News 10 Jahre Snowden: Was von den NSA-Enthüllungen bleibt

Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Über die Frage, was die Snowden-Enthüllungen gesellschaftlich verändert und welche politischen Entwicklungen sie tatsächlich angestoßen haben, lässt sich sicherlich streiten.
Für mich persönlich waren sie eine Zäsur, insofern sie meine Sensibilät für Datenschutz und -sicherheit beträchtlich verstärkt haben. Ich habe meinen E-Mail-Anbieter gewechselt, habe mich für einen Privacy-Messenger entschieden und bin netzpolitisch interessierter geworden. Heute bin ich interner Datenschutzbeauftragter im Unternehmen.

Ich habe Edward Snowden als Teil unserer Gesellschaft und ganz persönlich viel zu verdanken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: X79, lorpel, tritratrullala und 4 andere
Die ganzen Wistleblower und China zeigen halt knallhart allen auf was den Leuten wirklich wichtig ist. Solange sie sich sicher fühlen und der materielle Wohlstand da sind, wird sowas relativ easy geschluckt von der Bevölkerung. Deshalb ist ja die UdssR auch primär wirtschaftlich und nicht politisch gescheitert. Auch darf bezweifelt werden wieviel "Freitheit", insbesondere auch in der Presse, es in einer Privatwirtschaft geben kann. Der Block der sich ja gerade in Asien versammelt wird bald den Finger in unsere Doppelmoral halten und ordentlich zudrücken. Dann wird man sehen für was wir uns entscheiden, "unsere angeblichen moralischen Werte" (an die wir uns so oder so noch nie gehalten haben, außer es passt uns gerade) oder doch unsere Güter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: X79, tritratrullala, Hovac und 4 andere
Sherman789 schrieb:
Wirklich problematisch wird es ja dann, wenn man keine Regierung hätte, die Recht und Gesetz verpflichtet wäre, wie es in den Schurkenstaaten Russland, China etc der Fall ist. Dort verschwindet man dann einfach...
Ich will dich ja nicht beunruhigen, oder deine positive Wahrnehmung stören, aber ... ach was solls, so ein bisschen will ich es doch.
Beim lesen dieser Sätze musste ich sofort an den Fall Mollath und das nicht mehr so neue bayerische Polizeiaufgabengesetz denken, welches offenbar noch immer unbegrenzte Haft ohne Begehung einer Straftat oder einem Gerichtsverfahren ermöglicht. Anfangs fehlte wohl sogar das Recht auf einen Anwalt, das wurde später nachgebessert.

Einfach verschwinden kann man hierzulande auch nach eigenem Empfinden. Auch wenn nach einiger Zeit afaik jemand über Gewahrsam oder erzwungene psychiatrische Unterbringung informiert werden muss gibt es ggf. recht spärliche Besuchszeiten und wehe ein Psychiater findet du hast kurz vor dem Gespräch eine Panikattacke und lässt 2 mg Lorazepam verabreichen. Für die meisten wäre das als wären sie spurlos verschwunden, auch wenn manche damit noch rumlaufen können.
Wir sind da nach meinem Empfinden nicht so weit weg von 'Schurkenstaaten' wie wir sein sollten.

P.S.: und dann gibt es auch noch Fälle wie den von Khaled al-Masri, wo man sich schon fragt ob es auch Entführungen auf deutschem Boden gab. Aber das reicht dann wirklich mit der Beunruhigung ;)
Solange man Namen wie Hans, oder Eichmann ... oh nein, das ist kein gutes Beispiel. Solange man nicht wie eine dringend gesuchte Person heißt, aussieht, oder für einen Kontakt gehalten wird passiert einem sowas hierzulande nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: tritratrullala, Hovac, Veitograf und 5 andere
Sherman789 schrieb:
Wirklich problematisch wird es ja dann, wenn man keine Regierung hätte, die Recht und Gesetz verpflichtet wäre, wie es in den Schurkenstaaten Russland, China etc der Fall ist. Dort verschwindet man dann einfach...
so wie Assange.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tritratrullala und Hovac
Vielen Dank CB für den Artikel. Es würde mich freuen wenn Sie sowas für Julian Assange machen.
Die Doppelmorale bei den Amis, Deutschland und co. ist ganz schlimm.
Aber wir wissen wer die gute sind und wer die böse.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hovac, Detti55, Celinna und 3 andere
AleksZ86 schrieb:
wenn also jetzt Staaten Kriegs/Menschenrechtsverbrechen zu Staatsgeheimnissen erklären dann wird man zum Verbrecher wenn man diese veröffentlicht?
Aus juristischer Sicht schon. Du hast damit gegen geltendes recht verstoßen und es gebrochen. Aus etischer und moralischer Sicht ist das dann schon vielschichtiger - je nachdem wen man fragt.

