteilen könntest?
Ich denke keins vom beidem trifft zu.

Und da liegt dein logischer Bruch! Du unterstellst Dinge die du nicht mal ansatzweise beurteilen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dass du das was ich unterstelle als nicht vorhanden, und wenn dann als normal abtust finde ich schade. Und damit denke ich ist alles gesagt ;)
 
Zurück
Oben