Ich rauche auch seit 22 September nicht mehr *juchuuu*
13 Jahre geraucht, die letzten ~8 Jahre eine XXL Packung (ca. 25 Stück/Tag = 7 € / Tag). Es hätte niemand in meinem Umkreis gedacht, dass ich aufhören kann, da ich schon seeeeehr gerne geraucht habe, mir garnichts von anderen habe einreden lassen und ich am Tag sehr viele Situationen hatte, wo ich einfach eine rauchen musste, die man nicht so einfach hätte weglassen können.
Grund weswegen ich nun aufhörte, war erstens die Gesundheit (mit meinen 28 Jahren war ich schon zu oft krank und ich hab dann am Ende täglich irgendwas neues gehabt Kopfschmerzen - Schwindel - Kloß im Hals - Druck auf dem Körper, Herzstolpern, etcpp. Was zwar auch mit Arbeitsstress zu tun hat, aber das rauchen hat dem den Rest gegeben. Es ist jetzt schon deutlich zurückgegangen. Ich kann viel mehr Tage wieder normal "leben". Ich hab mich also schon Monate davor "gedanklich" drauf vorbereitet das Rauchen mal sein zu lassen. Es war mein erster Versuch und es hat erstaunlich gut geklappt.
Ich hatte mir vorletztes Jahr dieses "Endlich Nichtraucher Buch" gekauft. Ich hab nie ein Wort davon gelesen. Mir wurde so oft von Freunden und der Familie gesagt, ich solle doch aufhören. Aber irgendwie wollte ICH das immer entscheiden wann es soweit ist, ohne Hilfe, ohne Druck. Ich hätte es wohl niemals geschafft ein Buch zu lesen und dann zu sagen "das war jetzt die Letzte". Oder mir eine Spritze geben zu lassen, oder Akupunktur. Nein, das wollte ich schon ganz alleine schaffen. Und das war irgendwie der "beste" Gedanke dahinter, da ich sagen kann, das will ICH so und bleibe deswegen stark, weil ich mich selbst nicht enttäuschen will.
Ich hatte eine Erkältung gehabt, habe nicht mehr geraucht (weswegen die erste Woche schonmal sehr einfach durchzuhalten war). Die zweite, in der dann der ganze Stress wieder losging und der Alltag einkehrte, war dann wieder etwas heikler, aber mit nur ein bisschen "Wille" auch durchzuhalten. Und so verschwindet das Gefühl von Tag zu Tag mehr.
Ich hatte nie Probleme damit, wenn jemand neben mir geraucht hat. Ich hab meine Kippen nicht weggeschmissen. (wie das viele vorschlagen). Der Aschenbecher mit Feuerzeugen steht immernoch neben dem Rechner. Ich hab einfach alles so beim Alten gelassen. "Zu Not kann ich jederzeit zugreifen" - dachte ich mir - Was ich aber wohl nie wieder tun werde, da dann der Gedanke kommen wird "wenn du jetzt zulangst, wirst du wieder zum Kettenraucher. Jetzt bin ich so weit gekommen...".
Einen Ersatz (bis auf Bonbons) habe ich bislang nicht, ich hab knallhart aufgehört. Der Gedanke auf E-Zigarette zu wechseln war auch oft da. Doch auch da hab ich mir gedacht: "das ist ja dann auch wieder Nichts Halbes und Nichts Ganzes". Vielleicht ja auch Gesundheitsschädlich, kostet auch einen haufen Geld und die Last hat man immernoch am Hals. Nein, wenn schon, dann gleich richtig.
Apropos Geld: Das war neben der Gesundheit mein wohl zweit wichtigster Grund, weswegen ich es bislang immernoch so gut halten kann. Über 200,- im Monat gingen durch die Kippen drauf (ohne Benzingeld zur Tankstelle etc.). Ich hab irgendwann vor, mir ein "kleines teures Hobby" oder vielmehr ein Lebenstraum zu erfüllen, was mich im Monat etwa 400~500,- kosten würde. Somit hab ich jetzt durch das Nichtrauchen schonmal ca die Hälfte dafür eingespart.
Und zuletzt zeige ich mir dann noch die Vorteile des Nichtrauchens auf:
- Ich rauche nicht mehr in der Wohnung, weswegen auch die teure Technik nicht so schnell kaputt geht, die Wände nicht gelb etc.
- Es stinkt nicht alles danach (wobei man das als Raucher eh nicht so wahrnimmt - jetzt als Nichtraucher ist das echt übel
)
- Man spart ein riesen Berg Geld. Da geht man schon viel lieber Einkaufen.
- Der Alltag ist viel stressfreier. Gedanken wie: "ich muss noch Kippen holen, die reichen bis morgen nicht", "ich muss jetzt noch 3 h durchhalten, bis ich wieder eine Rauchen kann", "im Winter sich mit 10 Decken beim zocken zudecken, weil man ja rauchen will, aber wegen der "Gesundheit" lieber derweil das Fenster neben sich auf lässt" "Genauso beim Rauchen im Auto - sau kalt bei offenem Fenster", "Feuerzeug geht nicht mehr - woooo verdammt ist noch eines". "Ich hab nur die 5 Minuten Pause, also schnell noch eine Rauchen gehen", "Abends nach einem Film gemütlich im Bett liegend halb am einschlafen "ich muss jetzt doch nochmal aufstehen und eine Rauchen"...) Und noch vieles mehr. Da fällt schonmal eine riesen Last ab, die den Tagesablauf bestimmt hat.
- ...
Das einzige was ich vermisse ist diese Geselligkeit beim rauchen. Was bislang und wohl noch lange nicht geht ist einfach die Kopfhörer auf zu setzen, Musik zu hören und einfach abschalten - ohne zu rauchen. Oder Musik selbst machen. Beim Autofahren fiel es mir auch schwer nicht nebenbei noch was zu tun. Ansonsten geht eigendlich alles. Alkohol kein Problem (trinke eh nicht viel), Kaffee nicht (da ich auf der Arbeit auch immer getrunken hab und dort nicht rauchen durfte). Nach dem Essen ist es auch ganz easy mit Bonbons^^. Und beim Mapwechsel beim Spielen unterhält man sich jetzt einfach ohne Kippe mit den Leuten und trinkt Tee oder sowas.
Noch mein Schlussatz, bevor ich einen Roman schreibe:
Es gab (und gibt noch) die ein oder andere Situation wo man Lust hätte eine zu rauchen (die hat jeder Exraucher, und womöglich wird man das nie wirklich los), aber ich hätte mir im Nachhinein den Entzug deutlich schlimmer vorgestellt. Ich fand es jetzt echt "easy". Man muss es aber auch wirklich wollen. Egal ob man Stress hat oder sonst irgendwelche Situationen. Am besten die "ist mir egal" - Schiene fahren. Ein Gedanke wie "ich kann ja immer wieder anfangen, muss ja nicht heute sein" - half mir ungemein. Ich fühle mich jetzt so, wie wenn ich vor einer halben Stunde eine geraucht habe, nach dem Motto: "ich brauch jetzt noch keine, ich bin gerade zufrieden". Ich fühle mich definitiv noch als "Raucher, der nicht mehr raucht". Und das werde ich auch wohl immer bleiben.
Viel Erfolg denjenigen, die es noch vor sich haben. Ganz easy.