Windows 11 Hardwareanforderungen - wo bleibt die EU?

ComputerMilo

Ensign
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Moin Leute,

die EU hat ja in den vergangenen Jahren mit einigen Verordnungen gegen große Tech-Unternehmen von sich reden gemacht. Zum Beispiel der Digital Markets Act, die USB-C Pflicht oder anderen, mit denen man vor allem Unternehmen wie Apple getroffen hat. Dadurch mischt sich die EU mittlerweile ziemlich stark in das Marktgeschehen und das Handeln der Unternehmen auf dem Technikmarkt ein, was ich in großen Teilen ziemlich kritisch sehe, da man dadurch eigentlich umgeht, dass sich die Politik nicht in das Marktgeschehen einmischen soll. Nichtsdestotrotz sind manche Ergebnisse, die dadurch entstanden sind ja aber auch zu begrüßen.

Das Ganze scheint auch kein Ende zu nehmen und mir scheint es so, als hätte die EU, sobald die eine Verordnung raus ist, gleich eine neue Idee, was man den Unternehmen noch vorschreiben könnte. Nur frage ich mich, bei allem, was man bisher entschieden hat, warum man bei Microsoft da bisher noch nicht angekommen ist? Hier wäre eine entsprechende Verordnung meiner Meinung nach nämlich mal ganz passend und auch wirklich sinnvoll, da Microsoft hier ganz klar seine Monopolstellung ausnutzt.

Die Rede ist von den unnötig hohen Hardwareanforderungen von Windows 11. Microsoft erfordert nun einen Intel Prozessor ab der 8. Generation (bei AMD bin ich mir nicht ganz sicher wo es da los geht, denke aber zeitlich bei den ähnlichen Releases und neuere), sowie TPM 2.0 und Secure Boot.
Argumentiert wird dabei mit neuen Sicherheitsfeatures, die mit Windows 11 Einzug halten sollen und die scheinbar Microsoft jetzt bei jedem haben will. Die Anforderungen bei den Prozessoren ist zum Beispiel, weil man nun den Kernel besser absichern will, indem man ihn durch Virtualisierung quasi sandboxed. Das ist auch der Grund, warum Hyper-V mittlerweile immer im Hintergrund läuft.

Das Problem ist nur, dass solche Sicherheitsfeatures Microsoft auch noch mehr Macht über die PCs der Nutzer geben. Da Secure Boot quasi eine Funktion von Microsoft ist, die auch von Microsoft per Updates aktuell gehalten wird, kann man damit nach belieben andere Betriebssysteme am Starten hindern, wie es zum Beispiel vor kurzem bei einigen Linux-Systemen passierte, die nach einem Windows-Update plötzlich nicht mehr starteten, solange Secure Boot aktiviert war. Über das TPM-Feature kursieren auch einige Datenschutzwarnungen, da TPM einen wohl im Internet leichter identifizierbar machen soll.

All dies sind aber Features, ohne die Windows in den vergangenen Jahrzenten problemlos klargekommen ist, besonders bei Privatpersonen. Warum also müssen diese auf einmal verpflichtend für alle da sein? Ich bezweifle, dass dies wirklich mehr Sicherheit bringen würde.

Das Ganze wirkt eher so, als würde man hier angeblich notwendige Sicherheitsfeatures vorschieben, um zu verschleiern, worum es eigentlich geht, nämlich, wieder mehr Geld mit Windows zu verdienen. Bei Windows 10 dürften durch die kostenlosen Upgrades, die Microsoft damals angeboten hat, die Verdienste durch Windows 10 eher gering ausgefallen sein. Zudem hat die Hardwareindustrie seit dem Hoch während der Corona-Pandemie einen tiefen Fall bei den Verkaufszahlen erlitten. Sowohl Microsoft als auch die Hardwareindustrie hätten also sicher großes Interesse daran, diese Verkäufe mal wieder etwas anzukurbeln, um wieder Gewinne einzufahren. Sicherlich steht da auch der starke Druck der Aktionäre dahinter. Meiner Meinung nach ist diese Annahme gar nicht so unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, welche Verstrickungen Microsoft mit der Hardwareindustrie hat und dass man denen schon gerne immer einen Gefallen getan hat mit höheren Hardwareanforderungen.

