Intel Core Ultra 200S im Test: Anwendungsleistung
3/8Die Leistung in Anwendungen wurde auf denselben Testsystemen und mit denselben Einstellungen wie die Leistung in Spielen ermittelt.
Getestet wurde auf einem aktuellen Windows 11 24H2 inklusive der Anfang Oktober verfügbaren Updates (Build 26100.2033). Alle Plattformen liefen mit den letzten BIOS-Updates, Intel also inklusive letztem „Anti-Aging“ Microcode 0x12B und AMD inklusive AGESA 1.2.0.2.
- LGA 1851: Asus ROG Maximus Z890 Hero, BIOS 0805
- LGA 1700: Asus ROG Z790 Dark Hero, BIOS 1602
- AM5: Asus ROG Crosshair X870E Hero, BIOS 0505
- AM4: Asus ROG Strix B550-E Gaming, BIOS 3610
Für die verwendete GeForce RTX 4090 kam der aktuelle Treiber GeForce 565.90, bei AMD Ryzen der Chipsatztreiber 6.07.22.037 zum Einsatz. PCIe Resizable BAR (rBAR/SAM) war aktiv.
Um Probleme mit dem Chipsatztreiber zu vermeiden, wurden bei AMD vier verschiedene Systeme aufgesetzt: für 7800X3D, 5800X3D, 9950X + 9900X und 9700X + 9600X.
Die Windows-Sicherheits-Features Core Isolation (Kernintegrität) und Memory Integrity (Speicherintegrität, Hypervisor-Protected Code Integrity (HVCI)) waren auch dieses Mal aktiv – auf den genutzten Plattformen sind sie es mit geladenen BIOS-Defaults ab Werk ohnehin. Insbesondere HVCI kostet im CPU-Limit in Spielen teilweise zweistellig an Leistung. Darauf zu achten, ist essenziell. Nach jedem CPU-Wechsel wurde penibel darauf geachtet, dass alle Voraussetzungen für die Nutzung der Features weiterhin vorlagen.
Das Energieprofil unter Windows lautete für alle Prozessoren „Beste Leistung“. Getestet wurde in 720p um den Fokus auf die CPU zu legen.
Die alten Intel-CPUs wurden mit den „Intel Default Settings“ und dem Performance-Power-Profile getestet, d.h. die maximale Leistungsaufnahme durfte die offiziell festgelegte Obergrenze (z.B. 285K: 250 Watt, 14900K: 253 Watt) nicht überschreiten und auch alle anderen Intel-Vorgaben bzgl. Temperaturen oder Stromstärken waren aktiv.
Auch für Core Ultra wurden die Intel Default Settings sowie das Power Delivery Profil „Performance“ genutzt. Das aktuelle BIOS des Asus ROG Z890 Maximus Hero lädt darüber hinaus ab Werk wieder die Funktion „Let's BIOS Optimize“, anders als in der Vergangenheit hebelt diese Einstellung derzeit aber (noch) keine von Intels Vorgaben aus – der Wechsel auf „Enforce All Limits“ brachte keine Veränderungen mit sich.
Multi-Core-Leistung
In Spielen mit Abstand verwehrt, gelingt Core Ultra in Form des Core Ultra 9 285K in den Multi-Core-Anwendungen der Sprung an die Spitze: 1 Prozent vor dem Ryzen 9 9950X kommt Intels neues Topmodell ins Ziel. Der Vorgänger Core i9-14900K wird um 11 Prozent geschlagen – bei auf dem Papier gleicher TDP. Aber hierzu werden die folgenden Seiten noch weitere Details zu Tage fördern.
Core Ultra 7 265K und Core Ultra 5 245K haben es gegenüber den jeweiligen Klassenvorgängern schwerer. Mit sechs respektive sieben Prozent mehr Leistung im Rating legen aber auch diese CPUs zu.
Die drei Core Ultra schlagen ihre jeweiligen Vorgänger in jedem einzelnen Benchmark mit Ausnahme von 7-Zip – sicherlich nicht zufällig der speicherlastigsten Anwendung im Parcours.
Single-Core-Leistung
Neun Prozent mehr IPC auf den P-Cores, aber 500 MHz respektive 8 Prozent weniger Takt als beim Core i9-14900KS, war offen, ob diese CPU im Single-Core-Rating geschlagen werden kann – doch sie kann es. Im Durchschnitt über die von ComputerBase genutzten vier Szenarien erringt der Core Ultra 9 285K sogar drei Prozent Vorsprung gegenüber dem Core i9-14900KS als bisher schnellstem Intel-Prozessor. Was die Lion-Cove-Kerne im Mittelwert nicht schaffen, ist AMD Zen 5 in Ryzen 9000 mit ebenfalls maximal 5,7 GHz zu schlagen.
Den ersten Platz sichert sich Intel allerdings im Cinebench 2024, während der Browser-Benchmark WebXPRT die alten Core i9 weiter in Front sieht und generell eine absolute Zen-5-Domäne bleibt.