Kenshin_01 schrieb:
In einem RZ interessieren die Stromrechnungen für die Server meist eher weniger. Und da träumt auch keiner davon sich mit irgendwelchen Raumtemparaturen von 25°C und mehr rumschlage zu müssen.
Es mag schon sein, dass die Stromrechnung in den 2010er Jahren bis inkl. 2021 wenig interessiert hat, und vielleicht in Island immer noch wenig interessiert, aber fuer hiesige Serverbetreiber schaut das wohl oft anders aus. Wenn so ein Server 100W mehr verbraucht, und dazu noch einmal 100W fuer die Kuehlung dazukommen, sind das im Laufe von 50000 Betriebsstunden 10MWh Mehrverbrauch, und das ist bei aktuellen Strompreisen ein ordentliches Suemmchen. Liefert die CPU mit 100W mehr Verbrauch auch so viel mehr Leistung, dass man das zahlen will? Uebrigens gab es auch in den Jahren den billigen Stroms regelmaessig Meldungen ueber billigere Kuehlloesungen, also hat das Thema auch damals interessiert, heute um so mehr.
Aber selbst wenn die Stromrechnung egal ist (also in Island), haben Rechenzentren das Problem, dass die Infrastruktur fuer einen bestimmten Stromverbrauch und eine gewisse Waermeproduktion ausgelegt ist. Und wenn man einen Server, der 600W gebraucht hat, durch einen mit 800W ersetzt, dann kann es leicht sein, dass das Stromnetz oder die Kuehlung das nicht mehr schafft. Dann gibt's Leute, die davon schreiben, dass mehrere Server durch einen ersetzt werden, aber ich glaube da nicht dran. Selbst wenn alte Aufgaben auf weniger Server konsolidiert werden, es gibt neue Aufgaben, die dann neue Server brauchen. Und wenn im Serverraum Hoeheneinheiten frei werden, will man die nicht leer herumstehen lassen, nur weil die konsolidierten Server zu durstig sind.
Gerade Anbieter von z.B. virtuellen Servern freuen sich über mehr Kerne/Rack. Macht das ganze einfach wesentlich günstiger. Und Software für Server, welcher Art auch immer, ist auch für solchen Betrieb gemacht.
Bzw. ergibt sich das aus der Aufgabenstellung: Wenn Amazon fuer eine Anfrage auf einem P-Core 50ms CPU-Zeit braucht und auf einem E-Core 100ms, dann koennen beide Arten von Cores so eine Anfrage schnell genug bearbeiten, wenn ein Core frei ist. Ein Server mit 336 E-Cores kann dann 3360 Anfragen pro Sekunde bearbeiten, waehrend ein Server mit 128 P-Cores 2560 Anfragen pro Sekunde bearbeiten kann; entsprechend interessant sind Server mit mehr E-Cores.
Sachen die von einem Server kommen sind nicht selten sehr optimiert. Sonst könnten die Hersteller auch keine astronomischen Preise verlangen.
Ich nehme an, Du meinst Software, die auf einem Server laeuft. Manche ist optimiert, manche weniger. Der Preis wird verlangt, weil die Kunden das zu zahlen bereit sind und weil der Softwareanbieter meist wenig Konkurrenz hat (auch der Server-Software-Markt ist meist ein Winner-Takes-All Markt wie das halt in der IT meistens so ist).