Die Folge wird sein, dass haufenweise unnötiger Elektroschrott erzeugt wird, nur, um wieder neue Geräte verkaufen zu können. Zudem scheint sich in Zukunft der Abstand zu verkürzen, mit dem man neue Computer kaufen soll, da ja schon spekuliert wird, Windows 12 erneut neue PCs erfordert, um die ganzen KI-Features zu unterstützen.

Gerade in Zeiten, in denen Umweltschutz immer wichtiger wird und sich Microsoft auch eigentlich dafür engagieren will, ist es mir absolut unverständlich, wie man Millionen Nutzer zum Kauf neuer Geräte zwingen kann. Lustiges Beispiel: Wenn man in Windows 11 die Energiesparfunktionen wie „Bildschirm ausschalten“, „automatischer Energiesparmodus“, etc. deaktiviert, warnt Windows einen, dass man doch an die Umwelt denken solle und diese Features aktiviert lassen soll, aber einen neuen PC soll man bitte kaufen, wenn man auf ein Betriebssystem upgraden will, was erwiesenermaßen auch problemlos auf den offiziell nicht unterstützen Geräten läuft.

Auch für die EU scheint Umweltschutz ein wichtiges Thema zu sein (siehe zum Beispiel Verbrenner-Aus). Warum also nicht auch beim Thema PC. Man hat bereits Verordnungen in der Tech-Welt erfolgreich durchgesetzt, warum also wird Microsoft hier nicht auch mal in die Mangel genommen? Microsoft hat ein klares Monopol auf dem Betriebssystemmarkt, für viele ist Windows alternativlos. Hätte man ein solches Monopol nicht, könnte man eine solche Entscheidung gar nicht fällen, da die Leute mit ihren Geräten einfach zu Alternative wechseln würden. Warum also stellt man sich gegen die Ausnutzung der Monopole bei Apple, Google und Microsoft, indem man sie zwingt, ihre Systeme für andere zu öffnen oder bspw. alternative Browser und Suchmaschinen anzubieten (durch den DMA musste Microsoft bspw. bereits Edge und die Startmenü-Suche anpassen), aber ein Zwang gegen Microsoft, Windows 11 auch auf älteren Geräten anzubieten, findet nicht statt?

Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr, Microsoft sollte verpflichtet werden, auch ältere Geräte weiter zu unterstützen? Und warum scheint niemand Microsoft dafür zu belangen, dass sie Millionen Leute zum Kauf neuer PCs und zum Wegwerfen ihrer alten PCs zwingt, da sie diese, zumindest mit Windows, nicht mehr weiter nutzen können, wenn sie weiter Sicherheitsupdates bekommen wollen?

Sorry für den langen Text, aber ich hoffe, ich habe so alles verständlich machen können, was meine Frage und ein Standpunkt ist
 
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Ich sehe hier ehrlich gesagt keine Grundlage.

Seit 2015 war klar, dass der Win10-Support für Privatanwender bis 2025 geht. Hab sogar letztens wegen einer ähnlichen Diskussion auf archive.org nachgeguckt, was Microsoft 2015 zum Supportcycle gesagt hat.
Wie (bzw auf welcher Grundlage) man bei zukünftigen Softwareversionen Vorschriften zu Hardwareanforderungen machen soll, weiß ich auch nicht.

Dazu kommt, dass Microsoft mit Windows Hardware deutlich langer unterstützt, als das bei anderen Herstellern und Consumer-Geräten der Fall ist.
 
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Wenn man bedenkt wie wenig Anteil Windows nur noch am Microsoft Umsatz hat

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wäre meine Vermutung eher dass man sich noch mehr auf den "Walled Garden" mit Cloud Services und Office Services besinnt. Das ist meiner Meinung nach die viel größere und wichtigere Baustelle (siehe z.B. die jüngste Zwangsintegration von Copilot in Office 365).

Windows bleibt da am Ende nur noch mittel zum Zweck. Auf welchem Unterbau die Dienste genutzt werden ist dann fast schon egal. Das soll nicht heißen das ich die Vorschriften gut heiße (ich bin nicht umsonst mittlerweile zum Großteil mit Linux unterwegs), aber nur um das mal in Relation zu setzen.

Der nächste logische Schritt nach dem aktuellen "Everything is an XBOX" ist dann "Everything is a Microsoft/Office PC/device)".
 
