News XMG Studio X: Neuer PC richtet sich explizit (auch) an Audio-Perfektionisten

TriceO schrieb:
Insofern ist eine vorkonfigurierte Workstation doch nicht verkehrt.
Sollte man meinen, aber wenn ein Windows Update kommt oder ich Treiber/SW installiere kann alles wieder hin sein - wozu dann etwas vorkonfigurierter was ich, ziemlich wahrscheinlich, schnell wieder "zerstöre" ohne es zu merken?
 
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Novasun schrieb:
Steht doch im Artikel - es werden per BIOS bis hin zu e cores abgeschaltet.
Achso, ja so wird ein Schuh draus.
Das für ein lauffähiges System mittlerweile keinen Chipsatz mehr brauchst weil eigetlich alles benötigte schon in der CPU, eigentlich müsste man SoC sagen, steckt ist ja klar.
Ich stand a irgendwie auf der Leitung und dachte mir "Häh? Ein Rechner ohne Bios?" :freak:
 
TriceO schrieb:
Ja, nur das war ja vor E-Cores die Grundausgangsbasis.

Und alles was ich bislang dazu gelesen habe bescheinigt AMD-CPUs, bzw. hier Ryzen, eine höhere Grundlatenz. Oder anders, Intel CPUs eine geringere Latenz. Aber eventuell weißt du da mehr.
Die Intel-CPUs der 12. / 13. Generation kann man aktuell nicht mit AMD-CPUs vergleichen. Der Grund liegt in der Architektur des Prozessors selbst: Hybrid (a. k. a. bigLITTLE) bei Intel und reine Big-Core-Architektur bei AMD, wobei letztere auch an einer Hybridarchitektur arbeiten. Wie der aussehen wird, müssen wir abwarten. Aber ja, die Grundlatenz ist bei aktuellen AMD-Prozessoren etwas höher.

Betreffend "E-Cores"-Thematik:
Wir haben bei meiner Arbeitgeberin 10 Testgeräte (Dell Latitude 5530 mit Intel Core i5-1235U) beschafft, um die Geschäftsanwendungen darauf zu testen. Im Office-Bereich konnten wir tatsächlich die Energieeffizienz verbessern, wenn auch nur minimal. Was sofort auffiel: Die RAM-Auslastung lag mit Microsoft-Anwendungen (u. a. Microsoft Outlook, Microsoft Teams und Microsoft Edge) dauerhaft über 80 % bei 8 GB installiertem RAM. Trotz diverser Gruppenrichtlinien, die beispielsweise Hintergrunddienste für News und Co. abschalteten, konnte die RAM-Auslastung erst nach einem Upgrade auf 16 GB auf ca. 60-65 % gesenkt werden. Beim Vorgängermodell liegt die RAM-Auslastung mit installierten 8 GB bei "nur" 50-55 % für dieselben Anwendungen.

Kritisch zeigte sich das Lagebild bei unseren Power-Usern, die täglich Datenbankabfragen im ERP- und CRM-System durchführen, Remote-Sitzungen aufbauen oder sich für ihre Aufgaben auch mit VPN von extern verbinden. Die RAM-Auslastung stieg bei 8 GB zeitweise auf über 90 Prozent und die CPU-Temperatur stieg drastisch an. Bei statistischen Auswertungen oder Abrechnungen aus dem ERP-System heraus kam es bei einzelnen Power-Usern zur thermischen Notabschaltung und das trotz aktivierter E-Cores. Der Support des Softwareherstellers empfahl auch hier die "Deaktivierung der E-Cores bei datenlastigen Aufgaben". Das funktioniert aber nur dauerhaft. Es ist nicht praktikabel, vor jeder Abrechnung ins BIOS zu gehen, um die E-Cores zu deaktivieren, um sie nach der Abrechnung wieder einzuschalten, zumal wir nicht an allen Standorten Kolleginnen und Kollegen aus der IT sitzen haben.

Beim verbauten Intel Core i5-1235U besteht das "Problem" aber wiederum darin, dass bei deaktivierten E-Cores ein kastrierter Dual-Core-Prozessor werkelt, dessen Standardtaktfrequenz bei 1,3 GHz liegt. Der Intel Thread Director versagte bei Beanspruchung der Rechenleistung die Frequenz automatisch zu erhöhen. Verändern wir die Einstellung im BIOS, sieht die Energiebilanz bei unseren Power-Usern absolut desaströs aus.

