Wikileaks und die Diplomaten

Also ich habe bis jetzt nur die Berichte über deutsche Poltiker gelesen.
Jetzt haben wir also die erschreckende Erkenntnis, dass nicht nur wir wissen was für ein erbärmlicher Haufen unsere Poltiker sind - die Amerikaner wissen es auch!

Den Diplomaten kann man da keinen Vorwurf machen. Was sonst nur zwischen den Zeilen zu lesen ist, steht intern nun eben in Klartext da.
Anders kann Informationsaustausch auch garnicht funktionieren - die anderen Länder werden es ähnlich handhaben.
Welchen Einfluss diese teilweise subjektiven Einschätzungen über einzelne Personen wirklich auf die Außenpolitik haben ist nicht ersichtlich. Eins ist aber offensichtlich - es ist eine Blamage für Amerika. Nicht wegen dem Inhalt, sondern der Veröffentlichung und dem Datenleck.
Doch diesmal kann man nur schwer behaupten, WikiLeaks wurde damit journalistisch wertvolle Erkenntnisse liefern ...
 
Tinpoint schrieb:
ich finde es amüsant zu welchen Ereignissen man plötzlich von Datenschutz spricht :lol:

Darüber musste ich auch lachen.


...und auch der normale Bürger bekommt interessante Einblicke, aber ich stimme euch zu, die Persönlichen Meinung über Westerwelle, Merkel & Co sind nicht grade was neues :D

Für den einfachen Wähler kann das schon von Interesse sein.Wenn das ein Oppositionspolitiker über die Regierung äußert,erwartet man nichts anderes.Wenn das aber von informierten "Aussenstehenden" stammt,bekommt z.B. die Feststellung von Westerwelles und Merkels Unfähigkeit,einiges Gewicht.
Deweiteren kann man nur erstaunt sein,mit welcher Dreistigkeit jetzt von den Betroffenen die Einhaltung von Recht und Gesetz gefordert wird.Würden sich Regierungen,Militärs etc. an nationales und vor allem internationales Recht halten,gäb's für WikiLeaks nichts zu berichten.
 
Zeboo schrieb:
Zum Beispiele die Aussage gegen die Türkei bzw gegen Erdogan. Alle in der EU denken das gleiche, nur wird das so nicht ausgesprochen. Irgendwie schon unlustig, dass die Presse jetzt so tut ob das nur die USA so macht und nur die so denken. Das ist schwach, das ist Bild bzw. Spiegel, also unterste Schublade.

"Es wird nicht ausgesprochen", ich glaube das ist der Punkt, letztlich hat auch der US Botschafter in Berlin nur das weitergeleitet, was er zwar denkt, aber gegenüber Politikern der deutschen Regierung nie aussprechen würde ;)

Letztlich ist die Mehrzahl der Berichte genau das, die ungeschönte Wahrheit, ohne Bussibussi und "wir verstehen uns bestens"-Getue (oder Verlogenheit) der globalen Politelite. Das muss natürlich gefährlich sein, für alle Beteiligten :evillol:
 
Die Einschätzungen über die deutschen Politiker scheinen doch weitestgehend zutreffend zu sein, gerade auch weil die Urteile meistens nicht positiv ausfallen. Eigentlich kann man doch sogar von guter Arbeit der US-Diplomaten sprechen, da ihnen realistische Charakterisierungen der politischen Akteure gelungen sind.

Peinlich ist eigentlich nur, dass es den USA anscheinend nicht gelingt, die Datenlecks (?) zu stopfen. Oder ist das alles noch das Zeug von Bradley Manning?
 
@Hexor Reynolds

Du reagierst ja auf jede Türkei Kritik beleidigt

egal was gesagt wird



Und nicht nur Amerikanische Diplomaten fürchten islamistische Tendenzen in der Türkei, in Europa gibt es auch noch etliche die die gleichen bedenken haben.

Was meinst du warum sich die EU so um die Eingliederungs--Gespräche herum drückt


Peinlich ist eigentlich nur, dass es den USA anscheinend nicht gelingt, die Datenlecks (?) zu stopfen.