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die eu isr nur die eu. punkt.
was in etwa, großzügig gerechnet, eine halbe milliarde menschen sind.
aber halt auch ned mehr.
und allein china oder indien sind weit größer als das doppelte, und das jeweils.

is halt so, europa gibt schlicht nimmer den ton an. der beginn des herrschaftsverlust war der große krieg von vor hundert+ jahren. die letzen tage der menscheit, wie karl kraus es formuliert hat.

jo, die deutschen, franzosen, briten, glauben noch immer, die regeln definieren zu können.
is aber nimmer so, bruttofürnetto.
z.b. scheissen die osteuropäer innerhalb er eu schon drauf, brave gefolgsleute zu sein.

die musi spielt heute woanders. die weltornung des 20ten jahrhunderts stirbt, wie zu erwarten, im 21tn jahrhundert. nonaned.
das 19te war ein europäisches, das 20te ein amerikanisches, und das 21te wird wohl ein asiatisches jahrhundert.

ob man das zugibt, oder ned. ändert nix.
 
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ComputerMilo schrieb:
sowie TPM 2.0 und Secure Boot.
Secure Boot muss nur vorhanden, nicht aktiviert sein.

ComputerMilo schrieb:
Was ist eure Meinung dazu?
Ich habe knapp 400 Scheine wie auch zuvor bei Windows 10 (dort unteranderem zwecks längeren Support/ mitunter weil keine Feature/ Moment Updates), in eine LTSC Variante Investiert. Und bei Windows 11, sind dort die Anforderungen zusätzlich als Optional gesetzt.

Aber ja,
auch ich bin der Meinung das die EU hier einschreiten sollte. Das wird jedoch nicht passieren, weil diese eben erstens absolut planlos und aufgrund dessen unfähig sind.

Gruß Fred.
 
Da die digitalisierung in den letzten Jahren so éxtrem zugenommen hat mussten auch neue Sicherheitmechanismen her die den neusten Standarts entspricht. Soweit sehe ich das nicht als kritisch sondern notwendig. Sollte Microsoft und co jedoch jetzt regelmäßig ihre Software an die die neuste Hardware binden wollen odewr ihren Dienst verweigern, dann sehe ich dies als Grund sich darüber zu beschweren................ das wird sich aber erst in Zukunft zeigen, und bis dahin........abwarten.
 
Warum sollte Microsoft Hardware unterstützen die selbst der Hersteller der Hardware nicht mehr unterstützt ?
Bios Updates für mein Mainboard gibt es z.B. schon seit 10 Jahren nicht mehr. Nach 2 Jahren Support war da Schluss.

Aktuell betreibe ich Windows 11 auf einem 12 Jahre alte Rechner. Ich finde das lange genug.

Außerdem sollte man sich fragen warum man so "abhängig" von Windows ist. Denn wegwerfen muss man gar nichts. Die Hardware würde mit anderen Betriebssystemen noch Jahrzehnte weiter nutzbar sein.
 
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Das wäre meiner Meinung nach eine EU Regulierung die am Thema vorbei geht und dann nur wieder zu (in dem Fall berechtigter) Häme oder Kritik führt, dass die EU unnötig reguliert.

1. Es steigen ja nicht nur die Hardwareanforderungen Kraft definition durch Windows, sondern auch durch alles andere. Webseiten werden anspruchsvoller, neue Videocodecs usw. usw. D.h. es entsteht sowieso ein natürlich Leistungsanforderungen werden größer --> Leute brauchen und kaufen neue Hardware.

So wie es schon immer war.

Die Anzahl der Leute die freiwillig mit 2 Kern CPUs älter als ix-8xxx unterwegs sind, dürfte zunehmen überschaubar sein. Und die Leute die das bewusst machen, dürften dann auch eher so technikaffin sein, dass sie es mit nem leichten Linux, statt mit nem langsamen Win 11 machen würden.
Und die andere Gruppe Menschen werden die uninformierten Nutzer sein, die das ganze Thema ignorieren, und in Unwissenheit oder Ignoranz sowieso weiter mit Win10 unterwegs sein werden. Genauso wie es immernoch Leute gibt, die mit Win7 unterwegs sind und überzeugt sind, das ist eine gute Idee.
Ich weiß nicht, ob man hier wirklich einen politischen Bestandsschutz aufbauen muss.

