News 10-Mrd.-Euro-Investment: TSMC, NXP, Bosch & Infineon bauen Fab für 28- bis 12-nm-Chips

Trumpf schrieb:
Das musste ich schmunzeln, denn es ist allgemein bekannt dass die deutsche Automobilindustrie allmählich die Produktion vorwiegend in die USA und nach China verlagert. In allen Bereichen droht eine heftige Deindustrialisierung, auch BASF schließt mehrere Produktionsstandorte in Ludwigshafen während das Unternehmen kräftig im Ausland investiert.
Die Pläne von BASF für den Invest in China gab es schon vor dem Krieg, und BASF war einer der Haupttreiber für den Import von mehr russischen Gas, dessen Beteiligungen am Jamal-Feld über die BASF-Tochter Wintershall sicherlich auch mit üppigen Hermes Bürgschaften abgesichert sind.
Und in einem Interview hat der damalige Wirtschaftsminister Altmaier mal erzählt wie er mal u.a. bei BASF nachgefragt hat ob man nicht die Gaslieferungen mit LNG diversifizieren sollte, BASF hat wegen den Kosten gleich abgewunken.

Nachtrag: Es war auch die BASF-Tochter Wintershall die die Gasspeicher die zufällig vor dem Krieg leer waren an Gasprom vertickt hat.

Da macht die Politik mal was die Wirtschaft sagt, und dann isses auch wieder nicht richtig.
 
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drago-museweni schrieb:
Finde es gut, soviel auch zum Thema Standort Deutschland als unattraktiv wie es in letzter Zeit so oft propagiert wird.
Das wäre wirtschaftlich auch unrentabel würde der Steuerzahler nicht den größten Anteil bezahlen. Wir reden von 5 Milliarden Steuergeld. TSMC bezahlt gerade mal 3,5 Milliarden... ohne die massive Subvention wäre das Projekt nicht realisierbar.

Und warum? Weil genau der Satz den du ansprichst schlichtweg die Wahrheit ist. Zu hohe Kosten, Bürokratie, keine Fachkräfte mehr. Gerade letzteres wird selbst bei diesem Projekt ein Problem. Die müssen die Leute selbst ausbilden.
Immerhin landen solche Fabs jetzt in Magdeburg und Dresden, wir im Westen haben sowieso Premium-Firmen. Okay, auch nicht überall, aber es sei dem Osten gegönnt!
 
Weyoun schrieb:
Da bin ich leider nicht im Bilde (komme aus Chemnitz), aber es kann schon sein, dass ich sowas vor einigen Jahren mal gelesen habe. Am Ende ist es aber überall gleich (auch in Leipzig, wo es "brummt" oder auch in Nürnberg, wo ich die Woche über arbeite): In den Metropolregionen, wo es bereits viele Arbeitsplätze und Wohnungsknappheit gibt, siedeln sich die Arbeitgeber lieber an als auf dem Land, wo es zwar günstige Wohnungen aber wenig Infrastruktur gibt.
Das wird ja auch fleißig mit der Pendlerpauschale subventioniert.
 
Trumpf schrieb:
Das musste ich schmunzeln, denn es ist allgemein bekannt dass die deutsche Automobilindustrie allmählich die Produktion vorwiegend in die USA und nach China verlagert.

Und deswegen legen wir uns auf den Rücken und sterben einfach?

Oder wir versuchen den globalen Industriestandort Europa konkurrenzfähiger zu machen.
Lohn- und Energiekostendumping ist dabei keine Lösung, aber es gibt andere Faktoren, mit denen wir unseren Standort verbessern können. Kürzere, krisensichere Lieferketten sind einer davon.
 
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foofoobar schrieb:
Das wird ja auch fleißig mit der Pendlerpauschale subventioniert.
Davon müssen wir mittelfristig loskommen, sonst wird das "Land" spätestens in 20 Jahren komplett abhängt sein vom Rest der Republik und die Städte werden bald wieder ausschauen wie die Plattenbausiedlungen zu DDR-Zeiten.
 
Trumpf schrieb:
Ferner sind die Subventionen sind nur deshalb so hoch ausgefallen, weil u.a. Energiepreise in Deutschland unbezahlbar geworden sind.
So ein hahnebüchener Blödsinn.

1. Die Subventionen sind völlig im Rahmen. Bis zu 70% Subventionsquote für Halbleiterfertigung ist auch in Taiwan, Japan, USA usw üblich. Da ist nichts irreguläres dran.

