AMD Radeon RX 9070 (XT) im Test: Benchmarks in WQHD, UWQHD sowie Ultra HD und die Taktraten
2/10Und wie schnell sind AMD Radeon RX 9070 XT und AMD Radeon RX 9070 jetzt im Testparcours der Redaktion im Vergleich zu den Vorgängern und der Konkurrenz von Nvidia in Form von GeForce RTX 5000, allen voran RTX 5070 Ti und RTX 5070? ComputerBase präsentiert nachfolgend ausführliche Benchmarks in drei Auflösungen mit und ohne Raytracing. Los geht es mit UHD.
Performancerating mit und ohne RT in 3.840 × 2.160
Beide Grafikkarten machen, wenn man bedenkt, mit wie viel respektive wie wenig Compute Units sie im Vergleich zu den Vorgängern der RX-7000-Generation antreten, einen gewaltigen Sprung.
Ohne RT knapp hinter den alten Topmodellen
An die Spitzenprodukte der alten Generation (96 CUs auf der RX 7900 XTX) kommt das aktuelle RDNA-4-Portfolio (64 CUs auf der RX 9070 XT) zwar nicht ganz heran, viel fehlt aber nicht. Die Radeon RX 9070 XT ist in Ultra HD im Rasterizer-Spiele-Parcours schlussendlich nur 6 Prozent langsamer als die Radeon RX 7900 XTX, während die Radeon RX 9070 (56 CUs) nur 3 Prozent hinter der Radeon RX 7900 XT (84 CUs) zurückliegt.
Damit ist der Sprung zur alten Mittelklasse und dem laut AMD direkten Mittelklasse-Vorgänger jedoch groß. Die Radeon RX 9070 (629 Euro UVP) liefert 30 Prozent mehr Bilder pro Sekunde als die Radeon RX 7800 XT (549 Euro) und die Radeon RX 9070 XT (689 Euro) ist sogar 48 Prozent schneller – was ein richtig großer Generationensprung ist. Allerdings steigt auch der Preis. Die Differenz zwischen den zwei neuen Radeons liegt wiederum bei 14 Prozent.
Und wie schlägt sich Radeon RX 9000 gegen GeForce RTX 5000? Die Radeon RX 9070 ist 6 Prozent schneller als die GeForce RTX 5070 und damit 10 Prozent der GeForce RTX 4070 Super voraus. Die Radeon RX 9070 XT ist wiederum 21 Prozent schneller als die GeForce RTX 5070, was aber nicht für die GeForce RTX 5070 Ti reicht. Sie ist zwar in Reichweite, bleibt im Parcours der Redaktion aber 8 Prozent schneller. Die GeForce RTX 4070 Ti Super schlägt die Radeon hingegen um 4 Prozent.
Mit RT werden 7900 XTX und XT geschlagen
Mit Raytracing arbeiten die neuen Radeons – wie in Aussicht gestellt – noch einen Tick schneller als die alte Riege, wobei das von Spiel zu Spiel stark schwankt. Im Schnitt ist die Radeon RX 9070 mit leichter RT-Last im Parcours jetzt 4 Prozent schneller als die Radeon RX 7900 XT, die Radeon RX 9070 XT 4 Prozent schneller als die Radeon RX 7900 XTX – die alten Topmodelle werden also geschlagen.
Im Raytracing-Rating holt die Radeon RX 9070 XT somit genau 10 Prozentpunkte gegenüber der Radeon RX 7900 XTX auf und ist satte 65 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT. Der Abstand von der Radeon RX 9070 zur Radeon RX 9070 XT liegt bei 16 Prozent.