2. Verfahrensdauer...
Selbst wenn heute in der EU eine Einigkeit über die Notwendigkeit so einer Maßnahme bestünde... Bis das durch wäre, vergehen Jahre oder Jahrzehnte. Zwischendurch gibts noch diverse Gerichtsprozesse die dann MS gegen die EU führen würde, etc.
Die USB-C Pflicht hat wie lang gedauert? Auf die Schnelle hab ich gerade 2009 als älteste Quellen zu der Idee gefunden. also 15Jahre oder mehr.

Also bis eine EU Regel durch ist "du böses Microsoft, darfst den Bürgern Win11 nicht auf älteren CPUs verweigern"... bis dahin ist Windows 11 durch, wir haben Win12, oder was auch immer, und die meiste Hardware die das betrifft dürfte dann schön längst das zeitliche gesegnet haben. Entweder durch defekt, oder durch eh zu langsam - siehe Punkt 1.

3. Und das Thema Sicherheitsanforderungen ist ja auch nicht ganz aus der Luft gegriffen.
 
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species_0001 schrieb:
Die Anzahl der Leute die freiwillig mit 2 Kern CPUs älter als ix-8xxx unterwegs sind
Mag sein, aber warum, zum Beispiel ,ein i7 7700k nicht mehr für einen Office PC genug wäre erschließt sich mir nicht wirklich.
Es wird meiner Meinung nach durch diese Anforderungen ,unter Umständen, sehr viel Elektronikmüll produziert. Kann passieren muss aber nicht je nachdem ob sich Nutzer für die ausrangierten Geräte finden.
 
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Orcon schrieb:
Mag sein, aber warum, zum Beispiel ,ein i7 7700k nicht mehr für einen Office PC genug wäre erschließt sich mir nicht wirklich.
Und mir erschließt sich nicht warum man für einen Office PC unbedingt Windows benötigt. Wer kein Elektromüll produzieren will hat doch genug Alternativen. Aber dann wird bei jedem Windows Update aufs neue gemeckert. Wäre doch mal eine gute Gelegenheit sich endlich von Microsoft zu befreien.

Ich würde mir wünschen wenn sich Hardwarehersteller an Microsoft ein Beispiel nehmen würden. Denn bei Firmware oder Treiberupdates ist oft nach 2 Jahren Schluss.

Bestes Beispiel: Mein 12 Jahre altes Mainboard könnte man problemlos mit TPM 2 Modul nachrüsten, aber dafür bräuchte es ein Bios Update.
 
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Und mir erschließt sich nicht warum man sich plötzlich umgewöhnen muss, bei seinen gewohnten Office Tätigkeiten/Programmen, auf ein anderes Betriebssystem als Normalnutzer.
Mir persönlich ist der Zirkus egal.
Kassenwart schrieb:
Ich würde mir wünschen wenn sich Hardwarehersteller an Microsoft ein Beispiel nehmen würden. Denn bei Firmware oder Treiberupdates ist oft nach 2 Jahren Schluss.
Klar Handy wird nicht mehr unterstützt und wenn du kein alternatives Betriebssystem aufspielen kannst in den Müll damit.👍
 
ComputerMilo schrieb:
Sowohl Microsoft als auch die Hardwareindustrie hätten also sicher großes Interesse daran, diese Verkäufe mal wieder etwas anzukurbeln, um wieder Gewinne einzufahren.
Stimmt, die Intel iX-8xxx kamen wohl 2017 auf dem Markt. Dass insb. die Hersteller von Fertig-PCs dann mal Interesse daran haben, neue HW zu verkaufen, ist wohl verständlich.

Mein PC von 01/2019 dürfte kompatibel zu Win 11 sein, sein Vorgänger (ein i7-2600K) mit Sicherheit nicht. Ja, dann muss ich mir halt nach 15 Jahren etwas anderes ausdenken oder die Kiste so absichern, dass sie für meine Ansprüche immer noch sicher mit Win 10 zu betreiben ist.

