Helicobacter, eben, man nährt sich irgendwann den Grenzen der Technologie so sehr an, dass immer schwerer wird noch Fortschritte zu machen, dann muss man eine andere Technologie verwenden. HDDs haben dies z.B. mit der Umstellung auf PMR Aufzeichnung gemacht, SMR könnte man da auch noch nennen, auch wenn dies eher weniger bringt. Die nächsten großen Schritte dürften MAMR und/oder HAMR werden um noch einmal ein weiteres Potential für die Steigerung der Datendichte zu eröffnen.
NAND hat neben den Shrinks zwei Schritte gemacht, zuerst mehr Bits pro Zelle und nun gerade den Wechsel zu 3D. Nur ist es schwer vorstellbar was da nun noch kommen soll, mehr Layer kann man irgendwann nicht mehr wirtschaftlich fertigen, auch wenn diese Grenze sicher nicht in Stein gemeißelt sein wird und man sie immer noch ein wenig weiter rausschieben wird. Shrinks gehen sicher auch, dürften es aber dann sowohl schwerer machen noch mehr Layer übereinander zu schichten, die Präzision der Schritte muss ja dann noch höher werden als auch mehr Bit pro Zelle zu verwenden, weil dann die Größen und Abstände der Zellen wieder schrumpfen. Das man hier noch ein Kaninchen aus dem Hut zaubern kann um noch mal ein deutliches Steigerungspotential der Datendichte zu ermöglichen, wie es eben MAMR und/oder HAMR bei HDDs ist, sehe ich nicht.
duskstalker schrieb:
hdds haben schon deutlich mehr schwachstellen, die auch mit der zeit verschleißen: motor, lesekopf, platter - und das zeug ist auch mega anfällig für stöße in und außerhalb des betriebs.
Diese ist unbestritten, aber es ändert nichts daran, dass HDDs eben immer noch eines viel besser können als SSDs: Kosten pro GB!
duskstalker schrieb:
ich habe mir vorgestern zwei nas hdds bei amazon bestellt, und ich hab schon etwas bauchschmerzen, weil amazon die dinger einpackt, als obs ein buch wäre.
Daher kaufe ich HDDs nur im Laden, nie per Versand.
duskstalker schrieb:
gut 10-20% der hdds dead on arrival sind - das ist kein zufall, sondern zu 99% die verpackung und versandmethoden. das passiert bspw mit ssds nicht.
Klar, aber dies ist ja kein Argument gegen HDDs, sondern dagegen diese bei dem Händler zu bestellt, oder? Mit meinen die ich alle in Länden erstanden haben, hatte ich derartige Probleme bis heute zum Glück nicht.
duskstalker schrieb:
wenn amd eine neue technologie braucht, bspw hbm oder der nächste hdmi / DP standard, dann wird das durchgedrückt - intel macht das selbe, setzt dabei aber auf proprietären krempel wie den u2 anschluss.
Der U.2 Anschluss ist nicht proprietär und die neuen Standards für den Anschluss von Monitoren sind ja auch nötig um immer mehr Auflösung und höhere Bildwiederholfrequenzen zu ermöglichen. Was für ein Problem hast Du mit HBM? Das RAM auf der Graka verlötet, man kauft es also mit und wirft es am Ende zusammen mit der Graka weg, was da also für RAM drauf ist, spielt doch keine Rolle, man kann es ja sowieso nicht weiterverwenden.
duskstalker schrieb:
aber wieso wollen samsung/toshiba/micron und die anderen kein sata 4, der schon seit den ersten massentauglichen ssds (ala crucial m4) langsam mal nötig gewesen wäre?
Weil für 12Gb/s andere Kabel und vermutlich auch Stecker nötig wäre, die aktuellen stammen aus der Zeit als 1,5Gb/s verwendet wurden und auch bei SATA war dies ja nötig. Trotzdem hätten man dann nur eine Verdopplung, was schon für die ersten PCIe ala XP941 zu wenig gewesen wäre, wobei SATA 6Gb/s aber für HDDs noch eine ganze Weile reichen dürfte, die kratzen ja jetzt gerade erst an der Grenze von SATA 3Gb/s. Daher ist eben PCIe der Nachfolger von SATA für SSDs.