Ich glaube das das aus der Ecke der Tea Party Bewegung /Shara Palin(Republikaner) kommt

Die scheinen einen richtigen Krieg zu führen da drüben (Nach dem Motto der Schwarze muss weg)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte eigentlich geplant, etwas differenzierter darüber zu sprechen. Allerdings sehe ich die letzten 10 oder 12 Beiträge wieder nur das stumpfe Politiker- und US-Gebashe. Reisst euch doch mal ein wenig am riemen, dass ist genau die Art von undifferenziertem Hipp-Hipp-Hurra-Gelaber welches ich eigentlich vermeiden wollte.

Wenn die Welt schwarz/weiß wäre bräuchte man Wikileaks nicht und wenn Wikileaks nur dafür genutzt wird die eigenen Vorurteile bestätigt zu sehen auch nicht.
 
max10 schrieb:
Für den einfachen Wähler kann das schon von Interesse sein.Wenn das ein Oppositionspolitiker über die Regierung äußert,erwartet man nichts anderes.Wenn das aber von informierten "Aussenstehenden" stammt,bekommt z.B. die Feststellung von Westerwelles und Merkels Unfähigkeit,einiges Gewicht.

Also ich bin mündig genug, dass ich nicht die Meinung eines "Aussenstehenden" brauche um mir über eine Person ein Urteil bilden zu können.
Und ich würde auch sagen, dass der Großteil meiner 80 Millionen Mitbürger dies auch so sieht wie ich.
Ich seh das Image von Amerikas Aussenministerium beschädigt. Einfach nur peinlich für die.
 
Ich finde es vollkommen in Ordnung das die Öffentlichkeit wenigstens auf diesem Wege "Wahrheiten" erfährt. Auf offiziellen Wegen wird eh viel zu viel unter den Teppich gekehrt.

Versteh auch gar nicht den großen Aufschrei den die Amis da wieder betreiben.
Wer Leichen im Keller hat braucht sich nicht Wundern wenn diese irgendwann entdeckt werden.
Und gerade die Amis sind besonders eifrig ihren Keller permanent zu vergrößern.

Auch die Kritiker die mit erhobenen Zeigefinger auf die "bösen" von Wikileaks zeigen und auf Demokratie und Rechtsstattlichkeit verweisen sind sowas von Scheinheilig!
Besonders das Beispiel mit dem Video und dem Beschuss von Zivilisten/Reportern zeigt nur zu deutlich das jemand der sich auf Rechtsstattlichkeit beruft und diese zugleich mit Füßen tritt soll erstmal vor der eigen Haustür kehren!
 
Das steht ja auch ausser Frage. Was ist aber mit Dingen, die tatsächlich begründet der Geheimhaltung unterliegen ? Nicht etwa, weil sie etwas verschleiern sollen und aus Täterschutz geheim gehalten werden, sondern weil sie die Sicherheit von Menschenleben gefährend würden wenn sie öffentlich bekannt werden oder Kriesenregionen weiter destabilisieren.
 
WikiLeaks ist ein Verein der Heuchler, hier wird vor fremden Gärten gekehrt aber vor den eigenen Gerten nicht.
Erinnert mich so ein Wenig an Eric Schmidt CEO von Google, welcher zwar durch Google die Daten von jeden auffinden lässt, seine eigenen Daten jedoch zunehmen aus der Suchmaschine raus filtern lässt, so verläuft es doch auch mit WikiLeaks.
Ich sehe da keine Aufklärung, ich sehe da einfach nur Menschen welche gerne andere Menschen an den Pranger stellen, was Menschen zu sowas treibt will ich hier auch gar nicht behandeln.
Um zu merken das viele Dinge in dieser Welt nicht so sind, wie sie scheinen, dazu brauchen wir nur unseren Verstand gebrauchen.
Da brauche ich keinen Internetpranger und Pseudo-Weltverbesserer.
Wie heißt es so schön "Weltverbesserer gibt es genug, aber einen Nagel richtig einschlagen können die wenigsten.", so verhält es sich doch mit dieser ganzen WikiLeaks-Scheiße.
Ist halt so eine typische Splitter/Balken Geschichte.
Entweder es kommen Informationen die gezielt nicht an die Öffentlichkeit gehören oder es kommen Informationen die nicht neu sind.
Sollen die WikiLeaks Autoren und Gründer nach ihren Bildern von guten Menschen und einer transparenten Gesellschaft sich verhalten und leben, so wäre den Menschen bestimmt mehr geholfen.
 
das ist immer das Problem mit der Wahrheit, sie kann schmerzhaft sein und Konsequenzen herbei führen.

