Der-Orden-Xar schrieb:
"Er brachte den Hohepriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück und sagte: Ich habe gesündigt," - wie kann man das so interpretieren, ohne das Judas ein Zombie sein muss, der nach seinem Tod noch sprechen kann?
Die Bibel berichtet, dass Judas Iskariot Jesus verraten hat, indem er ihm an die Hohepriester auslieferte, die ihn später kreuzigen ließen. Als Gegenleistung dafür erhielt er 30 Silberstücke. Später, als Judas erkannte, dass Jesus zum Tod verurteilt war, bereute er seine Tat und brachte das Geld zurück zu den Hohepriestern und Ältesten, wie in Matthäus 27:3-4 beschrieben.
Die Bibel gibt keine weiteren Informationen darüber, wie Judas seine Tat bereute und wie er das Geld zurückbrachte. Es ist jedoch möglich, dass er einen Boten geschickt hat, um das Geld zurückzubringen, oder dass er es persönlich zurückgebracht hat, bevor er sich selbst das Leben nahm. Die Bibel sagt nicht, dass Judas nach seinem Tod noch gesprochen hat, sondern dass er das Geld zurückgebracht hat, bevor er verstarb.
Der-Orden-Xar schrieb:
Aber von welchem Geld?
"Die Hohepriester nahmen die Silberstücke und [...] sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen"
"Mit dem Lohn für seine Untat kaufte er sich ein Grundstück"
Beidesmale sind es die Silberstücke der Hohepriester für den Verrat.
Das ist richtig, es gibt eine scheinbare Diskrepanz zwischen den beiden Berichten darüber, was mit den 30 Silberstücken geschah, die Judas für seinen Verrat an Jesus erhalten hatte.
Eine Möglichkeit, diese Diskrepanz zu erklären, besteht darin anzunehmen, dass es sich um zwei unterschiedliche Geldtransaktionen handelt. In Matthäus 27:3-10 wird berichtet, dass Judas die 30 Silberstücke an die Hohepriester zurückgab und dass sie das Geld dann für den Kauf eines Feldes namens "Töpferacker" verwendeten. In Apostelgeschichte 1:18-19 wird berichtet, dass Judas das Geld für den Kauf eines Feldes verwendet hat.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, anzunehmen, dass Judas das Geld tatsächlich für den Kauf des Töpferackers verwendet hat, und dass die Hohepriester später das Geld zurückgenommen haben, um damit den Kauf des Töpferackers zu finanzieren. Eine andere Möglichkeit besteht darin anzunehmen, dass es zwei unterschiedliche Felder gibt - einen Töpferacker und ein anderes Feld, das von Judas gekauft wurde.
Der-Orden-Xar schrieb:
Klingt auch weit hergeholt, dass der jeweils andere Autor so ein wichtiges Detail vergessen soll.
Es ist richtig, dass die Idee, dass Judas sich zunächst erhängte und dann später durch einen Sturz starb, umstritten ist und von vielen Bibelwissenschaftlern nicht akzeptiert wird. Es ist auch möglich, dass die beiden Berichte einfach unterschiedliche Schwerpunkte setzen und deshalb nicht alle Details enthalten, die in der anderen Geschichte erwähnt werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man die beiden Berichte miteinander in Einklang bringen kann. Eine Möglichkeit ist, anzunehmen, dass Judas tatsächlich einen Suizidversuch unternommen hat, sich aber nicht sofort getötet hat und später durch einen Sturz starb. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die beiden Berichte unterschiedliche Traditionen oder Überlieferungen wiedergeben und dass es daher Unterschiede in den Details gibt.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die theologische Bedeutung der Geschichte von Judas nicht von den Details seines Todes abhängt. Die Geschichte von Judas soll vielmehr zeigen, dass der Verrat an Jesus ein schweres Vergehen ist, das schwerwiegende Konsequenzen hat, aber auch dass Gottes Gnade und Vergebung für alle offen steht, die ihre Fehler bereuen und umkehren.
Der-Orden-Xar schrieb:
Ah ja, genau, David macht zweimal genau den selben Fehler, mit dem selben Beamten, der seinen Befehl ausführt und der exakt selben Strafe durch Gott. Sehr plausibel...
Und aus seinem Haus sollte der Mesias stammen?
Einige theologische Interpretationen versuchen, scheinbare Widersprüche zu erklären, indem sie argumentieren, dass die Unterschiede in den Erzählungen nicht unbedingt bedeuten, dass die Berichte widersprüchlich sind, sondern dass sie verschiedene Aspekte der Geschichte betonen oder unterschiedliche Perspektiven der Autoren widerspiegeln.
In Bezug auf die Geschichten von David und der Volkszählung können verschiedene theologische Interpretationen vorgeschlagen werden. Einige Theologen argumentieren, dass die beiden Geschichten tatsächlich dieselbe Ereignisse beschreiben, aber aus unterschiedlichen Perspektiven. Andere argumentieren, dass sie tatsächlich zwei verschiedene Ereignisse sind, die sich jedoch auf ähnliche Weise abgespielt haben könnten.
In Bezug auf die Abstammung von Jesus wird in der Bibel tatsächlich erwähnt, dass er aus dem Haus Davids stammt. Dies kann als Teil einer größeren theologischen Botschaft verstanden werden, die darauf abzielt, Jesus als Messias zu legitimieren und seine göttliche Abstammung zu betonen.
Der-Orden-Xar schrieb:
und ein Vers weiter "und jedes Tier, das Flügel hat und fliegen kann, nach seiner Art."
Jedes Tier, das Flügel hat schließt Vögel wohl mit ein.
Könnte man so interpretieren, ist aber nicht zwangsweise der Fall. Die Bibel erklärt Wale auch als Fische, obwohl wir heute wissen dass es Säugetiere sind.
Es ändert außerdem nichts, dass damit Vögel explizit nicht genannt sind. Da gibts kein drum herum.
Der-Orden-Xar schrieb:
Also ich lese da jedesmal was von Vögeln.
War mein Fehler. Ich hatte mich auf eine andere Stelle bezogen.
Explizit Genesis betreffend:
- Die Bibel in gerechter Sprache verwendet den Begriff "Geschöpfe des Flugs".
- Die English Standard Version verwendet den Begriff "fliegende Geschöpfe".
- Die New American Bible verwendet den Begriff "Geflügel des Himmels".
- Die Orthodox Jewish Bible verwendet den Begriff "fliegende Wesen".
Der-Orden-Xar schrieb:
Haben wir denn althäbräische Texte von Gen 1?
Die ältesten erhaltenen hebräischen Texte des Alten Testaments sind die sogenannten Masoretischen Texte, die zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert n. Chr. verfasst wurden. Und ja, das Buch Genesis gehört zu den Büchern der hebräischen Bibel, die auch als Tanach oder Altes Testament bekannt und in den Masoretischen Texten enthalten sind. Der Text von Genesis 1 ist Teil dieser Textsammlung.
Und da gibt es die Trennung zu Vögeln ganz generell nicht.