@SV3N
Wie bei den aktuellen Next-Gen-Spielkonsolen Xbox Series X und PlayStation 5, war auch die Xbox 360 im Jahr 2005 mit ihrem 10 MB großen und 256 GB/s schnellem „Embedded Speicher“ vom Typ eDRAM und ihrem auf CPU und Grafikeinheit aufgeteilten 512 MB großen GDDR3-Speicher die komplexere Konsole.
Ganz objektiv betrachtet kann man diese Aussage so nicht gelten lassen, da es bei genauerer Betrachtung genau umgekehrt war. Die ersten Revisionen der PS3 gestalteten sich aufgrund der Hardware-Abwärtskompatibilität zur PS2 als deutlich komplexere Geräte, was sich auch in den Produktionskosten zusammen mit dem Blu-ray-Laufwerk widerspiegelte.
Dies hätte Sony auch fast das Genick gebrochen, weswegen es auch bei späteren Revisionen zu Kürzungen dieser Features gekommen ist. Schön veranschaulichen lässt sich dies, beim Vergleich der Blockdiagramme der Release-Modelle beider Konsolen:
Microsoft Xbox 360:
Sony Playstation 3:
Quelle:
Beyond3D
Hardware Komponenten Vergleich:
| Sony Playstation 3 | Microsoft Xbox 360 |
CPU | IBM Cell/B.E. (90 nm)
Chipfläche: 228 mm² | IBM Xenon (90 nm)
Chipfläche: 168 mm² |
GPU | Nvidia RSX (90 nm)
Chipfläche: 260 mm² | ATI Xenos (90 nm)
Chipfläche: 170 mm² |
RAM | Zwei separate Speicherpools:
CPU: 256 MB XDR
GPU: 256MB GDDR3 | Unified Memory Architecture:
512 MB GDDR3 + 10MB eDRAM |
Netzwerk | Gigabit-Ethernet, Wi-Fi 802.11 b/g | Gigabit-Ethernet |
Laufwerk | Blu-ray | DVD |
Abwärtskompatibilität | Eigene PS2 Hardware (ES-GS Chip):
Emotion Engine
Graphics Synthesizer | Software |
Video Ausgänge | Analoger AV Anschluss:
Composite Video, Component Video, S-Video
Digitaler AV Anschluss: Hdmi 1.3a | Analoger AV Anschluss:
Composite Video, Component Video, VGA |
In dieser Genration hat Sony eindeutig den Weg eingeschlagen, welchen Microsoft nach dem Debakel mit der ersten Xbox unbedingt vermeiden wollte. Die großen und teuer zu fertigen Mikrochips, sowie die komplette Feature Palette zusammen mit dem Blu-ray-Laufwerk trieben die Produktionskosten in ungeahnte Höhen.
Ende 2006 zur Einführung der PS3 konnte Microsoft laut
Berichten zufolge ihre Xbox 360 gewinnbringend verkaufen, wo hingegen Sony ihre Konsole gehörig subventionieren musst. Seitens Microsoft hat man aus den Fehlern der Vorgängerkonsole gelernt und der Schachzug auf kosten-optimierte, sowie auf die eigenen Ansprüche zugeschnittenen Custom-Chips zu setzten, ist voll aufgegangen.
Der Erfolg gibt ihnen recht, denn auch der Haupt-Konkurrent Sony hat diese Konzept aufgegriffen und setzt nun folglich bei seinen Nachfolger-Konsolen auf ein sehr kosten-optimiertes Design.
Die Xbox 360 mit ihrer Unified Memory Architecture, welche bei den Spielentwicklern aufgrund der sehr flexiblen und dynamischen Zuweisung des RAMs zwischen CPU und GPU, sehr großen Anklang fand, ist sozusagen konzeptionell der Uhrvater der aktuellen und kommende Konsolen-Generation, so wie wir sie jetzt kennen.