ComputerMilo schrieb:
Die Folge wird sein, dass haufenweise unnötiger Elektroschrott erzeugt wird, nur, um wieder neue Geräte verkaufen zu können.
Was schonmal voraus setzt, dass die Besitzer dieser älteren Geräte überhaupt noch einen PC/Windows-Laptop möchten. Wenn ich höre, was meine Kollegen (zwischen 30 und 60) so an PCs zu Hause haben, dann bedarf es da schon ganz spezieller SW auf dem älteren Windows-PC (hoffentlich läuft die unter Win 11 noch und die Lizenz ist noch vorhanden) damit sie an einen neuen Laptop denken.

Die Kids spielen eher auf Spielekonsolen oder müssen ihre Rechner sowieso alle paar Jahre generalüberholen, weil bei Spielen akzeptiert wird, was beim OS für den Privatanwender nicht zulässig sein soll. Die Erwachsenen machen nahezu alles mit dem Tablet.

Da muss ich schon die Hardcore-Entwickler fragen, wenn diese mit Windows unterwegs sind. Die rüsten halt jetzt ihren PC auf, wenn sie bisher noch auf einem historisch wertvollen Schmuckstück unterwegs sein sollten.

Oder sie nutzen gar SW und HW, die unter Win 11 sowieso nicht freigegeben ist, was dann auf das Selbe wie bei den meisten übrigen Kollegen heraus läuft. Alles "moderne" läuft über Smartphone/Tablet, die Haussteuerung wird über den alten Laptop programmiert, und dabei wird es auch bleiben bis die Steuerung nicht mehr repariert werden kann.

ComputerMilo schrieb:
Microsoft hat ein klares Monopol auf dem Betriebssystemmarkt, für viele ist Windows alternativlos. Hätte man ein solches Monopol nicht, könnte man eine solche Entscheidung gar nicht fällen
Wieder diese alte Leier mit dem Monopol. Nur weil dem Privatanwender der Umstieg auf eine der reichhaltigen Alternativen zu lästig ist?

Ich gehöre zu dieser Gattung, außer, dass MIcrosoft, und vor allem Windows für mich noch nie ein Monopol hatte. Wenn ich mich nicht von Visual Studio und anderen, Win-only Programmen trennen will, dann ist mir das seit 20 Jahren bekannt und auch so akzeptiert.

ComputerMilo schrieb:
Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr, Microsoft sollte verpflichtet werden, auch ältere Geräte weiter zu unterstützen?
Ganz klares nein. Wie weit soll das denn zurück gehen, meckern wird immer irgendwer. Wo ist mein Win 11 32bit für das noch "gut" laufende Tablet (mit 1 GB Ram und 16 GB eMMC). Oder wie wäre es mit dem Pentium Dual-Core E5700, 4 GB Ram und HDD, der bei meiner Mutter noch mit Win 10 läuft und für die jährliche Steuererklärung völlig ausreicht.

ComputerMilo schrieb:
Und warum scheint niemand Microsoft dafür zu belangen, dass sie Millionen Leute zum Kauf neuer PCs und zum Wegwerfen ihrer alten PCs zwingt
Weil sie niemanden zwingen. Wurden die Android-User gezwungen, alle 2 Jahre ihre Smartphones wegzuwerfen (oder selbst bei besseren Herstellern, nach ca. 6 Jahren)?

(a) Es gibt noch ein Jahr lang Support von MS, das man halt zahlen muss. 10-20 Jahre kostenlose Updates waren wohl nicht genug, wenn man die HW erst Ende 2026 ersetzen will.

(b) Man kann den heimischen PC mit Win 10 auch weiter nutzen, MS schaltet Win 10 nicht ab. Zumindest im heimischen Netz (auch inkl. Internetzugriff, so lange Firefox, Chrome und co. noch Updates liefern, was sie m.M.n. bis Support-Ende vom Win 10 LTSC tun dürften) kann man auch damit noch Jahre länger recht gefahrlos im Internet surfen. Die nötige Firewall liefert der heimische Router und wenn der Nachwuchs das Heimnetz kaptert oder man willenlos jede SW installiert, die man im Internet findet, nützt einem auch ein aktuelles Win 11 mit 20 Virenscannern nichts.

(c) Wenn die tolle Gaming-App oder sonstige SW das nicht will (meine Steuer-SW wird sich mit Sicherheit 2027 unter Win 10 weigern), dann ist das ein Problem des SW-Anbieters. Aber da ist es anscheinend völlig normal und akzeptiert, dass die Hersteller einen alles aufzwingen dürfen, weil es ja angebliche "Alternetiven" gibt. Nur beim OS will der Anwender diese nicht sehen oder gar nutzen.

