Wifi 6E ist schon interessant. Klar hat es durch die noch höhere Frequenz als Wifi 5 tendenziell noch mehr Schwierigkeiten mit Hindernissen und somit bei der Reichweite, aber das ließe sich mit einer höheren Sendeleistung zumindest in Teilen ausgleichen. Ich finde leider nur widersprüchliche Quellen wo die maximale Sendeleistung denn nun tatsächlich liegt.
Wie auch immer, man darf auch die theoretischen 11 Gbit/s nicht über- oder besser gesagt falsch bewerten. Es geht dabei nicht darum, einzelne Clients mit 11 Gbit/s zu versorgen. Wifi 6 beinhaltet MU-MIMO in beide Richtungen, d.h. ein AP kann mehrere Clients tatsächlich vollständig parallel befunken. Bei Wifi 5 war dies nur in Richtung AP>>Clients der Fall, aber der Rückweg Client>>AP war nach wie vor exklusiv. Dadurch hat Wifi 6(E) eben den Vorteil, dass die theoretische Bandbreite von 11 Gbit/s (brutto) auf viele Clients parallel aufgeteilt werden kann. Der AP wird dadurch effektiv zu einem WLAN-Switch mit quasi 11 Gbit/s Backplane.
Aber: Man muss dennoch auf dem Teppich bleiben. Für private Haushalte ist der Vorteil des MU-MIMO verschwindend gering, weil es tendenziell gar nicht so viele Clients gibt, die tatsächlich parallel hohe Bandbreiten benötigen. Man mag vielleicht 2-3 PCs haben, ein(en) NAS/Server und ein paar mobile Endgeräte, aber effektiv wird es selten bis nie der Fall sein, dass mehr als 2 Geräte wirklich Leistung benötigen - und wenn doch, werden andere Faktoren wie zB die Internetanbindung oder das dann potentiell zu langsame NAS, etc..
Wirklich sinnvoll nutzbar wird Wifi 6E mit 11 Gbit/s daher vorwiegend in professionellen Umgebungen sein, Firmen, Messen oder dergleichen. Umgebungen mit vielen Clients wo auch die Infrastruktur auf entsprechend breiten Beinen steht, schnelle Server, 10 Gbit/s Backbone, etc.