Damit liefert die Radeon RX 9070 eine um 8 Prozent höhere RT-Leistung als die GeForce RTX 5070 und kann ihren Raster-Vorsprung sogar um 2 Prozentpunkte ausbauen – weil bei der GeForce der 12 GB große Speicher nicht immer ausreicht. Die Radeon RX 9070 XT kommt jetzt auf dieselbe Leistung wie die GeForce RTX 4070 Ti Super, die GeForce RTX 5070 Ti liegt mit 12 Prozent Abstand aber etwas deutlicher als ohne RT in Front (16 GB Speicher bremsen nicht).
Performancerating mit und ohne RT in 3.440 × 1.440
In UWQHD ändern sich die Abstände gegenüber Ultra HD kaum. So ist die Radeon RX 9070 jetzt 27 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT, während der Rückstand zur Radeon RX 7900 XT 4 Prozent beträgt. Die Radeon RX 9070 XT ist derweil 44 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT, der Rückstand zur Radeon RX 7900 XTX liegt bei 5 Prozent.
Die Radeon RX 9070 bleibt schneller als die GeForce RTX 5070, das FPS-Plus reduziert sich jedoch auf 3 Prozent. Genauso bleibt die GeForce RTX 5070 Ti zügiger als die Radeon RX 9070 XT, 9 Prozent ist hier das Geschwindigkeits-Plus.
Mit Raytracing ist die Radeon RX 9070 in UWQHD im Schnitt 3 Prozent schneller als die Radeon RX 7900 XT, sodass die GeForce RTX 5070 um 6 Prozent geschlagen wird. Die Radeon RX 9070 XT ist derweil 5 Prozent schneller, der Abstand zur GeForce RTX 5070 Ti erhöht sich minimal auf 10 Prozent – ist aber kleiner als in UHD. Die Radeon RX 9070 XT ist bei dieser Messreihe erneut genauso schnell wie die GeForce RTX 4070 Ti Super.
Performancerating mit und ohne RT in 2.560 × 1.440
WQHD schmeckt den neuen Radeon-Grafikkarten im Vergleich zu den GeForce RTX 5000 ziemlich gut, hier erzielen sie ihre besten Ergebnisse. Die Radeon RX 9070 ist 27 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT, der Rückstand zur Radeon RX 7900 XT beträgt 3 Prozent. Zugleich liefert die neue Radeon 5 Prozent mehr FPS als die GeForce RTX 5070.
Die Radeon RX 9070 XT weist wiederum ein FPS-Plus von 43 Prozent zur Radeon RX 7800 XT auf, die Leistungsdifferenz zur Radeon RX 7900 XTX liegt bei geringen 4 Prozent. Die neue Radeon ist somit 4 Prozent schneller als die GeForce RTX 4070 Ti Super und der Rückstand zur GeForce RTX 5070 Ti liegt nur bei 6 Prozent.
Mit Raytracing kann sich die Radeon RX 9070 um 40 Prozent von der Radeon RX 7800 XT absetzen und um 5 Prozent von der Radeon RX 7900 XT. Die AMD-Grafikkarte arbeitet 7 Prozent schneller als die GeForce RTX 5070, auch in geringen Auflösungen ist die Radeon damit besser als die GeForce.
Die Radeon RX 9070 XT ist 55 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT und 4 Prozent flotter als die Radeon RX 7900 XTX. Die Performance ist dieselbe wie mit der GeForce RTX 4070 Ti Super, sodass sich die GeForce RTX 5070 Ti mit plus 9 Prozent auch nur bedingt absetzen kann.
Weitere Analysen zur Gaming-Performance
Wenn eine GPU-Architektur deutlich umgebaut worden ist, gibt es immer Leistungsschwankungen in einzelnen Spielen und das gilt auch für RDNA 4. Der Anteil der Titel, die von RDNA 3 auf RDNA 4 nicht in die Gänge kommen, ist im Rasterizer-Parcours allerdings sehr klein.