Paradox ist aber, dass die jeweiligen Datenbanken auf gespiegelten Datenbankservern liegen, um nicht die Hauptserver zu belasten, wenn gleichzeitig mehrere Abfragen von diversen Benutzern gestartet werden.

Mit Notebooks desselben Herstellers mit Intel CPUs der 10. oder älteren Generationen haben wir keinerlei Probleme. Bei zwei aktuellen Lenovo-Geräten (ThinkBook G4), die ebenfalls den Intel Core i5-1235U verbaut haben, stellen wir bei unseren Power-Usern ähnliche Probleme fest.
 
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Windows ist und bleibt kein Echtheitsbetriebssystem, wie die komplette x86 Architektur. Wer wirklich professionell Echtzeitanwendungen benötigt, muss auf andere Plattformen oder Erweiterungen ausweichen. 1ms Latenz bzw. Unsicherheit ist in manchen Gebieten einfach viel zu viel...
 
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KlaasKersting schrieb:
In echten Recording Studios habe ich immer nur Macs gesehen, Apple hat im Audiobereich eine extreme Marktdominanz.
Weil MacOS, im Gegensatz zu Windows, seit je her niedrigere Latenzen in kritischen Bereichen pflegt. Das Gleiche gilt übrigens für iOS und Android. Fängt bei den Pencils an - wo Life-Feeling eben stark von einer niedrigen Latenz abhängt - und hört bei den vielen Audioanwendungen für iOS auf (DAWs und Synths), die für Android quasi gar nicht existieren.

Es ist allerdings nicht so, dass PCs in Tonstudios nicht funktionieren würden - nur hat dafür niemand auf Schenker gewartet :). Es gibt schon lange Spezialisten, die spezielle 'Audio-PCs' zusammenschrauben.
 
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cansys schrieb:
Von Steinberg gibt es nur die Empfehlung die E-Cores im BIOS zu deaktivieren:
Nö! In deinem Link sind zwei Workarounds verlinkt...
1. Deaktiviere die E-Cores im UEFI/BIOS-Setup (falls verfügbar)
2. Lege für die Anwendung die Prozessor-Zugehörigkeit/Affinität fest

Wie ich bereits sagte, aktuelle Applikationen können aber auch direkt Einfluss auf den Thread Director nehmen, dafür müssen sie nur entsprechend angepasst werden.
 
xexex schrieb:
Nö! In deinem Link sind zwei Workarounds verlinkt...
1. Deaktiviere die E-Cores im UEFI/BIOS-Setup (falls verfügbar)
2. Lege für die Anwendung die Prozessor-Zugehörigkeit/Affinität fest
Diese Workarounds sind aber nicht immer praktikabel. Entweder vergesse ich die Zugehörigkeit der Anwendung zu bestimmten Prozessorkernen festzulegen oder ich muss als alternativen Workaround Eingriffe in die Registry vornehmen.

Diese Optionen sind im geschäftlichen Alltag alles andere als empfehlenswert.

Klar, es ist eine Baustelle der Softwarehersteller. Aber die Frage für mich ist, wie lange sie brauchen werden, um ihre Anwendungen für hybride Prozessorarchitekturen anzupassen. Spannend wird es erst dann, wenn auch AMD mit einer eigenen, womöglich anders aufgebauten und eventuell anders arbeitenden Hybridarchitektur, im Rennen ist.
 
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cansys schrieb:
Aus Erfahrung muss ich dir widersprechen. Apple hat im Audiosegment keine "Marktdominanz".

Naja, bei den größeren reinen Mietstudios ist die Kombination Apple und Protools HD schon sehr allgegenwertig. Aber Musik wird eben nicht nur in Mietstudios gemacht.
 
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Ohne ECC kommt das Teil für mich leider nicht in Frage und leider hat Asus scheinbar kein Interesse die ProArt Marke zu einer Alternative zu Apple aufzubauen, obwohl sie mit dem ProArt B550 einen guten Einstieg hingelegt haben (die Nachfolger verzichten leider auf Thunderbolt + bei Intel gibt's kein ECC).
 