Meinen Respekt hat Herr Snowden und alle anderen Whistleblower jedenfalls.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hovac und Veitograf
Sherman789 schrieb:
Wirklich problematisch wird es ja dann, wenn man keine Regierung hätte, die Recht und Gesetz verpflichtet wäre, wie es in den Schurkenstaaten Russland, China etc der Fall ist. Dort verschwindet man dann einfach...
Glaubst du nicht, dass viele in den USA (und vermutlich auch aus anderen Ländern) ihn gerne auf Kuba oder sonst wo bei der CIA sehen würden ?
 
Nicht viel, man macht weiter wie bisher und man tut so, als würde man Daten schützen können. Meist versuchen es ja die, die davon am wenigsten verstehen. Zu Snowden naja, er sitzt halt in Russland, weil die USA ihn sonst "kürzen". Ist wohl der Preis für pseudo Ruhm oder Landesverrat....ist bei Putin auch nicht so beliebt😉
Ergänzung ()

Olandos schrieb:
Erwähnenswert ist auch noch was die Motivation von Edward Snowden war es öffentlich zu machen
Und dann verpisst man sich nach Russland? macht Sinn, da sitzen auch fucking Heros. Btw. Putin geht mit landesverrätern nicht anderst um, wie die USA. Und ist es das wert gewesen sich von putin und seinen "fucking Heros", aushalten lassen zu müssen, bzw. Von gnaden der "mächtigen" abhängig zu sein? Ist komplett das Gegenteil seiner motivation.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob Snowden ein Verbrecher ist oder nicht, liegt an der Sichtweise jeder einzelnen Person und des jeweiligen Staates.

Meine persönliche Meinung ist, daß wir in jedem Staat weltweit in irgendeiner Form eine Art Zensur und Überwachung haben - auch hier in Deutschland.

Allerdings sollte man hier definitiv mit offenen Augen und wachem Kopf unterscheiden. Die ganzen Corona-Leugner und Verschwörungs-Theoretiker, die in unserem Land frei ihre Meinung äußern können, sollten sich 3x überlegen, wie ihr "ich werde unterdrückt und klein gehalten" Gerede in Russland, Nordkorea, China, Myanmar oder vergleichbaren Ländern enden würde...

Laut Wikipedia hat Snowden seit September 2022 die russische Staatsbürgerschaft. Zum Krieg äußert er sich so gut wie gar nicht, wohl aus gutem Grund.
 
Wie war das noch? "Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein Verbrechen behandelt wird, dann werden wir von Verbrechern regiert". Da hatte und hat Snowden nach wie vor Recht mit. Ich finde es erstaunlich, dass sich nach seinen Enthüllungen nicht wirklich viel geändert hat. Dass der Mann immer noch im Exil leben muss, ist ein Skandal und wäre in einer Welt in der das Aufdecken von Verbrechen kein Verbrechen ist, nicht möglich.

Bei alldem muss man sich immer fragen (insbesondere die Bevölkerung in den USA): wer regiert uns hier eigentlich?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Recharging, tritratrullala und Hovac
Jeder Mensch auf der Welt, der irgendwie elektronisch in Erscheinung tritt, ist mittlerweile ein angelegter Datensatz, der durch die Leitungen der Welt schwirrt.

Und wir Deutsche sind wohl mehr Teil des "westlichen Netzwerks". Also der USA. "Amerikaner" ist mir immer zu ungenau. ;) Amerikaner sind auch Peruaner.

Insgesamt sitzen wir aber alle(alle Menschen) auf einer winzigen Kugel, die durchs All schwirrt und sind absolut unsichtbar und unwichtig, meinen aber wir wären alle so wichtig, dass wir(Menschen) Netzwerke erschaffen haben, um unsichtbare, unwichtige Punkte im Universum zu überwachen, wobei wieder manche Netzwerke andere Netzwerke betrügen, belügen töten und allgemein im Fazit um Macht kämpfen.