In einigen Titeln schwächer
In F1 24 ist die Radeon RX 7900 XTX statt im Durchschnitt 6 Prozent zum Beispiel noch 11 Prozent schneller als die Radeon RX 9070 XT, in Final Fantasy XVI sind es 13, in Frostpunk 2 19 Prozent und in Outcast – A New Beginning 20 Prozent. Der „Worst Case“ zeigt sich in Warhammer 40k: Space Marine 2: 22 Prozentpunkte ist die alte Grafikkarte dort schneller als die neue. AMD hat gegenüber ComputerBase in diesem Fall verlauten lassen, dass es sich um einen Treiber-Bug handelt, der in Kürze behoben wird.
In anderen Titeln besonders stark
Das war die „Negativseite“. Aber es gibt auch Titel, die auf RDNA 4 überdurchschnittlich gut laufen und in denen die 9070 XT mit 64 CUs sogar mit der 7900 XTX mit 96 CUs gleich- oder vorbeizieht.
Einen Gleichstand gibt es in Black Myth: Wukong sowie Lego: Horizon Adventures. In God of War: Ragnarök, Horizon Forbidden West und Senua's Saga: Hellblade 2 übernimmt die neue Grafikkarte sogar die Führung.
Bei Raytracing gibt es teils große Unterschiede
Beim Einsatz von Raytracing gibt es deutlich größere Schwankungen und diese müssen nicht zugunsten vn RDNA 4 ausfallen.
In Dragon Age: The Veilguard ist die Radeon RX 7900 XTX mit RT beispielsweise 11 Prozent schneller als die Radeon RX 9070 XT, bei Raster-Grafik liegen die Grafikkarten innerhalb von einem Prozentpunkt. Auch hier vermutet die Redaktion einen Bug.
In anderen Spielen übernimmt RDNA 4 mit RT hingegen häufiger auch deutlich das Ruder. In Dragon's Dogma 2 ist die Radeon RX 7900 XTX bei Rasterizer-Grafik 6 Prozent schneller als die Radeon RX 9070 XT, mit Raytracing ist hingegen die neue Radeon 1 Prozent flotter. In Silent Hill 2 kann die Radeon RX 9070 XT einen Rückstand von 2 Prozent in einen Vorsprung von 5 Prozent umwandeln, in geringeren Auflösungen ist die Abweichung auch schon einmal zweistellig.
Zwei Spiele zeigen sogar richtig große Unterschiede – und beide gehören zu denjenigen Titeln, die die größte RT-Last im Testparcours erzeugen. In F1 24 kann die Radeon RX 9070 XT einen Raster-Rückstand von 10 Prozent durch Raytracing in einen Vorsprung von 22 Prozent umwandeln. Regelrecht zur Explosion bringt RDNA 4 die Perzentil-FPS, die sogar um 72 Prozent ansteigen – denn hier war RDNA 3 richtig schlecht.
Ebenfalls einen richtig großen Sprung gibt es in Spider-Man 2. Mit Rasterizer-Grafik ist die Radeon RX 7900 XTX noch 6 Prozent schneller als die Radeon RX 9070 XT, mit Raytracing ist dann das RDNA-4-Produkt 16 Prozent schneller.
Blackwell und RDNA 4: bei RT gleichauf?
In beiden Fällen verliert die Radeon RX 9070 XT übrigens ähnlich viele FPS wie die GeForce RTX 5070 Ti, was darauf hindeutet, dass AMD und Nvidia abseits von Extremfällen (Pathtracing, bis dato nur für GeForce entwickelt) auf eine vergleichbar starke RT-Integration setzen.
GPU-Taktraten unter Last
RDNA 4 ist eine Architektur, die richtig hoch takten kann, dafür dann aber auch nach viel elektrischer Leistung verlangt. 3.000 MHz sind auf der XT in Form der Sapphire Pure schon ohne Übertaktung zu erreichen, wenn die Frequenz in den vorgegebenen Power-Haushalt passt – doch das ist meistens nicht der Fall.
