[F]L4SH schrieb:
wieder "nur" von Latenz und IOPS und kein Sterbenswörtchen zu Übertragunsraten die Rede ist?
Ganz einfach weil man die Übertragungsraten durch Parallelität praktisch beliebig steigern kann. Ein NAND Die schafft auch keine 2000MB/s wie es die 950 Pro kann, sondern vielleicht so 250MB/s, aber man hat eben 8 parallel und wenn die Zugriffe so lang sind das über alle 8 verteilt gelesen wird, dann hat man eben 2000MB/s. Oder nimm ein RAID 0 aus HDD, die schaffen maximal so 200MB/s und im RAID 0 mit 8 davon bist Du bei so 1600MB/s, die Latenz wird aber bei der Parallelität nicht geringer, man schafft allenfalls mehr IOPS. Der Vorteil von dem 3D XPoint ist nun aber einmal, dass es eben so eine gering Latenz hat, da kann man noch so viele NAND Dies oder HDD parallel nehmen, da kommt man nie dran.
Umgekehrt kann man aber mit genügend parallel geschalteten XPoint Chips dann praktisch jede gewünschte Übertagungsrate erzielen, braucht dann aber eben wie bei den SSDs auch entsprechend lange oder viele parallele ZUgriffe um diese auch zu erreichen.
strex schrieb:
mir sind aber Latenz und IOPS wichtiger als sequentielle Raten - wie wir bei der 950 Pro gesehen haben, sind die dort angegebenen Werte eh nur Makulatur.
Makulatur nicht, aber eben im Alltag kaum zu erzielen, weil man kaum solche Zugriffe hat, wo diese Werte überhaupt erzielt werden. Man beachte wie der neuen CrystalDiskMark 4.x die besten Werte erzielt, das ist nicht mehr beim seq. Test, sondern bei 128kQD32! Vermutlich kann die ganze I/O Architektur von Windows auch so gewaltig lange (also über viele aufeinanderfolgende LBAs gehende) I/O am Stück gar nicht realisieren.
Wattwanderer schrieb:
Offenbar bleibt davon weniger als 10 übrig.
Das ist eben der Unterschied zwischen dem was die Technologie kann und dem was davon bei praktischen Anwendungen ankommt und da spielen bei einer Datenbank eben mehr Dinge eine Rolle als nur die Performance des Storages. Genau deswegen bringen ja auch die schnellen PCIe SSDs wie die 950 Pro am Ende bei den Praxistests eben nicht die 4 fache Leistung die sie in den theretischen Benchmarks zeigen, dann z.B. ein Virenscann besteht ja eben nicht nur auf dem Lesen der Dateien, sondern auch aus der Analyse der gelesenen Daten in der CPU und die wird eben von der schnellen SSD nicht beschleunigt.
Wattwanderer schrieb:
Wie viele wohl wg. Faktor 10 noch einmal umsteigen werden?
Wenn die reale Anwendung am Ende um den Faktor 10 schneller wird: Viele! Gerade im Profiumfeld wo man große Systeme hat die ihre Aufgaben auf viele Server verteilen müssen, lohnt es sich wenn man wegen solch einer Steigerung dann entsprechend viele Server einsparen kann. Für den Heimanwender wird so eine XPoint SSD genau wie eine PCIe NVME SSD im Alltag kaum noch einen spürbaren Leistungsvorteil bringen, da der meist gar keine Anwendungen hat die überhaupt das Potential solcher SSDs auch nur annährend auslasten können, außer eben Disk-Benchmarks.
Wattwanderer schrieb:
nach aufregenden Zeiten weg von HDD dieselbe Langeweile einkehrt wie z.B. bei CPU, RAM etc.
Die HDDs waren ein gewaltiger Flaschenhals in einem PC, mit SSDs wurde der enorm aufgeweitet und ist nun praktisch kaum mehr vorhanden, es bringt also nichts den noch mehr zu erweitern, da muss erst die Möglichkeit geschaffen werden, die Daten die nun so schnell ankommen können auch noch schneller zu verarbeiten. Das Gleiche ist es doch mit USB, da war USB2 echt lange eine Bremse für externe HDDs, mit USB3 ist diese beseitigt und man hat mehr als genug Bandbreite für eine einzelne HDD, was soll da USB3.1 mit 10Gb/s noch bringen? Eben nichts und selbst mit einer SATA SSD ist der Voteil von 50 bis 150MB/s den man damit gegenüber den 5Gb/s von USB3 erzielen kann, dann doch eher bescheiden.