News 2015: Ein schlechtes Jahr für Linux-Smartphones

MarcDK schrieb:
Homebanking, Videos schneiden, Bloggen usw geht alles auch wunderbar mit einem Handy oder Tablett-PC.

Na, wieviel Anschläge/Minute schaffst du denn mit einem Smartphone?
Der typische Smartphone-Schreiberling bekommt doch nicht mehr als 2-3 Sätze hin, weil es eben so mühsam ist damit vernünftig zu schreiben.
Und Videos schneiden ... *hüstel*
 
W4RO_DE schrieb:
Gab es je ein gutes Jahr für Linux-Smartphones?

Gab es je schon mal ein gutes Jahr für Linux :D bezüglich der Verbreitung :D
 
@W4RO_DE: eigentlich jedes Jahr seit Android
@Corros1on: die meisten Smartphones, Tablets und auch die meisten Server und Supercomputer laufen mit Linux.

Vielleicht wäre es besser diesen Artikel "Ein schlechtes Jahr für GNU/Linux Smartphones" zu nennen
 
Ich finde es gut wie hier Leute etwas totreden, einfach weil es noch keinen Fuß gefasst hat. Wie hat denn Android angefangen? Es war verbuggt, mit mangelnden Features und allgemein nicht rund. Aber einfach weil es so kostengünstig war, und vielen Hardware-Herstellern den Weg zum Smartphonemarkt eröffnete haben wir jetzt so eine Marktgewalt.

Warum sollte Linux das nicht schaffen?
Wenn man die Geschichte gescheit und vor allem nutzerfreundlich aufzieht, kann es doch tatsächlich irgendwann so sein dass Leute sich vor der Wahl sehen, entweder ein Smartphone + Laptop/Desktop zu kaufen, oder sich einfach ein einziges Gerät zuzulegen.

Schon Hardware der heutigen Generation ist gut genug um Office-Arbeiten zu erledigen und sonstigen medialen Kram zu packen. Dass Microsoft dies bis zum heutigen Tag nicht ausnutzt ist mir ein Rätsel, könnte aber Linux zu einem Fuß in der Tür verhelfen.

Es hat sich schon zu oft gezeigt dass Marktmacht im digitalen Bereich weder Innovation noch Beständigkeit bedeuten muss. :evillol:
 
Es gibt das Kartellrecht. Dieses müßte marktbeherrschende Alüren der Hersteller erkennen und unterbinden. Auf sein Smartphone sollte man installieren können, was man will und deinstallieren, was man will.

Die Situation erinnert ein wenig an einen Text aus dem Eulenspielgel von ca. 1987 über einen ostdeutschen Kfz-Teilehandel. Es gibt so ziemlich nichts zu kaufen, was man gebrauchen kann. Die Regale biegen sich aber vor Flaschen mit Insektenentferner. Da nur dieser verkauft wurde, wurde auch nichts anderes mehr nachgeliefert, als immer nur Insektenentferner.

Wie können die Hersteller wissen, daß die Kunden jedes Jahr ein Plastetelefon haben wollen, daß beim kleinsten Unglück zersplittert oder schon bei Regenwetter absäuft und permanent von mind. 20 Firmen als Wanze mißtbraucht wird? Es gibt ja keine Alternative!

Z.B. habe ich ein Sony experia active. Ich kann mir gar kein neues Gerät kaufen, weil die Nachfolger riesige Tafeln sind, ohne eingefräßte Öse und ohne nennenswerten Schutz gegen Herunterfallen. Nur Caterpillar kommt dem nahe. Das Konzept ist zwar "Outdoor" aber im Alltag liegt es am Badewannenrand, kracht auf die Fließen, oder wird im Gedränge geklaut (wenn nicht angekettet).
Also wie sollen die Hersteller Verkaufszahlen analysieren, wenn sie mir nichts zum Kaufen geben?

Ebenso hat ca. 1/3 meiner Bekannten kein Smartphone wegen dem Datenschutz und ein weiteres Drittel ist unglücklich über den Datenschutz und die fest integrierten Facebook, Google, Taschenlampen-Agents und die ganze Bloatware. Wie sollten die Hersteller auf die Idee kommen, daß "werbefinanziert" eben nicht für 100% der Bevölkerung die normalste Bezahlform ist?
 
