Ende 1998, als ich meinen richtigen ersten PC hatte, vorher war es nur Amiga und Co., hab ich auch mit dem Internet begonnen. Mir erschien es schon damals seltsam, einen PC ohne Internet zu haben und so schaffte ich mir sehr schnell ein 56K-Modem an. Zu der Zeit hatte ich nur einen analogen Telefonanschluss. Ich erinner mich noch sehr gut an die Geräusche, die ein Modem gemacht hat, wärend es sich ins Internet einwählte und die Verbindung aushandelte. Mit der Zeit hat man ein Gehör dafür entwickelt, ob die Verbindung klappt oder nicht. Oft war es nämlich ein Gedultsspiel sich mit dem Internet zu verbinden. Ich hab damals keinen festen Internetvertrag gehabt, so wie es heute üblich ist. Es gab bestimmte Vorwahlen von verschiedenen Anbietern, die zu unterschiedlichen Tageszeiten auch unterschiedliche Minutenpreise hatten, und da wusste ich immer welchen Anbieter ich zu welcher Zeit nehmen muss. Tja, damals dauerte es noch fast fünf Minuten, bis man eine MP3, die mit 128 kbit/s codiert war, heruntergeladen hatte.
Allerdings ging es mir ziemlich schnell auf die Nerven, das ständig meine Telefonnleitung besetzt war, wenn ich im Internet surfte. Der Schritt zu ISDN ließ also bei mir nicht lange auf sich warten. Zum ISDN hatte ich dann auch eine Fritz!Card. Ich habe sie geliebt. Zuverlässig und mit brauchbarer Software noch dazu. An Sonntagen, wo bei ISDN XXL, ich glaube so hieß der Tarif, das Telefonieren kostenlos war, hab ich mit einem Kumpel die Verbindung stattdessen lieber für einen direkten Datenaustausch genutzt.
Zu der Zeit hatte ich dann immernoch keine Flatrate. Doch die musste auch nicht so lange warten, bis sie bei mir Einzug hielt. Kennt noch jemand den Anbieter Sonnet? Noch bevor die Telekom eine ISDN-Flatrate anbot, hatte ich bei denen eine ISDN-Flatrate. Leider konnten sie auf dem Markt nicht sehr lange bestehen und die Telekom hatte alternativ dann auch eine Flatrate für Internet über ISDN.
Das war damals ein ganz schöner Sprung. zwar liest sich der Unterschied von 56K zu 64 nicht sehr groß, aber die Latenzen und die Geschwindigkeit, mit der sich die Verbindung aufbaute, waren atemberaubend. Zudem war es plötzlich nahezug ausfallsicher und Schwankungen gab es bei mir auch nie. Und was das Beste war, es war immer eine Leitung frei, mit der man auch telefonieren konnte. Außer,... naja, außer ich wollte es doppelt so schnell und habe Kanalbündelung gemacht.
DSL liesß bei uns damals lange auf sich warten. Ich erinner mich, das erst 2003 DSL 1000 oder DSL 2000 buchbar war. Ich hab direkt das 2000er genommen. Dann kamen eben die üblichen Schritte. DSL 6000, 16000 und seit 2018 auch 50000. Ja, es gibt sie noch, die Flecken in Deutschland, wo noch kein 100 Mbit möglich ist.
Beste Grüße