Xeon E7-4890 v2 - nur AVX - Auswirkungen?

DjangOC schrieb:
wäre es nicht korrekter zu sagen, das Spannung dem Strom erlaubt, tödlich zu sein?

rofl. Strom richtet sich nach Bürde und angelegter Spannung, zumindest, wenn man eine Konstantspannungsquelle nutzt. Bei Stromquellen sieht's etwas anders aus.

Nein. die Grenzen, die der VDE vorgibt, sind auf den "Normmenschen" ausgelegt unter Laborbedingungen. Auch wird hier davon ausgegangen, daß es selbst unter dem (festgelegten) Grenzwert immer noch Tote geben wird. Lässt sich nie vermeiden. Ich senke nur die Quote noch ein wenig.
 
Auch wenn wir mittlerweile voll OT sind, aber ich hab das so gemeint:
Ich brauche doch eine gewisse Spannung, um überhaupt den Widerstand eines Körpers zu überwinden, und erst wenn diese Spannung hoch genug ist, spielt es eine Rolle, wie viele A anliegen, oder?
Ich meine, wenn ich ne 9V Batterie an die Handhalte, machts mir nichts, an der Zunge wo ja aber der Widerstand geringer ist, spürt man sie. Auch dürfte ich an der Ferse dich eher später (von Etappenweise steigender Spannung ausgehend) etwas spüren, da man dort ja viel isolierende, trockene Hautschichten hat, oder?
 
Ich würde jetzt nicht unbedingt mit der Zunge an einer Batterie lecken, aber ich habe ja auch eher vor Allem OPzVs und VRLAs hier herumliegen...

Du beschreibst zwei Sachverhalte, die beide richtig sind:
DjangOC schrieb:
Ich brauche doch eine gewisse Spannung[...]
Höhere Spannung, gleicher Widerstand = höherer Stromfluß.
DjangOC schrieb:
wenn ich ne 9V Batterie[...]
Gleiche Spannung, kleinerer Widerstand = höherer Stromfluß.

Bei der 9V-Batterie hast Du gar noch den Vorteil, daß der maximal mögliche Stromfluß durch den hohen Innenwiderstand der Batterie begrenzt wird (daher sollte man auch nach Möglichkeit nicht an einer Autobatterie lecken;)). Man hat aber in normalen Haushalten seltener den Fall, daß der Strom oder die maximal abzugebende Energiemenge begrenzt wird durch die Versorgung, bevor man sich in tödlichen Bereichen aufhält.

Nehmen wir als Beispiel eine Endstufe (Audio). Sie kann einen Ringkerntrafo beinhalten, der die 230V auf z.B. 38V heruntertransformiert. 38V mag nach nicht allzu viel klingen, aber wodurch wird hier sekundärseitig der Strom begrenzt? Richtig, Blechung und Leiterquerschnitt. Jetzt ist aber die Blechung so ausgelegt, daß Wirbelströme und Ummagnetisierungsverluste "relativ" gering gehalten werden (um hohe Impulsspitzen leisten zu können), im Gegensatz zu Schweißtrafos. Der Leiterquerschnitt ist zumeist auch recht großzügig dimensioniert, daß da schon recht hohe Kurzschlußströme auftreten können, auch wenn es sich hier noch um einen "spannungsweichen" Trafo handelt. Man kann hier schon einigen Schaden damit anrichten.

Nehmen wir jetzt eine kurze Strecke, sagen wir mal, einen Finger, ist auch der Widerstand von Fingerwurzel bis FIngerspitze nicht allzu hoch, und der Finger ist recht schnell gebrutzelt, brücken wir damit die Sekundärseite. Blöde Idee also, trotz "nur" 38V.

Anderes Beispiel: Ni-Cd Naßzelle. 1,2V Zellenspannung. Nicht viel, oder? Blöd nur, wenn man die Anschlußklemmen brückt mit einem Maulschlüssel, die Zelle überhitzt, entsprechend Wasserstoff freisetzt, dieser mit der Umgebungsluft ein explosionsfähiges Gemisch bildet. Was passiert, wenn man den Maulschlüssel versucht zu entfernen? Bestes Beispiel für einen Sekundärunfall.

Oder der Kollege, der von der Leiter stürzt, nachdem er mit der Bohrmaschine in der Zimmerdecke einen Kurzschluß verursacht hatte.

Aber auch spannungsfreie Geräte können gefährlich sein: Warum sonst sollten wir jedem Laien davon abraten, am geöffneten Netzteil herumzuspielen, auch wenn er es vom Netz getrennt hat? Hier sind zwar keine großen Leistungen mehr, dafür aber hohe Energiemengen, die kurzzeitig freigesetzt werden können. Auch das tut weh und hat in einigen Fällen bereits zum Tode geführt.

Kann ein elektrotechnischer Laie wirklich abschätzen, wo Gefährdungen liegen? Nein. Aber es gibt ja auch noch sowas wie das GPSG (Geräte- und ProduktSicherheitsGesetz) und ergänzende Verordnungen und technische Regeln, die zumindest den Kleinbereich im Haushalt (Hobby-Basteleien mit Steuerungen, Sensoren und Aktoren) "relativ" sicher gestalten, indem die Netzteile schon frühzeitig abriegeln (innerhalb von wenigen microsekunden) und ggf. auch kurzzeitig abschalten. Verhindert zwar nicht unbedingt die Sekundärunfälle, hat aber schon so manchen Hobbybastler vor schweren Schäden geschützt.

Auch Industriesteuerungen arbeiten meist mit 24V, auch hier sind die Netzteile meist Kurzschlußfest und riegeln ebenfalls entsprechend (schnell) ab, auch hier besteht noch ein gewisser Schutz. Gehen wir darüber hinaus, bewegen wir uns im Bereich der Trenntransformatoren, Baustellenversorgungen, etc. Hier sind deutlich andere Leistungen gefragt, und auch die Absicherungen sind deutlich träger. Hier darf auf keinen Fall (im Berufsleben) ein Laie Hand anlegen. Auch eine Fachkraft muß hier erhöhte Sicherheitsvorkehrungen treffen, bevor sie unter Spannung arbeiten darf (vgl. ehem. BGR-A3).

Da ich, wie zuvor bereits gesagt, nicht jeden Hobbybastler abhalten kann, an elektrischen Geräten zu arbeiten, kann ich ihn zumindest einmal dazu bringen, daß er sich ggf. ein wenig mit den Spannungen in besagten Geräten auseinander setzt und ihn zumindest bitten, sich in einem von mir als halbwegs sicher angesehenen Bereich zu bewegen. Ich bin ja schon zufrieden, wenn er einsieht, daß das, was er vorhat, ggf. gefährlich sein könnte und sich Gedanken um eine sichere Arbeitsweise (ggf. auch mit Rückfragen) macht.

Auch Fachkräfte machen Unfug, wenn sie das Denken einstellen.
 
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