zwei Fritzboxen miteinander verbinden

Klar würde das funktionieren. Wie schnell ist eine andere Frage. Das Problem bei VPNs zwischen zwei privaten Internetanschlüssen ist der Upload. Alles was man im EG aus dem DG _runter_laden möchte, zB von einem NAS, muss im DG _hoch_geladen werden. Hat das DG also zB 50 Mbit/s download, aber nur 10 Mbit/s upload, ist es egal ob man im EG 250 Mbit/s oder gar 1 Gbit/s download hat, weil man trotzdem nur mit den 10 Mbit/s runterladen kann, die im DG hochgeladen werden.

Probieren geht aber über studieren. Bevor du dir jetzt einen PI kaufst, würde ich einfach mal am PC OpenVPN installieren. Das NAS kann vermutlich auch VPN und so kann man fürs erste im NAS einfach VPN aktivieren, im dortigen Router den OpenVPN-Port weiterleiten und dann am PC den OpenVPN-Client einrichten und verbinden. Wenn das ok läuft, kann man immer noch auf VM und PI umsteigen.

Ansonsten bliebe eventuell noch Richtfunk. Beispielsweise nanobeams von Ubiquiti. Die sind zwar eigentlich dafür gedacht, größere Entfernungen zu überbrücken, man kann damit aber auch innerhalb eines Hauses Erfolge erzielen. Wie immer kommt es aber natürlich auf die Bausubstanz, etc. an.
 
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Mal überlegen:
  • Über die DSL-Anschlüsse per VPN: Das mit dem VPN war ja ganz am Anfang schon mal im Gespräch. Da begrenzt dann halt der Upstream des langsameren Anschlusses die Geschwindigkeit. Das Maximum sind da bei einem flotten Anschluss aktuell 40 Mbit/s, soviel ich weiß. Da geht dann noch der VPN-Overhead runter.
  • Schnellere Anschlüsse: Bei Kabel gibt es teilweise mehr Upstream, bei Glasfaser auch. Das ist alles eine Frage der Verfügbarkeit. Es gibt auch LTE und in Zukunft 5G, das geht aber dann pro GB eventuell arg ins Geld.
  • Direkte Ethernet-Verbindung: Geht außen rum nicht, vielleicht findet sich im Haus ein Kabelkanal, wo man das durchziehen kann. Irgendwie kommt ja auch Telefon und TV-Kabel in die Wohnungen. Wenn der Kanal nicht komplett dicht ist, geht da was. Am besten einen Profi fragen. Achtung, auch hier gilt Vermieter-Hoheit.
  • Powerline: Das steht und fällt mit der Qualität der Stromleitungen. Man kann es mit einem Phasenkoppler etwas verbessern, dafür greifen aber auch zahlreiche Elektroverbraucher als Störsignal ein. Ich weiß immer noch nicht, wieviel Abstand zwischen oben und unten ist, es heißt ja nur EG und DG ohne genaue Angabe. Wurde denn inzwischen mal die Geschwindigkeit ohne zweite Fritzbox und Edge-Router gemessen, nur mit einem Client am anderen Ende?
  • WLAN-Richtfunk: Bei einem Stockwerk kann man noch ganz normal was machen, mehr kann man meist vergessen. Man könnte hier eine Richtfunkstrecke auf kurze Distanz einrichten. Dazu dann in entsprechenden Foren anfragen. Das kann man zwischen zwei Balkons oder Fernstersimsen anbringen und kaschieren.
  • Mesh-Netzwerk: Mit Repeatern auf allen Etagen kann man die Strecke ebenfalls überbrücken. Dazu müsste man aber im Haus überall jemanden überzeugen, ein Gerät aufzustellen. Das Mesh-Netzwerk sollte dann getrennt von den LANs betrieben werden, und Teilnehmer können dann jeweils einen Edge-Router für das Vermitteln zwischen Mesh und LAN nutzen.
  • Was'n das für 'ne Dose? In älteren Häusern gibt es manchmal noch Altverkabelung, wenn zum Beispiel früher TV vom Dach kam und nun aus dem Keller. Falls das für nichts mehr genutzt wird, kann man da ein Signal aufschalten. Auch hier gilt Vermieter-Hoheit.
  • Zu-Fuß-Netzwerk: Unterschätze niemals die Bandbreite eines LKWs voller Festplatten, der mit 80 Sachen über die Autobahn brettert! Man kann im Zweifelsfall auch den Datenbestand gespiegelt an beiden Enden vorhalten, und über eine externe Festplatte synchronisieren.
Mehr fällt mir erstmal nicht ein.
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@Raijin Die 7490 bringt doch schon das Fritzbox-zu-Fritzbox-VPN mit. Testen kann man auch damit. Das hatte ich in Beitrag #14 schon verlinkt.
 
