I-HaTeD2 schrieb:
Hanf & Co. schön und gut, bei unseren 7 Mrd. Menschen heißt das aber genauso wie beim beknackten Palmöl & Co. nur wieder weitere Nutzfläche schaffen = mehr natürlichen Lebensraum vieler Arten abholzen.
Hier kannst du (in echtzeit) sehen, wie viel Wald Momentan abgeholzt wird
http://de.globometer.com/wald.php
Hier noch ein paar Zahlen:
'Die Papierindustrie ist ein vergleichsweise kleiner Verbraucher von Holz. 53% des Holzes weltweit wird für die Energieproduktion verwendet, 28% für Sägemühlen und nur rund 11% entfallen direkt auf die Papierindustrie.'
Quelle: Statistik der FAO (Food and Agriculture Organisation) 2007
Wo ich's herhabe:
http://www.twosides.at/content.asp?ContentID=179
So wie ich das sehe, könnten all diese Posten alternativ aus schnell(er) nachwachsenen Rohstoffen bezogen werden.
I-HaTeD2 schrieb:
Rotation schön und gut (unsere Anbauart ist eh total schädlich für den Boden - was sich so langsam auch anfängt zu rächen) aber wir sind einfach viel zu viele um damit den Bedarf von auch nur annähernd einem Teil unserer Weltbevölkerung zu decken.
Die Anbaufläche ist ein Argument, natürlich ist davon nicht wenig notwendig, um Hanfprodukte in für alle ausreichendem Maße bereitstellen zu können. Diese Fläche wäre bei Rotation mit Hanf nur 2 von 3 Anbauzyklen nutzbar.
Was die Ernährung von 7mrd. Menschen angeht, muss ich dir allerdings unrecht geben. Dass über die Hälfte davon echt beschissen lebt oder hungert, ist eher ein Verteilungsproblem. Siehe zum Bsp Butterberg, Milchsee und andere EU-Phänomene die dadurch entstehen, dass z.B. in Europa Landwirtschaft massiv subventioniert werden muss, damit die kleineren Bauern sich das Leben und arbeiten hier auch leisten können (glaub mir, Niederbayern sähe ganz anders aus ohne Subventionen für Kleinbauern, jedenfalls nicht so gut als "Naherholungsgebiet" geeignet). Hier wird einiges überproduziert und weggeschmissen, anderswo gibt's zu wenig von fast allem.
Und diese Situation ist wie es aussieht "homemade". knapp 300 Jahre extreme Kolonisation haben die meisten heutigen Entwicklungsländer in riesige Monokulturen für "Kolonialwaren" (Tabak, Gewürze, Sisal, Baumwolle, Cacao, Kaffee) umgewandelt, mit entsprechenden Folgen für die Böden in diesen Regionen. Vor der Kolonisation gab es in vielen dieser Länder eine andere, aber einigermaßen entwickelte Landwirtschaft, die meist das Rotationsprinzip nutzte, und allen Anwohnern ein einigermaßen gutes Auskommen sicherte.
Die europäischen Kolonialmächte haben ein globales System geschaffen, welches primär die Bedürfnisse Europas zu bedienen hatte, und von dieser Epoche haben sich die meisten Entwicklungländer noch lange nicht erholt. Die meisten Europäer werden das vor allem in/nach einer Wirtschaftskrise nicht gerne hören, aber wir profitieren noch immer von den damals eingerichteten Einseitigkeiten, und haben einen allgemein sehr viel höheren Lebensstandard als unsere ehemaligen Kolonialländer.
Und Deutschland muss sich da nicht selbst einreden, "wir haben da ja garnicht so wirklich mitgemacht", denn tausende Afrikaner (z.B. in Kamerun) wissen es besser. Nicht wenige haben die Zeit als "Protektorat des deutschen Reiches" nicht überlebt. Und Helgoland wäre ohne deutsche Kolonien heute noch ein englischer Marinestützpunkt (wurde vorm 1. Weltkrieg aus nachvollziehbaren Strategischen Gründen gegen Sansibar getauscht. Vom touristischen Standpunkt absoluter Murks). Für einen Platz in der "Hall of Fame" sind die deutschen nur ein wenig zu spät gewesen (wg. Reichsgründung erst in der 2. hälfte des 19. Jhdt.). Ansosnsten haben sie in ihrer kurzen Kolonialzeit ziemlich extrem die Sau rausgelassen.
Ist zwar OT, aber wenn man hier schon so sachen wie "CO²-Lüge" lesen muss, sollte man auch mal die "Lüge vom Welternährungsproblem" auf den Tisch bringen. Was wir wirklich haben ist eher ein "Ich krieg den Hals nicht voll-Problem", vor allem in den westl. Industrienationen. Zu Fressen gibts für alle genug, aber das verottet eben da, wo die Leute es auch teuer bezahlen würden, wenn sie es den bräuchten. Hast du mal am Abend in die MÜlleimer eines Supermarktes gesehen - also in die großen hinterm Haus? Da könnten ganze Dörfer noch von satt werden. Was hier nicht mehr verkauft werden kann oder darf (MHD), landet fast überall in der Tonne.