Jeder, der nicht naiv ist weiß, dass wir(das westliche Netzwerk) genauso lügen, stehlen, betrügen und töten, wie die anderen Netzwerke, Richtung China/Russland.

Warum ? Ich versteh' das nicht, da ich nur einer der "einfacheren Punkte" bin und nicht einer der "wichtigen Punkte", die unsichtbar durchs All schwirren.

Ich weiß nur eins:
Am Besten hält man sich von Politik fern, sieht zu, dass man nicht auffällt(Snowden hat das nicht ganz so beherzigt ;) ) und versucht sich und seinen Lieben ein einigermaßen schönes Leben zu ermöglichen, im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Keine Nachrichten schauen, Politik und andere Dinge die spalten und aufregen weit weg halten, dann kann man einigermaßen nett leben. :)

Die paar Jährchen, die man hat(wenn's gut läuft, hab ich noch ~25 pi mal Daumen), sollte man nicht mit Aufregung und Streit verbringen. Besser mit Backen, Pizza essen, zocken, Hund streicheln, Computerbase lesen usw. .

PS: Bitte lieber Moderator, gib meinen Beitrag doch auch mal frei. War doch auch ganz lieb und nicht irgendwie provozierend. Danke. :)

Peace ! Habt einen schönen, unaufgeregten Tag !
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Kuristina, DieRenteEnte und michimii
Ich war und bin der Meinung, dass man Edgar Snowden den Nobelpreis hätte verleihen müssen, und zwar den Friedens-Nobelpreis. Er hat vielen die Augen geöffnet, er hat anderen Ärger und Angstschweiss verursacht, weil er den Deckel zu äusserst trüben Affären gehoben hat.

Dennoch folgende Anmerkungen, wobei die zweite eine Reaktion auf verschiedene Vorposter ist:

- Snowden hat sich seinen Entscheid, an die Öffentlichkeit zu gehen, ja alles andere als leicht gemacht, und er war sich von Anfang an klar, was alles auf ihn zukommen wird (oder zumindest könnte). Dazu gehört grundsätzlich auch ein Prozess. Dem hat er sich aber entzogen, was ich bedaure, auch wenn es menschlich verständlich und nachvollziehbar ist. So ergibt sich [auch] der Eindruck, dass Snowden seinen moralischen Kompass über den (demokratisch legitimierten) Rechtsstaat stellt - was ein grundsätzliches Problem darstellt (ich erinnere nur an den argumentativen Dünnschiss der Schwurbler, die angesichts einer 'drohenden' Impfung von Folter, Diktatur, Spaltung der Gesellschaft schwafelten. Nicht dass Snowden auch nur am Rand damit was zu tun hätte, aber die Auseinandersetzung hat eine strukturelle Ähnlichkeit).

- Im Unterschied zu Snowden ist Julian Assange charakterlich und persönlich eine - sorry, meine Meinung - deutlich schwächere Figur. Er hat ohne Zweifel grosse Verdienste erworben mit Wikileaks und hat mit dieser Plattform auf ungeheuerliche Ungerechtigkeiten, Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht.
Aber er hat sich dafür teilweise von Leuten, Mächten bzw. Institutionen instrumentalisieren lassen, die ganz andere Ziele verfolgten als Aufklärung (Stichwort: Clinton-Mails). Dass er persönlich im Umgang mit unterstützenden Freunden ein A..loch war, Frauen gegenüber ein gestörtes Verhältnis hatte und dass er das eine oder andere Mal den materiellen Verlockungen erlag, ist deshalb nicht 'üble Nachrede', sondern deshalb relevant, weil die erwähnten Freunde mit andern Absichten sich diese seine Schwächen gezielt zu nutze gemacht haben.
Zum "Helden" taugt Assange deshalb m.E. deutlich weniger als Snowden. Das hindert mich aber nicht, die Jagd auf Assange durch US-amerikanische Dienste und ihre Methoden zu kritisieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy
Was hat sich geändert? Nichts. Was wird sich ändern? Nichts.

Das Problem ist, dass die große Mehrheit sich einfach 0 über Datenschutz juckt. Das ist halt das typische "Ich habe nichts zu verbergen". Es müsste einfach mal ein echten Daten GAU geben bei dem praktisch jeder auf der Welt betroffen ist. Dann und wirklich erst dann würde sich etwas ändern.