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Nixdorf schrieb:
Die 7490 bringt doch schon das Fritzbox-zu-Fritzbox-VPN mit. Testen kann man auch damit. Das hatte ich in Beitrag #14 schon verlinkt.
Hm.. Ich war der Meinung das wurde im Laufe des Threads vom TE schon als zu langsam abgetan. Kann aber durchaus sein, dass ich das mit einem anderen Thread verwechsle. ;)
 
Raijin schrieb:
Ich war der Meinung das wurde im Laufe des Threads vom TE schon als zu langsam abgetan.
Ich habe es so interpretiert, dass der reguläre Anschluss mit 10 Mbit/s zu langsam klang, wo doch Powerline 1200 versprach.

Dass es keine 1200 werden würden, war wohl allen anderen sowieso schon klar. Ich persönlich hätte schon 50 als gutes Ergebnis eingeordnet. Nachdem es dann aber nur 2 waren, sieht der Upstream des regulären Anschlusses viel besser aus als zuvor.
 
Nixdorf schrieb:
Mal überlegen:
  • Über die DSL-Anschlüsse per VPN: Habe ich schon probiert, Geschwindigkeit ist ungefähr wie die von den Powerlines
  • Schnellere Anschlüsse: Kommt für mich nicht in Frage da wie du bereits gesagt hast, die kosten zu hoch sind.
  • Direkte Ethernet-Verbindung: Außenrum würde evtl gehen, aber dafür wäre das Kabel wahrscheinlich zu lang und das Signal evtl schwach. Da muss ich auch noch den Vermieter fragen.
  • Powerline: Der Abstand zwischen DG und EG ist ca 10 bis 15 meter. Wie meinst du welche Geschwindigkeit?
  • WLAN-Richtfunk: meinst du damit die nanobeams?
  • Mesh-Netzwerk: Ich weiß jetzt schon das würde der Vermieter nicht erlauben (Vermieter wohnt im 1 Stock und sein Sohn in 2 Stock.
  • Was'n das für 'ne Dose? Das würde der Vermieter auch nicht machen wollen.
  • Zu-Fuß-Netzwerk: Das wäre evtl. auch eine alternative, ich habe einen QNAP NAS Server, wenn ich z.b. auf der Proxmox eine VM mit FreeNAS einrichte, lässt sich das dann "spiegeln bzw. synchronisieren"? Das wäre dann auch eine art "Backup" oder?
Mehr fällt mir erstmal nicht ein.
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@Raijin Die 7490 bringt doch schon das Fritzbox-zu-Fritzbox-VPN mit. Testen kann man auch damit. Das hatte ich in Beitrag #14 schon verlinkt.

Danke für diese ausführliche Auflistung.

Hier eine Skizze vom Haus.
1569950462929.png


Geplant war es vom DG Fenster das eine LAN-Kabel runter ins EG-Fenster zu "hängen", aber dem Vermieter stört es, weil dadurch die "optik der Wohnung" gestört ist, weil davor die Straße ist usw. Hinten rum wird es schwer weil so das Kabel 1. Über beide Wohnungen (GD & EG) gehen muss und ich so mehr Kabel brauche wodurch das Signal sicherlich gestört bzw langsam wird.

Vom DG bis ins EG sind es ca. 10 - 15 Meter. Für mich klingen die nanobeams interessant, ich weiß aber nicht ob das klappt, das Haus ist relativ alt.

Edit: Bei beiden Wohnungen ist eine Fritzbox 7490 mit je 100 mbits down und 40 mbits up.
 
sakis2019 schrieb:
weil so das Kabel 1. Über beide Wohnungen (GD & EG) gehen muss und ich so mehr Kabel brauche wodurch das Signal sicherlich gestört bzw langsam wird.
So lange du 100 Meter nicht überschreitest wird da nichts gestört oder langsamer.
 
brainDotExe schrieb:
So lange du 100 Meter nicht überschreitest wird da nichts gestört oder langsamer.
Ich weiß nicht ob ich die 100 meter überschreite, weil das Kabel durch 3 Zimmern muss (über mehrere Türrahmen, an der Decke entlang runter über den Garten und dann wieder über mehrere Türrahmen und Decke.) Ich weiß nicht mal ob das der Vermieter erlauben wird.
 
sakis2019 schrieb:
Hinten rum wird es schwer weil so das Kabel 1. Über beide Wohnungen (GD & EG) gehen muss und ich so mehr Kabel brauche wodurch das Signal sicherlich gestört bzw langsam wird.
Nein, da wird nichts gestört. Ethernetverbindungen sind bis 100m Kabellänge spezifiziert. Bis dahin läuft die Verbindung unverändert in der einmal ausgehandelten Geschwindigkeit. Länger ist schlicht nicht erlaubt, da muss man dann entweder ein aktives Element (Switch) dazwischen setzen.

