ReMarkable Paper Pro im Test: Beste Farbdarstellung trifft auf funktionale Schwächen
Das Paper Pro von ReMarkable überzeugt im Test mit guter Verarbeitung, hervorragender Farbdarstellung sowie präziser Stifteingabe, bleibt jedoch in vielen Bereichen hinter den Erwartungen zurück. Das lässt den verlangten Preis in einem anderen Licht erscheinen, als digitaler Notizblock bietet das Gerät dafür zu wenig.
Design, Verarbeitung und Preis
Bereits lange vor den namhaften Herstellern von E-Book-Readern wie Amazon und PocketBook hatte ReMarkable seine Geräte deutlich größer gestaltet und mit einer Stifteingabe ausgestattet. Gemeinsam mit Sony prägte das Unternehmen dadurch das Segment der E-Notes, die die besten Eigenschaften von E-Readern und Tablets vereinen sollten. Heute sind die Modelle des norwegischen Herstellers schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern haben sich mehr und mehr zum Branchenführer entwickelt. Diesem Anspruch muss auch der ReMarkable Paper Pro im Test gerecht werden.
- Großes Display
- Sehr gute Farbdarstellung dank Gallery 3
- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr gute Stifteingabe
- Schwache Beleuchtung
- Importieren von Inhalten und Exportieren von Notizen sehr umständlich
- Wird nicht als Massenspeicher erkannt
- Geringe Funktionen
Welches hochwertige Erscheinungsbild ReMarkable mit seinem neuen Paper Pro verfolgt, wird bereits beim ersten Blick auf die Verpackung deutlich, die eher an ein großes Zeichenleerbuch erinnert und die mancher Käufer daher am liebsten ungeöffnet belassen würde. Doch wer sich schließlich dazu durchringt, das Siegel zu brechen, wird mit einem hochwertig verarbeiteten Stück Technik belohnt. Im Vergleich zum Vorgängermodell ReMarkable 2 ist das Paper Pro mit seinen Maßen von 196,5 × 274 mm zudem deutlich größer geworden. Der das E-Note umgebene Aluminium-Body mag manchen Nutzern zwar ein etwas kühles Gefühl in den Fingern vermitteln, sorgt jedoch ebenso für ein ansprechendes Äußeres, das sich sichtbar von der Konkurrenz abhebt. Dies hat jedoch seinen Preis, mit 650 Euro verlangt das Paper Pro von interessierten Käufern einen tiefen Griff in die eigene Geldbörse.
Was Käufer für diesen Preis erhalten, ist eine hohe Verarbeitungsqualität, bei der die Spaltmaße gering sind, sodass Gehäuse und Display nahezu nahtlos ineinander übergehen und was das Gerät besonders wertig erscheinen lässt. Trotz seiner geringen Dicke von nur 5,1 mm vermittelt das Paper Pro ein hohes Maß an Stabilität und lässt sich dennoch gut halten. Lediglich die ungleichen Ränder des Displays, insbesondere der dickere Bereich unterhalb des Bildschirms, fallen ins Auge – dies ist jedoch unvermeidbar, da die benötigte Technik irgendwo untergebracht sein will.