Naja, ich sehe das Ganze noch pessimistischer. Jolla und Ubuntu Phone haben beide fancy Oberflächen, sind aus Sicht des Datenschutzes toll und haben Potenzial. Aber ich glaube kaum, dass diese in absehbarer Zeit eine ernstzunehmende Konkurrenz, nichtmal eine solide Alternative zu den großen Mobile-OS werden können. Habe teilweise das Gefühl die Entwickler (besonders bei Canonical) hoffen mit besseren Geräten bzw. besserer Hardware wird auch ihr OS besser laufen. Aber gucken wir uns mal an, was bei einem durchschnittlichen Android oder iOS Gerät teilweise alles für Dienste von anderen Apps laufen. Dennoch sind die Laufzeiten inzwischen extrem gut. Apple und Google hatten einfach viel mehr Zeit und (finanzielle) Möglichkeiten, ihr System in Absprache mit den Hardwareherstellern zu optimieren. Von der Zahl der Entwickler mal zu schweigen.

Ich habe auch die "Anfangszeiten" von Android mitgemacht (1.6 Donut) und hätte keine Lust den langen Weg von einer frühen OS Version zu einem ausgereiften System wie das aktuelle Android (nutze aktuell Android 5.1) nochmal mitzumachen. Vom Verlust der ganzen Apps die mir von Android/iOS zunächst fehlen würden ganz zu schweigen.

Soll nicht heißen, dass ich Alternativen nicht begrüßen würde! Nur wird für mich in den nächsten Jahren ein alternatives Linux Mobile-OS vorerst keine Option sein.

Ich persönlich würde mir wünschen, dass 2016 mehr interessante CyanogenOS Geräte auf den Markt kommen (mit LTE, 2GB, ARM A72, <5").
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird auch nächstes Jahr nichts mit dem Ubuntu Phone. Auch übernächstes Jahr nicht...
Genauso wenig wie mit Ubuntu für den Desktop Privatanwender.

Beide haben die selbe Ursache... Die Linux Entwickler kommen einfach nicht aus dem Arsch...
Wann hab ich das erste mal von Ubuntu Phone gelesen? Vor 2 Jahren? Vor einem halben Jahr kam dann ein Artikel mit dem Alltagstest zu Ubuntu Phone. Damals konnte man das Phone nicht mit dem Desktop Ubuntu System verbinden. Sowas ist einfach nur peinlich.

Für mich wäre sowohl die Desktop Version als auch die Phone Version eine Alternative gewesen. Vor allem wegen dem Datenschutz. Allerdings möchte ich etwas, was funktioniert und nicht etwas, an dem ich jeden Tag etwas in Ordnung bringen muss, um es einigermaßen verwenden zu können. Eigentlich verschwendetes Potential. Gibt man das System einem Unternehmen, die sich ein bisschen trauen neue Wege zu gehen und Geld reinzustecken, wäre Ubuntu schon längst ein wahrer Erfolg. Auf beiden Platformen.
 
Ist ja das übliche Problem. Ich habe zwar eine linux partition, die nutze ich aber nur um systemnah meine programme zu testen, meist schmeiße ich aber einfach ne VM an. Das ganze Konzept von Linux ist an sich eine geile Sache aber eindeutig nicht massen markt tauglich. Selbst mit guten Paketen stolpert man immer über fehlende abhängigkeiten etc. Wer eine Konsole scheut wird mit Linux keinen spaß haben.
Und dann ist da noch das mangelnde Software angebot, vieles was ich Verwende gibt es in der Form nicht für Linux, nur abgespeckt und meist deutlich langsamer + das ich keine Lust habe das ganze nochmal zu kaufen. Für mich ist nachwievor Win 7 das OS der Wahl, auch wenn ich auf lange Sicht gesehen wohl zum zocken auf Win 10 umsteigen muss, das läuft dann aber auch seperat.

Auf Smartphones ist das ganze ja noch viel schlimmer und auch wenn neue Ideen an sich eine gute Sache sind wäre doch eine Android Version die den Linux Gedanken aufgreift vlt. die bessere Wahl, im Kern ist es das doch sowieso.

Grunz schrieb:
Finde jetzt keine aktuelleren Zahlen aber Ende 2013 war Windows auf Servern auf Platz 1.

hast du dafür ne quelle? Kann ich mir kaum vorstellen.

edit: ohha, hier ein shart vom Mai 2012

http://2012books.lardbucket.org/boo...on-systems-v1.4/s13-02-operating-systems.html

hätte ich ja nicht gedacht o.O
wir vermutlich einfach soviel Hardware reingepumpt damit die Leistung der eines billigen debian systems entspricht :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Emphiz schrieb:
Es gibt Quellen, die sagen, dass sie gleich auf sind. Allerdings etwas veraltet.

jo hatte zwischendurch auch eine gefunden. Wirklich faszinierend und nicht erklärbar. Da ich mich beruflich in dem Umfeld bewege habe ich ein ganz anderes Bild. Ich kenne niemanden der einen Windows Server im einsatz hat, noch jemals darüber nachgedacht hat. Schon alleine wegen der extra kosten. Sind bestimmt viele exchange server dabei.....
 
