ComputerMilo schrieb:
Da Secure Boot quasi eine Funktion von Microsoft ist, die auch von Microsoft per Updates aktuell gehalten wird, kann man damit nach belieben andere Betriebssysteme am Starten hindern, wie es zum Beispiel vor kurzem bei einigen Linux-Systemen passierte, die nach einem Windows-Update plötzlich nicht mehr starteten, solange Secure Boot aktiviert war.
Ich möchte hier noch etwas Kontext und Richtigstellung anbieten.
1. Secure Boot ist kein "Microsoft Dings". SecureBoot ist ein Protokoll das in den UEFI Spezifikationen definiert wird.
Bei der UEFI Spezifikation sitzen mehrere Firmen im Boot - und ja Microsoft ist eine davon - aber es gibt auch viele andere wie z.B. Apple, HP, IBM, Dell, Intel, ARM, AMD, etc
Richtig ist das Microsoft die Zertifikate rausgibt. In diesem Kontext muss aber erwähnen das es noch nie eine Diskriminierung von anderen Betriebssystemen gegeben hat.
Das was du mit Secure Boot ansprichst war ein Problem der Linux Distributionen. Microsoft hat ein Sicherheitsupdate eingespielt. Wochen zuvor wurde dieses Dokumentiert und kommuniziert - die Distributionen haben aber ihr Grub-Shim Paket dennoch nicht aktualisiert - bis es halt zu spät war.
Hier hätten Ubuntu & Co einfach rechtzeitig ein Update einspielen müssen und es hätte nie ein Problem gegeben.
ComputerMilo schrieb:
Die Folge wird sein, dass haufenweise unnötiger Elektroschrott erzeugt wird, nur, um wieder neue Geräte verkaufen zu können.
Das ist erstmal einfach eine Behauptung. Grundsätzlich sollte Elektronik ja recycelt werden. Ist ja nicht so, dass das irgendwo vor sich hin gammelt. Daher wenn es einen gut funktionierenden Recycling Kreislauf gibt spielt - Ersatz und Neukauf keine Rolle.
ComputerMilo schrieb:
Zudem scheint sich in Zukunft der Abstand zu verkürzen, mit dem man neue Computer kaufen soll, da ja schon spekuliert wird, Windows 12 erneut neue PCs erfordert, um die ganzen KI-Features zu unterstützen.
Das Gegenteil ist der Fall. Wenn ich an die 80er und 90er Jahre zurückdenke brauchstest du viel schneller neue Computer und Hardware um "auf Zeit zu bleiben" als das heute der Fall ist.
Wenn Windows 12 viele KI Funktionen haben wird, wirst du sicherlich einen Prozessor mit NPUs benötigen Ja.
ComputerMilo schrieb:
Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr, Microsoft sollte verpflichtet werden, auch ältere Geräte weiter zu unterstützen
Die Frage ist halt für wie lange. Das wurde hier im Thread ja sehr ausführlich diskutiert - Windows 10 hat nun 10 Jahre bekommen - plus nochmal ein paar weitere Jahre gegen Bezahlung. Ich denke das ist mehr als lange genug.
Der Gesellschaft ist nicht geholfen, wenn man 2050 noch Windows 10 benutzen kann - damit erreichen wir nur technologischen Stillstand. Und die Frage wer das bezahlen soll - ist auch nicht geklärt.
Ich glaube, dass hier am Ende auch der Markt regelt. Wenn nun sehr sehr sehr viele Anwender diesen kostenpflichtigen Support kaufen und nutzen - wird Microsoft diese kostenpflichtige Supportphase sicherlich noch verlängern (die werden nichts abstellen womit sie gutes Geld verdienen).
Discovery_1 schrieb:
Und dass man für ein neues Windows halt neue Hardware braucht, ist für viele Menschen immer noch ein echtes, vor allem finanzielles Problem. Mein Nachbar z. B. hat sich deswegen entschlossen, das Thema PC ab Herbst endgültig, für immer zu beenden. Ein anderes OS wie z. B. eine Linux-Distro käme für ihn auch nicht mehr infrage, da er sich das in seinem doch etwas fortgeschrittenen Alter einfach nicht mehr antun möchte
Wie gesagt Windows 10 gab es nun 10 Jahre kostenlos Support - man kann noch weitere Supportjahre dazu kaufen. Eine politische Lösung für deinen Nachbar sehe ich nicht. Es ist nicht Aufgabe der Politik Regeln für irgendwelche Individual-Interessen zu machen - sondern für die Breite Gesellschaft.
Dein Nachbar hat im Grunde 3 Optionen:
1. Support für Win10 kaufen
2. Sich mit alternativen Betriebssystemen auseinanderzusetzen
3. Sich von Computern fern zu halten
Offenbar hat er sich für Option 3 entschieden, das ist sein gutes Recht.