Windows + Archlinux UEFI Dualboot

Finalspace

Lt. Junior Grade
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Hallo,

ich möchte gerne Arch-Linux neben Windows 10 laufen lassen im UEFI Betrieb - allerdings nicht auf der gleichen SSD wie Windows, sondern auf einer eigenen SSD. Die Guides welche ich gefunden habe, nutzen immer die gleiche Festplatte und erstellen seperate Partitionen auf dem Windows Laufwerk. Aber das möchte ich nicht, denn ich will das meine Windows SSD vollkommen unberührt bleibt.

Ungefähr verstehe ich wie man Arch partitionieren muss, allerdings verwirrt mich das UEFI zeug enorm.
Brauche ich auf der Arch SSD auch eine 100 MB EFI Partition oder muss ich die von Windows verwenden?
Mounte ich die EFI-Partition in /boot oder /boot/efi ? Wie konfiguriere ich Grub damit das mit UEFI sauber klappt und wie bringe ich Grub bei das "Windows" als Standard gewählt wird und Arch als zweites OS im Menü?

Ihr seht ich bin verwirrt und brauch hilfe 😅

Würde auch alles zu erst mal innerhalb von Virtualbox erstellen, bevor ich das auf meinem Live-System mache.

Danke schonmal für Tips ;-)
 
Finalspace schrieb:
Arch SSD auch eine 100 MB EFI Partition oder muss ich die von Windows verwenden?
Nein. Die Vorhandene verwenden.
Im Computer darf/sollte es nur eine UEFI-Partition geben. Dort werden dann auch die entsprechenden Booteinträge und Bootloader hinterlegt. Sprich: UEFI bringt Multibetriebssystemfähigkeiten inkl. Boot-Manager schon mit.

Finalspace schrieb:
Mounte ich die EFI-Partition in /boot oder /boot/efi
Üblich ist /boot/efi
Allerdings muss man das ja nur für die Installation machen. Sonst brauchts das nicht.

Finalspace schrieb:
Wie konfiguriere ich Grub
Im Prinzip brauchst Du kein GRUB bzw. nur den Loader-Anteil davon. Allerdings reicht bei EUFI auch völlig der "Schmalspur"-Loader systemd-boot

Was man noch gucken sollte ist, ob im UEFI Secure-Boot installiert ist. Falls nicht, gibts eh kein Problem. Falls ja, ähm dann entweder deaktivieren oder man muss halt gucken das der Loader entsprechend signiert ist.

Aber ich glaube im Arch-Wiki gibts zu der ganzen Thematik nen brauchbaren Eintrag.
 
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Finalspace schrieb:
Brauche ich auf der Arch SSD auch eine 100 MB EFI Partition oder muss ich die von Windows verwenden?
Ich hab das mal mit Manjaro und Windows 10 gemacht, jeweils mit unterschiedlichen Platten. Die Windows SSD blieb mit eigener EFI-Partition von Windows unberührt (und dadurch auch eigenständig bootbar) und ich hab Manjaro auf einer anderen installiert mit ebenfalls eigener EFI Partition (automatisch durch den Installer angelegt, wie du das händisch machen musst findest du im Arch-Wiki).
Dann hab ich GRUB per Terminalbefehl (falls nicht eh automatisch erkannt) nach weiteren bootbaren Medien suchen lassen, woraufhin er Windows gefunden hat. Das dann per GRUB-Config als Standardboot festgelegt und die Manjaroplatte im BIOS als Bootmedium.
Startet man den PC erscheint GRUB, und entweder drückt man einfach nur Enter (oder wartet den Countdown ab), oder wählt Linux, falls man da rein möchte.

Ist alles eigentlich ziemlich straight forward, im Zweifelsfall (falls du sicher gehen willst, das die EFI Partitionen nicht irgendwie aus Versehen vermischt werden) steckst du die Windows Platte während der Linux Installation ab und steckst sie danach wieder an und führst den GRUB Aktualisierungsbefehl aus, der dann Windows finden sollte. Ob Windows 11 aber noch ohne Secure Boot bootet weiß ich nicht, wie bereits mein Vorgänger erwähnt: Arch Wiki ist da der erste Anlaufpunkt. Da findest du eigentlich alles, was du wissen musst.
 
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Hab gerade mal schnell nen Windows und Manjaro in Virtualbox installiert, beide auf seperaten SSD´s und es hat auf anhieb funktioniert. Manjaro hat ne eigene 300 MB EFI Partition angelegt und es hat den Bootloader ersetzt, aber Windows geht weiterhin noch. Danke für den Tip!