Bei der Marktmacht die ein Android inzwischen besitzt, wo dann sogar Microsoft nicht wirklich gegen ankommt, frage ich mich auch ernsthaft ob ein Ubuntu OS fürs Smartphone überhaupt eine praktikable Lösung ist. Es ist wie immer bei den Linux Distris auf dem Papier liest sich das alles wunderbar, in der Praxis allerdings ist es dann immer wieder so ne Sache.
 
Bright0001 schrieb:
Ich finde es gut wie hier Leute etwas totreden, einfach weil es noch keinen Fuß gefasst hat. Wie hat denn Android angefangen? Es war verbuggt, mit mangelnden Features und allgemein nicht rund. Aber einfach weil es so kostengünstig war, und vielen Hardware-Herstellern den Weg zum Smartphonemarkt eröffnete haben wir jetzt so eine Marktgewalt.

Warum sollte Linux das nicht schaffen?

Android hat seinen Siegeszug deshalb angetreten, weil es neben Android eben keine etablierte Konkurrenz gab. Es gab eben nur die Wahl: iPhone oder irgendwas mit Android. Da waren die Kinderkrankheiten dann auch weniger schwerwiegend, weil längst nicht jeder sich Apple leisten konnte oder wollte.

Jetzt ist der Markt aufgeteilt, es gibt bereits 3 Betriebssysteme mit gut gefüllten App-Stores. Und jeder der jetzt noch in den Markt will, müsste entweder aus dem Stand weg, alle Top-Apps bieten die für Android/iOS/Winphone zur Verfügung stehen oder das Kapital besitzen um den Zeitraum bis man die App-Parität hergestellt hat zu überbrücken. Unter anderem indem man den Entwicklern aktiv Geld hinschiebt, damit die sich überhaupt die Mühe machen ihre Apps auf diese Systeme zu portieren. Denn warum sollen die denn aktiv neue Alternativen unterstützen? Vier statt drei etablierte Systeme bedeutet für App-Entwickler einfach nur mehr Aufwand ohne dass die Anzahl der Kunden steigt, was man ja an den Mühen die MS hatte (und zum Teil immer noch hat) die Standardapps überhaupt auf Windows Phone zu bekommen. Das ging nur, weil MS die tiefen Taschen aufgemacht und für die Portierung der Apps gezahlt hat.

Was passiert wenn man ohne diese Milliarden $ tiefen Taschen versucht in diesen Markt einzudringen haben wir 2015 gesehen. Jolla geht pleite, FirefoxOS verschwindet, Blackberry baut jetzt Android Phones.

Das einzige am Horizont stehende OS das zumindest eine kleine theoretische Chance hat, ist Tizen, weil Samsung das mit seiner geballten Marktmacht pushen könnte. Doch selbst da würde ich kein Geld drauf wetten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzige am Horizont stehende OS das zumindest eine kleine theoretische Chance hat, ist Tizen, weil Samsung das mit seiner geballten Marktmacht pushen könnte. Doch selbst da würde ich kein Geld drauf wetten.

Ich hoffe es nicht. Wenn die damit genau so umgehen wie mit Android auf den Smartphones oder deren (noch vor Tizen) gebauten TVs usw, dann können die Ihre Marktmacht behalten.

Samsung und Software hat irgendwie noch nie zusammen gepasst. Hardware mag ja ok sein aber die Software die Samsung da immer bastelt.
 
Mercsen schrieb:
Da ich mich beruflich in dem Umfeld bewege habe ich ein ganz anderes Bild. Ich kenne niemanden der einen Windows Server im einsatz hat, noch jemals darüber nachgedacht hat. Schon alleine wegen der extra kosten. Sind bestimmt viele exchange server dabei.....

Unix/Linux mag für Webserver, SAP und ein paar Datenbanken verbreitet sein, ansonsten kann man bei praktisch allen größeren Unternehmen davon ausgehen, dass die Serverlandschaft vorrangig aus Windows besteht (AD, Exchange, SharePoint, DHCP, DNS, Print Services, ...).
 
Mercsen schrieb:
hast du dafür ne quelle? Kann ich mir kaum vorstellen.

edit: ohha, hier ein shart vom Mai 2012

http://2012books.lardbucket.org/boo...on-systems-v1.4/s13-02-operating-systems.html

hätte ich ja nicht gedacht o.O
wir vermutlich einfach soviel Hardware reingepumpt damit die Leistung der eines billigen debian systems entspricht :lol:

Oh verdammt... Hat sie in der Zwischenablage und hab sie vergessen einzufügen. :freak:
Meine Quelle


Edit.: Wie gesagt, von Ende 2013 aber was neues hab ich spontan nicht gefunden.
 
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