Nein, es ist durchaus der Betrag, denn 6% mehr Rente ist nicht mal annähernd so viel wie 6% mehr Diäten. Ich weiß, dass man als Spitzenmanager wesentlich mehr verdient - was ich persönlich nur darin begründet sehe, dass es woanders genau so ist und diese Kräfte sonst dahin abwandern würden. Aber es ist traurig genug, dass viele andere mit einem höheren Risiko, Know-How und auch Arbeitsaufkommen erheblich weniger verdienen. Gerade in den neuen Bundesländern ist die Scheere zwischen dem, was der Durchschnitt verdient und dem was ein Parlamentarier (und den werde ich bestimmt nicht mit einem Produktionsleiter oder gar einem Spitzenmanager vergleichen) erhält recht groß. Aber wahrscheinlich erkaufen wir uns damit den Umstand, dass wenigstens ein paar Menschen mit Bildung in Deutschland bleiben. Trotzdem scheinen manche Menschen einfach kein Maß zu kennen.
Und ich glaube nicht, dass wirklich bei jedem Politiker von den 24781 € 70% an andere Leute gehen (bei einem Betrag von 3782 € die man so pauschal und ohne Nachweis ausgeben darf - fällt bestimmt was ab...) und auch von den 13660 € kann man sicherlich der "angestellten" Ehefrau und den lieben Kleinen jeweils 400 € auf Geringfügigbeschäftigten Basis was abgeben. Ist ja nur so eine Vermutung, aber Mittel und Wege sind da. Und wieso sollten Politiker sich so viel anders verhalten als Manager, wenn Sie doch schon so bezahlt werden. Und die Produktionsleiter mit 88.000 € im Jahr wird es wohl auch nicht so häufig geben. Ich weiß leider nicht wie aussagekräftig die Statistik ist, aber hier mal ne Übersicht von Ingenieursgehältern:
Monster.de, danach lag ein Hauptabteilungsleiter, der wohl mit einem Produktionsleiter vergleichbar sein sollte bei 70.000 € also rund 18.800 € unter dem Einkommen eines Parlamentariers. Ich habe Freunde, die haben im gesamten Jahr gerade mal 20.000 € Einkommen.
Und sicherlich sind deine aufgeführten Beispiele auch nette Dinge, die einem die Galle hochtreiben:
Agrarsubventionen, welche dafür sorgen, dass ein Deutscher Bauer bei genügend Land nicht mehr arbeiten muss, weil er schon dafür bezahlt wird, dass sein Land brach liegt und die so erzeugte Überproduktion nicht teuer vernichtet werden muss
W.Mayrhubers Jahreseinkommen ist schon nett, aber da liegen andere noch weit drüber (Sportler, Künstler, ...) und die haben keine Verantwortung für tausende Angestellte, oder stehen mit einem Bein im Knast, was man sich als Manager ja auch bezahlen lässt (in welchen Fällen wird eigentlich bei Parlamentariern die Immunität aufgehoben, so dass man sie mal wegen der Dinge belangen kann, die sie da verzapfen? In der freien Wirtschaft wären doch schon viele wegen Unfähigkeit gefeuert worden)
10 Mio € Soforthilfe für die Lebensmittelkrise sind schon erstaunlich, wundert mich aus welchem Topf sie das wieder finanziert haben, ob da die Parteien ihre schwarzen Kassen geöffnet und den Zehnt abgeführt haben?
Ansonsten müssen diese 52,6 Mio € auch ersteinmal erwirtschaftet werden. Und die Parlamentarier sehe ich da momentan wenig zu beitragen.
Und der Wunsch durch das in meinen Augen durchaus hohe Gehalt auch Manager aus der Wirtschaft in die Politik zu bekommen, mag zwar fromm sein, aber warum sollte ein Manager in die Politik gehen? Seine Ziele erreicht er auch bequemer durch Lobbyarbeit. Und nur das Geld sollte definitiv kein Grund sein in die Politik gehen zu wollen. Dann haben wir da bald sehr viele sehr bequeme Menschen auf ihrem Händen sitzen. Darüber kann man das sicherlich nicht erreichen.
PS: @ Adam_Smith
- Sie pendel ständig zwischen Berlin und ihren Wahlkreise Ich pendel auch ständig und bekomme die ersten 20 Kilometer noch nicht einmal erstattet! Sie haben doch selbst gesagt, dass man flexibler sein muss, dann sollte es auch für die lieben Abgeordneten gelten
- Sie müssen sicher weit mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiteMuss ich auch, vielleicht nicht weit mehr, aber 45 - 50 Stunden sind es auch und dann noch die ganze Fahrerei...

Kostet auch Zeit und bezahlt mir niemand
- Sie sind an Entscheidungsfindungen beteiligt bei denen es um Milliarden geht und an denen die Existenzen von Millionen von Bundesbürgern hängen.
Gut, das bin ich nicht, aber wenn ich eine Entscheidung treffe, dann muss ich auch dafür gerade stehen und das kann ich von den Rückgratlosen Politikern nicht behaupten - da wird mal eben Scheiße gebaut, dann werden die Achseln gezuckt, ein Misstrauensvotum gestellt, dann regen sich alle über die Unfähigkeit des Politikers auf und dann wird unter den Abgeordneten abgestimmt und danach bleibt oftmals alles beim alten und es mussten keine Konsequenzen getragen werden. Welche Konsequenzen wäre das denn auch schon groß? Rücktritt? Für viele der Abgeordneten ist das doch wie Urlaub. Selbst dann bekommen die noch Abfindungen und Gehaltsfortzahlungen und Pensionen, dafür muss ein Normalsterblicher lange arbeiten gehen
- Sie müssen komplexe Zusammenhänge erkennen und verstehen.
Hui, das ist natürlich ein Grund für ein Gehalt von 7339 €. Das sollte ich mal bei meiner nächsten Gehaltsverhandlung anbringen, das zieht bestimmt.
- Sie stehen vollkommen im Licht der Öffentlichkeit.
Es gibt einige wenige, die wie Stars und Sternchen in der Öffentlichkeit stehen, aber das trifft m.E. nicht auf den Großteil dieser Staatsdiener zu.
Aber im allgemeinen denke ich, dass man in der Öffentlichen Verwaltung, im Staatsdienst oder auch als Beamter schon sehr gut und im Vergleich zum Rest der Bevölkerung besser verdient. Vor allem wenn man Berufe mit ähnlichem Inhalt vergleicht.