Bei SAS machen 12Gb/s mehr Sinn, weil dort viel mit Expandern gearbeitet wird und sich die Platten an dem Expander dann die Bandbreite des Uplinks teilen müssen.
duskstalker schrieb:
das einzige, was man aus 6 jahren leistungsstillstand dank sata schnittstelle bekommen hat, ist nvme für den desktop.
NVMe ist ein SW Protokoll, es setzt aber eine PCIe Anbindung der SSDs voraus und NVMe ist nicht nur für den Desktop, sondern es ist vor allem für Enterprise entwickelt worden. Außerdem gab es ja nicht 6 Jahre Stillstand, PCIe SSDs gibt es nun auch schon seit Jahren auch für Heimanwender. SATA ist für SSDs ein totes Gleis, reicht aber trotzdem meist aus, weil der Rest, vor allem die Anwendungen, das Potential der noch schnelleren SSDs gar nicht ausschöpfen können. Wenn eine Anwendung ihre Daten komprimiert ablegt, dann dauert das Entpacken, welches fast immer nur Singlethreaded abläuft, im Verhältnis zum Laden viel zu lange und man spürt keinen Vorteil wenn die Daten noch schneller geladen werden können. Ebenso bei Programmstarts, da muss der geladene Programmcode ja auch abgearbeitet werden.
duskstalker schrieb:
das kanns doch irgendwie auch nicht sein. dafür werden immer billigere bauteile verbaut und die ssds werden dadurch auch nicht viel günstiger
Über den Schweinezyklus bei den NAND Preise und wo wir uns da gerade befinden, sollte geschrieben worden sein.
The Ripper schrieb:
Toshiba plant ja schon seit ner Weile eine 100TB SSD, da geht was
Nur was soll das bringen? Wie gesagt bedeutet es ja eben nicht, dass kleinere Kapazitäten billiger werden, nur weil jemand ganz viel NAND in einen SSD steckt. Du scheinst da noch klar in dem Denkmuster zu stecken welches bei den HDDs bis vor einigen Jahren galt, als die größeren Kapazitäten nur durch größeren Datendichten erreicht wurden und diese höheren Datendichten es dann bei den kleineren Kapazitäten ermöglicht haben dies mit weniger Platter und damit geringeren Kosten zu fertigen. Dies ist aber seit einigen Jahren auch bei HDDs kaum noch so, da höhere Kapazitäten zuletzt eben vor allem auch durch mehr Platter pro HDD erreicht wurden, daher werden die HDDs mit der höchsten Kapazität ja auch immer teurer. Das hatte ich aber in Post #15 auch schon ausführlich erklärt.
duskstalker schrieb:
während die ausfallrate bei hdds auch niedrig ist, haben sich in der zwischenzeit drei oder vier verabschiedet
Dabei sollte man nicht vergessen, dass HDDs nur für eine Nutzungsdauer von 5 Jahren ausgelegt sind und dies erreichen solche ohne Zulassung für den Dauerbetrieb oft auch nur, wenn man die vorgesehenen 2400 Power-On Hours pro Jahr auch nicht zu sehr überschreitet. SSDs haben dagegen in alle Regel keine Probleme mit dem Dauerbetrieb, bei ganz alten wie denen mit dem alten Indilinx kann es anderes sein, bei denen haben die Controller zuweilen die P/E Zyklen der NANDs im Idle durch ständige Optimierungen regelrecht gefressen.
duskstalker schrieb:
mein persönliches fazit aus der nutzung von ssds seit 2011 ist: absolut zuverlässig.
Vergiss trotzdem die Backups nicht, denn auch die besten SSD können ausfallen und tun dies meist spontan, also ohne eine Vorankündigung.
duskstalker schrieb:
generellem stillstand der technik
Da scheint sich eher der Fortschritt wie die PCIe SSDs an Dir vorbeigeschlichen zu haben
Dario schrieb:
Meiner Meinung nach sollte, nachdem die großen Gigafabs gebaut sind, ein riesiges Überangebot an günstigem Speicher bestehen.
Das ist dann aber kein Ausverkauf, sondern dann kommen wir wieder in die Phase des Schweinezyklus in dem es ein Überangebot gibt und die Preise niedrig sind.
Dario schrieb:
Die erste Generation vom Trim-fähigen MLC-SSDs war im Laufe der Produktion genauso teuer, wie es heute SSDs mit TLC sind
Da diese damals NAND mit 32 bis 34nm Prozessen hatten, glaube ich das kaum.