News Western Digital: MAMR überholt HAMR und ermöglicht 40‑TB‑HDDs

MichaG

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Wie bei allen neuen Techniken, mache ich mir auch da erst Hoffnungen auf praxistaugliche Produkte, wenn ich die bei Amazon in meinen Warenkorb legen kann. :D
 
Um ehrlich zu sein: In acht Jahren interessiert sich vermutlich niemand mehr für 40 TB große drehende Festplatten.

Sowohl hinsichtlich Datendichte als auch Betriebskosten sind 2025 die SSDs vermutlich klar an jeglicher Magnettechnik vorbei gezogen.

Der Preisverfall bei NAND-Flash ist aktuell durch die hohe Nachfrage gebremst, aber das muss nicht so bleiben.

2018 wird es vermutlich die ersten Flash Systeme mit 1 PB Kapazität pro Höheneinheit geben. Dafür bräuchte man mit aktuellen 12 TB Platten immerhin schon 80 Stück. Selbst die großen High-Densitity-Storage-Server benötigen 4 HE für die gleiche Kapazität. Irgendwann spielen halt auch Rack-Fläche und Kühlung eine Rolle - man kann nicht immer nur den Preis pro Gigabyte in den initialen Anschaffungskosten rechnen. Von eklatanten Performanceunterschieden ganz zu schweigen. 80 herkömmliche NLSAS/S-ATA HDDs machen vielleicht 6.500 IOPS, ein 1 PB Flash-System mit modernen NVMe-Drives eher 650.000 oder sogar deutlich mehr.
 
Warum führt man nicht wieder 5,25" Platten ein, dann wären auch schon größere Einzelplatten möglich.
Größere Scheiben -> mehr Belastung für die Mechanik und höherer Stromverbrauch. Die Drehzahl müsste gesenkt werden und die Platte wird ar***langsam. Man vergleiche die Quantum Bigfoot mit damaligen 3,5"-Platten...

Zur Partikeldichte: Ist die bald nicht schon so hoch, dass sich die Magnetpartikel gegenseitig beeinflussen und die Bits nach etlicher Zeit "kippen"? Platte nach nem Jahr aus dem Schrank geholt und viele Dateien nicht mehr lesbar...
 
Schnitz schrieb:
Warum führt man nicht wieder 5,25" Platten ein, dann wären auch schon größere Einzelplatten möglich. Im Enterprise Bereich gibt es ja auch 3,5" SSDs

Weil Platten mit Kapazitäten jenseits von 10TB auch jetzt schon reine Nischenware im Endkundenbereich sein dürften und im Rechenzentrum schon 3,5" Platten immer seltener anzutreffen sind. Ganz abgesehen davon wären die Zugriffszeiten solcher Platten schlecht und die Herstellung solchen riesigen Datenträger mit modernen Speichertechnik kaum oder gar nicht umsetzbar.

Vindoriel schrieb:
Zur Partikeldichte: Ist die bald nicht schon so hoch, dass sich die Magnetpartikel gegenseitig beeinflussen und die Bits nach etlicher Zeit "kippen"?.

Deshalb auch die neue Technik! Mit kleineren Köpfen können auch feinere Strukturen "geschrieben" werden. Damit eine Magnetisierung überhaupt möglich ist, wird dann eben die zusätzliche Technik benötigt.

Vindoriel schrieb:
Platte nach nem Jahr aus dem Schrank geholt und viele Dateien nicht mehr lesbar...

Eine Platte gehört auch nicht in einen Schrank. Sie gehört in ein SAN oder NAS mit entsprechenden Fehlerprüfung und bei Bedarf einem Austausch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch nix anderes als Marketinggeblubber. Das wird nie kommen! :freak:
Vorher haben SSDs die schnarchzapfigen HDDs vom Markt gedrängt...
 
@Redaktion
"Schon jetzt stehen laut Hersteller funktionale MAMR-Festplatten zur Demonstration der Technik existieren."

Stehen bereit oder existieren bereits?

BTT:
40 TB MAMR HDDs in 2025... wo werden dann wohl SSDs stehen und zu welchem Preis?
 
Zuletzt bearbeitet:
Simon schrieb:
Sowohl hinsichtlich Datendichte als auch Betriebskosten sind 2025 die SSDs vermutlich klar an jeglicher Magnettechnik vorbei gezogen.
Bei der Datendichte sind sie doch schon länger an den HDDs vorbei. Bei den Kosten sehe ich SSDs im günstigsten Fall da, wo HDDs heute schon sind.

Simon schrieb:
Der Preisverfall bei NAND-Flash ist aktuell durch die hohe Nachfrage gebremst, aber das muss nicht so bleiben.
Sicherlich werden die Preise sinken, sobald die neuen Fertigungsstraßen anlaufen. Aber das wird die SSDs nur ein kleines Stück näher an die HDD-Preise heranbringen. Um sich signifikant zu nähern braucht es in erster Linie eine noch viel höhere Datendichte und da hapert es ein wenig. Shrinks gab es schon eine Weile nicht mehr und die Zahl der Layer wächst nur noch langsam, QLC dürfte sich ähnlich wie SMR bei den HDDs auch nur für ganz bestimmte Einsatzzwecke anbieten und größerer Wafer wurden vorerst auf Eis gelegt. Kurz gesagt dürften die SSD Preise zwar sinken, aber nur langsam.