Ein weiteres Problem sind die Medien. Die berichten darüber für 2 Wochen und das ist es News von gestern. Da muss ständig dran geblieben werden aber das wird nicht passieren weil man damit kein Geld machen kann und jeden Tag etwas neues schlimmes passiert mit dem man Geld machen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: X79, tritratrullala und Termy
@mo schrieb:
er war es einfach nicht wert, ohne Not einen staatlichen Konflikt zu riskiere
es gibt nicht um die einzelne Person an sich, sondern um die Gesamtheit "unserer Werte"... wenn Snowden es nicht wert gewesen ist Asyl zu bekommen dann ist es niemand Wert und genau darum geht es um die "westliche Doppelmoral".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DieRenteEnte und Termy
Also ich muss schon sagen - es ist zwar schön, dass CB einen solchen Artikel bringt...
Aber dass der D4-Test jetzt schon den 4. oder 5. Tag in der Headline hängt und ein solch wichtiges Thema wie das hier schon nach noch nicht mal 12h nach ganz weit unten abgerutscht ist finde ich dann doch verdammt traurig und enttäuschend...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: zazie, X79 und Ironbutt
Danke für diesen Beitrag.

Zwischen Sprachassistenten, wie Alexa und Co, KI und anderen Spielereien, wird zu wenig über Snowden, Assange und anderen Berichtet.

Es ist unterm Strich eine Schande, dass die hier kein Asyl bekommen.

Zumal der jetzige Stand auch zeigt, wie verblödet unsere Spezies ist. Die Leute vernetzen sich immer mehr und wenn das Thema kommt, hat man nichts zu verbergen. Vor allem haben solche Menschen nichts verstanden.

Es bleibt spannend, wo es hingeht.
In jedem Fall würde ich es begrüßen, wenn mit Whistleblowern anders umgegangen wird. Sie sagen doch nur die Wahrheit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DieRenteEnte und Termy
zazie schrieb:
Ich war und bin der Meinung, dass man Edgar Snowden den Nobelpreis hätte verleihen müssen, und zwar den Friedens-Nobelpreis. ...
Ihn in einem Atemzug mit Kissinger, der EU oder Obama zu nennen ist fast eine Verleugnung seiner Leistung.
 
Snowden gleich hero.
 
Termy schrieb:
Also ich muss schon sagen - es ist zwar schön, dass CB einen solchen Artikel bringt...
Aber dass der D4-Test jetzt schon den 4. oder 5. Tag in der Headline hängt und ein solch wichtiges Thema wie das hier schon nach noch nicht mal 12h nach ganz weit unten abgerutscht ist finde ich dann doch verdammt traurig und enttäuschend...
ist kein politisches kanal hier
 
AleksZ86 schrieb:
es gibt nicht um die einzelne Person an sich, sondern um die Gesamtheit "unserer Werte"... wenn Snowden es nicht wert gewesen ist Asyl zu bekommen dann ist es niemand Wert und genau darum geht es um die "westliche Doppelmoral".
Doch es ging hier nur um eine einzelne Person. Und wenn westliche Doppelmoral bedeutet, dass man eigene Interessen und Interessen seiner Partner gegeneinander abwägt, ja dann ist das halt so und genau das müssen unsere Werte sein. "Werte" zu haben oder zu verteidigen, heißt nicht, keine Kröten schlucken zu müssen.

Snowden ist ein Stück weit durch seine Popularität geschützt aber trotzdem Spielball der Weltmächte (zu denen wir glücklicher Weise nicht gehören). Realistisch konnte er nur "sicher" bei einem Gegner der USA unterkommen, nirgendwo sonst. In einem Staat, der mindestens die gleichen Methoden anwendet, wie Snowden sie in den USA kritisiert, und Leute wie er selbst einfach so verschwinden.
Das ist seine persönliche Ambivalenz mit der er leben muss. Immerhin, er lebt! Oder, falls man ihn lässt, das zu machen, was Nawalny gemacht hat.

Kein Mensch behauptet, dass wir in einer gerechten Welt leben, aber wir können es uns schlichtweg nicht leisten uns um den moralischen Nobelpreis zu bewerben indem wir unseren wichtigsten Partner brüskieren wegen eines abtrünnigen Agenten, auch wenn das was er gemacht hat richtig war.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CCIBS
Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Zurück
Oben