Jetzt muss ich nur noch das Bootmenü in der Reihenfolge ändern, so das Windows als erstes angezeigt wird und als Standard gewählt wird, wobei selbst das nicht nötig ist, weil der Bootloader sich den letzten gestarteten Eintrag merkt?

Warum quälen, wenn GUI basierte Distros es für einen übernehmen 😅
 
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Finalspace schrieb:
Brauche ich auf der Arch SSD auch eine 100 MB EFI Partition oder muss ich die von Windows verwenden?
Eine EFI Partition wird benötigt.
Du kannst selbst wählen wohin, wie viele oder wie groß diese werden soll(en).
Es gibt da rein technisch gesehen kein Limit (außer dem Speicherplatz und ggf. der Boot-Anzeige im UEFI).

andy_m4 schrieb:
Nein. Die Vorhandene verwenden.
Im Computer darf/sollte es nur eine UEFI-Partition geben.
Nein, das stimmt auf keinen Fall.
Ich nutze das genau so wie @Finalspace sich das wünscht -> für jeden Datenträger eine eigene EFI System Partition (ESP).

Es ist zwar bequem, alle Bootloader in der gleichen ESP auf einem einzigen Datenträger abzulegen, birgt aber auch Gefahren in sich. Wenn z.B. das Windows-System inkl. ESP entfernt wird, bootet Arch-Linux nicht mehr.

Dies geschieht nicht, wenn auch auf dem Linux-Datenträger eine ESP (inkl. Bootloader, GRUB o.s.) angelegt wird.
 
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andy_m4 schrieb:
es ist eigentlich nicht notwendig und kann halt auch Fehler (zum Beispiel bei Upgrades etc.) provozieren.
Es ist notwendig, wenn die Betriebssysteme völlig unabhängig voneinander funktionieren sollen.

Was meinst Du mit "Upgrade" (Distro, GRUB, Kernel, UEFI, ...) und welche Fehler sollen/können bei einem solchen Upgrade passieren?



Probleme könnten m.M.n. z.B. dann passieren, wenn man systemd-Boot und zugleich mehrere ESP benutzen möchte. Dann müsste man nämlich auch die Kernel in den anderen ESP ablegen. Bei einer ESP aber nicht.

Möchte man nur eine ESP - welche sich idealerweise auf dem selben Datenträger befindet - nutzen, dann ist das für die jeweilige Distro nicht weniger funktional wie die Nutzung einer "fremden" ESP.
Man hat zusätzlich den Vorteil, dass das Booten auch nach Entfernen des Windows-Datenträgers noch möglich ist.

Einziger Nachteil wäre, dass man das jeweilge Betriebssystem ggf. über das Bootmenü starten müsste.
Auch dafür gibt es meist Lösungen (z.B. OS-Prober für GRUB oder Win2Grub nutzen).
 
Tanzmusikus schrieb:
Es ist notwendig, wenn die Betriebssysteme völlig unabhängig voneinander funktionieren sollen.
Naja. Was heißt völlig unabhängig voneinander. EFI-Partitionen sind ja ansich schon betriebssystemneutral.
Das dann noch weiter auftrennen zu wollen macht da kaum noch Sinn.
Einer der Designziele von UEFI war ja auch, das man so ein bisschen davon wegkommt, das da jedes Betriebssystem sein eigenes Süppchen kocht und man einen generischen und system-übergreifend funktionierenden Mechanismus hat.

Tanzmusikus schrieb:
Was meinst Du mit "Upgrade" (Distro, GRUB, Kernel, UEFI, ...) und welche Fehler sollen/können bei einem solchen Upgrade passieren?
Naja. Szenarien hattest Du ja selbst benannt.
Ich komme Dir aber in so weit entgegen kommen, das die Schärfe meiner Aussage so nicht korrekt war. Ich würde also nicht mehr sagen man "sollte" oder man "darf", sondern eher so in die Richtung "man braucht keine separaten EFI-Partitionen pro Disk" abmildern.
Vielleicht können wir uns ja darauf einigen. :schluck:
 
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Klar, "allgemein gesehen" können wir uns gern darauf einigen.
Das kann Jeder machen oder lassen wie er/sie/es möchte und/oder kann.



Mir geht es in diesem Thread aber vor allem um den TE, denn dieser hat es sich ausdrücklich so gewünscht:
Finalspace schrieb:
Die Guides welche ich gefunden habe, nutzen immer die gleiche Festplatte und erstellen seperate Partitionen auf dem Windows Laufwerk. Aber das möchte ich nicht, denn ich will das meine Windows SSD vollkommen unberührt bleibt.



@Finalspace
Neben Manjaro gibt es noch eine Alternative: EndeavourOS.

Grüße
 
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