Intel Core Ultra 200S im Test: Leistungsaufnahme und Temperaturen
4/8Die Messungen auf dem Windows-Desktop wurden als einzige Ausnahme im Test im Energieprofil „Ausbalanciert“ ausgeführt und stellen einen Mittelwert aus einer einminütigen „Ruhephase“ beim Betrachten des Windows-Desktop dar. Aktive Anwendungen oder Anwendungen in der Taskleiste (zum Beispiel Steam) gab es nicht. Die Messungen unter Volllast in Anwendungen und Spielen erfolgten wie alle anderen Benchmarks im Profil „Beste Leistung“ jeweils beim Benchmark (15 Spiele respektive Szenario „Encoding in Handbrake“).
Leistungsaufnahme auf dem Windows-Desktop
Alle drei Intel Core Ultra 9 präsentieren sich von einer sehr überzeugenden Seite. Während AMD mit dem Wechsel auf das Chiplet-Design mit I/O-Die im Desktop „Leerlauf-Leistungsaufnahmen“ von unter 20 Watt quasi den Rücken gekehrt hat, ist der Aufschlag von Core i zu Core Ultra und damit dem Wechsel vom Ein-Chip- zum Multi-Chip-Design vergleichsweise klein. Unter 10 Watt kommen die Neulinge zwar auch nicht mehr, aber viel weiter nach oben geht es auch nicht.
Leistungsaufnahme unter Volllast
Den Verbrauch unter Volllast ermittelt ComputerBase im Benchmark mit Handbrake, das heißt über die Dauer des Benchmarks wird mit HWiNFO sekündlich die Telemetrie ausgelesen. Im Anschluss werden der Maximal- und der Mittelwert ermittelt. Hinweis: Die beiden großen Ryzen 9000X werden von der Temperatur eingebremst, sie verbrauchen daher weniger als in so manch anderer Anwendung, die sie ihr Budget von bis zu 200 Watt ausnutzen lassen.
Doch auch keine der drei neuen Intel Core Ultra reizt in Handbrake trotz AVX-Einsatz ihr TDP-Budget dauerhaft aus, womit sich die neuen CPUs schon ganz grundsätzlich von den Vorgängern unterscheiden. Beim Core Ultra 9 285K sind es im Durchschnitt 222 statt 250 Watt, beim Core Ultra 7 265K 200 statt 250 Watt und beim Core Ultra 5 245K 132 statt 159 Watt.
Auch die vom Tool protokollierten Spitzenverbräuche von Core Ultra 5 und Core Ultra 7 liegen noch unter den im BIOS gesetzten Höchstmarken (159 / 250 Watt). Nur der Core Ultra 9 285K reißt sie mit 263 Watt um 13 Watt.
Auch in anderen Anwendungen, darunter auch Cinebench 2024, hat die Redaktion die neuen Core Ultra unterhalb der von Intel definierten Obergrenze gesehen.
Core Ultra verbraucht damit bei höherer Anwendungs-Leistung weniger als die jeweiligen Vorgänger, auch dann, wenn diese nach Intels neuen „empfohlenen Vorgaben“ schon an die Leine genommen wurden.
Leistungsaufnahme in Spielen
Beim Verbrauch in Spielen stößt Core Ultra in Regionen vor, die im Parcours sonst nur AMDs X3D-CPUs und den kleinsten Ryzen 9000X vergönnt sind: Maximal 84 Watt in der neuen Serie (285K ohne RAM-OC) stehen mindestens 120 Watt in der alten Serie (Core i5-14600K) gegenüber und Schluss war bei Raptor Lake erst bei 170 Watt. Quantensprung trifft das wohl ganz gut.
Auch in Anbetracht der Leistung, die unter dem Niveau der Vorgänger liegt, ist das Ergebnis durchaus beachtlich, wenngleich davon ausgegangen werden muss, dass die niedrige Leistung und die niedrige Leistungsaufnahme (über eine extrem schlechte Auslastung) direkt miteinander im Verhältnis stehen. Das wird aber nicht den Großteil der Lücke erklären.
Temperaturen unter Volllast
Die neuen Intel Core Ultra als K-Modelle verbrauchen bei höherer Leistung nicht nur weniger Energie als die Vorgänger, ihre Temperaturen fallen unter Volllast auch niedriger aus. Intel hatte in Aussicht gestellt, alleine durch die Mischung von P- und E-Cores im Die für eine bessere Wärmeabfuhr sorgen zu können.
Die Praxis scheint das zu bestätigen, wenngleich der Einfluss durch die niedrigere Leistungsaufnahme von ComputerBase auch noch nicht separat ermittelt worden ist. Temperaturen beziehungsweise Temperaturspitzen, wie sie bei der 14. Gen Core im selben Szenario auftreten, zeigen die neuen Core Ultra auf jeden Fall nicht mehr.