ReMarkable Paper Pro im Test: Bibliothek nicht existent

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Michael Schäfer
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Bevor mit der Notizfunktion das Kernelement des Paper Pro in den Fokus gerückt wird, sollen noch ein paar Worte zur Lesefunktion verloren werden, die eher marginal ausfällt. Eine Bibliothek, wie sie Nutzer von herkömmlichen E-Book-Readern kennen, besitzt das Gerät, wie bereits erwähnt, nicht. Stattdessen werden alle Inhalte einfach auf dem Homescreen angezeigt, wobei Formate gemischt und nicht separat aufgeführt werden. Auch die Formatunterstützung hält sich mit Epub und PDF sehr in Grenzen.

Ebenso sind die Möglichkeiten zur Organisation der Inhalte sehr begrenzt. Es besteht lediglich die Option, Dokumente alphabetisch oder nach dem Erstelldatum, dem Datum der letzten Aktualisierung, der Dateigröße oder der Seitenanzahl zu sortieren. Zusätzlich können Dateien in Ordner verschoben und somit geringfügig organisiert werden. Filtermöglichkeiten beschränken sich dagegen auf die Anzeige bestimmter Dokumentenformate. Weiter lassen sich Dateien mit Tags versehen oder als Favoriten markieren.

Einmal geöffnete Dokumente werden in der Übersicht immer mit der letzten aufgerufenen Seite angezeigt, was das Wiederfinden anhand der Cover erschwert, da aufgrund der geringen Größe der Vorschaubilder die Texte darin nicht zu erkennen sind. Darüber hinaus werden die Titel nur in der Listenansicht vollständig angezeigt.

Auch wenn sich das Paper Pro wegen seiner Größe als Lesegerät eignet, bietet dieses dafür nur wenige Einstellungen
Auch wenn sich das Paper Pro wegen seiner Größe als Lesegerät eignet, bietet dieses dafür nur wenige Einstellungen

Die Leseeinstellungen bieten ebenfalls nur eingeschränkte Möglichkeiten. So lässt sich die Schriftgröße bei normalen E-Books lediglich in sechs Abstufungen anpassen und es stehen nur fünf Schriftarten zur Verfügung. Bei den Rändern und der Zeilenhöhe können jeweils drei Abstände gewählt werden, Texte können zudem entweder linksbündig oder im Blocksatz dargestellt werden. Eine automatische Silbentrennung ist nicht vorhanden.

Die Pitch-to-Zoom-Geste weist bei normalen E-Books eine eher ungewöhnliche Funktionsweise auf: Der Text wird zwar vergrößert, jedoch nicht neu gerendert und damit auch nicht neu angeordnet, sodass im Grunde nur ein bestimmter Ausschnitt vergrößert wird. Diese Funktion mag für das Anbringen von Markierungen nützlich sein, dürfte jedoch nicht der Erwartung vieler Nutzer an eine solche Geste entsprechen. Markierungen in Texten können zudem nur mit dem Stift vorgenommen werden – schnell per Finger mal eine Stelle markieren ist somit nicht möglich. Ein Wörterbuch oder die Möglichkeit, Begriffe online nachzuschlagen, fehlt ebenfalls komplett.

Auch die Darstellung von PDF-Dokumenten wie E-Papers fällt nicht viel besser aus. Hier lässt sich das Dokument automatisch an die Breite oder an die Höhe des Displays sowie an eine manuell festgelegte Größe anpassen. Wer jedoch erwartet, eine Cropp-Funktion zu finden, wird enttäuscht: Die Größe des Dokuments lässt sich lediglich per Pitch-to-Zoom-Geste mit zwei Fingern verändern. Während kleinere Darstellungen dadurch noch an den Bildschirm angepasst werden können, ist das Entfernen weißer Ränder aufgrund des oftmals schlecht reagierenden Touchscreens nahezu unmöglich. Immerhin bleibt der gewählte Ausschnitt auch auf den folgenden Seiten erhalten.

Auch für E-Paper bietet das Paper Pro nur wenige Einstellungen
Auch für E-Paper bietet das Paper Pro nur wenige Einstellungen

Auf das Intervall der Invertierung, also der Neuausrichtung aller Bildpunkte bei jedem Seitenwechsel, hat der Nutzer ebenfalls keinen Einfluss. Diese erfolgt automatisch durch das System. Eine manuelle Einstellungsmöglichkeit fehlt somit, was sich später, soviel sei bereits angemerkt, noch bei der Notizfunktion bemerkbar machen wird.

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