Simon schrieb:
Irgendwann spielen halt auch Rack-Fläche und Kühlung eine Rolle - man kann nicht immer nur den Preis pro Gigabyte in den initialen Anschaffungskosten rechnen.
Bei der Datendichte und damit Rack-Fläche haben die SSDs Vorteile. Beim Stromverbrauch bzw. Kühlbedarf wäre ich mir da hingegen nicht so sicher. Die Samsung 850 Evo mit 4TB wird mit 3.6W angegeben, die Seagate IronWolf 12TB mit 6.8W. Für gleiche Kapazität bräuchte man also drei SSDs (3*3.6W = 10.8W), die dann mehr verbrauchen als die eine Seagate.

Simon schrieb:
Von eklatanten Performanceunterschieden ganz zu schweigen. 80 herkömmliche NLSAS/S-ATA HDDs machen vielleicht 6.500 IOPS, ein 1 PB Flash-System mit modernen NVMe-Drives eher 650.000 oder sogar deutlich mehr.
Das ist zwar nett, aber wenn man die Leistung nicht braucht, sind es Perlen vor die Säue geworfen.

Ansonsten hört sich die Technologie interessant an. Der Zeitplan deckt sich mit dem Zeitplan von Seagate für HAMR. Also funktionale Platten bereits in der Testphase, 2018 Muster an Kunden und 2019 Serienfertigung. Kann man nur hoffen, dass min. einer seinen Zeitplan einhalten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@NighteeeeeY: PMR bedeutet, dass die magnetischen Momente senkrecht (perpendikular) statt parallel zum Datenträger ausgerichtet sind. Das ist auch bei SMR-HDDs der Fall, bei denen werden aber durch die SMR-Technik zusätzlich die Datenspuren überlappend angeordnet. Kurzum: Eine SMR-HDD nutzt sowohl PMR als auch SMR. Das wird oft falsch oder missverständlich dargestellt.
 
Was "das" für ein Aufwand ist... verstehe ich echt nicht, warum man das nicht sterben läßt.
Einen Motor von 1939 optimiere ich ja auch ned ständig weiter - neue Techniken werden das Getue sicher bald ablösen...
 
Also bis der Preis pro TB von SSDs auf dem Niveau von HDDs ist, vergehn whs mind. noch 10 Jahre.
Aber denke auch, dass diese neue Festplatten Technik für den Consumer nicht mehr so relevant sein wird.
Aber in 10 Jahren wirds dann schon bezahlbare 10TB SSDs geben, die dann iwo im Bereich 200€ liegen werden und 2 Stück damit in ne NAS, damit kommt man auch da noch gut aus. Da passen dann schon einige Urlaubsvideos in 4K HDR drauf ;)
 
Interessant. War mir bisher nicht geläufig. Bei Geizhals kann man ja auch nur entweder...oder auswählen. Dass SMR aber auch gleichzeitig PMR bedeutet war mir nicht klar.
 
zonediver schrieb:
Was "das" für ein Aufwand ist... verstehe ich echt nicht, warum man das nicht sterben läßt.
Einen Motor von 1939 optimiere ich ja auch ned ständig weiter - neue Techniken werden das Getue sicher bald ablösen...

Nja also der Ottomoter wird schon seit langer Zeit immer weiter optimiert, weils nix neues gibt.
Die Technik dahinter wird auch nur durch moderne Technologien weiter verbessert.
Aber sehs auch so, dass SSDs im Consumer Bereich in den nächsten 5-10 Jahren die HDDs ersetzen werden.
 
Simon schrieb:
Um ehrlich zu sein: In acht Jahren interessiert sich vermutlich niemand mehr für 40 TB große drehende Festplatten.

Sowohl hinsichtlich Datendichte als auch Betriebskosten sind 2025 die SSDs vermutlich klar an jeglicher Magnettechnik vorbei gezogen.

Der Preisverfall bei NAND-Flash ist aktuell durch die hohe Nachfrage gebremst, aber das muss nicht so bleiben.

2018 wird es vermutlich die ersten Flash Systeme mit 1 PB Kapazität pro Höheneinheit geben. Dafür bräuchte man mit aktuellen 12 TB Platten immerhin schon 80 Stück. Selbst die großen High-Densitity-Storage-Server benötigen 4 HE für die gleiche Kapazität. Irgendwann spielen halt auch Rack-Fläche und Kühlung eine Rolle - man kann nicht immer nur den Preis pro Gigabyte in den initialen Anschaffungskosten rechnen. Von eklatanten Performanceunterschieden ganz zu schweigen. 80 herkömmliche NLSAS/S-ATA HDDs machen vielleicht 6.500 IOPS, ein 1 PB Flash-System mit modernen NVMe-Drives eher 650.000 oder sogar deutlich mehr.

