@ florian.
Ein paar Punkte, warum ich für ein Verbot bin:
1. Ich habe schon einen Menschen verloren, der mit einem alkoholisierten Autofahrer schuldlos in einen Unfall verwickelt wurde.
2. Mir sind die neurologischen (und nicht nur die) Effekte des Alkohols bewusst
3. Es würde dieses Ziel-trinken auf einen bestimmten (erlaubten) Promillewert aufhören (was in 99% der Fälle sowieso nicht klappt und die jeweilige Person steigt mit mehr Promille ins Auto, als vorgehabt)
4. Ich es einfach schwachsinnig finde, die bewusste erhöhte Gefährdung von Mitmenschen zu legalisieren.
Ein paar Zahlen, die ich auf die Schnelle gefunden habe:
Ab 0,2 Promille
* leichte Verminderung der Sehleistung
* Ansteigen der Risikobereitschaft
* erstes Nachlassen von Aufmerksamkeit, Konzentration, Kritik- und Urteilsfähigkeit
Bei 0,3 %o liegt das Unfallrisiko bereits bei einem Steigerungsfaktor von 1,2
Bei 0,5 %o liegt das Unfallrisiko bereits bei einem Steigerungsfaktor von 2,0
Quelle:
http://www.polizei.hessen.de/internetzentral/nav/705/705605da-80d8-4111-7288-b5edad490cfa.htm
Da hier keine Angaben gemacht werden, wie sie auf diese Zahlen kommen, sind solche Aussagen natürlich mit Vorsicht zu genießen.
Diese Zahlen tauchen aber auch auf anderen Seiten auf und der 0,5 Wert wurde vom TÜV ermittelt (leider auch keine Angaben, wie).
Nochmal zu deinen Zahlen:
Zu fahren unter Alkoholeinfluss zählt nur >0,3 Promille (laut BKA-Seite). Also befinden sich die Unfälle mit weniger, bei den 409 529. Wie viele jetzt davon wirklich Alkohol im Blut gehabt haben und wie viel Unfälle ohne Unfälle vermeidbar gewesen wären, kann (zumindest den zweiten Punkt) auch der beste Statistiker nicht sagen!
Eine Aufschlüsselung der Unfälle mit Alkohol in bestimmte Promille-Bereiche währe für eine weitere Diskussion erforderlich, sonst ist alle nur Spekulation!
Ich persönlich finde eigentlich jedes Menschenleben schützenswert. Und wenn man auch nur 10 unschuldigen Personen durch die neue Regelung das Leben Retten kann, dann finde ich diese Regelung schon sinnvoll! Zumal die "Kosten" des "Erfolges" minimal sind!
@ Bohemund
Welche Schiene fahre ich auch? Ein alles oder nichts Denken so wie du?
Natürlich hat meine Anspielung auf Waffen und Schwerverbrechen (was in meinen Augen übrigens auch eine alkoholisierte Autofahrt mit Todesfolge eines anderen Verkehrsteilnehmer ist...) nichts mit dem Thema zu tun. Genauso wenig wie deine Forderung alles andere, was eine Gefahr darstellt, auch zu reglementieren.
einen gesunde und gefahrlose zukunft für jedermann...
Ich habe bei dem von dir zitierten Abschnitt anscheinend die Ironietags vergessen obwohl ich der Meinung war, dass selbst einem Blinden auffallen hätte müssen, dass der Abschnitt
nicht wirklich ernst gemeint war und auch einen "Hauch" Sarkasmus enthält...
wenn dir ein kind vors auto rennt, hast du keine zeit ob mit oder ohne etwas getrunken zu haben.
Sagt wer? du?
Wenn du glaubst, dass im Straßenverkehr Sekundenbruchteile von keiner Bedeutung sind, um einen Unfall zu vermeiden, dann ist das nur noch naiv! Wenn ich einen Bruchteil einer Sekunde (was selbst in der Stadt bei 0,1 Sekunden über einen Meter bedeutet) früher Bremse, ist der Aufprall geringer bzw. überhaupt nicht vorhanden.
Wenn du natürlich davon ausgehst, dass bei Verkehrsunfällen mit Todesfolgen nur immer Kinder plötzlich hinter einem Auto hervorspringen, dann hast du mit deiner Aussage Recht und Alkohol würde auf eine Verringerung dieser Unfälle keinen Einfluss haben. Wenn man aber davon ausgeht, dass auch schon geringe Menge (ab 0,2 Promille) von Alkohol in Blut eine leichte Verminderung der Sehleistung, ein Ansteigen der Risikobereitschaft und ein Nachlassen von Aufmerksamkeit, Konzentration, Kritik- und Urteilsfähigkeit zur Folge hat und man einmal nicht davon ausgeht, dass alle Unfälle nach deinem Schema verlaufen, dann ist davon auszugehen, dass die Abschätzung der Situation und die erforderliche Reaktion eingeschränkt und somit das Risiko erhöht ist! Und warum sollten dann nicht der ein oder andere Unfall vermeidbar sein?