Das heißt also, man kann an der Hausrückseite 100m zwischen den Endpunkten verlegen. Ich empfehle hier ggf. aus ästhetischen Gründen das schon oben erwähnte Hohlrohr bei der Außenverlegung. Das kann ggf. auch einen rechteckigen Querschnitt haben und in Hausfarbe gestrichen werden, sodass man es quasi gar nicht sieht.

Sollten selbst 100m zu knapp sein: Dann platziert man drinnen direkt an der Hausrückwand zwei Switches. Von denen kann man dann wieder jeweils bis zu 100m verlegen zu den Rechnern. Es gehen also sogar bis zu 300m, falls ein Kabel nicht reicht. Oder halt noch mehr, mit mehr Switches.

Ich empfehle lediglich, ab 50m Länge mindestens Cat.6A zu nehmen, aber auch nur, weil es sonst bei einer späteren Aufrüstung auf 5Gbps/10Gbps Probleme geben kann (Wikipedia dazu).

Übrigens: Es gibt sogar spezielle LWL-Konverter, bei denen man zwischen zwei Ethernetgeräten statt einem Twisted-Pair-Kupferkabel eine Glasfaser benutzt. Da steigt die mögliche Leitungslänge dann auf mehr als einen Kilometer. Das wird aber dann teuer.

sakis2019 schrieb:
Bei beiden Wohnungen ist eine Fritzbox 7490 mit je 100 mbits down und 40 mbits up.
Dann ist die Geschwindigkeit über die reguläre Leitung auf 40 Mbps abzüglich des VPN-Overheads limitiert. Falls es ein Anschluss von Vodafone ist, gibt es übrigens auch noch den GigaCube als Option. Da kann man je nach Tarif bis zu 125 GB oder 250 GB mit 50 Mbps Upstream übertragen.
 
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Danke für die ausführliche Antwort. Ich hab eine generelle Frage. Wenn ich das lange Kabel Mia cat6a lege, wie schnell sind die down und upstream zwischen dg und EG? Ist es immer so schnell wie die Internet Leitung ist, oder zählt es zum "heimnetz" und da spielt die inet Leitung keine Rolle?
 
Der Internet-Anschluss spielt dann keine Rolle, es liegen volle 1000 Mbit/s an. Der Edge-Router kommt wie bei Powerline zwischen die Netze.

Ich hoffe, dass die niedrigen 2 Mbit/s wirklich an der Powerline-Verbindungsqualität lagen, und nicht an irgendeinem Konfigurationsproblem. Die mehrfach angefragten Messwerte nur mit Client am anderen Ende kamen ja bisher nicht.

Variante: Wahlweise kann man dann auch den Edge-Router sowie eine der Fritzboxen weglassen, den dazugehörigen DSL-Anschluss kündigen und alles über eine der beiden Fritzboxen betreiben. Dann gibt es halt nur noch ein einziges LAN über beide Etagen. Wo die Fritzbox wegkommt, kann dann ein simpler Switch hin. Telefonie kann man dann umsetzen, indem man die Rufnummern des zu kündigenden Anschlusses zu einem VoIP-Anbieter wie Sipgate umzieht. Eigentlich sollten nämlich einmal 100/40 dicke reichen.

Mehr als 1 Gbps: Das habe ich ja schon mehrfach kurz angesprochen. Für 5 oder 10 Gbps braucht man dann neben den Kabeln mit entsprechender Qualität auch entsprechende Switches (10 GBase-T, ab etwa 300€) und Netzwerkkarten (10 GBase-T, ab etwa 80€). Die Switches in den Fritzboxen nutzt man dann nur noch für langsame Endpunkte, ein einzelnes Kabel geht zu den schnellen Switches. Zwischen allen schnellen Endpunkten muss die gesamte Kette über entsprechend spezifizierte Kabel und schnelle Switches verlaufen. Dann kann man bis zu 10 Gbits/s umsetzen. Das ist dann sogar schneller als SATA-SSDs in einem NAS.
 
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