Sowohl Festplatten als auch SSDs neigen sich beide dem physikalischen Limit. Bei SSDs wurde dieses sogar schon erreicht und man musste durch die 3D Fertigung wieder einen Schritt zurück machen ohne die Zuverlässigkeit extrem zu gefährden (Stichwort NAND cell decay bei TLC Speicher). Dass SSDs im Vergleich zu Festplatten so aufgeholt haben hat eher marktwirtschaftliche Gründe nach der Flut in Thailand 2011 bzw. dass durch diese 2 Hersteller die Chance genutzt haben aus dem Dumpingpreismarkt auszusteigen.

Dass die Kapazität pro Datenträger bei SSDs schon besser ist mag sein, aber das Hauptkriterium ist Kapazität pro Euro an Kosten und hier sind Festplatten noch deutlich vorne. Man darf nur nicjt den Fehler machen teure Serverplatten mit dem billigsten TLC Consumerplatten zu vergleichen, die man irgendwo auf Geizhals finden kann.

Als Betriebssystempartition bzw. einem Webserver mit vielen kleinen Einzelzugriffen keine Frage. Da reicht die Kapazität von SSDs vollkommen aus und es geht um Performance. Am Fileserver oder Sicherungsserver wo TB weise Backups lagern oder der Streamingserver wo es um Videomaterial geht sind Festplatten immer noch erste Wahl. Klar die Festplatten im PC sind arschlahm, aber ein guter RAID Controller macht hier einen haushohen Unterschied. Abgesehen davon was ich derzeit bei all den PCIe basierten Flashlösungen, die direkt am Bus angebunden sind komplett vermisse sind ordentliche RAID Lösungen. Flashspeicher können defekt sein selbst ohne mechanische Komponenten und das bedeutet automatisch einen Serverausfall und potentiellen Datenverlust (je nach Backupstrategie). Wird ein Controller im RAID System defekt wird dieser per mission critical 4h Vor Ort Service ausgetauscht. Ist der Controller direkt mit dem Datenträger untrennbar verbunden wird es schwierig.

Schnitz schrieb:
Warum führt man nicht wieder 5,25" Platten ein, dann wären auch schon größere Einzelplatten möglich. Im Enterprise Bereich gibt es ja auch 3,5" SSDs

Nachteil des Ganzen: Bei 5.25" hat man eine um ca. 50% höhere Zugriffzeit auf Grund der niedrigeren Drehzahl während 2 3.5" Festplatten die doppelten IOPS bzw. Bandbreite bringen, da sie ja im RAID arbeiten.

Vorteil des Ganzen: So ziemlich keiner, weil Produktionskosten und Platzbedarf ist der Gleiche ob man jetzt 2 kleine oder 1 große Platte hat. Höchstens am RAID Controller spart man sich 1 Port bzw. die Elektronik der Platte aber das kann man in der Regel vernachlässigen.
 
NighteeeeeY schrieb:
Interessant. War mir bisher nicht geläufig. Bei Geizhals kann man ja auch nur entweder...oder auswählen. Dass SMR aber auch gleichzeitig PMR bedeutet war mir nicht klar.

Das ist ähnlich wie bei "LED-TV" oder "IGZO-Monitor". Bei LED-TV ist es LCD-Technik mit LED. Trotzdem dachten viele, dass nun LED statt LCD der Fall ist. Bei IGZO-Monitor ist es z.B. IPS mit IGZO und nicht IGZO statt IPS. Der Einfachheit halber wird oft nur die maßgebliche/neue Technik im Namen genannt, auch wenn diese die bisherige nur ergänzt und nicht ersetzt.
 
Limit schrieb:
Bei der Datendichte und damit Rack-Fläche haben die SSDs Vorteile. Beim Stromverbrauch bzw. Kühlbedarf wäre ich mir da hingegen nicht so sicher. Die Samsung 850 Evo mit 4TB wird mit 3.6W angegeben, die Seagate IronWolf 12TB mit 6.8W. Für gleiche Kapazität bräuchte man also drei SSDs (3*3.6W = 10.8W), die dann mehr verbrauchen als die eine Seagate.
Nur dass eine SSD im Leerlauf kaum Energie braucht, eine Festplatte hingegen braucht ständig Strom zieht (Spindelantrieb). Bei Zugriffen brauchen beide mehr energie, aber die SSD dafür deutlich kürzer, weil diese schneller mit der Arbeit fertig ist.
 
Das ist schon richtig. Ich denke auch, dass die SSD-Lösung je nach Nutzungsszenario im Endeffekt ein wenig sparsamer ist, aber der Unterschied ist, denke ich, deutlich geringer als man auf Anhieb denken könnte. Soviel Energie sparen, dass sie den min. 8-fachen Preis rechtfertigt wird sie aber definitiv nicht.
 
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