DerOlf schrieb:
Ich habe dich lediglich gefragt, was den Fall in Köln so besondert.
Darauf hast du mich nach Beispielen für vergleichbare Fälle gefragt, was allerdigs keine Antwort auf meine Frage war.
Doch, das war allerdings eine Antwort. Wenn Du versuchst, logisch über das Gesagte nachzudenken, dann ergibt es durchaus Sinn:
Deine Frage zielte darauf ab, was den Fall in Köln für mich zu einem "neuen Phänomen" macht. Dazu muss man sich nur überlegen, was "neu" sprachlich bezeichnet. Nach meinem Dafürhalten ist ein Phänomen neu, wenn es in dieser Form vorher nicht zu beobachten war. Und meine Gegenfrage signalisierte damit, dass mir a) kein vergleichbarer Fall bekannt ist und das Phänomen dadurch für mich "neu" ist.
Klingt einfach, ist es auch.
DerOlf schrieb:
Such dir einen Krieg deiner Wahl, und suche nach Vorkommnissen "hinter der Front" ... da findest du teilweise Generalstabsmäßig durchorganisierte Massenvergewaltigungen - z.T. sogar dokumentiert
Zum Glück erläuterst Du in der Folge, dass dieses Beispiel nicht funktioniert, da die Umstände eben nicht vergleichbar sind. Außer man will damit sagen, dass in Deutschland Krieg herrscht. So weit würden wir aber beide sicher nicht gehen.
DerOlf schrieb:
Wann immer die öffentliche Ordnung zusammenbricht, gibt es Vergewaltigungen, Raub, Mord und Totschlag ... nicht weil Menschen sich gerne daneben benehmen, sondern weil sie ansonsten die Konsequenzen fürchten
Das ist zwar eine interessante Überlegung, allerdings verwechselst Du hier Ursache und Wirkung. Denn die Vorkommnisse in Köln waren keine Folge eines Zusammenbrechens der öffentlichen Ordnung, sondern Vorkommnisse, durch welche die öffentliche Ordnung letztlich zusammenbrach.
Aulus schrieb:
Es ging schließlich lediglich darum, ob es ähnliche Vorfälle bisher schon gab oder nicht. Und die gab es! Mehr ist der Sache nicht hinzuzufügen!
Doch. Dass Du nicht in der Lage bist, sachlich zu diskutieren. Ich habe Dir dargelegt, wie das funktioniert, was Du weiterhin geflissentlich ignorierst. Nochmal: beteilige Dich gerne sachlich und mit Fakten an dieser Diskussion. Wenn Du das nicht kannst oder willst, dann beteilige Dich eben nicht.
Ist einer Freundin von mir passiert. True story.
Das reicht als Diskussionsinhalt einfach nicht aus, das sollte jedem Leser klar sein.
Colonel Decker schrieb:
Ich bin ganz aus dem Häuschen, was man neuerdings in seriösen Medien so alles anspricht.
In der Tat. Vor allem die FAZ scheint sich in letzter Zeit so einiges zu trauen. Das ist nicht der erste Artikel, der die Absurdität der Gesellschaft so anprangert.
Colonel Decker schrieb:
Wenn wir es tatsächlich schaffen, diese Debatten nicht nur wirklich zu führen, sondern das in vernünftigen Bahnen tun... dann könnten wir einmal zu recht behaupten, den USA kulturell überlegen zu sein.
Davon sind die Studenten in dem Artikel leider weit entfernt:
Egal ob über Muslime oder Transsexuelle, Schwarze oder Frauen gesprochen wird – immer fühlen sich die Angesprochenen „offended“, also verletzt oder beleidigt.
Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/politik/...theit-bedroht-die-freie-rede-13994595-p2.html
Und wie man von der sachlichen Ebene in die der beleidigten Leberwurst abstürzt, konnte man hier im Thread ja in den letzten Beiträgen auch entdecken. Das entspricht auch einem Phänomen, das ich nicht nur im Feminismus als "empathische Empörung" bezeichnen würde. Es gibt eine regelrechte Empörungskultur über Themen, die man nicht in einer bestimmten Weise ansprechen sollte. Sonst wird man empathisch mit Buhrufen vertrieben, wie der Professor in dem Artikel der FAZ. Und das sogar von Personen, die der entsprechenden Gruppe gar nicht angehören.
Hier sind uns einige Länder voraus, so z.B. die kubanische Kultur. Wenn sich hier allabends die Männer zum Diskutieren in Havannas Parque Central treffen, dann wird schon aufgeregt diskutiert. Aber immer so, dass man sich danach noch gegenseitig in die Augen schauen kann. Hierzulande scheinen mir die Parteien durchaus stärker in ihrer unumstößlichen Meinung verwurzelt zu sein.