ReMarkable Paper Pro | Onyx Boox Note Air 3 C | PocketBook Color Note | Amazon Scribe | |
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Betriebssystem: | Linux | Android 12 | proprietäres Betriebssystem | |
Display: | 11,80 Zoll 1.620 × 2.160, 229 ppi E-Ink Gallery 3, 16 Graustufen, beleuchtet Farbdarstellung, 20.000 Farben 1.620 × 2.160, 229 ppi |
10,30 Zoll 1.860 × 2.480, 300 ppi E-Ink Kaleido 3, 16 Graustufen, beleuchtet Farbdarstellung, 4.096 Farben 930 × 1.240, 150 ppi |
10,30 Zoll 1.404 × 1.872, 227 ppi E-Ink Kaleido 3, 16 Graustufen, beleuchtet Farbdarstellung, 4.096 Farben 468 × 624, 75 ppi |
10,20 Zoll 1.860 × 2.480, 304 ppi E-Ink Carta 1200, 16 Graustufen, beleuchtet |
Blaulichtfilter: | – | Ja | ||
Helligkeitssensor: | – | Helligkeitssensor | ||
Bedienung: | Touch, Stifteingabe | |||
SoC: | 1,8 GHz, 4 Kern/e | 2,4 GHz, 8 Kern/e | 1,5 GHz, 8 Kern/e | ?, ? |
RAM: | 2.048 MB | 4.096 MB | ? | |
Interner Speicher: | 64 GB (46,0 GB verfügbar) |
64 GB, erweiterbar (46,0 GB verfügbar) |
32 GB, erweiterbar (? verfügbar) |
16 GB (? verfügbar) Variante 32 GB (? verfügbar) Variante 64 GB (? verfügbar) |
Konnektivität: | USB Typ C 802.11 a/b/g/n/ac |
USB Typ C 802.11 b/g/n/ac |
USB Typ C 802.11 a/b/g/n/ac |
USB Typ C 802.11 b/g/n |
Bluetooth: | – | 5.0 | 5.2 | Ja |
Mobilfunk: | – | |||
Größe (B×H×T): | 196,5 × 274,0 × 5,1 mm | 193,0 × 226,0 × 5,8 mm | 173,5 × 246,0 × 6,4 mm | 196,0 × 229,0 × 5,8 mm |
Gewicht: | 525 g | 430 g | 390 g | 433 g |
Schutzart: | – | IPX8 | – | |
Akku: | 5.030 mAh | 3.700 mAh | ? | |
Kabellose Laden: | Nein | |||
Textformate: | Epub, PDF | CHM, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, PDF, RTF, TXT | ACSM, CBR, CBZ, DJVU, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC, RTF, TCR, TXT | DOC, DOCX, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC (nativ), TXT |
DRM-Formate: | – | Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF | Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF, LCP / Care | Kindle (AZW) |
Audio-Formate: | – | MP3, WAV | MP3, WAV, OGG, M4B | Audible Hörbücher |
Vorlesefunktion: | – | Text-To-Speech | – | |
Preis: | ab 699 € | 550 € | 649 € | ab 275 € / – |
Besonders auffällig sind die vier Noppen auf der Rückseite, die bereits einen deutlichen Hinweis darauf geben, dass der Testkandidat vor allem als digitaler Notizblock liegend auf dem Tisch genutzt wird. An diese muss sich der neue Nutzer beim Lesen erst einmal gewöhnen. Trotz des durch die hochwertigen Materialien bedingte Gewicht von 525 liegt das Paper Pro angenehm in der Hand und lässt sich auch über längere Zeiträume bequem halten. Die glatte Rückseite birgt jedoch das Risiko, dass das Gerät in unachtsamen Momenten schnell aus der Hand rutschen kann.
Auch der Rahmen des Paper Pro weist eine eher untypische Gestaltung auf: Mit seiner Riffelung soll er an einen Papierstapel erinnern, was die spezielle Ausrichtung des Geräts zusätzlich unterstreichen soll. Als einziges physisches Bedienelement ist der Einschaltknopf am oberen linken Rand zu finden, dieser ist fest verbaut und besitzt einen guten Druckpunkt. Der USB-Anschluss befindet sich am unteren Rand, ist jedoch nicht mittig, sondern ebenfalls links positioniert.
Auf die Möglichkeit, den internen Speicher mittels SD-Karten zu erweitern, wurde ebenso wie auf einen Wasserschutz verzichtet. Hier zeigt sich, dass der Fokus des Paper Pro klar auf der Nutzung als E-Note liegt.
Marker-Stylus inklusive
Zum Lieferumfang des Testkandidaten gehört unter anderem wahlweise der neue Marker-Stylus, oder für 50 Euro Aufschlag die Plus-Variante mit Radier-Funktion am oberen Ende. Ein USB-Kabel liegt ebenfalls bei, das dünn genug gestaltet ist, um sicherzustellen, dass das schmale Gerät während des Ladevorgangs nicht auf dem Stecker aufliegt und der Anschluss dadurch beschädigt wird. Weiter besitzt das Kabel auf beiden Seiten USB-C-Stecker, für einen Adapter auf einen USB-A-Anschluss, um das E-Note auch an ältere Rechner anschließen zu können, muss der Nutzer selbst sorgen. Eine kabellose Ladefunktion wird nicht unterstützt.
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