Das Problem ist aber, lebt es sich mit Lüge Leichter, oder fürchtet sie wegen dem Konsequenzen?

und wer entscheidet/wegt ab wann aus Schutz Verschleierung wird, der GRad kann manchmal viel smaller sein als man denkt.


Ich sehe da keine Aufklärung, ich sehe da einfach nur Menschen welche gerne andere Menschen an den Pranger stellen,

Okay nichts neues in unsere menschlichen Geschichte, macht die Bild & Co jeden tag XD
 
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Kann man mit den veröffentlichten Informationen fahrlässig umgehen oder nicht?
Wenn man diese Frage bejaht, dann sollten man die relevanten Infos nicht veröffentlichen (dürfen/sollen).
Aber bis jetzt habe ich noch keine solche Information gesehen, d.h. bis jetzt ist alles in Ordnung (meiner Meinung nach).

Wir können natürlich eine Diskussion über die Moral halten und uns fragen, ob es überhaupt richtig ist Staatsdokumente ohne Erlaubnis veröffentlichen zu dürfen. Aber ich glaube das ist im Moment zweitrangig oder vielleicht überhaupt nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Geschichte der Menschen ohne Lügen und Verschönerungen aufgeschrieben wird.

Je mehr Lügen aufgedeckt werden, desto mehr lernen die Menschen davon meiner Meinung nach. Denn Lügen werden meistens deswegen erfunden, damit die Menschen sich wohlfühlen und zufrieden sind. Wenn also etwas nicht passend ist, wird es passend gemacht.
Daraus folgt also: "Never change a running system!" , also der Mensch möchte sich nicht mehr weiter entwickeln, da er keinen Grund dazu sieht, weil ja alles so schön dem herrlichen Weltbild passt. Und das finde ich ist das größte Verbrechen von Allen, also dass uns eine Art von Traumwelt vorgegaukelt wird.

Deswegen ist es immer wichtig die Geschichte richtig und wahr nieder zuschreiben, damit man daraus auch die richtigen Konsequenzen ziehen kann. Aber wie gesagt, wenn das nicht der Fall ist, dann zieht man daraus entweder überhaupt keine Konsequenzen oder die falschen. Und auch wie sehr eine Wahrheit uns Schmerzen bereitet, lieber mit Schmerzen ein ehrliches Leben führen als ein rosabuntes Leben haben, das keinen Wert hat, da es auf Lügen basiert.

So lauten zumindest meine Theorie und Gedanken.

mfg
 
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Haudrauff schrieb:
Also ich bin mündig genug, dass ich nicht die Meinung eines "Aussenstehenden" brauche um mir über eine Person ein Urteil bilden zu können.
Und ich würde auch sagen, dass der Großteil meiner 80 Millionen Mitbürger dies auch so sieht wie ich.
Ich seh das Image von Amerikas Aussenministerium beschädigt. Einfach nur peinlich für die.

Das du das kannst,bezweifle ich nicht.Das könnte auch jeder,wenn er sich regelmäßig auf dem laufenden halten würde.Doch da mangelts hierzulande bekanntlich sehr.Was also den größten Teil unserer Mitbürger angeht,werden wir wohl unterschiedlicher Meinung bleiben.
 