Final Fantasy XVI ist im Parcours das Spiel, das auch bei voller GPU-Auslastung wenig elektrische Leistung einfordert und entsprechend hoch sind die Taktraten. Auch die Radeon RX 9070 arbeitet dort mit durchschnittlich 3.048 MHz, die Radeon RX 9070 XT gar mit 3.258 MHz.
Dieser Takt hat aber nichts mit der durchschnittlichen Frequenz aller Spiele zu tun, diese liegt bei deutlich geringeren 2.637 MHz auf der Radeon RX 9070 und bei 2.893 MHz auf der Radeon RX 9070 XT. Hier limitiert das Power-Limit. Wird es manuell erhöht, steigt der Takt auch ohne weitere OC-Maßnahmen automatisch an.
3.840 × 2.160 | AMD Radeon RX 9070 | AMD Radeon RX 9070 XT |
---|---|---|
Black Myth: Wukong | 2.679 MHz | 2.930 MHz |
Call of Duty: Black Ops 6 | 2.694 MHz | 2.923 MHz |
Dragon Age: The Veilguard | 2.656 MHz | 2.890 MHz |
Dragon Age: The Veilguard + RT | 2.731 MHz | 2.985 MHz |
Dragon's Dogma 2 | 2.715 MHz | 3.015 MHz |
Dragon's Dogma 2 + RT | 2.703 MHz | 3.017 MHz |
Empire of the Ants | 2.539 MHz | 2.798 MHz |
F1 24 | 2.487 MHz | 2.733 MHz |
F1 24 + RT | 2.342 MHz | 2.610 MHz |
Final Fantasy XVI | 3.048 MHz | 3.258 MHz |
Frostpunk 2 | 2.513 MHz | 2.783 MHz |
Ghost of Tsushima | 2.710 MHz | 2.989 MHz |
God of War: Ragnarök | 2.553 MHz | 2.807 MHz |
Horizon Forbidden West | 2.613 MHz | 2.891 MHz |
Indiana Jones und der große Kreis + RT | 2.676 MHz | 2.964 MHz |
Kingdom Come 2 | 2.760 MHz | 3.041 MHz |
Lego: Horizon Adventures | 2.534 MHz | 2.767 MHz |
MechWarrior 5: Clans | 2.648 MHz | 2.905 MHz |
Outcast – A New Beginning | 2.634 MHz | 2.895 MHz |
Satisfactory | 2.587 MHz | 2.835 MHz |
Senua's Saga: Hellblade II | 2.640 MHz | 2.884 MHz |
Silent Hill 2 | 2.654 MHz | 2.902 MHz |
Silent Hill 2 + RT | 2.504 MHz | 2.760 MHz |
Spider-Man 2 | 2.644 MHz | 2.875 MHz |
Spider-Man 2 + RT | 2.815 MHz | 3.014 MHz |
Stalker 2: Heart of Chornobyl | 2.712 MHz | 3.001 MHz |
Star Wars Outlaws + RT | 2.531 MHz | 2.771 MHz |
Warhammer 40k: Space Marine 2 | 2.521 MHz | 2.772 MHz |
Durchschnitt | 2.637 MHz | 2.893 MHz |
RDNA 4 bietet viel Takt – bei viel Power
Den niedrigsten Takt gibt es auf der Radeon RX 9070 in F1 24 bei hinzugeschaltetem Raytracing mit 2.342 MHz. Um unglaubliche 700 MHz schwankt die Frequenz also auf der kleinen Radeon, was zeigt, wie sehr das Modell durch das Power Limit von gerade einmal 220 Watt ausgebremst wird.
Bei der Radeon RX 9070 XT ist die Situation auch nur ein klein wenig entspannter. Hier liegt der geringste Takt in F1 24 mit hinzugeschaltetem Raytracing bei 2.610 MHz. Entsprechend ist die Differenz zwischen höchstem und geringstem Takt mit 648 MHz kleiner als bei der RX 9070, aber nach wie vor hoch.