Ich hoffe schon, dass Microsoft Win 12 mit großen Teilen der der alten SW inkompatibel macht (Emulation gibt es dann noch eine Zeitlang in der Sandbox) und danach nur noch im Bundle mit HW und einigen Jahre kostenlosen OS-Updates verkauft.
 
Orcon schrieb:
Und mir erschließt sich nicht warum man sich plötzlich umgewöhnen muss, bei seinen gewohnten Office Tätigkeiten/Programmen, auf ein anderes Betriebssystem als Normalnutzer.
Das scheint ein generelles Problem in der Gesellschaft zu sein, die Angst vor Veränderungen. Dabei ist es doch Toll neue Sachen zu Lernen.

Wenn es Leute schaffen von Windows auf Mac oder von iPhone nach Android zu wechseln warum dann nicht von Windows auf Linux ? Aber wenn man nicht will bleibt man halt weiter von Microsoft abhängig.
 
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ComputerMilo schrieb:
Findet ihr, Microsoft sollte verpflichtet werden, auch ältere Geräte weiter zu unterstützen?
Ich finde Microsoft hat aufgrund seiner Markposition eine höhere Verantwortung. Das es möglich ist auch „ältere“ Hardware länger mit passender Software zu versorgen zeigen u.a. unzählige Open Source Projekte, die allesamt weniger Kapital haben.
Hier stellt sich aus meiner Sicht letztlich die Frage ob und in welcher Form Software-Hersteller für ihre Produkte haften sollten und wo Grenzen der Verantwortlichkeit liegen.

Ich finde schon, dass es eine Verpflichtung geben sollte für z.B. marktbeherrschende oder absatzstarke Unternehmen längere (Security-)Support-Zeiträume anzubieten.
Dafür dürfen sich (EU-)Parlamentarier:innen gern einsetzen, ich denke nicht das es Beschwerden von Wähler:innen gibt wenn längere Nutzungsdauer von IT-Technik möglich würde.
 
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Niemand ist verpflichtet Windows zu nutzen, daher ist MS auch nicht verpflichtet mehr als 10 Jahre Updates bereit zu stellen.
Von mir aus könnte MS noch viel aggressiver gegen veraltete Software vorgehen und solche Rechner voll aus dem Internet sperren.

Die EU wird IMHO wenig dagegen haben. Immerhin können so durch Updates die neusten “Kinderschutzmaßnahmen” verpflichtend eingeführt werden…
 
Privat interessiert mich das nicht mehr. Ich arbeite privat schon seit 2010 mit Linux. Nur für Spiele hatte ich noch parallel ein Windows installiert, zuletzt Windows 10. Seit etwa Mitte letzten Jahres ist das auch Geschichte. Sowohl private Arbeit, als auch Spiele habe ich auf einem Linux laufen. Von mir gibt es im privaten Umfeld auch keinerlei Support mehr für Windows, weder für 10, noch für 11.

Auf meinem Firmennotebook muss ich weiter mit Windows 10, irgendwann sicher auch mit 11 arbeiten. Stört mich dort nicht weiter, weil ich größtenteils mit Webanwendungen arbeite.

Abgesehen davon hoffe ich, dass Projekte wie opendesk, openproject und sovereign cloud stack weiter voran kommen und Verbreitung finden, speziell die ersten beiden in der öffentlichen Verwaltung. Andere Projekte, wie beispielsweise Gaia-X, hat man ja leider in Sachen "EU-eigene digitale Souveränität" in den Sand gesetzt, auch, indem man wieder übliche Verdächtige, wie Google und Microsoft, dort ins Boot geholt hat.

Vielleicht wird es ja ein positiver Nebeneffekt von Trumps zweiter Amtszeit sein, dass Projekte für Unabhängigkeit in Sachen Software und Plattformen neu entstehen oder bestehende Projekte mehr Vorschub erhalten.