Lan_Party94 schrieb:
Ich glaub du hast nicht verstanden um was es hier geht. Ein Musikproduktions PC ist drauf optimiert eine möglichst geringe Latenz zu haben. Und das erreicht man nur wenn man optimiert ua OS Einstelkungen aber auch BIOS Einstellungen setzt. Wenn man jetzt neben der DAW ne zusätzliche Anwendubg zb Spiele oder Treiber installiert kann das die komplette Optimierung über n Haufen werfen. Deswegen schreiben sie das.
 
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Ich glaube kaum, dass sich ernsthafte Musiker und Produzenten auf eine solche XMP-Kiste stürzen werden und größere Studios ohnehin nicht.

Selbst für Heimanwender und Hobbymusiker sehe ich hier weder Vorteile noch Alleinstellungsmerkmale.

Viel Marketing für sehr wenig und nicht was selbst Heimanwender nicht selbst hinbekommen würden.

Überzeugt mich leider null.
 
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Ansich ist die Idee von Schenker schon ganz gut nur denke ich das sie sich mit Windows als OS keinen Gefallen getan haben.
Wie schon @beckenrandschwi geschrieben hat ist Windows einfach kein Echtzeit OS und daher eigentlich unbrauchbar für höhere Ansprüche. Sei es im Audiobereich oder auch für diverse andere latenzkritische Applikationen wie Microtrading usw.

Man kann jedoch auch Windows zu einem halbwegs akzeptablen Instrument dafür umbiegen aber das ist mit immensem Aufwand verbunden und muss nach jedem Update und Treiberaktualisierung erneut evaluiert werden.
Das ist wahrscheinlich genau das was Schenker hier versucht.
Um das Ganze jedoch wirklich praktikabel zu machen müssen sie eigentlich eine Art Langzeitsupport bereitstellen der neue Treiber- und Windowsversionen evaluiert und entsprechend mit von ihnen angepassten Installern aufspielt.
Das bedeutet aber einen so hohen Aufwand das ein mittelständiges Unternehmen wie Schenker sicherlich seine Schwierigkeiten damit haben würde. Das wäre wohl eher was für die Dells und Lenovos dieser Welt.

Wenn man es aber wirklich ordentlich machen will bleibt einem nicht anderes übrig als Linux mit Realtime Kernel oder ein wirkliches Echtzeit OS zu verwenden. Da kann man auch alle Variablen wie Treiber und OS Aktualisierungen vollends kontrollieren und wenn nötig sogar im Sourcecode hand anlegen.
Bei Windows ist man schlicht darauf angewiesen das MS und die Hardwarehersteller ordentliche Arbeit bezüglich DPC Latenzen leisten. Was also quasi mehr oder weniger ein Glücksspiel ist.

Abgesehen davon ist eine rein niedrige Latenz gar nicht so nützlich sondern deren Konsistenz.
Um die Grafikanalogie erneut aufzugreifen: Was nützen einem super hohe FPS wenn man alle paar Sekunden einen kurzen aber massiven FPS einbruch hat.
Die durchschnittlichen FPS sind dann zwar gut aber trotzdem ist das Spielgefühl völlig daneben.
Es brauch aber noch nicht mal wirklich so extrem sein. Auch Mikroruckler sind sehr störend.
Und genau da liegt die Krux.
Das menschliche Ohr reagiert ziemlich empfindlich auf unharmonische Störungen.
Eine ständig schwankende Latenz des Audiogeräts macht sich z.B. direkt bemerkbar bei hochauflösenden Aufnahmen.
Je inkonsistenter die Latenz desto unnatürlicher und komprimierter klingen Aufnahmen.


Zum Thema Bios:
Man kann im Bios weit mehr für eine niedrige Latenz machen als nur E-Cores deaktivieren.
z.B. kann ein ordentlich optimiertes System in dem alle Komponenten (CPU,RAM,BUS, usw.) aufeinander abgestimmt sind sehr große Effekte auf die Konsistenz von Latenzen haben.

Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht das hohe Taktraten, Frequenzen und Spannungen selten dazu führen das der PC runder läuft.
Was hingegen spürbar besser funktioniert ist den Sweetspot jeder einzelnen Komponente zu finden und diese dann alle untereinander anzugleichen um einen "Systemsweetspot" zu finden der nicht nur Energieverbrauch und Leistung als Maßstab nimmt, sondern auch Konsistenz.