2. Die Wahl für den Standort Magdeburg (für die Intel FAB) fiel auch deshalb, weil die Region eine der Windkraftstärksten Regionen in Europa ist. In Magdeburg kann man nahezu durchgängig Strom aus Windkraft produzieren. Intel bekommt quasi einen eigenen kleinen Windpark. Der Strom ist deshalb super günstig für Intel. Für was ist die Region Dresden bekannt? Dafür, dass im Umkreis von 200km um Dresden die 5 größten Solarparks Deutschlands entstehen bzw teilweise schon existieren! Erneuerbare Energien waren also ein positiver Standortfaktor für Deutschland und die Ansiedlung dieser Hochtechnologien, auch wenn Agitatoren vom politisch rechten Rand das Gegenteil behaupten.
 
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Gut für Dresden, schlecht wenn man bedenkt, wie dort der Strom produziert wird.
 
Weyoun schrieb:
Seltsam, auf Wikipedia steht gleichzeitig auch folgendes:

Du hast Recht. Wichtiger ist aber eher Folgender Satz:
Sie erledigt neben dem eigenen und übertragenen Wirkungskreis einer Gemeinde und eines Landkreises auch die Aufgaben der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde namens des Staates in eigener Zuständigkeit. Einfach ausgedrückt gehört eine kreisfreie Stadt keinem Landkreis an, sondern erfüllt dessen Aufgaben gleich selbst.

Somit ist ein Stadtkreis gleichzeitig auch ein Landkreis.
 
Zitat Wirtschaftsminister: "Zurzeit planen etwa zwei Dutzend Unternehmen Großinvestitionen in Deutschland mit einem gesamten Investitionsvolumen von rund 80 Milliarden Euro."

Passt irgendwie dazu, da TSMC (und Intel) hier sicherlich mit drin steckt.

Wenn so Deindustrialisierung aussieht, gerne mehr davon.
 
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Freiheraus schrieb:
Zitat Wirtschaftsminister: "Zurzeit planen etwa zwei Dutzend Unternehmen Großinvestitionen in Deutschland mit einem gesamten Investitionsvolumen von rund 80 Milliarden Euro."

Passt irgendwie dazu, da TSMC (und Intel) hier sicherlich mit drin steckt.

Wenn so Deindustrialisierung aussieht, gerne mehr davon.

Wenn die Ansiedlungen mit Subventionen bezahlt werden, die auf Schulden beruhen, weil große Teile der Wirtschaft abwandern und keine Steuern mehr zahlen hat das System wohl einen Fehler. Ich denke mal dein wirtschaftliches Verständnis teilst du dir mit dem Minister der Grünen. Die Deindustrialisierung ist im vollen Gange und das sagt dir jeder Top Ökonom.


https://www.iwkoeln.de/presse/press...abfluesse-in-deutschland-so-hoch-wie-nie.html

140 Mrd. wurden aus Deutschland abgezogen. Aber Habeck regelt mit seiner Kompetenz :)
 
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RichieMc85 schrieb:
Wenn die Ansiedlungen mit Subventionen bezahlt werden, die auf Schulden beruhen, weil große Teile der Wirtschaft abwandern und keine Steuern mehr zahlen hat das System wohl einen Fehler. Ich denke mal dein wirtschaftliches Verständnis teilst du dir mit dem Minister der Grünen. Die Deindustrialisierung ist im vollen Gange und das sagt dir jeder Top Ökonom.
Die selben Top Ökonomen die ständig die Milschmädchenrechnung €/Arbeitsplatz aufstellen? Ohne dabei Ansatzweise zu erwähnen das Geld auch zurück in die Wirtschaft fließt denn die Fabrik wird ja schlüsselfertig mit dem Fallschirm von Intel und TSMC abgeworfen.
 
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@xexex
Danke für die Liste, sehr interessant! Das relativiert meine persönliche Stammtischmeinung „.Fabs werden nicht geschlossen“ durchaus.
 
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ssotfangel schrieb:
ich find es total spannend wie gerade dresden, zwickau und andere städte in Sachsen massiv von Fertigungsstätten mit zukunftstechnologien profitieren und wie dort trotzdem AFD gewählt werden kann.

abschreckend findet das anscheinend aber kein einziger investor, egal ob BMW, VW, oder auch TSMC.
Warum denn nicht? Die AfD steht ja nicht für wahnsinnige und selbstzerstörerische Energiepolitik!
 
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Deckimbal schrieb:
Deindustrialisierung bedeutet, dass hier keiner mehr investiert ohne Milliardenförderung durch Steuerzahler. Und das sehen wir an diesem Beispiel ja auch wieder.
nunja, die massive subventionierung ist nicht etwas das nur hier (notwendig ist) bzw. praktiziert wird...gerade die usa haben ein gigantisches subventionsprogramm aufgestellt.
es ist wie immer: ohne moos nix los!
 
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