Am Ende freue ich mich höchstens auf viele schöne Geräte, die auf dem Markt für refurbished Notebooks landen werden. Ich suche einen netten Ersatz für mein arg in die Jahre gekommenes MS Surface 3 pro (auf dem auch seit Jahren ein Linux lief).
 
sedot schrieb:
Ich finde schon, dass es eine Verpflichtung geben sollte für z.B. marktbeherrschende oder absatzstarke Unternehmen längere (Security-)Support-Zeiträume anzubieten.
Noch länger? 11 Jahre kostenlos und ein weiteres Jahre gegen Bezahlung reichen nicht? Damit habe ich auf meinen Geräten bis zu 16 Jahre kostenlosen Support erhalten (Win7->Win10). Selbst wenn man kurz vor dem Erscheinen des Core i 8xxx (also 2018) einen Rechner mit Win 10 gekauft hat waren das mind. 7 Jahre Support.

sedot schrieb:
ich denke nicht das es Beschwerden von Wähler:innen gibt wenn längere Nutzungsdauer von IT-Technik möglich würde.
Bis sie dann irgenwann realisieren, dass auch dies irgendwer zahlen muss. Die Nutzungsdauer ist bis zum HW-Defekt unbegrenzt, sogar noch viel besser wie bei allen Smartphones/Tablets, wo selbst der Community-Support irgendwann aufhört. Mein Q6600 von 2007 läuft mit einem aktuellen Linux immer noch.

Wer jetzt noch Win 7 sicher betreiben will, muss halt 25€ (+Steuer) im Jahr pro Gerät für einen Anbieter von Micropatsches zahlen. Aber der Privatkunde erwarte natürlich alles über Jahrzehnte kostenlos.

Capet schrieb:
Ich suche einen netten Ersatz für mein arg in die Jahre gekommenes MS Surface 3 pro (auf dem auch seit Jahren ein Linux lief).
Für mein Windows Tablet suche ich eher einen Ersatz, weil die HW (insb. der Akku) platt ist und eine Reparatur fast so teuer wäre wie ein gebrauchtes Ersatzgerät mit mehr Leistung, einem größeren Display und Win 11 Lizenz. Aber gut, 250€ für 6 Jahre Nutzung des gebraucht gekauften Acer Switch Alpha 12 sind natürlich zu weing, das muss mind. noch 20 Jahre ohne weitere Kosten mit meinen Wunsch-OS am Leben erhalten werden.

Mein Surface Pro 2 wird auch nach Okt 2025 als lokaler WLan-Ferneseher weitert mit Win 10 genutzt. Das muss nicht ins Internet und wenn ich es im Heimnetz angreife, dann habe ich ganz andere Probleme wie ein altes OS auf diesem Gerät.
 
gymfan schrieb:
Kann ja diskutiert werden wie viel genug ist und wo Grenzen sind. Ich schrieb nirgendwo, dass keine Kosten für Verbraucher:innen anfallen dürfen oder sollten. Ein sicherer Weiterbetrieb wäre nicht nur nachhaltiger, sondern überlässt Verbraucher:innen die Entscheidung wann ein Gerät getauscht wird.

Von IT-Security fang ich gar nicht erst an, es wird eine große Zahl Menschen geben die trotz fehlendem Support den Gammel weiternutzt. Das sind dann auch imo unnötige Risiken und Kosten die die Gesellschaft trägt. Microsoft oder andere sind da natürlich raus.

Einfach YOLO und sich keine Gedanken machen geht natürlich auch.
 
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Wenn MS dringend ihre informierteren User zu den Alternativen zwingen will, dann sollte man ihnen das auch nicht verbieten.

Viel mehr sollte man auf EU-Ebene etwas dagegen tun, dass Geräte billiger zu ersetzen, als zu reparieren sind. Denn DAS verursacht den weitaus größeren Berg an Elektroschrott, als die Mindestanforderungen eines neuen Betriebssystems.
Dabei gehts dann auch nicht unbedingt um PCs, sondern um Kaffeemaschinen, Kühlschränke, Fernseher und Toaster.

Bei PCs hätte ich lieber eine Verordnung, die das komplette verkleistern von Handys und Tablets verbietet ... einfach weil diese Geräte von anfang an so designt werden, dass eine Reparatur oder der Austausch einzelner defekter Komponenten unmöglich ist.
Diese "Produktion für die Müllhalde" ist mMn ein viel lohnenderes Ziel. Leider würde unsere Wirtschaft ohne wohl implodieren.
 
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