Ein Beispiel:
Wenn die CPU heftig overclocked wurde und sehr schnell Daten verarbeiten kann aber der RAM nicht hinterherkommt führt das unweigerlich zu Wartezeiten für die CPU.
Und das führt wiederrum zu inkonsistenter Ausführung von Applikationen.
Oftmals ist die Ausführung schneller wenn beide Komponenten so angeglichen werden dass es zu keinen Wartezeiten kommt. Auch wenn man die Geschwindigkeit eines der Teile dabei reduziert.

Und das ist nur eine sehr oberflächliche Zusammenfassung was alles mit den richtigen Einstellungen möglich ist.
Es gibt noch einen Haufen anderer Stellschrauben die aber den Rahmen eines Posts völlig sprengen würden. 🫠
 
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gustlegga schrieb:
@Novasun Hab ich irgendwas verpasst ?
gllaub die AMD cpus haben einen eigenen Chipsatz verbaut und rein theoretisch könntest du ein Mainboard ohne Chipsatz betreiben da dieser in der CPU sitzt. Hast dann halt weniger USB/PCIe Ports usw.
 
Von Windows hab ich KA aber ich würde eher ein Linux mit Echtzeitkernel wie MX/AV Linux oder Fedora Jam nehmen, was mmn naheliegender ist. Die 20 Dienste werden nicht benötigt?
 
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Darius Széll schrieb:
Ohne ECC kommt das Teil für mich leider nicht in Frage und leider hat Asus scheinbar kein Interesse die ProArt Marke zu einer Alternative zu Apple aufzubauen, obwohl sie mit dem ProArt B550 einen guten Einstieg hingelegt haben (die Nachfolger verzichten leider auf Thunderbolt + bei Intel gibt's kein ECC).
Intel mit DDR5 müsste eigentlich auch ECC haben.
Ein extra IC dafür sitzt bei DDR5 soweit ich weiß direkt auf dem Rammodul.
 
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Tyga schrieb:
Das war vielleicht vor 100 Jahren oder so... ;-)

Jo Apple bastelt zu viel an der HW und am Betriebssystem rum.
Die Apple user haben im Recording Bereich schon seit längerer Zeit mit erheblich mehr Problemen zu kämpfen als Windows User. Speziell wenn USB im Spiel ist. Auch im Software Bereich wurde viel geändert, dass rerwites kompletter Applikationen erforderlich wurden.
Dann auch immer wieder Audio Aussetzer unbekannter Herkunft. Und dann steht der Verdacht im Raum, es könnte vielleicht mit dem Memory Management zu tun haben, wenn die User einfach zu wenig DRAM kaufen, weil alles bei Apple exorbitant teuer ist, aber dann auch den Nachteil hat, nicht aufgerüstet werden zu können, dann sitzt Du erstmal da und kannst nichts dagegen unternehmen und die meisten können sich die sauteuren Desktop Kisten nicht leisten oder nehmen eh lieber einen Laptop.
Dann der schlechte Service, die bewegen sich immer erst wenn etwas schon übel durch die Presse geht.
Fehler im USB stack wurden deshalb erst nach einem dreivierteljahr gefixed.
Also das ist schon eine ziemlich mäßige Leistung bei dem standardisierten Hardware Portfolio in Verbindung mit den Apothekerpreisen und fehlenden Aufrüstmöglichkeiten. Da sollte man als Kunde mehr erwarten dürfen.
 
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Und der Computerbase-Forum-Profi so: Wieso ist keine Soundkarte eingebaut? Das kann ja nur schlecht klingen...
 
Chesterfield schrieb:
Ab 1399 für eine „Basis cpu“ ohne gpu und anderen Schnickschnack ist eine
Ansage .

Egal Wie audiophil man wäre das Ding ist zu teuer meiner Meinung nach!!
Die Komponenten kosten laut Geizhals >1100 €. Dazu dann noch Windows, Zusammenbau, 3 Jahre Garantie... scheint mir jetzt nicht extrem unfair.

cansys schrieb:
Bei statistischen Auswertungen oder Abrechnungen aus dem ERP-System heraus kam es bei einzelnen Power-Usern zur thermischen Notabschaltung und das trotz aktivierter E-Cores.
Weiß nicht, was das mit der CPU oder den E-Cores zu tun haben soll. Das liegt an unzureichender Kühlung.

Charminbaer schrieb:
Intel mit DDR5 müsste eigentlich auch ECC haben.
Nur manche Modelle und nur mit W680-Chipsatz.
 
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