Whistl0r
Ensign
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Das ist endlich einmal eine Aussage - du hinterfragst das Geschäftsmodell.0x4A6F686E schrieb:@Whistl0r:
Ich verstehe deine Argumente und dennoch halte ich es für wenig unmoralisch, die vorhandenen Schlupflöcher zu nutzen und mich vor der Werbung zu drücken so oft es geht. Ich denke, das Problem liegt an dieser Stelle:
Dieses Konzept funktioniert aktuell immer schlechter, was man ja an zunehmend längeren Werbepausen im Fernsehen, an immer aufdringlicheren Bannern im Internet und an Zeitschriften, (Achtung: Zynismus) in denen man die Artikel zwischen der Werbung suchen muss, sehr gut sehen kann.
Aber wie könnte ein anderes Geschäftsmodell aussehen? Wir sind bei der indirekten Bezahlung - glaubst du wirklich, wir könnten zur direkten Bezahlung der Verbraucher übergehen? Bleiben wir beim Fernsehen: Der Erfolg von Premiere, jetzt Sky, bleibt aus. Manch einer behauptet, es liegt an der Rundfunkgebühr. Würden die Leute das Geld selber ausgegeben, würden sie in Pay-TV investieren.
Hier im Lande klagen die Medienhäuser zudem über die Angebote von ARD und ZDF. Sie argumentieren, würde es die Angebote nicht geben, könnte man mit Journalismus wieder Geld verdienen. In den USA haben wir keinen ÖRR. Aber leider klagen die dortigen Medienhäuser nicht leiser, im Gegenteil - sie fordern sogar staatliche Unterstützung! Wohlgemerkt in den USA - einem Land wo es ein Großteil der Bevölkerung als zu großen Eingriff in die persönliche Freiheit jedes einzelnen empfindet, wenn der Staat eine Krankenversicherung anbieten möchte.
Somit ist man es dort gewöhnt für alles zu zahlen. Auch für Content. Es sollte daher niemanden überraschen, dass in den USA Firmen wie Amazon und Apple ihre Geschäftsmodelle erfolgreich ausbreiten könnten und zögern Europa zu erobern. Hier in Deutschland, wie eigentlich in ganz Europa - ist der Verbraucher weniger bereit für alles zur Kasse zu gehen...
Aber trotz aller Diskussion:
Es ist in keiner Weise zu rechtfertigen und ich durfte auch noch keine Entschuldigung lesen/hören, welcher ich geneigt war anzunehmen, dass man klaut (sich Leistungen erschleicht).
Übrigens: Moral ist keine Geschmackssache. Insofern kann kein Unrecht in irgendeiner Form gerechtfertigt werden. Wir können es versuchen zu entschuldigen, aber das wäre auch alles. Wir würden uns nur gerne einrede, "Die haben ja eh genug", "Den möglichen Schaden den ich anrichte, ist verschmerzbar" (wenn es bspw. um Diebstahl geht) oder "Macht doch jeder!". Wenn man das macht, dann soll man bitte auch dazu stehen und es aus voller Überzeugung heraus machen. Das noch zu deinem "weniger unmoralisch".