Tinpoint schrieb:
Okay nichts neues in unsere menschlichen Geschichte, macht die Bild & Co jeden tag XD

"Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein."
Wie ich schon sagte, Veränderungen passieren nicht in dem ich versuche die Gesellschaft zu verändern, das funktioniert nicht, jeder muss versuchen sich selbst ändern zu wollen.
Wer echte Überzeugungen, Charakter und Werte hat, dem wird es egal sein ob alleine oder im kollektiv.
Das fehlt WikiLeaks, Überzeugungen, Charakter und Werte.
Nicht durch das Prädigen entstehen Häuser, sondern durch Taten.
 
die erste wikileaks veröffentlichung war ja noch glaubhaft, bei diesem hier glaube ich fest, das es von den amis selbst gesteuert wird.
das der iran umzingelt von "feinden" ist, und die araber die amis bitten dort anzugreifen, oder
das man erdogan nicht einschätzen kann auf wessen seite er stünde oder
wersterwelle niedergemacht wird und er keine ahnung von außenpolitik hätte zeigen mir, das diese leaks so voll und ganz in den kram der amis passt.

es sollte meiner meinung nach eine indirekte botschaft an die jeweiligen politiker sein, sich nicht den plänen der amis in den weg zu stellen, da sie ja über alle bescheidwissen.

mal schauen was noch so kommt.
 
@AeS gut gesagt, widerspreche dir da nicht. ich bin auch kein 100% befürworter von wikileaks, mir ging es eher darum das ich da keine allzu großen Unterschiede sehe und die Arbeitsweise hier wie da verwerflich sein kann.

also war ja schon ein seiten hieb von mir WikiLeaks mit Bild zu vergleichen ;)
 
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hamsi61 schrieb:
die erste wikileaks veröffentlichung war ja noch glaubhaft, bei diesem hier glaube ich fest, das es von den amis selbst gesteuert wird.
das der iran umzingelt von "feinden" ist, und die araber die amis bitten dort anzugreifen, oder

Das kann ich mir kaum vorstellen. In diesem Fall müsste es immerhin Dementis hageln aus dem arabischen Raum. Aber im Gegenteil. Die Jungs sind verblüffend Kleinlaut, was das angeht.
 
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ganz einfach, weil die araber eines der grössten verbündeten der usa sind. besser gesagt, weil die araber es sein MÜSSEN, da sie keine probleme mit den amis haben wollen. auch wenn die sunnitischen araber die shiitischen iraner nicht besonders gern haben bezweifle ich sehr stark, das so eine aussage von den arabern gekommen sein sollte.
vielmehr denke ich, das hass zwischen den nachbarn geschürt werden soll, weil amerikanische interessen im spiel sind.

was meinst du wie die amis die arabische liga im griff hat? ein falscher ton, und dann gehts denen an den kragen.
 
Das macht keinen Sinn. Wenn die Araber eh mit den USA verbündet sind (was sie ja sind!), dann müsste die USA nicht so eine Show abziehen und könnte alles weiterhin in Hinterzimmern abklären. Das spricht also dafür, dass die Dokumente echt sind.
Wenn die USA sogar so weit "verbündet" sind, dass sie solche Lügen verbreiten könnten (d.h. sie hätten die Araber - wie auch immer - vollkommen in ihrem Griff) ohne dass die Araber solche Lügen dementieren würden, dann müssten sie ebenfalls nicht so eine Show abziehen. Sie hätten bereits dass, was du ihnen unterstellst was sie erreichen wollen: Kontrolle.

Nein, grade weil keine Dementi kommen spricht dies dafür dass, das ganze echt ist. Überleg doch nur die brisanz: Arabische Nationen bitten die in der arabischen Welt nicht grade beliebten USA (und damit auch die Verbündeten Israel!) gegen eine andere arabische Nation vorzugehen.

Wäre dies ein abgekartertes Spiel, so würden die arabischen Nationen selbstverständlich heftig wiedersprechen. Solche Lügen würden Sie nicht auf sich sitzen lassen. Da sie aber genau wissen, dass die USA dies im Fall der Fälle (d.h. Imageverlust der USA vor der westlichen Welt, wenn die Araber dementieren) beweisen könnten, bleiben Sie still.

Und übrigens: Verbündet oder nicht: Ich bin der Meinung, dass nicht nur die Araber, sondern jede andere verbündete Nation heftig wiedersprechen würde, wenn Unwahrheiten derlei ausmaß verbreitet würden, wie du unterstellst. Auch Deutschland!
 
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